Kathrin Weßling (Übersetzer), Eva Horn (Übersetzer)
Eine feministische Ikone für die Generation Instagram – über 400.000 verkaufte Exemplare weltweit.
Florence Given ist eine der international bekanntesten jungen Stimmen des Feminismus. Ihre charakteristischen Zeichnungen lieben über 600.000 Follower*innen auf Instagram. »Frauen schulden dir gar nichts« war ein großer Bestseller in UK.
Die zweiundzwanzigjährige Florence Given ermutigt ihre Leser*innen, sich von gesellschaftlichen Erwartungen freizumachen. Ob es um »pretty privilege«, Selbstliebe, »Catcalling« oder Enthaarung geht, Florence Given öffnet uns die Augen darüber, wie stark das Frauenbild in unserer Gesellschaft noch immer von Oberflächlichkeit und Sexismus geprägt ist, und was das für Frauen an Einschränkungen zufolge hat. Sie geht dabei alle Themen an, die heute wichtig und kontrovers diskutiert werden: Rassismus, Sexismus, queere Identitäten, Body Positivity, Online-Dating und toxische Männlichkeit. Ein feministischer Ratgeber (nicht nur) für junge Frauen.
"Frauen schulden dir gar nichts" von Florence Given ist ein sehr persönliches und feministisches Buch, das mir dabei geholfen hat, mein eigenes Verhalten zu reflektieren.
Das Cover finde ich nicht so ...
"Frauen schulden dir gar nichts" von Florence Given ist ein sehr persönliches und feministisches Buch, das mir dabei geholfen hat, mein eigenes Verhalten zu reflektieren.
Das Cover finde ich nicht so schön, aber das stört mich auch nicht, da es hauptsächlich auf den Inhalt ankommt und ich das Buch meistens als Hörbuch auf Spotify gehört habe. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm. Die Kapitel sind sehr kurz und lassen sie flüssig lesen.
Die Zeichnungen im Buch sind speziell und interessant, aber für mich nichts neues, da ich diese bereits ähnlich in vielen aktuellen Poesiebüchern gesehen habe. Ob diese von der Autorin abgeschaut sind oder sogar von Florence Given stammen, weiß ich nicht. Sehr gut ist, dass häufiger Triggerwarnungen genannt werden, da die Themen an Traumata erinnern können. Ich finde das Buch gut, um sich damit zu konfrontieren.
Sehr oft zieht die Autorin Vergleiche aus UK und ihrem persönlichen Leben. Das war mir manchmal zu viel, da ich keine Biografie lesen wollte. Trotzdem konnte ich von ihren Erfahrungen profitieren, die selbstverständlich mitreißend sind und mich zum Nachdenken angeregt haben. Allerdings wiederholt sie gewisse Erfahrungen so oft, dass ich der Meinung bin, dass sie hin und wieder ihren roten Faden verloren hat. Einige Kapitel wirkten daher so, als wären sie doppelt geschrieben.
Sie schneidet immer wieder die gleichen Themen an und bezieht sich ungefähr drei oder vier Mal auf ihre eigenen Privilegien, die sie hat und andere nicht. Ich habe mich meistens so gefühlt, als würde ich in Gesprächen mit meinen Mitmenschen vollkommen unsozial und unempathisch umgehen, nur weil ich einen gewissen Satzbau habe, der "vielleicht" jemanden verletzen könnte. Ständig erwähnt die Autorin "mach das nicht", was mich zum Reflektieren angeregt hat. Allerdings verunsichert dies in einem Gespräch auch sehr.
Grundsätzlich ist die Hauptaussage von ihr, mit jedem Menschen respektvoll umzugehen, egal welche Sexualität, Herkunft, Kultur oder welches Aussehen dieser hat. Dies blieb mir jedoch zu oberflächlich und belehrend, anstatt motivierend, tiefgründig, aufrüttelnd und positiv.
Die Autorin zieht sehr über Männer her und greift sie regelrecht an. Als männlicher Leser wäre ich verärgert. Ich persönlich finde, dass sie in vielen Bereichen übertreibt, aber auch den Nagel auf den Punkt bringt. Besonders die Aussagen zur Gesellschaft sind ihr sehr treffend gelungen. Auch nennt sie fast immer Beispiele, die ich gut nachvollziehen konnte, ohne diese selbst erlebt zu haben.
