Cover-Bild Sierra Clara
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Identität
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 348
  • Ersterscheinung: 24.03.2022
  • ISBN: 9783985951055
Karin Eger

Sierra Clara

Roman
Zwei Frauen, zwei Hautfarben, Tochter und Mutter, die mit ihrem Glauben aneinander Berge versetzen. Mutig verfolgen sie ihre Träume in einer weißen Männerwelt voller Erniedrigungen und Ausgrenzung.



Clara wächst in der süddeutschen Provinz am Alpenrand auf. Hier ist sie der einzige Mensch mit einer Hautfarbe »wie Kakao mit Milch und Honig«. Das Mutter-Tochter-Gespann wird kritisch beobachtet. Wo ist der Vater? Was verbirgt die lebenshungrige Mutter? – Als junge Frau folgt Clara ihrem Traum von der Ferne und wird Flugbegleiterin. Ruhelos reist sie um die Welt, bis sie beschließt, ihren Vater ausfindig zu machen. In Vancouver kommt es zum lange ersehnten Treffen. Die Schatten lichten sich, und Clara blickt in ein Geflecht aus finanzieller Macht und Diskriminierung, in dem auch ihr Vater gefangen ist. Ihre Angst, von ihm abgelehnt zu werden, weicht der Einsicht, dass alle Freiheit in uns selbst liegt.



Mit scharfem Blick für die Gefühle und einer wunderbar präzisen Sprache gelingt es der Autorin Karin Eger ergreifend darzustellen, wie Frauen um ihre Freiheit und Würde kämpfen müssen. Die sensible Heldin Clara entwickelt schon als Kind ein Gespür für das, was in den Köpfen der Menschen vorgeht, die ihr und ihrer Mutter begegnen. Doch sie lernt, sich davon zu lösen. Obwohl die Geschichte schon 1984 beginnt, ist sie heute aktueller denn je.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2022

Ich hatte keine Worte. Nur die anderen hatten Worte.

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Obwohl Sabine alles andere als glücklich in der Beziehung mit dem erfolglosen Schauspieler Fritz ist, freut sie sich sehr auf ihr gemeinsames Kind. Schon bald bringt Sabine eine gesunde Tochter mit dem ...

Obwohl Sabine alles andere als glücklich in der Beziehung mit dem erfolglosen Schauspieler Fritz ist, freut sie sich sehr auf ihr gemeinsames Kind. Schon bald bringt Sabine eine gesunde Tochter mit dem Namen Clara auf die Welt. Doch die Ärzte und Fritz sind verwundert, denn die Hautfarbe der kleinen Clara weicht sehr von der Hautfarbe ihrer Eltern ab. Ein Geheimnis, das nie hätte gelüftet werden sollen, drängt sich in den Vordergrund und Sabine steht plötzlich ganz allein mit Clara da.

Mich hat dieser Roman sehr bewegt, denn zentrales Thema dieses Buches ist die Diskriminierung von Menschen aufgrund der Hautfarbe. Dabei wird facettenreich aufgezeigt, dass die Diskriminierung nicht nur in hinterwäldlerischen bayerischen Dörfern auf einen lauern kann, sondern auch in großen Städten ein gern benutztes Mittel ist, um sich über andere Menschen emporzuheben.

Clara stellt dabei ein unschuldiges Kind dar, das in diese Welt mit ihren Vorurteilen hineingeboren wird und versuchen muss, seinen Platz in dieser Welt zu finden. Immer wieder schenken die Menschen in ihrer Umgebung ihrer Hautfarbe mehr Aufmerksamkeit als ihrem Wesen und versuchen in ihren Köpfen eine Lebensgeschichte für sie zurecht zu spinnen. Denn sie lebt ja in keinen „geordneten Verhältnissen“, wenn ihre Mutter alleinerziehend ist und dann hat ihre Mutter auch noch das Kind eines Schwarzen ausgetragen. Mich haben gerade diese Passagen im Buch sehr traurig gestimmt, denn ich weiß, dass die Menschen so denken, dass es ihre Wahrheit der Dinge ist. Dabei habe ich nie verstanden, wie man so blind anderen Menschen gegenüber sein kann.

