Gefühlvoll, leider mit dünner Handlung
Für damals, für immerMit für damals, für immer hat man eine schöne Geschichte rund um Evangeline, ihren Verlust und den Versuch weiter zu machen. Leider kann das Buch dabei die Gewitztheit, mit der es beginnt nicht komplett ...
Mit für damals, für immer hat man eine schöne Geschichte rund um Evangeline, ihren Verlust und den Versuch weiter zu machen. Leider kann das Buch dabei die Gewitztheit, mit der es beginnt nicht komplett beibehalten. Insgesamt ist es aber eine Schöne und mal andere Geschichte über Liebe, Trauer und drei Menschen die mehr verbindet als nur Freundschaft.
Schreibstil
Leesa Cross-Smith hat eine ganz besondere Schreibweise. Er ist fließend und malerisch. Gerade die Abschnitte aus der Sicht von Evangeline sind sehr malerisch und erinnern an ein Klavierstück. Dagegen stehen die Abschnitte aus der Sicht anderer Personen (die ich hier nicht spoilern möchte), die um einiges klarer und strukturierter sind. Es betont die Gefühle und Charaktere und fängt sie damit wundervoll ein. Hier und da hatte ich das Gefühl, das bei der Übersetzung irgendwie ein wenig was von der Botschaft die Cross-Smith vermitteln wollte, verloren gegangen. Aber es gab einige Stellen, die mit wirklich gut in Erinnerung geblieben sind und die mir auch denke ich noch eine Weile nach beenden des Buches im Gedächtnis bleiben werden.
Inhalt/Handlung
Handlungstechnisch muss man das Buch in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen hat man hier die Gegenwart die sich fast ausschließlich über wenige Tage erstreckt. Hier bekommt man zwar einen Schönen Einblick in Evangelines Gedanken und Gefühlswelt doch es passiert unglaublich wenig. Die Handlung dreht sich im Kreis und es scheint einfach keine Entwicklung statt zu finden was sehr schade ist und ein wenig dazu geführt hat das mich das Buch zum Ende hin nicht mehr so sehr überzeugen konnte wie nach den ersten Kapiteln.
Auf der anderen Seite hat man die Erzählung der Vergangenheit aus den verschiedenen Sichten. Man erfährt viele Hintergründe und gerade hier konnte ich mich schon fast ein wenig in der Geschichte verlieren. Die Handlung dreht sich nicht nur um die Liebe von Evangeline und Eamon, sondern blickt darüber hinaus. Leider konnte mich die Handlung um Dalton und seinen Vater war für mich einfach nur unglaubwürdig und ein wenig erzwungen. Es war für mich nicht stimmig und hat keinen wirklich spanenden Plottwist ergeben. Hier hätte man so viel mehr Potentail gehabt hätte man nicht den offensichtlichen Handlungsweg eingeschlagen. Nichts desto trotz waren es gerade die Vergangeheitsabschnitte die mich bei Laune gehalten haben.
Charaktere
Neben Evangeline stellen Eamon und Dalton die Hauptcharaktere. Daneben werden noch ein paar weiter Personen wirklich schön und greifbar dargestellt. Leesa Cross-Smith zaubert hier wirklich tolle Charaktere mit Ecken und Kanten. Die Personen wirken real und sind nicht die perfekte glattgebügelte Vorstellung eines Menschen. Gerade die (Ex)Freudinnen von Eamon und Dalton sind wirklich interessant.
Auch Eamon und Dalton werden greifbar dargestellt. Sie sind beide so unterschiedlich und doch verbunden in dem was sie an Ansichten und Eigenheiten teilen. Leider wird Evangeline nicht so gut wie die beiden gezeichnet. Sie verliert sich besonders zum Ende hin einfach in ihrer Eifersucht und die anderen Eigenschaften gehen ein wenig verloren. Doch auch bei ihr hat Leesa Cross-Smith eine Person erschaffen die mit ihren Fehlern und ihrer Geschichte zu dem geworden zu sein scheint der sie ist. Ich habe schon lange nicht mehr so interessante Charaktere in einem Buch gehabt.
Insgesamt hat das Buch mich ein wenig unterhalten, konnte mich aber nicht bis zum Ende hin fesseln.
Gesamtwertung: 3,5 Sterne
Genrewertung: 4 Sterne