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Veröffentlicht am 02.11.2022

Nicht schlecht, aber auch nicht meins

The Memories We Make
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Persephone führt ihr Leben nach starren Regeln und als Mathegenie mit einem klaren Ziel vor Augen. Da bleibt wenig Zeit für das "richtige" Collegeleben. Doch daran will sie nun etwas ändern und eine Liste ...

Persephone führt ihr Leben nach starren Regeln und als Mathegenie mit einem klaren Ziel vor Augen. Da bleibt wenig Zeit für das "richtige" Collegeleben. Doch daran will sie nun etwas ändern und eine Liste mit Erfahrungen abarbeiten. Durch einen überraschenden Zufall gewinnt sie ausgerechnet College-Footbal-Star Reece als Partner für diese Aufgabe. Mit einer Ausnahme: Keine Gefühle und kein Sex zwischen ihnen. Doch wie lange kann das gutgehen?


Für mich klang der Plot richtig gut und ich war total gespannt auf das Buch. Wie Seph langsam aus ihrem Kokon ausbricht hat mir auch wirklich gefallen. Wie sie nach und nach mehr Mut fasst und mehr erlebt. Wie sie und Reece sich näherkommen. Reece, der eigentlich gar keine Beziehung will, aber sich trotzdem verzaubern lässt. Das war echt schön. Und ich mag das Setting College an sich sehr gern, was hier aber im Grunde etwas zu kurz kam meiner Meinung nach.

Und auch sonst hat mich leider ein bisschen was gestört. Zum einen haben mich die Charaktere irgendwie nicht erreicht. Die Nebencharaktere blieben alle sehr blass, ich konnte die Jungs kaum auseinanderhalten, und das Knistern zwischen Seph und Reece ist die meiste Zeit nicht so recht bei mir angekommen. Sie waren schon süß zusammen, aber irgendwie hab ich es teilweise nicht so ganz abgekauft, was da passiert ist. Dafür war manches vielleicht einfach zu plump, bzgl. Dialoge und Szenen. Das Buch hat es nicht geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen und ich konnte es gut und gerne auch einfach zur Seite legen.

Zum anderen hatte ich so meine Probleme mit den Aufbau bzw. dem Schreibstil. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass Aspekte aufgemacht und dann nicht zuende gedacht wurden. Das Grundgerüst bliebt irgendwie skizzenartig. Zum Beispiel, als Reece einmal seinen besten Freund darauf anspricht, er hätte doch selbst Geheimnisse und wäre ja nie da. Das ist aber vorher nie irgendwie thematisiert worden oder überhaupt aufgefallen. Und auch danach nicht. Oder als Seph im letzten Drittel von einer "altbekannten Unsicherheit" spricht, die aber bis dahin nie in ihren Gedanken oder sonst wo aufgetaucht ist. Das war alles irgendwie unrund. Dazu kam, dass ich teilweise bei den Szenenwechseln beinahe ein Schleudertrauma erlitten hätte, so schnell wie die gesprungen sind. Klar kann man nicht jeden einzelnen Moment auserzählen. Aber wenn es mitten im Dialog abbricht, ein neues Kapitel (manchmal auch nur ein neuer Absatz, der dann auch noch im Seitenumbruch war, sodass ich es nicht geschnallt hab) beginnt und da ein anderer Dialog beschrieben wird und ich erst eine Seite später erfahre, dass das schon zwei Wochen später ist ... dann bin ich raus. Ich habe ungelogen mehrmals hin und zurück geblättert, um sicherzugehen, dass ich nicht aus Versehen zwei Seiten umgeschlagen habe. Und das Ende war mir wieder mal zu abrupt. Das hab ich irgendwie häufiger und ich weiß nicht, ob ich da extra anspruchsvoll bin. Aber wenn eigentlich wichtige Elemente der Geschichte hinterher auf zwei Seiten in einem Rückblick fix abgehakt werden, ist mir das zu wenig.


Das alles hat zusätzlich dafür gesorgt, dass ich die eigentlich wirklich süße Entwickung und angehende Beziehung zwischen den beiden eher bruchstückhaft wahrgenommen habe. Ich fand die Grundidee wunderschön und ich hatte auch an Seph und Reece gar nichts auszusetzen, sie waren tolle Charaktere! Auch wie Seph über sich hinauswächst und in der Freundesgruppe aufgeht, wie Reece langsam reift und für sie eintritt. Was daraus entsteht. Wirklich schön. Aber die Umsetzung war größtenteils nicht meins und dadurch sind es von mir nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Leider ein wenig hinter den Erwartungen

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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Vhalla führt eher ein unscheinbares Leben als Elevin in der Bibliothek – bis sie eines nachts plötzlich dem Kronprinzen Aldrik, mächtigster Feuerzähmer des Reiches, ohne es zu merken das Leben rettet. ...

