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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2022

Überzeugender Schwedenthriller

Der Mann aus dem Schatten
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In der neuen Thriller-Reihe von David Lagercrantz stehen die engagierte Polizistin Micaela Vargas und der egozentrische Psychologe Hans Rekke im Mittelpunkt.

Der zu bearbeitende Fall, der Mord an einem ...

In der neuen Thriller-Reihe von David Lagercrantz stehen die engagierte Polizistin Micaela Vargas und der egozentrische Psychologe Hans Rekke im Mittelpunkt.

Der zu bearbeitende Fall, der Mord an einem Fußball-Schiedsrichter, wird zwar alsbald zu den Akten gelegt, doch Micaela kann sich damit nicht anfreunden. Durch Zufall trifft sie wenig später wieder auf Rekke und gemeinsam rollen sie den Fall noch einmal auf.

Wie es sich für einen typischen Schwedenthriller gehört, punktet er durch die Story, in der eine gehörige Portion an Sozial- und Gesellschaftskritik mitschwingt und natürlich durch die ungewöhnlichen Figuren. Beide haben mich auf ihre Weise fasziniert. Rekke, der scharfsinnige Analytiker mit selbstzerstörerischen Tendenzen und Vargas, die durchsetzungsstarke und mit einem Migrationshintergrund behaftete engagierte Polizistin. Sie ergänzen sich auf fast perfekte Weise wie einst Holmes und Watson, bei denen der Autor so scheint es, sich so einige Anleihen genommen hat. Aber das war in meinen Augen kein Manko. Die Geschichte selbst ist komplex, hart und wird auf dramatische, realistische Weise erzählt, wenn es um die Geschehnisse während des Bürgerkrieges in Afghanistan in den 1990er-Jahren geht.

Fazit: „Der Mann aus dem Schatten“ ist ein spannender Mix aus Thriller, Gesellschaftskritik und interessanten Hauptprotagonisten. Sowohl Schreib- als auch der Erzählstil sind angenehm und fesselnd, und die wechselnden Erzählperspektiven sorgen für Spannung und Tempo. Mir hat dieser 1. Band sehr gut gefallen. Ich bin schon jetzt gespannt wie es mit Rekke/Vargas weitergehen wird. Doch bis dahin gibt es erst einmal für diesen gelösten Fall eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Ein mordsvergnüglicher Provinzkrimi

Prost, auf die Nachbarn
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Lehmann ist tot!!! Jemand hat ihn vom Leben zum Tode befördert. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn die Tatwaffe war sein eigenes Fahrzeug.

Wiedereinmal erklingt ein Prost, diesmal auf die ...

Lehmann ist tot!!! Jemand hat ihn vom Leben zum Tode befördert. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn die Tatwaffe war sein eigenes Fahrzeug.

Wiedereinmal erklingt ein Prost, diesmal auf die Nachbarn, und Kommissar Tischler muss sich erneut mit diesem merkwürdigen Menschenschlag auseinandersetzen. Er beginnt sofort mit den Ermittlungen und gottlob hat er ja mittlerweile ein gut aufeinander eingespieltes Team im Rücken, so dass alsbald auf die wichtigsten Fragen nach dem Wer, Wie, Warum die Antworten gefunden sind...

Wer sich für diesen Krimi entscheidet, hält einen typischen Provinzkrimi in Händen. Kenner der Serie wissen worauf sie sich hier einlassen. Allen anderen sei gesagt, bekommen es mit skurrilen Typen, einer durchdachten Krimihandlung und einem humorvollen Erzählstil zu tun. Das zusammengenommen ergibt kurzweilige und mörderisch gute Unterhaltung, die meinen Lesenerv absolut getroffen hat. Deshalb meine Empfehlung: lesen – lachen – Fall lösen... PROST.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Tolle Story, fesselnd und mitreißend erzählt

Die Rezeptur: Thriller
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„Die Rezeptur“ ist der nunmehr 12. Band der Zons-Reihe. Wie in den anderen Büchern auch, wird die Handlung dieses Thrillers wieder auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen kommt es im Zons des 16. Jh. im ...

„Die Rezeptur“ ist der nunmehr 12. Band der Zons-Reihe. Wie in den anderen Büchern auch, wird die Handlung dieses Thrillers wieder auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen kommt es im Zons des 16. Jh. im Franziskanerkloster zu mehreren Todesfällen, deren Aufklärung Bastian Mühlenberg von der Stadtwache ziemlich zu schaffen machen. Der Auslöser für die Morde hier scheint eine geheime Rezeptur zu sein. Zirka 500 Jahre später im Zons der Gegenwart, geschehen Morde, die den Ermittler Oliver Bergmann zu einer Schönheitsklinik führen.

Die Mordfälle sind in beiden Zeitebenen sehr komplex und nicht leicht zu durchschauen. Durch geschickt gesetzte Cliffhanger am Kapitelende und der damit verbundene Wechsel in die jeweils andere Zeit, wird die Spannung und das Tempo auf einem guten gleichbleibenden Level gehalten.