Gegen Ende des Buches weiß vermutlich jeder, dass sie Frauen datet, was in der UK unerwünscht ist und Stolz auf ihre regelmäßige Selbstbefriedigung ist. Stattdessen hätte sie für meinen Geschmack manche Worte erklären können, die sie häufig nutzt. Die Bedeutung dahinter wusste ich ab und zu nicht. Dass es am Ende ein Glossar gibt, habe ich zu spät bemerkt und oft fehlte mir letztendlich der Kontext von den Begriffen.
Das Buch hat mich insgesamt nicht komplett überzeugen können. Der letzte Funke ist aufgrund meiner genannten Kritikpunkte nicht übergesprungen. Ich lege das Buch dennoch jedem ans Herz, da verschiedene Gedanken und Gefühle auslösen kann, welche jeder für sich selbst reflektieren muss.
Vielen lieben Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Das Buch ist definitiv ein Eyecatcher ...
Vielen lieben Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Das Buch ist definitiv ein Eyecatcher und sehr instagramtauglich, sowohl von außen als auch von innen!
Die Aufmachung ist durchweg im poppigen 70er-Jahre-Stil in den Farben Gelb, Rot, Pink und Orange gehalten, im Buch finden sich viele Grafiken, Zeichnungen und Zitate im selben Stil wie der Titel. Alleine deshalb ist das Buch schon lesenswert.
Zur Ähnlichkeit mit Chidera Eggerues Buch „What a time to be alone“ sage ich unten was.
Meine Meinung:
Vorab: Ich weiß um die Vorwürfe gegenüber der Autorin, von Chidera Eggerues „What a time to be alone“ plagiarisiert zu haben. Weiter unten werde ich auch im Detail auf meinen persönlichen Eindruck eingehen, allerdings weise ich bereits hier schonmal darauf hin, dass ich „What a time to be alone“ NOCH nicht gelesen habe. Daher steht alles, was ich dazu schreibe, unter dem Vorbehalt, dass ich bezüglich des Inhalts ich also nicht allzu fundiert Stellung nehmen kann.
Zunächst schildere ich euch aber kurz meinen Eindruck zu „Frauen schulden euch gar nichts“ losgelöst von etwaigen Plagiatsvorwürfen.
Allzu viel gibt es dazu aber eigentlich nicht zu sagen.
Mir hat dieser Ratgeber insofern sehr gut gefallen, als dass er viele wichtige und auch richtige Dinge anspricht. Zwar hat das Buch mir persönlich jetzt nicht die große „Erleuchtung“ gebracht, da ich von vornherein ein sehr starkes Selbstbewusstsein habe, um meinen eigenen Wert weiß und mich auch nicht darunter verkaufe. Das ist im Prinzip genau das, worauf das Buch in seiner Quintessenz eingeht und was Given mit „Frauen schulden dir gar nichts“ sagen will. Nichtsdestotrotz finde ich die Deutlichkeit, mit der sie dieses Thema in all seinen Facetten anspricht, sehr gut!
Ich kann mir daher gut vorstellen, dass dieses Buch vor allem jüngeren Leserinnen, aber auch solchen, die vielleicht noch auf dem Weg zu einem großen Selbstwertgefühl sind, dabei helfen kann, dieses Ziel zu erreichen und für sich selbst einzustehen.
Insgesamt geht Given mit ihren einzelnen feministischen Aspekten dabei nicht besonders in die Tiefe. Sie bleibt eher an der Oberfläche und spricht allgemeine Grundsätze an, die man als Frau für sich verinnerlicht haben sollte. Das hängt mit dem eben Gesagten zusammen: Wer bereits so lebt, wird mit diesem Buch neben der Bestätigung dessen, was man ohnehin schon weiß, vielleicht ein nettes Coffeetablebook gewinnen, einen größeren Mehrwert hat „Frauen schulden dir gar nichts“ da tatsächlich nicht.
Für diejenigen aber, die in dieser Entwicklung noch ganz am Anfang stehen, liefert „Frauen schulden dir gar nichts“ genau die richtigen Grundlagen, die für diesen Weg notwendig sind.
