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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2022

Wenn die Liebe ihre Kraft verliert

Der Brand
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In dem neuen Roman von Daniela Krien „Der Brand“ sind Rahel und Peter die Hauptprotagonisten. Sie sind seit fast 30 Jahren miteinander verheiratet haben erwachsene Kinder und leben in Dresden. Beide sind ...

In dem neuen Roman von Daniela Krien „Der Brand“ sind Rahel und Peter die Hauptprotagonisten. Sie sind seit fast 30 Jahren miteinander verheiratet haben erwachsene Kinder und leben in Dresden. Beide sind in ihren jeweiligen Berufen – sie Psychologin, er Germanistikprofessor – erfolgreich und gefragt. Aber ihrer Ehe fehlt die Leichtigkeit aus den Anfangsjahren und das soll sich nun während eines Urlaubs ändern. Und ausgerechnet der beginnt mit einem Brand in ihrem gebuchten Feriendomizil.

Schonungslos erzählt nun Daniela Krien in kurzen, knappen Sätzen und wohl formuliert über die Ehe der beiden und lässt den Leser teilhaben an den Emotionen und Gedanken ihrer Figuren. Denn Rahel kann und will sich nicht damit zufrieden geben nur noch nebeneinander her zu leben. Sie will nicht mit einem Mann verheiratet sein, der sie nicht mehr als Frau wahrnimmt und sich stattdessen zu Büchern und Pferden flüchtet. Peter wiederum will nach dem stressigen Uni-Alltag einfach nur seine Ruhe haben, während Rahel auch jetzt noch aktiv am Leben teilhaben will. Dieser dargelegte Konflikt gibt dem Roman eine unterschwellige Spannung, die auch durch den Schreib- und Erzählstil noch verstärkt wird.

Fazit: Was bleibt also nach 30 Jahren Ehe? Kann ein Urlaub neue Impulse geben oder ist alles nur vergebene Liebesmuh'? Daniela Krien ist mit „Der Brand“ ein intensiver Roman gelungen der auch die Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau in einem so langen Miteinander beleuchtet und hinterfragt. Für Fans von Happy Ends ist dies eventuell nicht die richtige Lektüre, mich aber hat der tiefgründige Roman gut unterhalten und deshalb gibt es auch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Opulentes Sittengemälde

Die letzte Tochter von Versailles
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„Die letzte Tochter von Versailles“, der neue Roman von Eva Stachniak, ist eine üppige und fesselnde Geschichte, die am französischen Hof von König Ludwig XV. spielt und über Liebe, Affären, Skandale und ...

„Die letzte Tochter von Versailles“, der neue Roman von Eva Stachniak, ist eine üppige und fesselnde Geschichte, die am französischen Hof von König Ludwig XV. spielt und über Liebe, Affären, Skandale und Intrigen erzählt.

Unter falschen Versprechungen kommt Veronique nach Hirsch Park, einem Herrenhaus auf dem Gelände des Schlosses von Versailles, um hier angeblich für eine Anstellung im Haushalt des Grafen Kenntnisse zu erlangen. Doch Veronique ahnt schnell, mit wem sie es wirklich zu tun hat, doch es ist zu spät und so nimmt ihr Schicksal seinen Lauf.

Eva Stachniak gelingt hier ein Sittengemälde, das detailreich und in rasantem Tempo ein Frankreich im Umbruch zeigt. Und in diesem Frankreich während und nach der Revolution versucht Marie-Louise, Tochter Veroniques, Antworten auf die Frage nach ihrer Herkunft zu finden.

Die Geschichten der beiden Hauptfiguren sind spannend erzählt und durch die historisch belegten Fakten bekommt die Handlung seinen authentischen und lebensechten Rahmen. Denn neben dem ausschweifenden und opulenten Leben bei Hofe beschreibt die Autorin auch sehr anschaulich die Lebensumstände des einfachen Volkes.

Mich hat dieser Roman wirklich gut unterhalten. Auch der Schreib- und Erzählstil waren flüssig und angenehm zu lesen. Und somit spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Moderne Familiengeschichte

Der Panzer des Hummers
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Die Geschichte erzählt von drei Geschwistern, die sich auseinandergelebt haben und sehr unterschiedliche Lebenswege gegangen sind. In diesem Buch stehen eindeutig die Charaktere im Mittelpunkt und weniger ...