Aus Sicht eines Serienfans hat mich sehr gefreut, neben den beiden Ermittlern KK Oliver Bergmann (Gegenwart) und Bastian Mühlenberg (Vergangenheit), auch wieder Neues aus deren privatem Umfeld zu erfahren. Das Mitraten, wie die Fäden zusammenlaufen könnten oder wer der/die Täter ist/sind, hat die Autorin durch gut gesetzte falsche Fährten für uns Leser nicht eben leicht gemacht. Doch im Finale werden das Wer und Warum in allen Belangen überzeugend und logisch ge-/erklärt.

Fazit: Genau wie bei den anderen Zons-Thrillern bin ich auch mit diesem wieder sehr gut unterhalten worden. Der Schreib- und Erzählstil ist flüssig und so gut zu lesen, dass ich trotz der Perspektivwechsel nie den Durchblick verloren habe. Wer die Vorgängerbände kennt, wird wahrscheinlich automatisch zu diesem neuen Zons-Thriller greifen. Allen anderen Interessierten kann ich das Buch absolut empfehlen und vergebe deshalb auch volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Lichterhaven 6.0

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt
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In der sechsten Geschichte aus Lichterhaven, einem fiktiven Ort am Meer, stehen neben Rottweiler Duke Caroline und Henning im Mittelpunkt. Wer die Reihe kennt weiß, dass hier Hunde die Führung übernehmen. ...

In der sechsten Geschichte aus Lichterhaven, einem fiktiven Ort am Meer, stehen neben Rottweiler Duke Caroline und Henning im Mittelpunkt. Wer die Reihe kennt weiß, dass hier Hunde die Führung übernehmen. Auch wenn Duke nicht gerade für sein Draufgängertum bekannt ist, weiß er was er will. Und das wäre in seinem Fall ein Leben zu dritt. Denn auch wenn die beiden Menschen irgendwie „komisch“ miteinander umgehen, so sind sie ihm gegenüber aber wirklich lieb. Und so steht für Duke fest, hier muss gehandelt werden...

Auch dieser neueste Band hat für mich noch nichts von seiner romantischen und unterhaltsamen Faszination verloren. Die Aktionen, die durch Duke ausgelöst werden geben der Geschichte die humorvolle Würze, und die Haupt- und Nebencharaktere sorgen für die entsprechenden Dramen und Liebeleien.

Die Autorin versteht es eben exzellent die Gefühlswelt ihrer Protagonisten, ob Mensch oder Tier, dem Leser so zu vermitteln, dass er meint mitten drin zu sein. Wie die Geschichte letztlich endet, liegt ja wohl auf der Hand. Denn wer sich für das Buch entscheidet, will auch gar nichts anderes lesen. Ich habe es jedenfalls nicht bereut und empfehle diesen locker leichten Roman gern weiter und vergebe volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Spannend, düster, intensiv

Violas Versteck (Tom Babylon-Serie 4)
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Dies ist nun Teil 4 der Tom-Babylon-Reihe von Marc Raabe. Endlich soll Tom erfahren, ob seine Schwester Viola noch lebt und wenn ja, was vor so langer Zeit geschah. Erzählt wird dies in verschiedenen Handlungs- ...

Dies ist nun Teil 4 der Tom-Babylon-Reihe von Marc Raabe. Endlich soll Tom erfahren, ob seine Schwester Viola noch lebt und wenn ja, was vor so langer Zeit geschah. Erzählt wird dies in verschiedenen Handlungs- und Zeitebenen. Während Tom auf der Spur Violas in London aktiv wird, versucht Sita Johanns, Psychologin und Fallanalytikerin, Informationen vom ehemaligen Leiter des LKA zu bekommen und begibt dafür in die forensische Psychiatrie. Doch dieser Besuch wird für sie zu einem Horrortrip...

Wie schon in den Vorgängerbänden, die man nicht zwingend gelesen haben muss, gibt es auch hier wieder eine äußerst komplexe Handlung mit Spannung, Action und einer sehr intensiven Atmosphäre. Tom muss sich mit Geschehnissen/Geheimnissen auseinandersetzen, die in den letzten Tagen der DDR ihren Anfang nahmen und ihn bis in das Heute verfolgen. Schreib- und Erzählstil tun dabei ein Übriges, dass sowohl die Darstellungen der Schauplätze als auch die Gefühlswelten der einzelnen Charaktere das Kopfkino anspringen lassen.

Fazit: „Violas Versteck“ ist genau so, wie ich mir einen mitreißenden und auf den Punkt gebrachten Thriller vorstelle. Er ist der krönende Abschluss dieser tollen Babylon-Johanns-Reihe und ich kann sowohl dieses Buch als auch die gesamte Reihe absolut weiterempfehlen.