Aus diesem Grund haben mir auch die Erziehungsmethoden von Claras Kindergärtnerin Hanna sehr gut gefallen. Schon im Kindergarten wird Clara kritisch beäugt, denn den Kindern fällt sofort auf, dass sie „anders“ ist und natürlich dauert es auch nicht lange, bis die Kinder ihre fiesen Kommentare dazu abgeben. Hanna lässt ein solches Verhalten allerdings von Anfang an nicht zu und versucht die Kinder für Claras Situation zu sensibilisieren mit den Worten: „Stellt euch mal vor, ihr wärt wie die Clara ganz neu hier. Wer kann sagen, wie er sich da fühlen würde?“. Ich fand diese Frage und das Gedankenexperiment klasse, denn so beginnen die Kinder damit ihre eigene Gedankenwelt zu verlassen und sich in andere hineinzuversetzen.

Leider funktioniert dieses Gedankenexperiment scheinbar nur mit Kindern, denn erwachsene Menschen sind viel zu stark in ihren eigenen Ansichten festgefahrenen und müssen dann auch noch in der ständigen Angst leben, dass ihnen etwas weggenommen wird. So erfährt Clara fernab des Kindergartens weiterhin Diskriminierung, allerdings lernt sie nach und nach damit umzugehen und sich Orte zu schaffen, an denen sie so sein kann, wie sie ist. Zum einen ist das ihre Liebe zum Fußball, denn in diesem Bereich zählt die sportliche Leistung mehr als kindlich anmutende Befindlichkeiten und zum anderen der Luftraum. Wenn Clara in einem Flugzeug sitzt, lässt sie ihre Probleme auf dem Boden und die Menschen sind für die kurze Zeitspanne des Fluges gleich, denn sie sitzen alle in derselben Situation.

Darüber hinaus lernt Clara auch Menschen kennen, die sie so akzeptieren, wie sie sind wie z.B. ihr Jugendfreund Benedikt, ihre Mutter Sabine, ihr Schauspielvater Fritz oder ihre Tante Frieda. Allerdings unterstützen diese Menschen sie auch gleichzeitig nicht dabei, ihre Identität zu finden. Clara muss sich von ihnen abkapseln, um herauszufinden, wer sie wirklich ist. Ich fand Clara einfach ein toller Charakter und habe sehr mit ihr mitgefiebert, dass sie ihr Glück finden wird. Egal, ob es jetzt die geglückte Suche nach ihrem biologischen Vater ist oder die Erkenntnis, dass man vielleicht manchmal gar nicht seine Wurzeln kennen muss, um glücklich zu sein. Über sich hinauswachsen tut man eh meistens allein, so wie Clara.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine großartige Geschichte über eine Frau lesen möchte, die ihr Leben lang mit Diskriminierung zu kämpfen hat.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Eine bewegende Geschichte um ein tolles Mädchen

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Das Cover gefiel mir sehr gut und auch die Thematik ein schwarzes Mädchen unter vielen weißen. Die Vorurteile und Ausgrenzung gegen das Anderssein.
Es war eine schöne bildliche Sprache.
Die Kapitel sind ...

Das Cover gefiel mir sehr gut und auch die Thematik ein schwarzes Mädchen unter vielen weißen. Die Vorurteile und Ausgrenzung gegen das Anderssein.
Es war eine schöne bildliche Sprache.
Die Kapitel sind toll gegliedert und es wird aus 3 verschiedenen Zeiten berichtet, sodass am Ende alles einen Sinn ergibt.

Mir ist gleich von Anfang an Clara ans Herz gewachsen. So ein fröhliches kleines Mädchen. Sie war mir gleich sympathisch. Auch konnte ich ihren Schmerz/Traurigkeit nachvollziehen anders zu sein (eine andere Hautfarbe zu besitzen).

Die Sprache passt super zu einem kleinen Mädchen. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie es erzählt.

Ich bin völlig in Claras Welt eingetaucht. Ich mag es, wenn man langsam immer mehr erfährt über Claras Leben. Es war immer wieder bewegend erzählt, wo ich teilweise geschockt war, wie Menschen sein können und habe mich in den glücklichen Momenten mit Clara zusammengefreut. Manchmal gab es aber auch etwas langgezogene Passagen, aber das waren nicht viele. Das Ende war besonders berührend und hat dem ganzen Buch das gewisse Etwas verliehen.