Vhalla führt eher ein unscheinbares Leben als Elevin in der Bibliothek – bis sie eines nachts plötzlich dem Kronprinzen Aldrik, mächtigster Feuerzähmer des Reiches, ohne es zu merken das Leben rettet. Dabei erwacht Vhallas Magie. Ausgerechnet eine Windläuferin ist sie, die erste seit 150 Jahren, und das nicht ohne Grund. Deshalb darf niemand von ihr wissen. Doch während Vhalla selbst noch versucht, ihre neue Rolle zu begreifen, rücken die Kämpfe im Norden auch ihrer Welt immer näher und Prinz Aldrik bringt sie immer mehr durcheinander.


Ich hatte auf eine richtig spannende, emotionale High Fantasy Story gehofft, aber was ich bekommen habe, war irgendwie ... eine blasse Version von allem. Nicht falsch verstehen, das Buch ist keineswegs schlecht. Ich mag die Idee dahinter, das Magiesystem, die Welt ist interessant und sowohl Handlung als auch Charaktere haben viel Potenzial! Der Schreibstil ist ebenfalls angenehm. Aber trotzdem blieb Air Awoken hinter meinen Erwartungen zurück.

Irgendwie konnte es mich nicht recht packen. Die Story fängt wirklich langsam an und braucht lange, um Fahrt aufzunehmen. Aldrik fand ich eher unangenehm und deren Anziehung zueinander hab ich auch lange nicht nachempfinden oder wirklich herauslesen können. Dafür war mir Vhalla auch zu wankelmütig. Allgemein hat es gedauert, bis ich mit ihr warm geworden bin. Sie hat mich oft genervt (z.B. mit dem Hin und Her der ganzen Kerle) oder ich konnte ihr Verhalten oder ihre Gedanken nicht nachvollziehen. Von der Welt selbst und wie sie funktioniert hab ich irgendwie zu wenig erfahren, die ist eher blass geblieben. Klar, es ist ein Reihenauftakt, es kann nicht alles auf einmal kommen. Aber ein bisschen mehr hätte ich mir schon gewünscht.

Das klingt alles ziemlich negativ und leider hat das Buch die meiste Zeit auch eher so ein "hm"-Gefühl in mir ausgelöst. Aber ich möchte trotzdem nochmal betonen, dass ich es auch nicht schlecht fand. Es konnte mich nur eben nicht begeistern. Zum Ende hin wurde es dann aber noch besser, packender. Es kam mehr Action, mehr interessante offene Fragen und außerdem eine Entwicklung bei Vhalla, die mich hoffen lässt, dass Band 2 mehr fesseln und überzeugen kann.


Ich habs durchaus gern gelesen und es war keine schlechte Story, hat viel Potenzial, das noch weiter ausgeschöpft werden kann und ich glaube, dass wir noch tiefer in Character- und World-Building tauchen werden. Alles in allem also ein solides Buch, das aber keine großen Gefühle in mir wecken konnte und man gut auch mal zur Seite legen kann, und das somit 3-3,5 Sterne von mir bekommt.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Voller Klischees, aber unterhaltsam

Crave
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Grace wechselt nach dem Tod ihrer Eltern an die Katmere Academy in Alaska. Neben der Höhenluft und der eisigen Kälte ist auch das Internat selbst für Grace sehr gewöhnungsbedürftig. Die anderen Schüler*innen ...

Grace wechselt nach dem Tod ihrer Eltern an die Katmere Academy in Alaska. Neben der Höhenluft und der eisigen Kälte ist auch das Internat selbst für Grace sehr gewöhnungsbedürftig. Die anderen Schüler*innen scheinen sie abzulehnen, mysteriöse Vorfälle geschehen von Tag eins, und nicht selten wird sie vor Gefahr gewarnt – und vor allem vor Jaxon Vega. Doch sie fühlt sich sofort unerklärlich zu ihm hingezogen und schlägt die Warnungen in den Wind.

