Cover-Bild Mary de Rachewiltz – Auf der Seite meines Vaters Ezra Pound
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Athesia-Tappeiner Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 01.12.2021
  • ISBN: 9788868395629
Helmut Luther

Mary de Rachewiltz – Auf der Seite meines Vaters Ezra Pound

Eine biografische Annäherung
Am Samahof in Gais im Pustertal war sie das Moidele. Sie wuchs dort als Pflegekind auf, weil der Vater mit einer anderen Frau verheiratet war; die Mutter wollte ihre Karriere als Geigerin nicht an den Nagel hängen. Dass der Vater Ezra Pound hieß, ein berühmter Dichter, spielte damals keine Rolle für sie. Moidele half Tatte, dem Ziehvater, bei der Stallarbeit, sie wollte Schafzüchterin werden. Im Tal dachte man, dass Gott kein Italienisch versteht, also brauchte man diese Sprache nicht. Das änderte sich für Moidile, nun Mary genannt, als sie die Welt ihrer Eltern kennen lernte: klassische Musik, Schriftsteller wie T. S. Eliot, Ernest Hemingway und Samuel Beckett. Im Krieg arbeitete Mary als Schreibkraft der deutschen Armee in einem Lazarett in Cortina. In Rom lernte sie Boris de Rachewiltz kennen, ihren künftigen Mann. Mit dem Ägyptologen errichtete sie auf der Brunnenburg eine Gedächtnisstätte für Ezra Pound. Mary wurde selbst Schriftstellerin und übersetzte Pounds Cantos ins Italienische.
Mit ihren Tipps und Erzählungen im Gepäck, fährt Helmut Luther in Städte, wo ihre Eltern und sie selbst Spuren hinterlassen haben. Überall trifft er Zeitzeugen, die sich an Pound, Olga Rudge und die Bohemekreise erinnern, in denen die Beiden verkehrten, an das reiche künstlerische und intellektuelle Leben im Italien jener Zeit. Er besichtigt Orte, die in den Cantos verewigt wurden. Pounds Opus Magnum eignet sich bestens als – allerdings anspruchsvoller – Reiseführer. Der Autor begegnet faszinierenden Persönlichkeiten. Er trifft Kreative, lebenslustige Projektverwirklicher, stößt auf Dinge, an denen er sonst vorübergegangen wäre. Er entdeckt stille Naturlandschaften.

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Lesejury-Facts

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  • Sigrid1 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2023

Mary de Rachewilz

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Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. ...

Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. Doch nach der Lektüre des Buches habe ich mich dann noch genauer damit befaßt. Mary ist die uneheliche Tochter von Pound und einer Geigerin. Sie wurde gleich nach der Geburt zu einer Bauernfamilie gegeben, die sie groß zogen. Jedoch in späteren Jahren hatte Mary ein intensives Verhältnis zu ihren Eltern. Sie erzählt uns von den Begegnungen in Italien, mit anderen Künstlern, wie ihre Eltern in den Tag hineinlebten, das Geld manchmal knapp war, vom Krieg, der Gefangenschaft ihres Vaters und von den Werken, die er in dieser Zeit schrieb. Die Spurensuche führt uns durch ganz Italien, die Eltern wechselten oftmals ihre Wohnorte, es werden Zeitzeugen gehört. Jedoch sind die Kapitel nicht chronologisch, sondern manchmal sehr sprunghaft geschrieben. Mary heiratet dann später Boris, von dem sie zwei Kinder bekommt und sie erwerben die alte Burg Brunnenberg, die Mary verstand, wieder einigermaßen bewohnbar zu machen. In späteren Jahren war Brunnenberg der Zufluchtsort der Eltern und auch anderer Künstler. Die alte Dame kann sich noch gut an verschiedene Begebenheiten erinnern und erzählt dies sehr interessant und glaubhaft. Das Buch ist mit wunderbaren Fotos versehen, fast erscheint es mit wie ein kostbarer Bildband. Die Titelseite des Buches ziert Mary de Rachewilz in all ihrer Eleganz und Anmut.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Lebenserinnerungen

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Ich habe jetzt so einiges über Mary und ihren Vater Ezra Pound erfahren. Ich finde es immer interessant die Erlebnisse von Zeitzeugen zu erfahren. Gerade hier ist es eine etwas andere Herangehensweise. ...

Ich habe jetzt so einiges über Mary und ihren Vater Ezra Pound erfahren. Ich finde es immer interessant die Erlebnisse von Zeitzeugen zu erfahren. Gerade hier ist es eine etwas andere Herangehensweise. Allerdings muss man sich daran gewöhnen, denn es ist kein zusammenhängendes Erzählen, sondern es werden immer wieder bestimmte Ereignisse und Orte angesprochen. Man wechselt den Ort und hört auch Stimmen der damaligen Menschen, die Ezra oder Mary kannten. Es ergibt sich ein sehr buntes Bild, aber man muss schon genau lesen und verfolgen, wer welche Äußerungen oder Bemerkungen hier macht. Mary, der Autor oder andere Zeitzeugen. Aber der Leser bekommt einen sehr guten Eindruck von damaligen Lebenssituationen. Ich bin auch immer wieder überrascht, wie mobil die Menschen damals waren. Der Wohnsitz wird einfach mal so gewechselt oder lange Reisen unternommen, ich finde das außergewöhnlich, aber es war anscheinend nichts Besonderes. Der Einblick in diese Welt, die Ansichten der Leute und die Lebensformen waren jedenfalls sehr interessant. Es gibt interessante und vor allen Dingen sicher neue Einblicke in die Lebenssituationen der Protagonisten. Einfach war es sicher nicht, aber es ging immer irgendwie weiter. Die Bilder haben das Buch schön aufgelockert und man bekam einen guten Gesamtüberblick anhand der Zeitleiste am Schluß des Buches.

Es war ein guter Blick auf ein sicher ungewöhnliches und interessantes Leben.

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