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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2017

Gute Sushi-Rezepte Schritt für Schritt erklärt

Sushi-at-Home-Party
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Ich rolle schon seit einigen Jahren Sushi selbst, habe div. Bücher zu diesem Thema gelesen und muss sagen, dass Sushi-at-Home-Party sich positiv abhebt: Angjinsan beschreibt auf den ersten Seiten die unterschiedlichen ...

Ich rolle schon seit einigen Jahren Sushi selbst, habe div. Bücher zu diesem Thema gelesen und muss sagen, dass Sushi-at-Home-Party sich positiv abhebt: Angjinsan beschreibt auf den ersten Seiten die unterschiedlichen Utensilien und Zutaten. Dann kommen auch schon die ersten Rezepte und zwar für die Beilagen. Diese werden in vielen Büchern nicht erwähnt, dabei sind diese sehr wichtig und runden ein Sushi-Menu ab.

Schritt für Schritt wird danach anhand von Fotos die Zubereitung verschiedener Sushi-Formen erklärt, leicht verständlich und nachvollziehbar. Man lernt wie man die gängigten Sushi zubereitet.

Der dritte Rezeptblock bietet Rezepte für den Tag danach. Nach jeder Sushi-Party bleiben Zutaten übrig, die viel zu schade sind, um sie wegzuwerfen. Angjinsan zeigt dem Leser schmackhafte Ideen wie man die Reste sinnvoll und lecker verwerten kann,

Das Buch wird noch durch eine japanischen Knigge, der z.T. sehr amüsant ist , sowie durch einen FAQ-Teil ergänzt.

Ein sehr gutes Sushi-Kochbuch, das sich auf das Wesentliche konzentriert, ohne Beilagen und Resteverwertung zu vernachlässigen. Ich empfehle das Buch sowohl geübten Sushi-Köchen als auch Anfängern.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Das Tarot-Orakelbuch

TARI TARA TAROT II
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Das erste Buch "Tari, Tara, Tarot I - aber mit mit Sex und Sahne" von Margret Marincolo habe ich nicht gelesen, der Titel hat mich eher abgeschreckt, wie das Titelbild des neuen Buchs im übrigen auch. ...

Das erste Buch "Tari, Tara, Tarot I - aber mit mit Sex und Sahne" von Margret Marincolo habe ich nicht gelesen, der Titel hat mich eher abgeschreckt, wie das Titelbild des neuen Buchs im übrigen auch. Allerdings hat mich die Zusammenfassung von "Tari, Tara, Tarot II" so neugierig gemacht, dass ich doch zu lesen anfing. Ich wurde eines Besseren belehrt und angenehm überrascht.

Nach einer kurzen Einleitung zur Person Marincolos sowie der Handhabung des Buches, werden alle Karten des Tarots, die kleine und große Arkana, immer paarweise genau beschrieben. Die Autorin arbeitet mit dem Tarotdeck von A.E. Waite, das mir pesönlich ebenfalls gut gefällt. Es handelt sich dabei um einen Klassiker, der sehr verbreitet und leicht zu deuten ist. Sie bringt immer zwei Karten zusammen, die sie dann in div. Aspekten wie Allgemein, Liebe, Sex, Beruf, Mensch, Gedankenscanner, Mode und Tipp des Tages deutet. Die Zusammenstellung von Kartenpaaren macht das Buch besonders. Die Paare fand sie aufgrund ihrer Erfahrung und Intuition. Man zieht nicht, wie bei einem Kartenset zwei Karten hintereinander, sondern schlägt einmal das Buch auf, landet bei einem Kartenpaar und liest dann die Bedeutung. Margret Marincolo bezeichnet ihr Werk als Orakelbuch und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Wichtig ist, dass man nicht blind den Beschreibungen folgt, sondern diese weise benutzt, um eigene Antworten zu finden, Vorurteile ggf. zu berichtigen und die eigene Intuition zu schulen. Besonders im sog. Gedankenscanner sehe ich eine Gefahr. Er soll dazu dienen, Gedanken anderer zu lesen, wie "Spielt er dir was vor?", "Ist sie authentisch?" usw. Das halte ich für gefährlich, wenn man dies unkritisch annimmt, da es u.U. mehr zerstört als gut tut.