Von mir gibt es wohlverdiente 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Grandios

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Karin Eger hat einen grandiosen Schreibstil, der mich von Anfang an abholt und in die Geschichte hinein zieht und das mit einer unglaublichen Leichtigkeit.
Es ist wirklich von Anfang an ein Buch, das mich ...

Karin Eger hat einen grandiosen Schreibstil, der mich von Anfang an abholt und in die Geschichte hinein zieht und das mit einer unglaublichen Leichtigkeit.
Es ist wirklich von Anfang an ein Buch, das mich auf allen Ebenen erreicht und berührt hat. Vor allem bei den Themen wie Diskriminierung, Akzeptanz und Vorurteile habe ich den Einstieg nicht so leicht erwartet. Der Roman fängt einen da ein, wo man gerade gedanklich ist.

Die Charaktere sind so angelegt, dass sie einen sofort mitnehmen und man sich mit ihnen wohlfühlt. Dieses Wohlgefühl führt dazu, dass man alles komplett mitfühlen kann und ihnen auch so sehr nahe kommt.

Karin Eger hat mich mit der emphatischen und dennoch sehr direkten Art, die Geschehnisse zu beschreiben, schon sehr überrascht und es geschafft, mich mit ihrem Buch zu fesseln. Es war so, als wenn ich bei Freunden sitze und sie mir aus ihrem Alltag erzählen und für diese Authentizität bewundere ich sie sehr.

Ein sehr stimmungsvolles Cover, das einen in die Ferne schweifen lässt.

Fazit

Sierra Clara ist ein Roman, der mich dazu gebracht hat, mein Verhalten gegenüber anderen Menschen zu reflektieren und auch andere zu überzeugen, dass Vorurteile nicht zu einem besseren Verständnis führen.
Ein wichtiges Buch mit Themen, die uns in unserem Alltag immer wieder begegnen. Karin Eger hat einfach eine Art zu schreiben, die jeden anregt, über sich und seinen Alltag nachzudenken.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

bewegend emotional ...

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Klappentext / Inhalt:

Zwei Frauen, zwei Hautfarben, Tochter und Mutter, die mit ihrem Glauben aneinander Berge versetzen. Mutig verfolgen sie ihre Träume in einer weißen Männerwelt voller Erniedrigungen ...

Klappentext / Inhalt:

Zwei Frauen, zwei Hautfarben, Tochter und Mutter, die mit ihrem Glauben aneinander Berge versetzen. Mutig verfolgen sie ihre Träume in einer weißen Männerwelt voller Erniedrigungen und Ausgrenzung.
Clara wächst in der süddeutschen Provinz am Alpenrand auf. Hier ist sie der einzige Mensch mit einer Hautfarbe »wie Kakao mit Milch und Honig«. Das Mutter-Tochter-Gespann wird kritisch beobachtet. Wo ist der Vater? Was verbirgt die lebenshungrige Mutter? – Als junge Frau folgt Clara ihrem Traum von der Ferne und wird Flugbegleiterin. Ruhelos reist sie um die Welt, bis sie beschließt, ihren Vater ausfindig zu machen. In Vancouver kommt es zum lange ersehnten Treffen. Die Schatten lichten sich, und Clara blickt in ein Geflecht aus finanzieller Macht und Diskriminierung, in dem auch ihr Vater gefangen ist. Ihre Angst, von ihm abgelehnt zu werden, weicht der Einsicht, dass alle Freiheit in uns selbst liegt.
Mit scharfem Blick für die Gefühle und einer wunderbar präzisen Sprache gelingt es der Autorin Karin Eger ergreifend darzustellen, wie Frauen um ihre Freiheit und Würde kämpfen müssen. Die sensible Heldin Clara entwickelt schon als Kind ein Gespür für das, was in den Köpfen der Menschen vorgeht, die ihr und ihrer Mutter begegnen. Doch sie lernt, sich davon zu lösen. Obwohl die Geschichte schon 1984 beginnt, ist sie heute aktueller denn je.

Cover:

Das Cover ist eibfach, aber stimmungsvoll gestaltet. Die Landschaft und Gegensätze auf dem Cover machen neugierig. Eine Skyline am unteren Rand und ein Papierflieger welcher in Richtung Berge abtriftet,.