Crave war so ungefähr das, was ich erwartet habe. Und weil ich spät dran war und schon viele Stimmen dazu gehört hatte, hatte ich so in etwa fragwürdigen Lesespaß erwartet, den ich auch bekommen habe. Das Buch hat mich auf "wtf"-Weise amüsiert. Ich habs mit Neugier und irgendwie auch ganz gern gelesen, aber ernst nehmen konnte ich es nicht. Ich hab den Vampirhype damals richtig mitgemacht und sowas total gern gelesen, und deshalb hat das Buch auch noch irgendwas in mir angesprochen. Aber es war wirklich klischeehaft, Grace sehr naiv, Jaxon zu übertrieben der düstere, geheimnisvolle Hottie mit ständig gerunzelter Stirn und oft dachte ich mir bei sämtlichen Leuten "ach komm". Auf der einen Seite wollten alle die Geheimnisse vor Grace bewahren, auf der anderen Seite hat sich auch niemand richtig Mühe gegeben, unauffällig zu sein. Und dieses ständige "du musst auf mich hören. Es ist hier gefährlich", aber dann keine weitere Erklärung liefern, das find ich ja immer sehr speziell.

Aber es war auch unterhaltsam, der Handlungsbogen etwas lang, aber interessant, und wie Grace immer weiter reinschlitterte und immer mehr Seltsames passiert, war durchaus gut aufgebaut. Es hätten für mich mehr als 5 Tage sein müssen, so wirkte es teilweise unrealistisch, wie stark die Bindungen in der kurzen Zeit geworden sein sollen; andererseits fühlte es sich teilweise an, als wär schon mehr Zeit vergangen, und so störte es mich gar nicht so sehr. Grace' Gedanken zu verfolgen war irgendwie spannend und es gab auch süße und schöne Szenen zwischen ihr und Jaxon. Auch Macy mochte ich. Was für ein Hintergrund im Laufe des Buches enthüllt wird und wo die Geschichte damit hinsteuert, fand ich ebenfalls sehr interessant. Trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolgen will. Sie war witzig für zwischendurch, aber da noch drei Teile kommen und die Bücher so dick sind, bin ich mir nicht sicher, ob ich dafür genug Zeit und Interesse aufbringen kann. Mal sehen.


Im Fazit war Crave also irgendwie ganz unterhaltsam, klischeebehaftet und nicht ernst zunehmen, aber ich hab mich auch nicht gelangweilt oder war mega genervt beim Lesen. War auf jeden Fall eine Erfahrung. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Wie Band 1: Gutes Konzept etwas verwirrend umgesetzt

The Run 2: Die Gaben der Götter
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Kampf. Weisheit. Tod. Leben.
Den Run haben Sari und die anderen überstanden. Doch nun wartet ein zweiter auf sie – der Herrscherrun. Als göttliche Nachfahren sollen sie ein neues Zeitalter einläuten. Dabei ...

Kampf. Weisheit. Tod. Leben.
Den Run haben Sari und die anderen überstanden. Doch nun wartet ein zweiter auf sie – der Herrscherrun. Als göttliche Nachfahren sollen sie ein neues Zeitalter einläuten. Dabei muss Sari auch gegen den antreten, dem ihr Herz gehört: Keeran, mit dem sie so vieles verbindet und doch trennt sie auch vieles von ihm. Doch beim Run erwartet sie alle etwas, womit niemand gerechnet hat, denn in Wahrheit geht es um etwas viel Größeres.

Nachdem mich Band 1 gar nicht so ganz überzeugen konnte, weil ich das Gefühl hatte, es war zwar super viel Potenzial da, aber zu wirr und überladen dadurch, dass die Autorin zu viel wollte, war ich trotzdem neugierig auf die Fortsetzung und musste sie lesen. Die Kurzfassung ist: Eigentlich kann ich das gleiche über Band 2 sagen.
Ein bisschen schwer fiel es mir, wieder reinzukommen, denn es war schon ein bisschen her, dass ich den Vorgänger gelesen hab, und da ich da schon nicht alles verstanden habe, ist natürlich noch weniger hängen geblieben. Oberflächlich kam ich aber tatsächlich wieder ganz gut rein und konnte der Handlung relativ schnell gut folgen und fand auch durch. Auf tieferer Ebene wusste ich allerdings so einiges nicht mehr, was sich in Band 1 ergeben hat oder erklärt wurde, weshalb ich dann manche Schlussfolgerungen hier auch nicht (mehr) kapiert habe. Und ich war immer noch (oder schon wieder?) bei vielem was die Götter, die ganze Geschichte von früher, wie alles zusammenhängt, sehr verwirrt. Ich hab es diesmal abgetan und dachte "ok, dann versteh ich das halt nicht, egal, der Handlung kann ich ja trotzdem folgen". Aber ich hatte eben das Gefühl, dass mir dadurch einiges entgeht, was genial gewesen wäre.
Denn keine Frage, es sind super viel coole, interessante, kreative Aspekte dabei. Ich hätte gern noch besser durchgefunden und war etwas traurig, dass es irgendwie nicht klappt. Wobei ich damit ja gerechnet hatte, war ja in Band 1 nicht anders. Trotzdem war die Handlung irgendwie cool und ich hab gerne verfolgt, was alles passiert ist und wo es sie alle hinführt. So eine richtig tiefe Bindung hab ich hier jetzt auch nicht mehr zu den Charakteren aufbauen können, aber interessiert haben sie mich schon und tatsächlich habe ich mich auch sehr über das Ende gefreut (und war vorher an mancher Stelle traurig), was ja bedeutet, dass ich schon emotional ein wenig mit drinsteckte.