Befremdlich finde ich die Modefotos der Autorin, beim Titelbild angefangen. Sie gibt zu, dass sie ein Modemessi ist und ich kann nachvollziehen, dass sie gerne Fotos macht, zumal sie wirklich sehr fotogen ist. Jedoch halte ich diese Fotos, die das ganze Buch durchziehen, für unpassend. Die Modetipps an sich finde ich recht gut, da sie v.a. dazu da sind, sich gut zu fühlen.

Für Frauen, die sich mit Tarot beschäftigen oder beschäftigen wollen, kann ich das Buch empfehlen. Es ist klar gegliedert, gibt Ideen für div. Aspekte, die Aussagen sind aufgrund der Kartenpaare stark und es liest sich dazu noch leicht und flüssig. Die dritte Ausgabe ist schon in der Mache und ich werde sie bestimmt lesen. Ach ja, und in den ersten Band schau ich auch mal rein, trotz des komischen Titels.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Hier stehe ich nun. Ich kann nicht anders...

Aus einem traurigen Arsch fährt nie ein fröhlicher Furz
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Das schöne Luther-Bändchen sticht aus der Fülle der Luther-Bücher in diesem Jahr hervor. Der Eulenspiegel Verlag hat ein hochwertiges Büchlein mit Luther-Anektoden herausgebracht, das eine wahre Lesefreude ...

Das schöne Luther-Bändchen sticht aus der Fülle der Luther-Bücher in diesem Jahr hervor. Der Eulenspiegel Verlag hat ein hochwertiges Büchlein mit Luther-Anektoden herausgebracht, das eine wahre Lesefreude ist. In acht Kapiteln werden die Kurzgeschichten und Zitate Luthers thematisch unterteilt in Luther legendär, Luther lernend, Luther lehrend, Luther laut und leise, Luther liebend, Luther leidenschaftlich, Luther leidend sowie Luther lebt. Dadurch entsteht ein amüsantes Bild Martin Luthers, fernab sachlicher Biografien und langatmiger Abhandlungen. Der Schluss macht eine zweiseitige chronologische Zeittafel über Luthers Leben.

Ein Kritikpunkt bleibt jedoch: das mangelndes Vorwort. Dem Leser erschließt sich nicht, wie Mario Süßenguth die Anektoden sammelte, Quellenangaben werden leider verwehrt. Durch diese Informationen würden die Kurzgeschichten fundierter erscheinen.

Dennoch, bei diesem Bändchen handelt es sich ganz klar um einen amüsanten und lehrreichen Lesespaß und bestimmt auch um eine schönes Geschenk passend zum Lutherjahr.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Eve Zvichanzi Nyemba schreibt aus voller Seele

Look Within - Aus voller Seele
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Die Gedichte des kleinen Bändchens stammen von Eve Zvichanzi Nyemba, eine Autorin aus Simbabwe mit Zeichnungen von der Australierin Amy Laidlaw. Sie hat auch das Titelbild entworfen, bei dem ich etwas ...

Die Gedichte des kleinen Bändchens stammen von Eve Zvichanzi Nyemba, eine Autorin aus Simbabwe mit Zeichnungen von der Australierin Amy Laidlaw. Sie hat auch das Titelbild entworfen, bei dem ich etwas zwiegespalten bin. Man assoziiert es zwar sofort mit Afrika. Dennoch wundere ich mich über die Wahl der Künstlerin. Ich kann keinen Zusammenhang zwischen ihr und der Autorin feststellen.

Eve Zvichanzi Nyemba widmet den Band ihren Eltern, Dank derer sie lernen und wachsen konnte. Sie konnte studieren und machte ihren Master in Internationale Beziehungen. Heute lebt Nyemba in Harare und lehrt an der International Business School. Auch heute noch werden Mädchen in Simbabwe sehr traditionell erzogen, Frauenbild und Rollenverteilung sind meist altmodisch und ganz bestimmt nicht gleichberechtigt. Weitere Steine wirft Präsident Mugabe in den Weg, der dikatorisch regiert. Es werden viel häufiger Werke von Schriftstellern verlegt als von Schriftstellerinnen. 1990 wurden die Zimbabwe Women Writers (ZWW) gegründet, um genau diesen Frauen ein Forum des Austauschs zu schaffen.