Unabhängig vom persönlichen Mehrwert, den man hieraus ziehen kann, ist das Buch allerdings allein deshalb sehr lesenswert, weil Given viele Themen sehr scharf, teils überspitzt, teils sarkastisch anspricht. Das Lesen ist also gleichsam lehrreich wie unterhaltsam.
Nun zu den Plagiatsvorwürfen:
Ich habe, wie gesagt, Eggerues Buch noch nicht gelesen, ich kann auf das Inhaltliche daher nicht allzu sehr eingehen.
Ich kann bloß sagen, dass in neuerer Zeit niemand Neues zum Thema Feminismus/ Selbstliebe gesagt hat, erst recht nicht Florence Given – und das unabhängig davon, ob Eggerue möglicherweise ähnliche Dinge gesagt hat wie sie! Denn auch bevor ich „Frauen schulden dir gar nichts“ gelesen habe, hätte ich euch das, was Given hier im Wesentlichen sagt, ebenfalls erzählen können.
Auf Instagram hat Chidera Eggerue Ende 2020 in ihrer Story unter anderem Phrasen geteilt, die sie in ihren Büchern verwendet, und die Given in etwas abgewandelter Form in ihrem Buch ebenfalls benutzt. Darunter: „don’t owe him pretty“, „dump him“, „stop trying to impress him“.
Und ganz ehrlich? Das sind jetzt nicht gerade irgendwelche bahnbrechenden Sätze, die noch nie zuvor eine Frau gedacht oder ausgesprochen hat.
Nochmal: Ich habe Eggerues Buch nicht gelesen, ich kann also nicht sagen, wie sehr sich Givens und Eggerues Werke inhaltlich tatsächlich ähneln. Aber wenn sich die Vorwürfe auf solche allgemeinen feministischen Leitsätze beziehen, kann ich sie nicht nachvollziehen. Dann würde ich ja auch plagiarisieren, wenn ich meinen Freundinnen schreibe, dass sie in ihrem Leben die Nummer 1 sind und alle anderen froh sein sollen, dass sie in ihrem Leben sein dürfen (was tatsächlich gar nicht so selten vorkommt lol).
Feminismus – gerade wenn er so oberflächlich reproduziert wird wie in „Frauen schulden dir gar nichts“ – ist kein Thema, bei dem nicht im Wesentlichen jeder übereinstimmt, insofern ist es bereits fraglich, wie sehr ein Plagiat überhaupt möglich ist; zumal „Frauen schulden dir gar nichts“ nun mal wirklich keine wissenschaftliche Abhandlung ist, bei der jeder Gedanke mit einem Zitat versehen werden muss, sondern ein Ratgeber, der fast schon in die Richtung eines autobiografischen Werkes geht.
Was die Aufmachung angeht, ist die Ähnlichkeit zwischen „Frauen schulden dir gar nichts“ und „What a time to be alone“ jedoch nicht zu übersehen – beide sind im poppigen 70s-Stil gehalten, mit auffälligen Schriftzügen in auffälligen Farben versehen.
Hier stellt sich mir allerdings die Frage, inwieweit das nicht auf den Originalverlag gewachsen ist: Es ist nicht unüblich, Bücher zu gleichen Themen, die in relativ kurzen Zeitabständen voneinander erschienen sind, ähnlich aufzumachen, um beim Käufer eben direkt diese Verbindung zu dem anderen Werk herzustellen (nach dem Motto: Wem das eine Buch gefallen hat, wird – jedenfalls unterbewusst – nach ähnlichen Büchern Ausschau halten).
Darüber hinaus sind sowohl Eggerue als auch Given beide Instagrammerinnen, sie „vermarkten“ ihre Ideen also zwangsläufig auf eine ähnliche Weise – nämlich so, dass sie in so einer Instagramkachel möglichst prägnant auffallen und mit wenigen Worten das Wesentliche gesagt werden kann. Dass sich das Design dann ähnelt, ist auch unter diesem Aspekt nicht überraschend, das wissen wir Bookstagrammer ja am besten.
