Inhalt
Sarah Petersen lebt mit ihrem kleinen Sohn Leo in einem wunderschönen Haus in Hamburg. Sie hat lange wunderschöne Haare, einen Job an einer Schule und scheint ein schönes Leben zu führen. Doch innerlich sieht es in Sarah anders aus, denn seit sieben Jahren ist Sarah alleine und quält sich in Gedanken immer wieder, denn ihr Mann Philipp Petersen ist verschwunden und bisher gibt es keine Spur von ihm.
Doch fast genau nach sieben Jahren bekommt sie einen Anruf vom Auswärtigenamt mit der Nachricht, dass ihr Mann wieder aufgetaucht ist. Sarah ist außer sich vor Freude, doch als sie Philipp vom Flughafen abholt, scheint es, als würde ein fremder vor ihr stehen.
Sarah ist sich sicher, dass kann nicht ihr Mann sein, es ist ein Fremder, der sich zutritt zu ihrem Leben verschafft. Sie macht sich diesem Fremden Mann auf die Fersen und die Situation zwischen ihm und Sarah spitzt sich immer weiter zu. Wird er Sarah am Ende bezwingen wollen, in dem er ihr Leo wegnimmt?
Meinung
Das Cover wirkst durch die grauen Farben auf den ersten Blick trist, doch wer das Buch gelesen hat weiß, dass noch mehr dahinter steckt. Die Frau auf dem Cover stellt Sarah Petersen dar, die abgeschnittenen Haare sind ein Zeichen für den Neuanfang, den sie nach 7 Jahren warten auf sich nimmt. Sie führte 7 Jahre ein Leben voller Trauer und Ungewissheit, lebte in einem tristen grau vor sich hin und nahm somit von ihrem eigentlichen Leben immer mehr Abstand.
Melanie Raabe hat ein wahnsinnig spannendes Buch geschrieben, dass ich in weniger als einer Woche durchgelesen habe, da ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil ist grandios und zieht den Leser in seinen Bann. Es scheint als würde Melanie Raabe jeden ihrer Sätze durchdenken, jedes einzelne Wort mit Bedeutung und Sinn belegen.
Die Charaktere sind sympathisch und gleichzeitig voller Geheimnisse. Man erfährt immerzu neues, so dass man bis zum Schluss nicht weiß, wem man trauen kann. Die Geschichte behält einen roten Faden, obwohl die Handlung ständig auf neue Ebenen gelenkt wird, indem es um die Mutter von Philipp geht, um den besten Freund der für das verschwinden in Frage kommen kann, dann um Leo der zwischen die Fronten geraten kann.
Besonders spannend ist es, dass Melanie Raabe zwischendurch immer wieder die Sicht des „Fremden“ einbaut, so dass der Leser mehr über ihn erfährt und seinen Gedankengang. Durch die kurzen Kapitel, lässt sich das Buch zudem noch schneller weglesen.
Das Ende des Buches hat mich nochmal gecatcht! Mit einem Ende wie diesem hätte ich nicht gerechnet und es hat mich gleichzeitig berührt und nachdenklich gestimmt. Ich konnte erst einmal kein weiteres Buch beginnen.
Dennoch bleibt die ein oder andere Frage für mich offen, auf die wohl auch die Protagonisten in diesem Buch keine Antwort bekommen.
Fazit
Ein tolles Buch, dem ich gerne 5 Sterne gebe. Es ist spannend, gezeichnet von einem wundervollen Schreibstil und glaubwürdigen Charakteren, von denen man bis zu Schluss nicht weiß, ob sie schwarz oder weiß sind. Melanie Raabe hat es mal wieder geschafft ein Buch zu schreiben, bei dem der Leser bis zum Schluss nicht weiß, ob eventuell die Protagonistin verrückt ist, man selber oder der „Angeklagte“.