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Veröffentlicht am 13.04.2022

Interessante Bildungslektüre

Error 404
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Zitat Seite 13:
Wenn eine Maschine sich gegen die Menschheit wenden und versuchen würde, sie zu vernichten, wie würde sie das anstellen? Ich weiß wie: durch die Abschaltung des Internets. Es gibt keinen ...

Zitat Seite 13:
Wenn eine Maschine sich gegen die Menschheit wenden und versuchen würde, sie zu vernichten, wie würde sie das anstellen? Ich weiß wie: durch die Abschaltung des Internets. Es gibt keinen einfacheren Weg, unser gewohntes Leben zu beenden. - Mo Gawdat, ehem. Leiter des Innovationslabors von Google

Ist es eine Frage der Zeit, bis das Internet zusammenbricht? Bis das totale Chaos vorherrscht und jeden Menschen in die Knie zwingt? Jein. Ja, weil es nicht abzusehen ist, wann genau dies geschehen wird. Nein, weil wir das längst erlebt haben. Und ich spreche hier nicht vom Ausfall des Internets, was jeder PC-Nutzer kennt. Über die wenigen Minuten, die es dauert, bis alles wieder funktioniert, lächeln all jene, die das tagelang miterleben mussten. Man ist plötzlich abgeschirmter von der Außenwelt. Kann nicht mehr allen Nachrichtenplattformen folgen. Die Infrastruktur bricht zusammen. Unter Umständen ist auch das Arbeiten nicht mehr möglich. Zeit geht drauf, Geld, die Nerven liegen blank. Obwohl wir immer wieder von einem digitalen Zeitalter sprechen. Aber merkt man nicht genau daran, wie abhängig wir uns von alldem gemacht haben? Können wir überhaupt noch ohne Internet funktionieren?

Am 29. Oktober 1969 wurden zum ersten Mal zwei Computer über eine Telefonleitung miteinander verbunden. Heute ist es für viele Milliarden Menschen ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden. Das Ganze hat rund 50 Jahre gedauert - ist das nicht unglaublich faszinierend? Ein sehr spannendes Thema, mit dem ich mich dank dieses Buches beschäftigt habe. Ich hatte erst die Befürchtung, mir könnte der Inhalt zu trocken sein, wie es bei Sachbüchern der Fall ist, aber nein. In ERROR 404 spricht Esther Paniagua die vielen Möglichkeiten an, auf die das Internet ausfallen kann. Wie das Chaos entsteht. Wie die Menschen darauf reagieren. Die Autorin spricht sowohl über das Cyberspace als auch über Kriminalität, Sucht und mögliche Katastrophen. Zu keinem Zeitpunkt wirkte ihr Buch überladen oder gekünstelt, sondern authentisch und erschreckend realistisch. Man sollte allerdings ein gewisses Grundinteresse mitbringen, andernfalls kann man all die Informationen, die auf einen einprasseln, gar nicht richtig verarbeiten. Das ist ziemlich viel Input. Ich habe das Buch daher auch nicht in einem Rutsch durchgelesen, sondern immer wieder eine Pause gemacht und zu einer anderen Lektüre gegriffen.

Fazit: Ich bin sehr positiv überrascht und empfehle das Buch (trotz des stolzen Preises) uneingeschränkt weiter an Leser*innen, die sich mit dem Internet, dessen Stellenwert in unserer Gesellschaft und dem Wissen darüber hinaus beschäftigen möchten.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Temporeicher Thriller

Sturmopfer
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Lucy, Daniel und ihre beiden Kinder Billie und Fin leben in einem Haus auf den Klippen an der Südwestküste Englands. Als eines Tages ihre Yacht herrenlos im Atlantik geborgen und Daniel vermisst wird, ...

Lucy, Daniel und ihre beiden Kinder Billie und Fin leben in einem Haus auf den Klippen an der Südwestküste Englands. Als eines Tages ihre Yacht herrenlos im Atlantik geborgen und Daniel vermisst wird, glaubt Lucy, ihr Mann hätte keinen anderen Ausweg mehr gesehen, für seine Schulden aufzukommen. Auch ein an sie gerichteter Brief scheint dies zu bestätigen.

Zitat Pos. 34:
Anfangs wird es dir schwerfallen zu vergeben. Aber nach einem Jahr, vielleicht zweien, wirst du das anders sehen. Du wirst zurückschauen und verstehen, dass ich recht hatte. Dass das hier die beste Lösung ist. Für uns alle.

Und dann wird plötzlich klar, dass auch die Kinder mit an Bord gewesen sein mussten.

Damit hatte der Autor meine volle Aufmerksamkeit, die auch nicht mehr nachließ. Ein Vater, der seine Kinder und sich selbst umbringt? Warum? Oder ist alles doch ganz anders, als es scheint?