Zusammenfassend kann ich zu den Plagiatsvorwürfen also Folgendes sagen:
Es ist schlecht, wenn Weiße mit der Arbeit und den Ideen Schwarzer Geld machen, ohne den Schwarzen Autor*innen Anerkennung zu zollen oder jenes Geld irgendwie der Black Community zugutekommt. Das steht außer Frage.
Givens Ideen zum Feminismus sind jedoch so generell und oberflächlich gehalten, dass niemand, der sich bisher auch nur ein bisschen mit dem Thema beschäftigt oder von sich aus bereits ein starkes Selbstbewusstsein hat, von ihren Aussagen überrascht oder erleuchtet wird. In ihrem Buch findet sich wenig, was es zu klauen wert wäre, da jeder, der ein bisschen darüber nachdenkt, mit Leichtigkeit genauso gut von selbst auf das Gesagte kommen könnte. Wieso also gerade Given das nicht gemacht haben sollte, kann ich mir nicht erklären. Unter dem Vorbehalt natürlich, dass ich, wie gesagt, den Inhalt von „What a time to be alone“ noch nicht kenne!!!
Die Aufmachung der Bücher ist verdächtig, das stimmt. Das kann aber genauso gut vom Verlag ausgegangen sein.
Fazit:
Florence Given hat mit „Frauen schulden dir gar nichts“ den Feminismus nicht neu erfunden. Für Viele mag das, wovon sie hier schreibt, nichts Weltbewegendes sein, zumal sie durchweg an der Oberfläche bleibt und lediglich allgemeine Grundsätze wiedergibt, die man als Frau verinnerlicht haben sollte.
Für diejenigen Leserinnen mit starkem Selbstbewusstsein, die bereits nach diesen Prinzipien leben, bietet „Frauen schulden dir gar nichts“ daher vielleicht keinen großen Mehrwert. Spaß macht das Lesen wegen der bunten Aufmachung und des scharfen Tons der Autorin aber trotzdem!
Insbesondere jüngeren Leserinnen kann ich darüber hinaus das Buch auch deshalb sehr ans Herz legen, weil Given hier viel Gutes anspricht, das trotz der Allgemeinheit ihrer Aussagen deshalb nicht weniger wichtig wird.
Jeder, der dieses Buch liest, sollte angesichts der Plagiatsvorwürfe allerdings auch zumindest darüber nachdenken, Chidera Eggerues Werk „What a time to be alone“ ebenfalls zu lesen, um sich ein fundiertes Bild davon machen zu können. Das gibt es bisher zwar nur im Original, aber vielleicht ist die Diskussion um „Frauen schulden dir gar nichts“ in Verbindung mit Eggerues Buch (bzw. Büchern) ja ein Anreiz für den deutschen Verlag, „What a time to be alone“ ebenfalls zu übersetzen. 😉
Nach meinem jetzigen Wissensstand kann ich die Vorwürfe mit Blick auf die Aufmachung zwar nachvollziehen, die Allgemeinheit von Givens Aussagen und die Tatsache, dass ich vieles von dem, was sie schreibt, bereits verinnerlicht hatte, lange bevor ich ihr Buch gelesen habe, lassen mich an einem etwaigen Plagiat in Bezug auf den Inhalt jedoch zweifeln.
4/5 Lesehasen.
Geschrieben von Florence Given, “eine der international bekanntesten jungen Stimmen des Feminismus.”
Sie schreibt über Selbstliebe, queere Identitäten, Body Positivity und möchte Frauen dabei ...
Frauen
Geschrieben von Florence Given, “eine der international bekanntesten jungen Stimmen des Feminismus.”
Sie schreibt über Selbstliebe, queere Identitäten, Body Positivity und möchte Frauen dabei helfen für sich und ihr Leben einzustehen.
Ich selbst habe mich bisher eher oberflächlich damit beschäftigt. Ja, man liest und hört viel darüber doch wirklich auseinander gesetzt habe ich mich noch nie damit.
Daher fand ich das Buch bzw. im ersten Teil den Titel sehr ansprechend und wollte mich damit nun in dieses Themengebiet einlesen.