Insgesamt find ichs immer noch schade, weil ich glaube, dass das eine richtig richtig epische Fantasyreihe hätte werden können, weil mega gute Konzepte drin stecken, aber so richtig überzeugend war die Umsetzung dann nicht ganz. Oder ich habs einfach nicht geschafft, genug zu verstehen. Trotzdem bin ich sehr froh, Band 2 auch noch gelesen und die Geschichte nun beendet zu haben. Irgendwie hatte ich doch auch meinen Spaß. Von mir gibts 3 Sterne, diesmal mit Tendenz eher etwas in Richtung 3,5.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Faszinierend, mit Schwächen (3-3,5)

Soulbird - Das Geheimnis der Nacht
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Alice kehrt in die Parallelwelt Londons zurück, obwohl sie dort viel Leid erleben musste. Sie möchte mehr über ihre Herkunft und ihre Gabe, die mit Nachtschwalben und dem Tod verbunden ist, herausfinden. ...

Alice kehrt in die Parallelwelt Londons zurück, obwohl sie dort viel Leid erleben musste. Sie möchte mehr über ihre Herkunft und ihre Gabe, die mit Nachtschwalben und dem Tod verbunden ist, herausfinden. Doch während Alice sich selbst immer mehr fürchtet, befällt eine noch größere Gefahr die Rookery, der sie sich ebenfalls stellen muss. Oder hat beides was miteinander zu tun?

Band 1 hat mir wirklich gefallen, denn ich mag dieses Konzept hinter der Reihe, das ich sonst noch nicht oft gelesen habe. Die finnische Mythologie, die Nachtschwalben und die Verbindung zur/das Verständnis der Seele in diesem Universum. Die Parallelwelt und die Gaben, die die Menschen dort haben. Das alles fand ich auch hier in Band 2 wieder super interessant, es wurden viele tolle Ideen vereint und das hab ich total gern gelesen. Vor allem dieses leicht Mystische dahinter war echt besonders. Auch Alice' Rolle in dem Ganzen war gut durchdacht und hat alles auf eine neue Ebene gehoben. Alles für eine spannende Fantasydilogie war da, und vieles wurde auch genutzt.

Aber so richtig packen konnte mich dieser Band dann leider noch irgendwie nicht. Die erste Hälfte zog sich ziemlich, weil wir Alice lange nur dabei begleitet haben, wie sie versucht ihren Alltag zu bestreiten und sich zurechtzufinden. Es passierte zu wenig, das mich am Ball bleiben ließ. Danach gings richtig los und es gab auch viel Action, aber manche Verknüpfungen, die da in der Handlung gemacht wurden, erschlossen sich mir dann leider nicht so richtig oder holten mich nicht vollständig ab.
Was die Charaktere anging, so mochte ich Alice als Protagonistin gern, aber weder zu ihr noch zu einem der anderen konnte ich wirklich eine Verbindung aufbauen. Sie blieben alle, obwohl wirklich interessant, sehr distanziert, nicht so richtig greifbar. Das zwischen Alice und Crowley war ganz schön, aber auch das hab ich nicht wirklich gefühlt.

Trotzdem war das Buch sehr interessant und vieles hat mir gefallen, ich hab defintiiv nicht bereut, diese Reihe gelesen zu haben. Aber so endgültig überzeugen konnte es mich leider nicht. Von mir gibt es 3-3,5 Sterne.

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