Die Geschichte erzählt von drei Geschwistern, die sich auseinandergelebt haben und sehr unterschiedliche Lebenswege gegangen sind. In diesem Buch stehen eindeutig die Charaktere im Mittelpunkt und weniger die Handlung selbst. Als LeserIn taucht man in das Leben dieser Geschwister ein und begleitet sie ein Stück weit ihres Weges. Man erhält Einblicke in ihre Träume und Wünsche und was sie angetrieben hat diesen, ihren Weg einzuschlagen.
Ich war sofort in der Geschichte gefangen und wollte dann auch alsbald wissen wie es enden wird. Pro Kapitel wird immer aus der Sicht eines anderen erzählt, so dass man immer die erforderlichen Informationen aus einer anderen neuen Perspektive bekommt. Diese Erzählweise ist so einfach aber genial, dass ich am Buch bleiben wollte. Der Schreibstil ist dabei modern und flüssig und im Nu war das Buch auch schon ausgelesen.
Mich hat der Roman gut unterhalten, da er sehr realitätsnah und intensiv erzählt ist. Für LeserInnen, die gern moderne Familiengeschichten lesen, denen kann ich diesen Roman empfehlen. Ich vergebe dafür 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Einblicke in das Leben einer starken Frau

Lady Churchill
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Es war interessant, etwas über Clementine, die Frau an Winston Churchills Seite zu erfahren, die 56 Jahre lang mit ihm durch Dick und Dünn gegangen ist.
Ihr Leben wurde von ihrer Partnerschaft mit Winston ...

Es war interessant, etwas über Clementine, die Frau an Winston Churchills Seite zu erfahren, die 56 Jahre lang mit ihm durch Dick und Dünn gegangen ist.
Ihr Leben wurde von ihrer Partnerschaft mit Winston und dem Dienst an England eingenommen. Sie war eine unermüdliche Fürsprecherin der Frauenrechte und der Chancengleichheit für Frauen. Während des 2. Weltkriegs war ihr Einsatz für die Londoner Bürger und ihre sonstige Arbeit mit wohltätigen Projekten beeindruckend.
So intensiv sie sich für die Geschicke des Landes und ihre Überzeugungen einsetzte, so sehr vernachlässigte sie jedoch ihre Kinder. Die wurden größtenteils von Nannys erzogen. Aber vielleicht kamen da ja auch ihre eigenen Erfahrungen als Kind zum tragen. Denn auch sie selbst hatte nicht die harmonische familiäre Geborgenheit, die für ein Kind wichtig und prägend sind.
Mehrere Jahrzehnte und zwei Weltkriege umspannend, ist dieser Roman eine fiktive Geschichte, die mit so vielen Details und Emotionen erzählt wird, dass man sich gut vorstellen kann, dass es sich so oder ähnlich wirklich zugetragen haben könnte/muss.
Ich kann das Buch allen, ob geschichtsinteressiert oder nicht, empfehlen und vergebe für diesen faszinierenden Einblick in das Leben einer starken Frau 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Einfallsreich und humorvoll

Tinte und Siegel (Die Chronik des Siegelmagiers 1)
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Bislang kannte ich noch nichts von Kevin Hearne, also wusste ich auch nicht wirklich auf was ich mich hier einlasse. Aber ich kann sagen, dieser 1. Teil der Chronik des Siegelmagiers, ein Urban-Fantasy-Roman ...

Bislang kannte ich noch nichts von Kevin Hearne, also wusste ich auch nicht wirklich auf was ich mich hier einlasse. Aber ich kann sagen, dieser 1. Teil der Chronik des Siegelmagiers, ein Urban-Fantasy-Roman hat mir absolut gut gefallen.

Die toll charakterisierten Figuren, das interessante Magiesystem und der humorvolle Erzählstil ergeben einen Roman, bei dem ich mir des Öfteren das Lachen nicht verkneifen konnte. Aber was ich hier besonders gelungen fand, ist die Wahl des Helden. Er ist kein Jungspund sondern ein Typ 60+ und alles andere als ein alter Herr. Cool und clever sind die Eigenschaften mit denen ich ihn beschreiben würde.

Dies ist ein Fantasy-Roman der trotz einiger tragischer Passagen einfallsreich und leicht daherkommt. Mir hat dieser 1. Teil gut gefallen und deshalb vergebe ich gern 4 von 5 Sterne und spreche eine Kauf- und Leseempfehlung aus.