Der Aufbau des Buches gefällt mir sehr gut. Farbenfroh und mit griffigen Schriften. Es lädt direkt dazu ein, es zu nehmen und darin zu stöbern. Die Kapitel selbst sind ebenfalls bunt und teils mit ansprechenden Grafiken versehen. Es geht um Dinge wie “Deine grosse Liebe bist du selbst”, “Was hat sie denn erwartet, wenn sie sich so anzieht?” oder auch “Du musst nicht heiraten”
Das Buch bietet gute EInblicke in die Thematiken, denn es werden einige Dinge aufgegriffen. Wie schon kurz angesprochen geht es um Body Positivity, sich selbst akzeptieren und eben auch darum, sein Leben zu reflektieren. Bin ich noch mit dem was ich habe glücklich? Mit meiner Partnerschaft, meinem Job oder auch mit den Freunden? Passt das alles zu dem Leben, dass ich leben möchte?
Ich fand das Buch sehr hilfreich und ich werde sicher einige Dinge überdenken und habe festgestellt, dass andere Dinge schon fester Bestandteil in meinem Leben sind bzw ich schon länger darüber nachdenke. Zum Beispiel mein Social Media Verhalten. Auch ein Kapitel, dass ich sehr spannend fand. Denn “Schnelle Belohnung ist ein Fass ohne Boden”
Doch fand ich es an manchen Stellen - für mich - doch wieder zu belehrend und ich hatte das Gefühl, etwas ändern zu müssen obwohl ich damit eigentlich glücklich bin. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, obwohl es doch eigentlich für das Gegenteil stehen möchte.
Hier muss jede Leserin für sich selbst reflektieren und prüfen was für sie selbst richtig ist.
Doch um die eigenen Ansätze und Lebenseinstellungen auf den Prüfstand zu stellen, fand ich es einen guten ersten Beginn.
Florence Given beleuchtet in Frauen schulden dir gar nichts viele wichtige Themen und geht auf die unterschiedlichsten Aspekte ein. Ihr gelingt es, ihre Themen kurz und anschaulich auf den Punkt zu bringen. ...
Florence Given beleuchtet in Frauen schulden dir gar nichts viele wichtige Themen und geht auf die unterschiedlichsten Aspekte ein. Ihr gelingt es, ihre Themen kurz und anschaulich auf den Punkt zu bringen. Die Kapitel regen zum Nachdenken an und verdeutlichen viele Probleme, die noch in der Gesellschaft für Frauen bestehen. Egal, ob es um das Thema Beziehungen, Aussehen, Social Media oder Mental Health geht. Ich finde es toll, dass das Buch in Bezug darauf so facettenreich ist, denn die Bandbreite an Themen verdeutlicht, wie stark die Probleme für Frauen in unserer Gesellschaft verankert sind und sorgt gleichzeitig für ein abwechslungsreiches Leseerlebnis. Auch die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen und sie passen perfekt zum lauten Ton des Buchs.
"Für andere Menschen können auch andere Dinge empowernd sein - zum Glück gibt es nicht nur die eine Art und Weise, wie eine Frau zu sein hat. Frauen sind komplexe Wesen und können mehr sein als das, was man sieht."
Besonders gut gefallen hat mir, dass Florence Given durch das Buch deutlich macht, dass alle Frauen zusammenhalten sollten, statt sich gegenseitig zu verurteilen oder übereinander zu lästern. Jede sollte einfach so akzeptiert werden, wie sie ist und wir endlich begreifen, dass es keine Regeln dafür gibt, wie eine Frau zu sein hat. Auch von den Erwartungen, die Männer an sie haben könnten, sollte man sich lösen und sich stattdessen trauen, man selbst zu sein.
"Wenn du bemerkst, dass jemand dich verurteilt, dann versuch, dich in die Person einzufühlen. Versuche zu verstehen, dass ihre verletzenden Aussagen und die Art, wie sie mit dir redet, nur eine Projektion dessen ist, wie sie über sich selbst denkt. Lasst uns gemeinsam den Kreislauf der Verletzungen brechen."
Ich finde, dass das Buch insbesondere für jüngere Leserinnen hilfreich sein kann, da diese häufig noch mit Unsicherheiten zu kämpfen haben und Florence Given durch ihr Buch diesen Mut machen und die Augen öffnen kann. Aber auch für Personen, die sich bisher wenig mit Feminismus beschäftigt haben, bietet das Buch einen guten Einstieg in das Thema.
