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Veröffentlicht am 25.04.2022

Tolle Themenrätsel rund um Dinosaurier

Escape-Rätsel - Nachts im Dinopark
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Dinoparks fand ich schon immer großartig. Nur nachts war ich noch nie in einem und denke auch nicht, dass es mir sonderlich gut gefallen würde. Immerhin würden die riesigen Echsen schon recht schauerlich ...

Dinoparks fand ich schon immer großartig. Nur nachts war ich noch nie in einem und denke auch nicht, dass es mir sonderlich gut gefallen würde. Immerhin würden die riesigen Echsen schon recht schauerlich im Finstern aussehen und so war ich froh, dass wir nur fiktiv nachts in einem Dinopark eingeschlossen wurden.

Mir gefiel, dass im Einleitungstext darauf eingegangen worden ist, was seit dem letzten Abenteuer passiert ist und wie wir wieder einmal auf Z Junior hereingefallen sind, um des Nachts in einem Dinopark mit allerlei Rätseln eingesperrt zu werden.
Richtig gut gefiel uns, dass hier das Thema Dino auch wirklich im Mittelpunkt stand. Neben coolen Illustrationen rund um Saurierknochen, Plüschdinos und Eiern gab es auch so einiges an Wissen nebenher mitzunehmen. So wissen wir jetzt, welches das internationale Notsignal im Sprechfunk ist, in welcher Meerestiefe Quastenflosser leben und auch, dass es Schildkröten schon zu Zeiten der Dinosaurier gab. Aber auch ein bisschen Geschichte kam mit dazu, als wir erfuhren, dass Mary Anning die erste professionelle Sammlerin von Fossilien war.
Dies alles und noch viel mehr wurde rund um die Rätsel zu einer angenehmen Geschichte verwoben, sodass wir neben Knobelspaß auch mit Shirley und John H. indirekt interagieren konnten.
Auch die Rätsel waren ganz auf Dino ausgelegt, sodass wir unter anderem ein Fossilien-Sudoku lösen oder Saurier in der richtigen zeitlichen Reihenfolge sortieren mussten. Spielerisch wurden hier Mathematik und Deutschkenntnisse trainiert. Besonders beliebt waren die kombinierten Rätsel, die dann teilweise schon kniffelig waren.

Dieses Mal fanden wir, dass die Altersangabe ab 8 Jahren gerechtfertigt war. Uns gingen die Rätsel insgesamt ganz gut von der Hand, auch wenn die Knobelaufgaben unterschiedliche Schwierigkeitsstufen hatten. Eine Denksportaufgabe wurde allerdings zu einer ganz schönen Kopfnuss für uns, an der wir – trotz Tipps – eine ganze Weile saßen. Umso größer war die Freude, als wir dann auf die Lösung kamen, die wir erst als was ganz anderes identifiziert hatten. Da bogen wir uns vor Lachen, weil das Missverständnis schon sehr kurios war.

Noch immer finde ich es schade, dass das „Escape-Rätsel – Nachts im Dinopark“ so ausgelegt wurde, dass es nur ein Mal zum Enträtseln reicht. Allerdings haben wir festgestellt, dass dieses Mal vieles auch ohne Ausschneiden lösbar war. Wer also schon ältere Kinder hat, kann den Schwierigkeitsgrad erhöhen, indem die Kinder versuchen, mal ohne Ausschneiden und Falten auf die Lösung zu kommen.
Und noch einen Tipp möchten wir euch an dieser Stelle mit auf den Weg geben: Zwar seid ihr nachts im Dinopark unterwegs, aber knobelt die Escape-Rätsel im Hellen. Durch die sehr dunkel gehaltenen großflächigen Illustrationen ist es im künstlichen Licht um ein Vielfaches schwieriger Details auseinanderzuhalten.

Fazit:
Das „Escape-Rätsel – Nachts im Dinopark“ hat uns auf ganzer Linie überzeugt. Wir hatten viel Rätselspaß und große Freude am Dinosaurierthema. Für kleine und große Dino- und Detektivfans.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Eine völlig andere Art der Erotik-Thriller Literatur

8 NIGHTS
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„8 NIGHTS: Jeremy“ passte optisch hervorragend zu seinem Gegenstück „8 DAYS: Emiliana“. Da sie zusammen eine Einheit bilden, ist es für interessierte Lesende ratsam, mit dem ersten Teil der Serie zu beginnen, ...

