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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2022

Spannend, komplex, temporeich

In die Fluten der Dunkelheit
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Im nunmehr 3. Teil der Reihe arbeitet Victor Lessard nicht mehr bei der Polizei sondern ist jetzt beim Sicherheitsdienst des Kasinos von Montreal angestellt. Als seine ehemalige Partnerin Jacinthe Taillon ...

Im nunmehr 3. Teil der Reihe arbeitet Victor Lessard nicht mehr bei der Polizei sondern ist jetzt beim Sicherheitsdienst des Kasinos von Montreal angestellt. Als seine ehemalige Partnerin Jacinthe Taillon ihn bittet, bei der Aufklärung eines mysteriösen Mordes zu helfen, gerät er in eine Spirale, die ihn zurück in seine schmerzhafte Vergangenheit führt.
Da es nicht nur gilt den Mordfall zu lösen, sondern auch noch die offenen privaten Fragen rund um seinen Vater zu klären, entwickelt sich auch dieser Thriller wieder zu einer komplexen und spannenden Geschichte. Der Schreibstil dabei ist fließend und zeitgemäß, was sich auch in den vielen Dialogen und Beschreibungen erkennen lässt.
Wie schon in den beiden vorangegangenen Büchern verarbeitet Martin Michaud auch hier wieder ein gesellschaftlich wichtiges und brandaktuelles Thema, wodurch der Thriller lebensecht und authentisch wird.
Alles in allem kann ich auch diesen 3. Band der Reihe absolut weiterempfehlen, möchte aber anraten die Bücher der Reihe nach zu lesen, um die Zusammenhänge gerade im privaten Bereich Victors besser/leichter verstehen zu können. Das erhöht das Lesevergnügen durchaus, ist aber eben auch nur meine persönliche Einschätzung. Das Buch ist auf jeden Fall auch als eigenständiger Thriller gut zu lesen. Mich hat der Thriller gut unterhalten und offene Fragen, auch aus den Vorgängern, wurden am Ende überzeugend beantwortet. Dafür gibt es von mir eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Gelungene Fortsetzung

Every
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„Every“ ist die Fortsetzung von „Circle“ und erzählt die Geschichte mit dem Umgang der sozialen Medien, der daraus sich ergebenen Folgen bzw. Konsequenzen und die teils absurde Naivität der Menschen damit, ...

„Every“ ist die Fortsetzung von „Circle“ und erzählt die Geschichte mit dem Umgang der sozialen Medien, der daraus sich ergebenen Folgen bzw. Konsequenzen und die teils absurde Naivität der Menschen damit, weiter. Denn der Social-Media-Anbieter Circle fusioniert hier mit dem Online-Versandhaus Every. Neben Mae Holland, Hauptfigur aus Teil 1, lernen wir nun Delaney Wells kennen. Sie hat sich viel vorgenommen, will sie doch mit allen Mitteln den Konzern von innen heraus sabotieren.
Was jetzt folgt ist, so könnte man sagen, der tägliche Wahnsinn im Umgang mit den sozialen Medien. Und ich finde Dave Eggers bringt es wunderbar auf den Punkt, wenn er beschreibt wie dieses Medium das Leben der Mitarbeiter von Every steuert. Vom Aufstehen bis zum Insbettgehen werden alle täglichen Routinen gesteuert, analysiert, registriert, bewertet. Das Individuum selbst beginnt sich der allgemeinen Meinung anzupassen, um nur nicht aufzufallen.
Das alles ist in einem angenehmen und leicht lesbaren Schreib- und Erzählstil verpackt. Dem Leser wird hier vor Augen geführt wohin die schöne vernetzte Welt uns noch bringen wird. Oder haben wir sie vielleicht schon längst?
Das Buch „Every“ ist Denkanstoß, Roman und Abrechnung in einem. Es hatte sowohl seine witzigen als auch nachdenklich machenden Passagen, nur wirklich überraschend war es nicht, dafür sind wir doch alle schon zu sehr vernetzt. Mich hat das Buch gut unterhalten und deshalb gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Eine einzige Anklage

Der längste Krieg
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Es ist ein Buch, das aus einer afghanischen Perspektive erzählt wird. Denn Feroz hatte sich aufgemacht um im Land mit der leidenden Bevölkerung zu sprechen und hautnah das Elend zu sehen und denen somit ...