Meinung:

Eine berührende und bewegende Geschichte, die Themen wie Diskriminierung, Vorurteile, Ablehnung und Akzeptanz anspricht und umsetzt. Bewegend, berührend und emotional wird man hier in die Geschichte aufgenommen und von den Charakteren mitgenommen. Die Charaktere sind sehr gut durchdacht und tragen die Geschichte.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Es lässt sich sehr gut und locker lesen. Man kann den Handlungen sehr gut folgen und die Ereignisse und Geschehnisse sind nachvollziehbar beschrieben. Die Charaktere sind sehr gut durchdacht und auch die Emotionen und Gefühle werden sehr gut vermittelt. Themen wie Diskriminierung und Vorurteile werden angesprochen und thematisiert. Themen der Gesellschaft werden aufgegriffen und mit eingebunden, ohne zu sehr zu urteilen, sondern eher auf eine berührende und bewegende Art mit eingebaut und behandelt.

Die Gliederung hat mir gut gefallen und die einzelnen Abschnitte haben eine angenehme Länge und ermöglichen dadurch einen guten Lesefluss. Auch die Personen und Orte, sowie Zeiten sind sehr hilfreich und diesen der Orientierung. Die Ich-Perspektiven machen das Ganze sehr persönlich und dadurch kann man sich gut in die Charaktere hinein versetzen. Clara habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Clara hat es nicht wirklich leicht und mit vielen Vorurteilen und Hindernissen zu kämpfen.

Inhaltlich möchte ich hier jedoch nicht allzu viel verraten und auch nicht zu viel vorweg nehmen, daher halte ich mich hier mit weiteren Aussagen zurück.

Ein berührender und bewegender Roman, der die Vorurteile und Diskriminierungen der Gesellschaft aufweist und durch tolle Charaktere überzeugt und begeistert. Packend und bewegend zugleich und stimmt zudem nachdenklich mit tiefgreifender Story.

Fazit:

Tiefgreifend, berührend und bewegend werden hier Themen, wie Vorurteile und Diskriminierung angesprochen.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Ein Wirbelwind auf dem Land...

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Zwischen Kuhwiesen und Bergen im Süden Deutschlands wächst Clara auf. Doch in all der dörflichen Idylle fällt sie auf- nicht nur mit ihrer dunklen Hautfarbe, sondern auch, weil sie ein Wirbelsturm ist, ...

Zwischen Kuhwiesen und Bergen im Süden Deutschlands wächst Clara auf. Doch in all der dörflichen Idylle fällt sie auf- nicht nur mit ihrer dunklen Hautfarbe, sondern auch, weil sie ein Wirbelsturm ist, der sich nicht immer mit den Ansichten der Erwachsenen abfindet.

Ihren Vater kennt Clara nicht und ihre Mutter will nichts mehr, als ihrer Tochter ein sorgenfreies Leben auf dem Land zu ermöglichen. Ob der Umzug wirklich die beste Idee war, müsst ihr wohl selbst entscheiden, wenn ihr das das Buch gelesen habt.
Getratsche ist jedoch vorprogrammiert, wenn eine weiße Frau, ohne Mann, Ende der 80er mit einem dunkelhäutigen Kind aus dem Nichts den Dorfalltag aufwirbelt.

Trotzdem wurde nicht durchgehend auf dem Hautfarben-Thema herumgeritten, das fand ich gut, denn auch andere schwierige Themen wurde aufgegriffen und so das richtige Statement gesetzt: deine Hautfarbe definiert dich nicht.

Schreib -und Erzählstil fand ich sehr erfrischend: in der Ich-Perspektive aus der unverfälscht ehrlichen, stumpfen und manchmal auch lustigen Sicht eines Kindes, bis hin zur erwachsene Clara, bei der nicht immer alles so lustig ist.

Das Setting war absolut zum Wohlfühlen, die Geschichte hat fast biografischen Charakter. Die Storyline ist erfunden und trotzdem wahr. Die Autorin hat viele kleine Situationen aus ihrem Alltag zusammengewürfelt und so eine Geschichte geschaffen, die aktueller ist denn je.

Dazu sollte ich noch sagen: super tolles Nachwort!
Insgesamt fallen mir die Stichworte: „idyllisch, niedlich, wichtig, ehrlich“
ein.

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