„8 NIGHTS: Jeremy“ passte optisch hervorragend zu seinem Gegenstück „8 DAYS: Emiliana“. Da sie zusammen eine Einheit bilden, ist es für interessierte Lesende ratsam, mit dem ersten Teil der Serie zu beginnen, bevor „8 NIGHTS: Jeremy“ gelesen wird. Theoretisch könnte dieses Buch auch unabhängig gelesen werden, allerdings erschließt sich das starke Band zwischen den beiden Protagonisten Jeremy und Emiliana dann nicht vollständig.

Ich hatte sofort beim Lesen wieder einen Zugang zu den vorherigen Ereignissen und den Protagonisten, da Tanja Wagner die letzte Szene aus „8 DAYS: Emiliana“ noch einmal wiederholte. Sofort spürte ich wieder diese besondere Atmosphäre und das Gefühl, welches ich nach dem Lesen des ersten Bandes hatte. Mir gefiel außerdem, dass ich die fehlenden Puzzlestückchen der vorangegangenen Geschehnisse aus Jeremys Perspektive geschildert bekam, sodass Band eins einen würdigen Abschluss fand und ich mich voll auf die kommenden acht Nächte zwischen Jeremy und Emiliana freuen konnte.

Während im ersten Teil der Schwerpunkt auf Emiliana und ihren Handlungen lag, stand in „8 NIGHTS: Jeremy“ nun der männliche Protagonist im Vordergrund. Durch die auktoriale Erzählperspektive war ich nicht nur mittendrin in diesem gefährlich sündigen Spiel zwischen Jeremy und Emiliana, sondern die dynamischen Perspektivwechsel innerhalb der Kapitel sorgten zusätzlich dafür, dass ich die Emotionen der beiden unverfälscht bei mir ankamen. Einen besonderen Reiz machten die Perspektivwechsel immer dann aus, wenn sie rasch aufeinanderfolgten, sodass die Szenerie besonders anschaulich wirkte. Nie hatte ich das Gefühl, den Überblick zu verlieren, da sich alles beim Lesen sehr natürlich anfühlte.

Insgesamt wurde die Anzahl der Charaktere bei „8 NIGHTS: Jeremy“ im kleinen Rahmen gehalten, sodass ich mich komplett auf die beinah schon toxisch wirkende Beziehung zwischen Jeremy und Emiliana konzentrieren konnte. Besonders gut gelungen fand ich, dass sich „8 NIGHTS: Jeremy“ ganz klar vom ersten Band abhob. Während die Geschehnisse in „8 DAYS: Emiliana“ wirkten wie ein bedrohlicher Tanz auf einem kurz vor der Explosion stehenden Vulkan und jede Menge unkonventioneller erotischen Szenen bot, war „8 NIGHTS: Jeremy“ anders. Anfänglich wirkten die Ereignisse eher beschaulich, beinahe ruhig, während die lustvollen Szenen schon verflucht heiß waren. Doch Stück für Stück machte diese Geschichte genau wie ihre Protagonisten eine spannende Wandlung durch. Besonders Jeremy, den ich im ersten Buch nicht richtig greifen konnte, zeigte hier, was in ihm steckte. Ich war begeistert von ihm und seinem Versuch, die wilde, abgedrehte und leicht psychopathische Emiliana zu bändigen.

Oh ja, bei „8 NIGHTS: Jeremy“ machte besonders dieses Spiel ohne Vernunft den größten Reiz aus. Emiliana blieb sich dabei erfrischend treu, was die Atmosphäre ordentlich anheizte, denn Jeremy ließ sich keine ihrer Herausforderungen entgehen. Mit einer Härte und Dominanz, die ich ihm nicht zugetraut hätte, setzte er sein Vorhaben geschickt um, reagierte auf Abweichungen galant und blieb dennoch ein Typ, den ich absolut sympathisch empfand.

Die Atmosphäre in „8 NIGHTS: Jeremy“ konnte sich mitunter schlagartig ändern, überraschende Wendungen trieben die Spannung immer wieder in die Höhe und sorgten dafür, dass ich selten eine Ahnung hatte, was als Nächstes geschehen würde. Mir war durchaus bewusst, dass sich das Ganze auf einen besonderen Showdown zu bewegen würde, doch das, was mich dann erwartete, war unvorhersehbar. Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, mitten in einem Thriller zu sein, die Ereignisse überschlugen sich und spitzten sich dramatisch zu. Gebannt verfolgte ich alles bis zum Schluss und muss sagen, dass das Ende einfach nur absolut passend zur gesamten Serie gewesen ist. Besonders habe ich es geliebt, dass ich hier kein kitschiges Hollywoodende vorgefunden habe.
Eins muss dem Lesenden aber ganz klar bewusst sein. So schön fließend und angenehm Tanja Wagners Schreibstil auch war, so ungeschönt ehrlich schilderte sie gnadenlos sündige erotische Szenen oder brenzlige Situationen. Die Bildgewaltigkeit der Worte überließ rein gar nichts der Fantasie. Ich mochte das sehr, ist aber nicht der Geschmack von allen. Ihr solltet schon explizite Szenen mögen, egal ob voller Gewalt oder unbändiger Lust.