Es ist ein Buch, das aus einer afghanischen Perspektive erzählt wird. Denn Feroz hatte sich aufgemacht um im Land mit der leidenden Bevölkerung zu sprechen und hautnah das Elend zu sehen und denen somit eine Stimme zu geben, die sonst nirgends Gehör finden.

Das Buch beschreibt historische Hintergründe zum "längsten Krieg" - wobei sich das Land selbst seit nunmehr über vierzig Jahren im Ausnahmezustand befindet und ein Aufatmen Afghanistans scheint noch lange nicht in Sicht.

„Der längste Krieg“ ist ein Buch, dass teils erschütternd teils aufrüttelnd, aber auf alle Fälle sehr deutlich formuliert und anklagend geschrieben ist.

Veröffentlicht am 02.04.2022

3x Küstenkrimi

Küsten-Krimis
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Für alle die die jeweils gedruckten Ausgaben noch nicht kennen, denen kann ich dieses Angebot absolut empfehlen.

Je ein Küstenkrimi von drei bekannten deutschen Krimiautoren sind hier zusammengepackt. ...

Für alle die die jeweils gedruckten Ausgaben noch nicht kennen, denen kann ich dieses Angebot absolut empfehlen.

Je ein Küstenkrimi von drei bekannten deutschen Krimiautoren sind hier zusammengepackt.

Ich kann alle drei Krimis absolut weiterempfehlen. Denn auch die Umsetzung als Hörbuch ist gelungen.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Vom Lebens- und Überlebenskampf Anno 1816

Der dunkle Himmel
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In „Der dunkle Himmel“ dient der Vulkanausbruch im Jahr 1816 auf der weit entlegenen indonesischen Insel Sumbawa als Aufhänger für diesen historischen Roman. Das Ereignis sollte später als das Jahr ohne ...

In „Der dunkle Himmel“ dient der Vulkanausbruch im Jahr 1816 auf der weit entlegenen indonesischen Insel Sumbawa als Aufhänger für diesen historischen Roman. Das Ereignis sollte später als das Jahr ohne Sommer in die Geschichte eingehen. Welche Auswirkungen das auf die Bewohner eines fiktiven schwäbischen Leinenweberdorfes hat, erzählt Astrid Fritz hier.

Anhand dreier Hauptcharaktere, Gemeindefahrer Carl Unterseher, Wirtstochter Paulina Gutjahr und Schulmeister Friedhelm Lindenthaler sowie deren Familien entspinnt sich jetzt der leidvolle Überlebenskampf, denn wegen des verrückt spielenden Wetters, kommt es im gesamten Land zu Missernten. Die damit verbundenen Krankheiten und Todesfälle lassen viele den Mut verlieren, geraten aus Verzweiflung auf die schiefe Bahn oder kehren ihrer Heimat gar ganz den Rücken...

Atmosphärisch dicht erzählt die Autorin anhand der drei Hauptcharaktere vom Lebens- und Überlebenskampf zu jener Zeit, die ja historisch belegt ist. Während die kirchlichen Ansichten zu den Wetterkapriolen Erwähnung finden, hätte ich mir hier noch eine Figur gewünscht, die sich der weltlichen Fragen zu diesem Thema annimmt, und so einen direkteren Bezug zum Vulkanausbruch schafft.

Nichts desto trotz hat mich der umfangreich erzählte historische (Liebes-)Roman gut unterhalten. So hat die Autorin neben der fesselnden Geschichte zusätzlich viele interessante Informationen zur politischen und gesellschaftlichen Situation der damaligen Zeit eingebunden, so dass es ein ausgewogener Mix aus Fiktivem und Geschichtlichem geworden ist. Gern empfehle ich diesen Roman weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.