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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2022

Leider nicht so mitreißend wie die Vorgänger

Herzschuss
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Leichen-Leo findet mal weder eine Leiche. Ein Abgeordneter liegt erschossen in einem Rohbau. Dieses Mal sieht es für ihn aber sehr schlecht aus und er wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Sein Chef Wallner ...

Leichen-Leo findet mal weder eine Leiche. Ein Abgeordneter liegt erschossen in einem Rohbau. Dieses Mal sieht es für ihn aber sehr schlecht aus und er wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Sein Chef Wallner versucht alles Kreuthner wieder aus dem Knast zu bekommen.

Ich fand diesen Band sehr langweilig und musste mich recht durchquälen. Das war ich von den Vorgängern gar nicht gewohnt. Die waren immer witzig und spannend. Hier fehlte es mir auch etwas an Witz. Es war zwar immer mal wieder was zum Lachen dabei, aber diese Prise Humor, die sonst immer auf jeder Seite mitschwang gab es nicht. Die Charaktere waren aber wie gewohnt. Urig und liebenswert. Es war wie nach Hause kommen. Kreuthner ist irgendwie ein alt gewordener Jugendlicher. Und Wallner eher ein jung gebliebener Rentner. Aber es ist schön, wie er sich um seinen Großvater kümmert. Dieser wiederum möchte noch so viel Spaß haben in seinem Leben wie nur möglich. Und er hat definitiv einen Schalk hinter dem Ohr. Kreuthner und Wallner sind ein super Team. In diesem Band fehlte es mir aber auch etwas an Ermittlerarbeit. Und irgendwie fügte sich immer wieder alles zusammen. Teilweise waren es mir aber zu viele Verbindungen.

Leider kann ich diesem Lokalkrimi nur zwei von fünf Sterne geben.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Potenzial nicht ausgeschöpft

Drei Tage im August
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Elfie arbeitet in der Pralinenmanufaktur Sawade in Berlin unter den Linden. Der Roman spielt in drei Tagen im August 1936. In einer Zeit in der Berlin schon von den Nationalsozialisten regiert und bestimmt ...

Elfie arbeitet in der Pralinenmanufaktur Sawade in Berlin unter den Linden. Der Roman spielt in drei Tagen im August 1936. In einer Zeit in der Berlin schon von den Nationalsozialisten regiert und bestimmt wird, aber durch die Olympischen Spiele wieder etwas normaler und bunter wird. Der Leser lernt neben Elfie auch ihre Kollegin Trude, sowie die Nachbarn Herrn Marcus und Frau Conte kennen. Zwischendurch dürfen auch die Linden aus der Allee unter den Linden mal etwas zum Tagesgeschehen sagen. Das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Hilfreich war es nicht. Hätte sie jetzt wenigstens irgendwelche Insiderinformationen von sich gegeben, wäre es interessanter gewesen. Elfie ist das Herz des Pralinenladens. Von ihrer Nachbarin erfährt sie einige Geheimnisse. Allerdings ist die Art und Weise ausbaufähig. Allgemein fand ich den Roman sehr zäh und die Handlungen sehr langgezogen. Die drei Tage werden gefühlt in Originallänge beschrieben. Zudem gibt es sehr viele Handlungsstränge, die nie so richtig aufgeklärt werden. Potential hatte die Geschichte allemal, allerdings wurden hier sehr viele Chancen vertan. Leider habe ich nicht verstanden, was mir der Roman sagen wollte. Irgendwie fehlte mir eine wirkliche Botschaft. Und ich fand die Geschichte ziemlich nichts sagend. Leider bin ich von diesem Roman sehr enttäuscht. Der Schreibstil war teilweise auch etwas schwierig, dennoch kam ich relativ zügig voran. Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen und vergebe zwei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Kurios und irgendwie langatmig

Dein Schweigen, Vater
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Maria und Uli wissen nicht viel von ihrem Vater. Um nicht zu sagen, sie wissen nichts von ihm. Und das, obwohl sie mit ihm aufgewachsen sind. Paul Lustig kam mit dem Todesmarsch von Brünn nach dem Zweiten ...

Maria und Uli wissen nicht viel von ihrem Vater. Um nicht zu sagen, sie wissen nichts von ihm. Und das, obwohl sie mit ihm aufgewachsen sind. Paul Lustig kam mit dem Todesmarsch von Brünn nach dem Zweiten Weltkrieg in den Westen. Über seine Erlebnisse spricht er nie, auch sonst ist er eher wortkarg.

Ich war neugierig auf diesen Roman. Doch leider wurde ich sehr enttäuscht. Es passierte eigentlich die meiste Zeit über nichts. Der Leser begleitet Uli und Maria bei alltäglichen Tätigkeiten. Gegen Ende kommt ein bisschen Fahrt auf. Aber auch das blieb alles sehr oberflächlich. Ich finde es schön, dass die Geschwister mehr über ihren Vater erfahren wollen. Wie sie es angehen, ist allerdings sehr fragwürdig. Verwunderlich finde ich es nicht, dass Paul schweigt. Vermutlich will er einfach alles nur vergessen und nicht wieder aufgewühlt zu werden. Das Maria und Uli nie nachgefragt haben, ist einerseits verständlich, wenn jemand nicht erzählen will, will er eben nicht, da muss man auch nicht bohren.
Der Schreibstil war vor allem am Anfang sehr einfach, es klang als würde ein Kind sprechen. Vielleicht lag das auch daran, dass Paul damals noch ein Kind war. Danach wurde es etwas besser. Dennoch waren er immer sehr kurze und einfache Sätze.
Ich wurde mit dem Roman leider nicht warm. Mir fehlte die Tiefe und häufig auch richtiger Inhalt. Wenn Uli und Maria nur darüber reden, dass ihr Vater immer schweigt, bringt mich als Leser das nicht weiter. Deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Enttäuschend und zäh

Gretas Erbe
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Pfalz in den 70er-Jahren. Greta ist 17 Jahre alt und wohnt bei den Hellerts – einer Winzerfamilie. Ihre Mutter ist leider schon gestorben und ihren Vater kennt sie nicht. Wirklich dazu gehören tut Greta ...