Fazit:
Emiliana und Jeremy sind wie Tag und Nacht. Und genauso war auch dieses Buch. Ganz anders als Band 1 und doch unglaublich packend von der ersten bis zur letzten Seite.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Ein temporeicher Thriller

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Das Cover von „Violas Versteck“ war passend zu den ersten drei Bänden gestaltet worden und das gefiel mir richtig gut. An sich sind die Bücher unabhängig lesbar, allerdings empfehle ich dennoch mit „Schlüssel ...

Das Cover von „Violas Versteck“ war passend zu den ersten drei Bänden gestaltet worden und das gefiel mir richtig gut. An sich sind die Bücher unabhängig lesbar, allerdings empfehle ich dennoch mit „Schlüssel 17“ zu beginnen, der den Auftakt der Tom-Babylon-Serie bildete. Ich kenne weder den ersten noch den zweiten Teil, was besonders in „Violas Versteck“ auffiel. Natürlich konnte ich der Handlung problemlos folgen, doch da es immer wieder kleine Bezüge zu den vorherigen Ereignissen gab, war ich am Ende nicht komplett im Bilde. Und das raubte leider diesem Buch ein wenig die Spitzfindigkeit und Überraschung. Denn alles baute irgendwie ineinander auf und es wurden teilweise Erzählstränge in diesem Buch erst richtig beendet.

Trotz der etwas ungünstigen Bedingungen für mich sorgte der packende Einstieg gleich zu Beginn dafür, dass ich sofort mitten in den Ereignissen war und genauso im Dunkeln tappte wie Tom Babylon nach seinem Gedächtnisverlust.
Dank der kurzen Kapitel und dem sehr einnehmenden und detaillierten Schreibstil war ein hohes Lesetempo mit reichlich spannungsvollen Momenten möglich. Zusätzlich sorgten die wechselnden Perspektiven für reichliches Rätsel raten bei mir. Das wiederum heizte meine Neugierde extrem an und ich ertappte mich oft dabei, wie sich beim Lesen mein Puls beschleunigte. Allerdings war auch volle Konzentration gefragt, denn Marc Raabe spann unzählige Handlungsfäden, die teilweise in der jüngeren Vergangenheit lagen und sich dynamisch bis zu den aktuellen Ereignissen vorarbeiteten, aber auch im aktuellen Zeitgeschehen spielten. Einmal gab es auch einen kurzen Ausflug in eine Vergangenheit vor rund 30 Jahren, die an einer Szene anknüpfte, die ich in „Die Hornisse“ gelesen hatte. Hier zeigte sich sehr schön, wie komplex eigentlich „Violas Versteck“ war und das ich mich selbst dieses Wow-Effektes beraubt habe, da ich die ersten zwei Bände nicht kenne.

Mir gefiel sehr gut, dass die unterschiedlichen Erzähl- und Zeitstränge klar abgegrenzt wurden, sodass ich sehr gut allem folgen konnte. Außerdem erhöhte es beständig die Spannung und es war spürbar, wie sich alles auf einen explosiven Showdown hinarbeitete. Besonders interessant fand ich die kurzen Auszüge aus dem Justizvollzugsgesetzbuch – Strafvollzug. Es passte nicht nur zur Geschichte, sondern erweiterte nebenbei auch gleich mein Wissen.

Die Charaktere waren vielschichtig und es war spürbar, dass auch sie sich weiterentwickelt hatten. Für mich persönlich blieb es schwer, empathisch mit den Hauptcharakteren zu sein. Das mochte aber vor allem daran liegen, dass ich die Figuren noch immer nicht intensiv genug kannte und deshalb auch ihre Handlungsweisen nicht immer zu hundert Prozent nachvollziehen konnte. Dennoch mochte ich die Lebendigkeit, mit denen die einzelnen Figuren glänzten. Auch faszinierte mich, dass die Ereignisse in der Gegenwart durchaus auch einen realistischen Bezug hatten, denn zum Beispiel hatte Corona die Menschen fest im Griff. Dennoch spielte das kleine Virus eher eine kleine Gastrolle, denn es ging hauptsächlich um die Maßnahmen, die wir diesem Virus zu verdanken haben.
Das Ende von „Violas Versteck“ war stimmig und ich konnte mir durchaus vorstellen, dass dies auch im wahren Leben solche gefährliche Verstrickung geben könnte.