Mit Cliffhangern am Ende jedes kurzen Kapitels bringt Lloyd einen dazu, immer weiter zu lesen, und lockt einen auf falsche Fährten. Unbedingt will man nun den Grund für diese Tragödie herausfinden. Das ein oder andere Tränchen konnte ich mir hierbei nicht verkneifen.

Nicht nur die Hauptprotagonisten, sondern auch der Ermittler Abraham ist zudem, psychologisch gesehen, ein interessanter Charakter, der mir im Laufe des Buches ans Herz gewachsen ist.
Die Story durchläuft einige Wendungen, und zum Ende weiß man kaum noch, was man glauben soll. Erst auf den letzten Seiten versteht man den Hintergrund und bekommt noch einen fulminanten Showdown mit (nur ein bisschen) Happy End.

Fazit: Ein temporeicher Thriller, der mich sowohl emotional als auch der Spannung wegen absolut gut unterhalten hat. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Sehr berührende Story

Das Schneemädchen
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Wenn man Kinder hat, dann möchte man sie behüten und beschützen, denn ihnen soll kein Leid zugefügt werden. Wie schrecklich muss es für die Eltern sein, wenn ihre Kleinen plötzlich verschwinden oder gar ...

Wenn man Kinder hat, dann möchte man sie behüten und beschützen, denn ihnen soll kein Leid zugefügt werden. Wie schrecklich muss es für die Eltern sein, wenn ihre Kleinen plötzlich verschwinden oder gar entführt werden?

In diesem Buch geht es um zwei Personen. Eine davon ist die Privatermittlerin Naomi. Sie besitzt die Fähigkeit, Vermisste aufzuspüren. Und Naomi weiß, worauf es bei der Suche ankommt, denn sie wurde als Kind selbst entführt. Über ihre tragische Vergangenheit erfahren wir nach und nach etwas, was sie als Person greifbarer macht. Für mich ist Naomi eine starke und selbstbewusste Frau, obwohl sie ihr Trauma noch nicht verarbeiten konnte.

Die zweite Person ist unser „Schneemädchen“. Schneemädchen ist erst fünf Jahre alt, als sie entführt wird. Doch sie realisiert es nicht wirklich, sondern flüchtet sich in ihre Traumwelt und freundet sich sogar mit dem Entführer an. Wir werden als Leser mehr und mehr in ihre Welt reingezogen, die aus vielen Emotionen besteht und blankes Entsetzen hervorruft. Häufig wird man auf eine falsche Fährte gelockt und weiß irgendwann nicht mehr, an was man sich noch klammern soll. Es gab viele sogartige Spannungsmomente und ergreifende Szenen, aber auch ruhigere Kapitel. So blieb zwischendrin Zeit zum Luftholen, um das eben noch Gelesene zu verdauen. Die Autorin hat einen derart bildgewaltigen Schreibstil, dass ich den Schnee förmlich fühlen und riechen konnte - und dabei mag ich diesen nicht einmal.

Zum Ende hin zieht die Autorin noch einmal alle Register und rundet den großartig konstruierten Plot mit einem gelungenen Finale ab. Wow!

Fazit: Die Thematik wurde richtig gut umgesetzt, auch wenn sie ziemlich harter Tobak ist. In mir wurden die verschiedensten Emotionen hervorgerufen: Ich habe mitgebangt, mitgelitten und öfter einen dicken Kloß im Hals gehabt. Was für eine herzzerreißende, unglaublich berührende und düstere Geschichte! Lesen! Unbedingt!

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Atmosphärisch mit Lokalkolorit

Tiefergrund
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„Tiefergrund“ ist der zweite Band der Krimiserie um Ermittlerin Bette Hansen aus Hamburg-Ochsenwerder. Schon „Hinterland“, der erste Teil der Reihe, hat mir außerordentlich gut gefallen. Damit war klar, ...

„Tiefergrund“ ist der zweite Band der Krimiserie um Ermittlerin Bette Hansen aus Hamburg-Ochsenwerder. Schon „Hinterland“, der erste Teil der Reihe, hat mir außerordentlich gut gefallen. Damit war klar, das auch dieses Buch bei mir einziehen muss.

Mit Bette Hansen hat die Autorin eine andere Art von Ermittlerin geschaffen, die mir sofort ans Herz gewachsen ist. Wie sie ihr Leben mit ihrer Krankheit meistert, ist einfach bemerkenswert. Vielleicht reagiere ich darauf besonders sensibel, weil ich weiß, wie es ist, aus gesundheitlichen Gründen „ausgemustert“ zu werden.

Bette hat einfach eine witzige, spritzige Art, die es mir sehr leicht gemacht hat, sie lieb zu gewinnen. Aber auch die anderen handelnden Figuren sind sehr glaubwürdig gezeichnet und haben mir mit all ihren Ecken und Kanten gut gefallen.

