Nicht ganz überzeugend
Judith Potts lebt mit ihren 77 Jahren alleine und erstellt Kreuzworträtsel. Sie hat einen (durchaus amüsanten) geregelten Tagesablauf bis sie plötzlich einen Schuss hört: Ihr Nachbar ist tot! Als Rätselprofi ...
Judith Potts lebt mit ihren 77 Jahren alleine und erstellt Kreuzworträtsel. Sie hat einen (durchaus amüsanten) geregelten Tagesablauf bis sie plötzlich einen Schuss hört: Ihr Nachbar ist tot! Als Rätselprofi kann sie natürlich nicht anders - sie muss ermitteln!
Anfangs fand ich das Buch wirklich sehr amüsant. Judith ist genauso wie man sich eine Miss Marple vorstellt. Ich musste ja auch öfters an Columbo denken.
Doch als sie dann andere Frauen dazu animieren konnte, ihr bei den Ermittlungen zu helfen, wurde die Geschichte für mich schwächer. Judith wurde als die allwissende ältere Frau dargestellt, während ihre neu gewonnenen Freundinnen für meinen Geschmack zu dumm und einfältig gezeichnet wurden. Teilweise hat das fast weh getan beim Lesen. Am Ende der Geschichte waren die Frauen dann aber plötzlich alles andere als langsam und naiv. Das hat nicht so recht zusammengepasst. Dasselbe trifft übrigens auch auf die Polizistin zu, die den Fall betreute. Also eigentlich waren alle etwas einfältig, bis auf Judith.
Generell denke ich, dass die Geschichte im Fernsehen besser aufgehoben wäre. Da gab es doch die ein oder andere Szene, die ich in einem Film herrlich lustig gefunden hätte, aber im Buch niedergeschrieben war es etwas zu viel auf einmal. Vielleicht liegt es daran, dass der Autor eigentlich Drehbücher schreibt.
Den Anfang und das Ende fand ich gut und spannend. Dazwischen war es leider eher mau. Die Geschichte zog sich in die Länge, es passierte viel aber auch nichts. Das Ende lässt darauf hoffen, dass die Charaktere an ihren Erfolgen anschließen dürfen und somit alle mehr auf einer Ebene stehen. Ich würde dem 2. Fall daher durchaus eine Chance geben.