Fazit:
„Violas Versteck“ bringt alles mit, was ein unterhaltsamer Thriller benötigt. Sollte aber wenn möglich in der richtigen Serienreihenfolge gelesen werden, um maximalen Lese Spaß zu haben.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Es geht spannend weiter

The Vote 3
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Das Ende vom zweiten Teil ließ auf einen Richtungswechsel innerhalb der Story schließen, sodass ich mich fragte, welches neue perfide Spiel sich der Entwickler der App „The Vote“ wohl dieses Mal für die ...

Das Ende vom zweiten Teil ließ auf einen Richtungswechsel innerhalb der Story schließen, sodass ich mich fragte, welches neue perfide Spiel sich der Entwickler der App „The Vote“ wohl dieses Mal für die Klasse der 2-C überlegt hatte. Dementsprechend neugierig war ich, was wohl in den kommenden neun Kapiteln auf mich zukommen würde.

Ich musste auch gar nicht lange warten, denn nun mussten die Lernenden versuchen, ihre eigenen Geheimnisse vor dem Zugriff Dritter zu schützen. Ein Unterfangen, welche Verzagtheit in unterschiedlichsten Ausprägungen hervorrief. Besonders beeindruckend fand ich Minato, die als Einzige scheinbar den Unterschied zwischen Recht und Unrecht kennt. Sie nahm in Kauf, dass ihr Geheimnis gelüftet wird, um etwas Schreckliches zu verhindern. Ich erfuhr von dem Ereignis, dass sie am liebsten für immer verschweigen würde und empfand Mitleid mit ihr. In meinen Augen hatte sie keinen Grund, sich dafür zu schämen, aber Mitmenschen können verdammt grausam sein. Gleichzeitig war ich aber auch erleichtert, dass es sich dieses Mal nicht um eins der zahlreichen erotischen Heimlichkeiten drehte, die in diesem Manga ja gerne als besonders furchtbar präsentiert werden.

Das neue Spiel steigerte den Albtraum innerhalb der Klassengemeinschaft auf ein neues Niveau. Die Gemeinheiten unter den Schülern wuchs und aus dem Verhalten offenbarte sich die schiere Verzweiflung. Die sich auch in den Zeichnungen eindrucksvoll niederschlugen. Besonders die Emotionen wurden teilweise so grotesk überspitzt, dass der Wahnsinn und die Hoffnungslosigkeit der einzelnen Figuren scharf zur Geltung kamen. Ich mochte das, da es den Kontrast verschärfte und verdeutlichte, wie sehr die Betroffenen psychisch unter dem Terror der App litten.

Ich lernte im Verlauf weitere Lernende der Klasse kennen, allerdings muss ich gestehen, dass ich so langsam den Überblick verliere. Bis auf Minato und Shuta habe ich niemanden so nahe kennengelernt, dass ich die einzelnen Charaktere zielsicher auseinanderhalten könnte. Das finde ich etwas schade. So fällt es natürlich auch schwer, eigene Überlegungen anzustellen, wer denn der Täter sein könnte. Wer ist der perfide Treiber dieses voller Rachegelüste triefenden Spiels?
Das Erzähltempo innerhalb des Mangas blieb wie gewohnt schnell. Die Ereignisse überschlugen sich andauernd, was für viel Spannung sorgte, gleichzeitig aber auch die Oberflächlichkeit förderte. Mir gefiel, dass sich das Misstrauen und die Verzweiflung noch immer glaubhaft weiter steigern ließ und durch die neue Spielidee kam endlich auch die ersehnte Abwechslung in die Handlungen.
Noch immer schwang Gesellschaftskritik mit und verband geschickt die Fiktion mit der Realität.

Das Ende von Band 3 lässt schon jetzt auf eine erneute Steigerung des Albtraums für die Klasse 2-C schließen, ich hoffe allerdings sehr, dass sich die Geschichte weg von den sexuellen Geheimnissen und sich der Frage nach den wahren Beweggründen des Täters hin entwickelt.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, da mich der Manga auch zeichnerisch noch immer gut unterhalten kann. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass „The Vote“ weitere und vielfältigere Geheimnisse zutage fördern kann.

