Nichts für "Anfänger" in diesem Genre
Die Rivalin der KöniginCover/Gestaltung:
Auf der Suche nach interessanten Büchern, stach mir das Cover von Die Rivalin der Königin sofort ins Auge. Es ist zwar relativ typisch für historische Romane, besticht aber besonders ...
Cover/Gestaltung:
Auf der Suche nach interessanten Büchern, stach mir das Cover von Die Rivalin der Königin sofort ins Auge. Es ist zwar relativ typisch für historische Romane, besticht aber besonders durch die Harmonie der gewählten Farben. Sehr präsent ist auch die Krone, die in den Händen einer Frau gehalten wird und gut zu den Ränkespielen bei Hofe passt, die im Buch ein großer Schwerpunkt sind.
Meine Meinung:
Mich interessiert die Tudor-Zeit sehr, deshalb habe ich darüber schon einige Filme und Serien gesehen, jedoch noch nie einen Roman gelesen. Als ich das tolle Cover gesehen habe, dachte ich mir, dass es nun eigentlich mal an der Zeit wäre.
Ich konnte extrem schnell in das Setting und die Zeit, in der die Geschichte spielt, hineinfinden. Was mir allerdings ein wenig schwerfiel, war, mir die ganzen Namen zu merken und vor allem sie zuzuordnen. Im einen Satz noch beim Vornamen angesprochen, wurden die Personen plötzlich beim Nachnamen genannt, was bei mir sehr oft für Verwirrung sorgte. Mit der Zeit und mit Fortschreiten der Geschichte wurde das aber immer einfacher.
Durch ihren bildlichen Schreibstil hat es die Autorin geschafft, mich zu Beginn total in den Bann zu ziehen. Mir gefielen die detaillierten Beschreibungen der Umgebung und auch die vielen tiefgründigen Gedanken der Charaktere. Allerdings wurde mir das an einem gewissen Zeitpunkt zu viel. Wenn der Schreibstil sehr ausschweifend ist und dann auch nicht wirklich etwas spannendes passiert, so wie es in der Mitte des Buches der Fall war, werde ich immer ungeduldig. Da kann es dann leicht sein, dass ich ein Buch abbreche. Hier habe ich es aber nicht getan und bin auch froh darüber, denn das letzte Drittel des Buches konnte mich wieder mehr überzeugen.
Was mir am Buch jedoch besonders gut gefallen hat, waren die Charaktere. Vor allem die Darstellung von Elizabeth I, von der man viele verschiedene Seiten kennenlernen konnte, war für mich sehr unterhaltsam. Eine Frau, der viele nach dem Leben trachteten und die sich aber nicht beirren lies und trotzdem auch zeitweise ihren weichen Kern zeigte. Auch die Protagonistin, Penelope Devereux, war eine beeindruckende junge Frau, die versuchte das Beste aus ihrem Leben zu machen. Durch die intimen Gedanken, die ich als Leser von ihr mitbekommen habe, hatte ich das Gefühl sie wirklich zu kennen.
Fazit:
Dieses Buch ist etwas für anspruchsvolle Leser, die sich bereits mit den Tudors beschäftigt und dementsprechend auch geschichtliche Vorkenntnisse haben. Obwohl dies auf mich zutrifft, konnte mich das Buch aufgrund der vielen langatmigen Stellen nicht vollkommen überzeugen. Trotzdem hat mir die Geschichte im Großen und Ganzen zugesagt, sodass ich sicherlich noch einmal ein Buch von Elizabeth Fremantle zur Hand nehmen werde.