Die Autorin setzt sich in ihren Gedichten mit der Gleichberechtigung auseinander, klagt die einseitige westliche Berichterstattung über Afrika an, thematisiert Unterdrückung und Gewalt. Ihr Werke sind schnörkellos, klar, direkt, manchmal vielleicht sogar ein bisschen einfach, deshalb konnte Bettina Weiss fließend und klar, fast 1:1 übersetzen. Ich habe die Gedichte auf Englisch gelesen und immer wieder mit der deutschen Übersetzung verglichen. Mir gefällt gut, was ich da auf Deutsch lesen.

Für alle, die afrikanische Literatur, v.a. von ihren starken weiblichen Vertreterinnen, lieben - ein wunderschönes Lesemuss.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Früher war doch nicht alles besser

Comeback mit Backpack
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Ich selbst bin seit über 25 Jahren mit dem Reisefieber infiziert und springe auf alle ungewöhlichen Reisebeschreibungen an. Also, Buch aufgeschlagen und innerhalb von drei Tagen komplett durchgeschmökert. ...

Ich selbst bin seit über 25 Jahren mit dem Reisefieber infiziert und springe auf alle ungewöhlichen Reisebeschreibungen an. Also, Buch aufgeschlagen und innerhalb von drei Tagen komplett durchgeschmökert. Mein Fernweh wurde durch die Lektüre noch mehr gesteigert. Gitti Müller vergleicht sehr anschaulich zwischen analogem und digitalen Reisen. Sie arbeitet genau Vor- und Nachteile beider Reisearten heraus und mir hat gut gefallen, dass sie dem Leser nicht weismachen möchte, dass früher alles besser war.

Die Autorin reiste zwischen 1980 und 2015 quer durch Mittel- und Südamerika als sog. Backpackerin, d.h. mit einem Rucksack, kleinem Budget, allein oder in Begleitung eines Freundes, einer Freundin oder ihres Sohnes. Sie reist sehr achtsam, nachhaltig und vorbildlich, d.h. sie reist mit Herz und Verstand, um Land und Leute kennenzulernen. Gitti Müller erlernt sogar eine Sprache der indigenen Bevölkerung, um sich mit ihnen besser verständigen zu können. Sprache öffnet Einblicke und Herzen. Sie ist glaubhaft interessiert am Leben der Menschen in einem fremden Land, weitab der Touristenpfade und sie erwartet schon gar nicht deutsche Bedingungen in Chile oder Argentinien. Sie zögert nicht, die gleichen Transportmittel wie die Einheimischen zu nehmen, seien es wacklige Propellermaschinen, zugige Ladeflächen von LKWs oder ein einfaches Fahrrad. Mit dem Essen scheint sie ebenfalls nicht zimperlich zu sein. Diese Art der Annäherung hat mir sehr imponiert.

Zwei Passagen empfinde ich jedoch als langatmig. In denen werden dem geneigten Leser sehr detailliert Tipps zur Thromboseprophylaxe und Yogaübungen für den gestressten Reisenden erklärt.

Den roten Faden verlor ich jedoch, als die chronologische Reihenfolge der Reisen nicht mehr eingehalten wurde. Anfangs verglich Gitti Müller eine analoge Reise aus dem Jahr 1980 mit einer digitalen aus dem Jahr 2015. Sie sprang nun einige Male zwischen diesen Reisen hin- und her. Dieser Wechsel wiederholt sich nun einige Male. Dann jedoch wird wild zwischen den Jahren sowohl im analogen als auch im digitalen Bereich hin- und hergesprungen - von 1980 nach 2005, zurück nach 1986 um dann wieder im Jahr 2015 zu landen. Das hat mich irritiert. Da man aber auch jedes Kapitel als separaten Reisebericht lesen kann, fällt dies nicht so sehr ins Gewicht. Ich hätte jedoch einem chronologischen Aufbau besser folgen können.

Nichts desto trotz, Gitti Müller hat viel zu erzählen und wird sicherlich noch die eine und andere Reise unternehmen, von denen ich gerne wieder lese. Unbedingt lesenswert für wahrhaftige Backpacker und ehrlichen Traveller.