Fazit:
Die Ereignisse überschlagen sich, neue und überraschende Wendungen steigerten den Thriller Effekt gekonnt. Allerdings driftet das Geschehen aktuell etwas ins Oberflächliche ab. Dennoch konnte „The Vote 3“ mich insgesamt auch dank der pointierten Zeichnungen überzeugen.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Ein toller Jugendthriller

Dreivierteltot
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Das Cover von „Dreivierteltot“ sprach mich an und es fiel auch gar nicht schwer, mir vorzustellen, dass ich darauf die Protagonistin Kim sehen kann. Kim mochte ich auf Anhieb, auch wenn sie für ihre neunzehn ...

Das Cover von „Dreivierteltot“ sprach mich an und es fiel auch gar nicht schwer, mir vorzustellen, dass ich darauf die Protagonistin Kim sehen kann. Kim mochte ich auf Anhieb, auch wenn sie für ihre neunzehn Jahre bisweilen schon ziemlich getrieben wirkte. Deshalb war ich Christina Stein auch so dankbar, dass sie mir Zeit gab, Kim und die anderen Figuren in „Dreivierteltot“ kennenzulernen.
So war der Einstieg in die Geschichte zwar relativ ruhig, hielt aber dennoch gleich von Anfang an eine unterschwellig spannende Atmosphäre bereit. Abgerundet wurde diese von einem unglaublich schönen Schottland Setting, welches ich mir bildlich hervorragend vorstellen konnte.

Durch Kim persönlich lernte ich ihren Freund Jon kennen und nach und nach andere Wanderer, die regelmäßig den Weg der beiden kreuzten. Recht schnell wurde deutlich, dass Kim und Jon womöglich in der ersten Krise ihrer Beziehung steckten, sodass ich ganz unbewusst mehr zu Kim anstatt zu Jon hielt. Dessen Verhalten fand ich ziemlich häufig total daneben, besonders dann, wenn er Kim einfach mitten auf den schottischen Wanderwegen stehen ließ und sie alleine weitergehen musste.

Die Atmosphäre in „Dreivierteltot“ war durchzogen von mysteriösen, geheimnisvollen und beängstigenden Elementen sowie von Schwermut, Fröhlichkeit und einem Hauch Frühlingsgefühle. Dieser Mix sorgte für eine lebendige Grundstimmung, in der ich gespannt die kommenden Ereignisse verfolgte. Besonders gut gefiel mir, dass Christina Stein das Wesen von Kim sehr gut herausgearbeitet hatte. Dadurch wirkte sie nicht nur äußerst real, sondern auch vielschichtig. Zudem bot sich hier viel Platz für wichtige Themen rund ums Mobbing, Freundschaft, das Erwachsenwerden und die erste große Liebe.

Der sehr flüssige und angenehme Schreibstil lud mich ein, einer sehr abenteuerlichen Wanderung auf dem schottischen West Highland Way beizuwohnen. Ich lernte weitere Personen näher kennen, darunter den mysteriösen Sky und dessen süßen Hund Oskar. Gerade die zwei fand ich neben Kim am interessantesten und freute mich immer über eine Begegnung mit ihnen.
Stück für Stück aber wurde aus dem erst so ruhigen Einstieg eine dramatisch werdende Geschichte, in die immer seltsamer werdenden Momenten eingewoben wurde und „Dreivierteltot“ zu einem packend erzählten Abenteuer werden ließ.

Ich erahnte schon recht früh die Zusammenhänge und hatte ein gutes Gefühl für die Auflösung der Geschichte. Allerdings störte es mich nicht, da Christina Stein bis zum Schluss nicht offenbarte, ob ich richtig lag. Tatsächlich habe ich nicht alle Elemente richtig vorhersagen können, aber ich lag im Großen und Ganzen richtig. Dies hinderte aber „Dreivierteltot“ nicht daran, mich bestens unterhalten zu können.
Sehr gut gelungen fand ich im Übrigen das Ende. Es blieb realistisch, verklärte die Ereignisse nicht und rundete die Geschichte perfekt ab.

„Dreivierteltot“ ist ein Einzelband und Jugendthriller. Mich hätte das Buch damals mit Sicherheit noch viel mehr packen können und ich bin mir zudem sehr sicher, dass mein Jugendliches-ich den gut ausgeklügelten Aufbau nicht durchschaut hätte. Als Thriller Liebhaberin konnte mich zwar der Plot nicht überraschen, dafür aber die hingebungsvolle Umsetzung.

Fazit:
„Dreivierteltot“ ist ein toller Jugendthriller mit spannungsgeladenem Handlungsaufbau und sehr mysteriösen Begleitumständen.

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