"Du bist nicht auf der Welt, um gemocht zu werden."
Auch wenn mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, muss ich dennoch anmerken, dass ich nicht immer einer Meinung mit der Autorin beim Lesen gewesen bin. Für mich wurden zum Beispiel Männer oft zu negativ dargestellt und in einen Topf geworfen. Natürlich gibt es Männer, die Frauen gegenüber respektlos sind, aber das trifft nicht auf alle zu. Hier hätte ich mir gewünscht, dass das deutlicher wird. In Bezug darauf hatte ich oft den Eindruck, dass die Autorin aufgrund ihrer negativen Erfahrungen mit Männern nicht objektiv genug mit dem Thema umgeht und stattdessen Männer allgemein als Feinde darstellt. Zum anderen hat es mich gestört, dass es manchmal so klang, als ob Frauen sich nur hübsch machen oder feminin präsentieren, weil sie sich durch die Erwartungen der Gesellschaft dazu gezwungen fühlen. Das trifft auf manche zwar zu, aber es gibt auch Frauen, die sich für sich selbst gerne schick machen, für die Mode wie Kunst ist und die dabei nicht das Ziel verfolgen, Männer zu beeindrucken. Zwar fügt die Autorin genauso wie bei ihrem Kapitel zum Thema Heiraten immer wieder ein, dass es okay ist, das für sich selbst zu tun, aber für mich schwang bei diesen Aussagen immer ein Aber mit und sie gehen unter dem lauten Ton der gegensätzlichen Einstellung etwas unter.
"Du wirst oft eine defensive Reaktion von deinen Freund*innen erleben, denn du hast ihnen den Spiegel vorgehalten (Nämlich, dass Lästern hässlich und ein Spiegel ihrer Selbstwahrnehmung ist), und sie werden alles mögliche sagen, um dich zum eigentlichen Problem zu machen. Nur, weil du nicht lästern willst. Aber du solltest einen Punkt im Leben erreichen, an dem dir Lästern wirklich keinen Spaß macht."
Abgesehen davon finde ich aber, dass das Buch einen wirklich guten und facettenreichen Einblick in das Thema Feminismus liefert und besonders für jüngere Leserinnen und Personen, sie sich bisher noch nicht so viel mit dem Thema auseinandergesetzt haben, erhellende Momente haben kann.
Fazit: Ein facettenreiches Buch zum Thema Feminismus, das viele wichtige Themen beleuchtet und insbesondere für Personen, die sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben, erhellende Momente haben kann.
In der heutigen Zeit kommt man gar nicht mehr um die Worte Feminismus, Rassismus, Sexismus und Co. herum. Es sind wichtige Bestandteile in unserem Leben die oftmals leider totgeschwiegen oder ignoriert ...
In der heutigen Zeit kommt man gar nicht mehr um die Worte Feminismus, Rassismus, Sexismus und Co. herum. Es sind wichtige Bestandteile in unserem Leben die oftmals leider totgeschwiegen oder ignoriert werden. Gerade in den letzten Jahren werden immer Mehr stimmen lauter und machen auf diese Missstände aufmerksam.
Das Buch setzt sich mit wichtigen Themen auseinander die nicht nur mit Feminismus zu tun hat. Florence spricht Themen wie die Sexualisierung und Diskriminierung einzelner Individuen an. Hierbei schildert sie Geschehen, die sie selbst schon miterleben musste und die einige von uns leider nachvollziehen können.
Das Buch kratzt hierbei lediglich an die Themen an und gibt dabei eine gute Übersicht was für Missstände in der heutigen Gesellschaft herrschen und hat auch mir etwas die Augen geöffnet, was für eine privilegierte Stellung ich als weiße cis Frau überhaupt besitze. Das Buch hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht und motiviert mich mehr mit diesen wichtigen Themen auseinander zu setzen.
In Zukunft möchte ich mich mehr über diese Themen Informieren. Sei es durch die Diversifizierung meines Buchregales durch Geschichten die nicht nur weiße heterosexuelle Protagonisten besitzen oder auch Sachbücher, die mir näherbringen, was ich in meinem Leben ändern kann, damit wir ein besseres Miteinander führen können.