Konnte nicht überzeugen
Die Schwarze KöniginEs ist schon etwas länger her, dass ich ein Buch des Autors gelesen habe. Aber seine neuste Geschichte hat mich neugierig gemacht und klang nach einer spannenden und düsteren Geschichte. Am Ende war ich ...
Es ist schon etwas länger her, dass ich ein Buch des Autors gelesen habe. Aber seine neuste Geschichte hat mich neugierig gemacht und klang nach einer spannenden und düsteren Geschichte. Am Ende war ich überraschenderweise sehr enttäuscht.
Als erstes habe ich mich mit dem Sprecher ein bisschen schwer getan. So richtig wollte sich da kein Hörfluss einstellen, oft musste ich von vorne anfangen, mich an ihn zu gewöhnen. Er schafft es gut, die verschiedenen Stimmen rüber zu bringen und auch den Akzent fand ich passend für die Handlung ... aber subjektiv gesehen hat es mir einfach nicht zugesagt.
Am Beginn der Vergangenheitskapitel gibt es immer Zitate sowie eine kurze historische Einordnung. An sich ganz spannend gemacht, ich hätte mir nur einen anderen Sprecher dafür gewünscht. Es wirkte immer aus dem Zusammenhang gerissen und erst beim zweiten Rückblick ist mir klar geworden, was es damit auf sich hat. Die historische Einordnung war interessant, wenn man sie an vielen Stellen auch nur bedingt zuordnen konnte. Zudem wurde da immer noch schon ein kurzer Blick auf die Inhalte des Kapitels geworfen, was ich doch als sehr spoilerlastig empfunden habe.
Was mir über weite Strecken gefehlt hat, sind Erklärungen. Erklärungen zu den verschiedenen Arten der Vampire oder generell zu den verschiedenen Parteien. Aus anderen Rezensionen weiß ich, dass das Buch ein Glossar enthält, dass diese Begriff erklärt - nützt mir nur im Hörbuch nichts, denn dort wird dieses ja nicht vorgelesen. Gebraucht hätte ich es schon, da einem die Unterschiede zwischen den verschiedenen Parteien einerseits und den Vampirvölkern andererseits einfach nicht deutlich geworden sind.
Das Buch hat zwei zentrale Handlungsstränge, in denen wechselnd erzählt.
In der Vergangenheit begleiten wir Barbara, Vlad und Sorin bei der Jagd nach den Vampiren. Auch wenn ich mich damit anfangs ein bisschen schwer getan habe, fand ich den Part insgesamt interessanter und spannender. Es passierte was, auch wenn man bei den vielen Vampir-Völkern nicht immer durchgesehen hat. Auch fand ich es schade, dass man nur von Ereignis zu Ereignis geschüpft ist und die Zwischenerzählungen fehlten.
In der Gegenwart sind wir bei Len und Jolana, die ebenfalls auf Umwege in die Jagd nach Vampiren verwickelt werden. Tatsächlich fand ich den Part ziemlich langweilig. Lange weiß man nicht, wohin die Geschichte will und wer hier eigentlich alles seine Finger im Spiel hat. Len trägt die Handlung leider gar nicht und es wewar streckenweise sehr langweilig, ihm zu folgen. Als er dann endlich weiß, worum es geht, gings mir an vielen Stellen einfach zu schnell. Mal schnell hier hin, ein Labor zerstören, dann dort hin und kämpfen und wieder woanders hin und kämpfen. Es passte für mich einfach nicht zusammen und vor allem fand ich es hochgradig absurd, dass ständig alle Leute gestorben sind, die mal ein bisschen Wissen in die Handlung gebracht haben.
Auch hat es mich ein bisschen gewundert, warum zum Ende der Geschichte hin auf einmal ganz neue Parteien aufgetaucht sind. So z.B. die weiße Königin, von der in der gesamten Geschichte überhaupt nicht gesprochen wird. Es wirkte manchmal, als müsse man unbedingt noch viel mehr reinpacken, was die Handlung aber eher verwirrt hat.
Insgesamt hätte es für mich tatsächlich besser gepasst, wenn es sich hierbei um 2 einzelne Geschichten gehandelt hätte. Zusammen kamen beide nicht richtig zum Tragen und generell einen Zusammenhang zwischen den beiden Geschichten hätte ich mir auf eine tiefere Art gewünscht.
Len hat mir als Protagonist leider gar nicht gefallen. Es wirkt so maximal unspannend und langweilig, und wenn dann mal was passiert, hinterfragt er es nicht. Als Nebencharakter hätte er gut funktioniert, aber nicht als Hauptcharakter. Jolana fand ich da schon viel besser, sie mochte ich ganz gerne. Auch wenn mir ihre Entwicklung nicht so ganz zugesagt hat.
In der Vergangenheit mochte ich Barabara, Vlad und Sorin ganz gerne, sie haben die Handlung getragen und ein bisschen konnte man auch verfolgen, wie sie sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt haben. Durch die Handlungssprünge ging da aber auch ein bisschen die Tiefe verloren.
Und das Ende ... in Vergangenheit fand ich es gut gemacht. Auch, dass einige Fragen offen geblieben sind, hat mich nicht gestört. Ich hätte mir aber gewünscht, dass man diese in der Gegenwart beantwortet hätte - möglich wäre das auf jeden Fall gewesen. Das Ende der Gegenwart fand ich dagegen sehr unbefriedigend. Nach dem, was alles passiert ist, hat es einfach einen faden Beigeschmack und lässt sehr stark die Frage offen, ob man noch einen weiteren Band schreiben könnte. Denn abgeschlossen würde ich das nicht nennen. Tatsächlich würde ich eine Fortsetzung aber eher nicht lesen wollen.
Mein Fazit
Leider konnte mich das neuste Werk des Autors nicht begeistern. Schwer getan habe ich mich mit dem Sprecher, aber generell eher mit der Handlung selbst. Mir fehlten Erklärungen und das Glossar des Buches war im Hörbuch logischerweise nicht enthalten. Von den beiden Handlungssträngen hat mir der aus der Vergangenheit mehr zugesagt, allerdings hüpfte auch der nur von Ereignis zu Ereignis, ohne Zwischensequenzen. Die Gegenwart konnte mich nicht überzeugen und war am Ende auch noch sehr unbefriedigend. Hier hätte ich mir tatsächlih 2 einzelne Geschichten gewünscht, dann wäre mehr Tiefe möglich gewesen.