Die Handlung selbst startet im Jahr 1986 mit einer Entführung, die nur einer der Charaktere überleben wird. Was genau geschehen ist, wird an dieser Stelle noch nicht verraten, im Verlauf der Handlung aber immer wieder angerissen.

Mit dem Sprung ins Jahr 2019 wird die Story fortan chronologisch weitererzählt. Wieder verschwindet eine junge Frau. Immer mehr werden Verstrickungen mit der Vergangenheit deutlich. Nora Luttmer schafft es durchweg, die Spannung auf einem hohen Niveau zu halten, und verrät an keiner Stelle zu viel. Sie erzählt die Story völlig unvorhersehbar und überrascht mit einem wirklich gelungen Finale.

Nora Luttmer hat einen spannenden, erfrischenden Schreibstil, der mich einfach mitgerissen hat. Die Kapitel sind kurz, knapp und wechseln zwischen den einzelnen Protagonisten. Das bringt Schwung und Abwechslung in die Geschichte.

Fazit: „Tiefergrund“ muss man einfach lesen! Wer etwas andere Ermittler und hanseatische Krimis mag, ist hier genau richtig. Ich würde empfehlen, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen. Zwar sind die Kriminalfälle an sich abgeschlossen, jedoch lässt sich die Entwicklung der Protagonisten so besser verfolgen.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Herrlich-schaurige Story

Sheridan Manor. Band 1
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Ich habe definitiv ein Faible für verlassene Anstalten, Hotels, Schlösser und Häuser. Deswegen wäre Sheridan Manor genau mein Ding. - Wenn es nicht gerade in einer Höllendimension stecken würde. Und dort ...

Ich habe definitiv ein Faible für verlassene Anstalten, Hotels, Schlösser und Häuser. Deswegen wäre Sheridan Manor genau mein Ding. - Wenn es nicht gerade in einer Höllendimension stecken würde. Und dort auch eigentlich gar nicht so "lost" ist, wenn ich an die furchterregenden Kreaturen denke, die das Anwesen auf der anderen Seite bewachen. Vermutlich ist dies also ein Ort, den man nicht freiwillig besuchen möchte. Pech für unseren Hauptprotagonisten Daniel, dass er unerwartet dort landet...

Wir schreiben das Jahr 1922. Es ist Winter in Quebec. Daniel Letendre brettert mit seiner Kutsche über einen zugefrorenen See, ängstlich, flüchtend, als das Eis plötzlich Risse bekommt und er einbricht. Nur knapp entkommt er dem Tode, denn er wird von einem Fremden in letzter Sekunde aus dem kalten Nass gezogen und in Sicherheit gebracht. Nach einigen Tagen der Bewusstlosigkeit kommt Daniel zu sich und lernt seinen Retter kennen: Mickhai, der Majordomus (Hausverwalter) von Sheridan Manor und somit Angestellter von Angus Mac Mahon.

Alle drei Figuren wurden derart authentisch dargestellt, dass ich direkt einen Bezug zu ihnen herstellen konnte. Dabei ist mir insbesondere Mickhai, der mich manchmal wegen seiner Statue und liebenswerten Art an Hagrid (Harry Potter) erinnert hat, sehr ans Herz gewachsen. Zunächst konnte ich ihn nicht so recht einordnen, aber dann entwickelte er sich für mich in eine überraschende Richtung.
Im weiteren Verlauf der Geschichte kommen noch ein paar Geschöpfe ins Spiel, die für herrlich-schaurige und teilweise melancholische Momente sorgen. Dabei spielt auch die junge Dame auf dem Cover eine tragende Rolle. Es hat mich richtig traurig gestimmt, zu erfahren, was mit ihr passiert ist.

Die Atmosphäre ist stets unheimlich und dadurch ziemlich sogartig. I luv it! Man fliegt förmlich durch die Seiten und muss sich regelrecht dazu zwingen, es nicht zu überstürzen, denn schließlich muss man solch eine Atmosphäre genießen. Sie fühlen.

Dazu trägt neben der Story auch das großartige Artwork bei. Was für coole Bilder! Man kann richtig in ihnen versinken, weil es da so viel zu gucken gibt und auf detailverliebte Feinheiten geachtet wurde. Zum Beispiel: ein verschwommener Blick, eine Hetzjagd über das Eis, Monster, die auf ihr Opfer zukrabbeln. Alles wurde großartig illustriert. Allein optisch macht diese Graphic Novel echt einiges her. Inhaltlich ist noch etwas Luft nach oben. Ich nehme an, dass in Teil 2 einige offene Punkte angegangen werden und freue mich schon jetzt darauf, Daniel weiter auf seinem abenteuerlichen Trip durch die Hölle zu begleiten.

Fazit: Die herrlich-schaurige Story und das detailverliebte Artwork machen diese Graphic Novel zu einer spannenden Grusellektüre für Gänsehaut-Abende.

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