Pfalz in den 70er-Jahren. Greta ist 17 Jahre alt und wohnt bei den Hellerts – einer Winzerfamilie. Ihre Mutter ist leider schon gestorben und ihren Vater kennt sie nicht. Wirklich dazu gehören tut Greta bei den Hellerts nicht. Sie ist mehr eine Art Dienstmädchen oder günstige Arbeitskraft. Nur der Sohn Robert hält zu ihr. Greta passt auch einfach nicht in die sehr einfach gestrickte Familie. Greta ist ein kluges Köpfchen, wird allerdings bei den Hellerts kleingehalten.

Als Leser bekommt man viele Einblick in das Leben einer Winzerfamilie in der Pfalz in den 70er Jahren. Ich muss sagen, dass ich häufig das Gefühl hatte mich in den 50ern zu befinden, wenn nicht immer wieder die Rede von Miniröcken und schrillen Farbe gewesen wäre. Irgendwie wirkte alles doch noch etwas hinterwäldlich. Sympathisch waren mir leider keiner der Charaktere. Zu Greta konnte ich keine Verbindung aufbauen und der Rest war wohl einfach nur neidisch darauf, dass Greta ein kluges Mädchen ist. Auch die Handlung konnte mich nicht begeistern und schon gar nicht fesseln. Irgendwie dümpelt alles nur vor sich hin und so richtig Fahrt nimmt das Ganze erst auf den letzten 20 Seiten auf. Mittlerweile habe ich gesehen, dass der Roman der Auftakt zu einer Reihe ist. Da macht es natürlich Sinn, dass dieser Roman nun da aufhört, wo die eigentlich interessante Geschichte anfangen würde. Allerdings werde ich diese Reihe nicht weiterlesen. Die einzelnen Handlungsstränge waren sehr vorhersehbar. Auch das Ende war nun keine Überraschung und hat sich sehr schnell angedeutet. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und recht einfach gehalten. Stellenweise kam es mir so vor, als wäre doch mehrfach der gleiche Sachverhalt geschildert worden. Das Cover ist sehr einfach und nüchtern – wie der Roman selbst – und zeigt die Protagonistin. Ich finde man sieht so gleich, dass Greta im Mittelpunkt steht. Das Cover gefällt mir eigentlich.

Mich konnte dieser Roman nicht überzeugen. Die Handlung war sehr langatmig und zog sich ohne sonderlichen Inhalt vor ich hin. Die Charaktere haben mich nicht angesprochen und von Spannung war keine Spur. Da es aber interessant war einen Einblick in das Winzer leben zu bekommen, vergebe ich noch zwei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Enttäuschend

Barbara stirbt nicht
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Walter Schmidt hat keine Ahnung vom Haushalt. Für alles ist seine Frau Barbara zuständig. Doch die steht eines morgens nicht mehr auf und so muss sich der rüstige Walter nun allein um den Haushalt kümmern.

Ich ...

Walter Schmidt hat keine Ahnung vom Haushalt. Für alles ist seine Frau Barbara zuständig. Doch die steht eines morgens nicht mehr auf und so muss sich der rüstige Walter nun allein um den Haushalt kümmern.

Ich bin sehr enttäuscht von diesem Roman. Es war zwar stellenweise witzig, aber unterm Strich war es sehr wirr. Was mich sehr gestört hat, ist dass viele Dinge nicht direkt angesprochen wurden und man sich als Leser, so selbst vieles denken musste. Das Ende fand ich schon etwas offen, denn die letzte Handlung von Walter habe ich nicht verstanden und ich bleibe, auch abgesehen davon, mit vielen unbeantworteten Fragen zurück. Viele Situationen waren auch so merkwürdig: Walter schaut sich eine Kochsendung an und seine ersten Versuche beim Nachmachen klingen, als würde alles schief gehen und er hält sich nicht an die Vorgaben, es schmeckt aber wunderbar? Neben der Handlung an sich fand ich auch Walter nicht so gelungen. Er war mir sehr unsympathisch. Eigentlich geschieht es ihm recht, dass Barbara ihm wegbricht und er nun allein dasteht, so unverschämt wie er immer ist. Ich fand ihn einen wirklichen Grantel. Was mich an ihm ganz besonders nervt: Nicht nur, dass er im Haushalt keine Ahnung hat, er scheint allgemein von Barbaras Leben keine Ahnung zu haben und nicht mal die gemeinsamen Freunde zu kennen. Wo lebt Walter sonst?? Barbara wirkt, wie sie aussieht: sehr blass. Das ist allerdings für ihre Situation beziehungsweise Position auch in Ordnung. Die Kinder waren mir etwas suspekt. Irgendwie wirkten sie verstört und sehr eigen. Und für ihr Alter zu heulerisch. Vielleicht hat es mit dem zu tun, was wir gegen Ende erfahren.

Ich habe mich von diesem Buch zwar stellenweise unterhalten gefühlt, allerdings habe ich mir für das Ende etwas anderes vorgestellt und dass es eine Auflösung gibt. Gab es nicht und es war zwischendurch zu wirr, deshalb vergebe ich leider nur zwei von fünf Sterne.

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