Spannend und regt zum Nachdenken an
Blutrot oder warum ist der Eber tot?Ein Viertel in Graz, nicht unbedingt die beste Wohngegend, denn hier treffen sich schon sehr seltsame Gestalten, nicht nur durch das Bordell angelockt, sondern auch durch das Cafe Walter, wo jeder er selbst ...
Ein Viertel in Graz, nicht unbedingt die beste Wohngegend, denn hier treffen sich schon sehr seltsame Gestalten, nicht nur durch das Bordell angelockt, sondern auch durch das Cafe Walter, wo jeder er selbst sein kann.
Die Kellnerin Marlene kennt alle ihre Kunden , deren Eigenarten und ihre bevorzugten Besuchszeiten so wie Getränke.
Der unausstehliche Herr Eber , der sowohl Gast im Cafe als auch im gegenüberliegenden Bordell ist, ist bei niemandem beliebt. Doch dann er wird er tot in der Toilette des Cafes gefunden, wer steckt dahinter, denn Motive und Verdächtige könnte es viele geben.
Für mich war dieses das erste Buch von Tharina Wagner, aber sicher nicht das letzte Werk.
Die Autoren haucht den Charakteren eine Lebensgeschichte ein, die so real wirkt, dass man als Leser das Gefühl hat, diesen Mensch zu kennen und mit ihm zu fühlen. Dank der bildlichen Beschreibungen konnte ich mich schell in dem Grazer Viertel zurechtfinden und hatte in einigen Momenten das Gefühl, selbst Gast im Cafe zu sein.
Der Tod von Eber ist Bestandteil der Geschichte, jedoch geschieht soviel darum herum, ohne zuviel zu wirken und doch passt alles genau so zusammen.
Der lockere und teils sarkastische Schreibstil, lässt den Leser in eine Welt entfliehen, in der er unbedingt alles erfahren möchte und so konnte ich persönlich das Buch schlecht aus der Hand legen.
Als sehr angenehm empfand ich, dass die Autorin immer wieder versteckt einige Situationen beschrieben hat, die mich als Leser zum Nachdenken anregten, wie zum Beispiel :
urteile ich ebenso?
wie hätte ich in dieser Situation reagiert?
....
Dieses Nachdenken klang auch nach, als ich das Buch bereits beendet hatte. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, in dem so viele Personen aus Randgruppen zusammentreffen und ich muss zugeben, die Autorin hat mir durch das Buch den Horizont ein Stück weit erweitert.