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Veröffentlicht am 12.04.2022

Ernest Hemingway, der Mann, der nicht allein sein konnte ...

Als Hemingway mich liebte
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Ernest Hemingway ist ein Autor, der mich schon lange interessiert und fasziniert hat und so freue ich mich umso mehr, durch „Als Hemingway mich liebte“ einen Blick hinter die Kulissen werfen zu dürfen. ...

Ernest Hemingway ist ein Autor, der mich schon lange interessiert und fasziniert hat und so freue ich mich umso mehr, durch „Als Hemingway mich liebte“ einen Blick hinter die Kulissen werfen zu dürfen. Sicherlich, das Buch der Autorin Naomi Wood ist ein fiktionales Werk, wie sollte es auch anders sein. Kein Fremder war live dabei im Leben des Ernest Hemingway als er sich immer wieder aufs Neue verliebte und seine Höhen und Tiefen hinter verschlossenen Türen erlebte. Der Roman ist erzählt aus der Sicht seiner vier Frauen beginnend mit Hadley, gefolgt von Fifi, Martha und Mary, die ihn bis zu seinem tragischen Ende begleitete. Er muss ein unglaublicher Charmeur gewesen sein, ein Rebell aber auch ein Getriebener. Kaum war er frisch verliebt, wollte er heiraten, und kaum war er verheiratet, jagte er dem nächsten Abenteuer hinterher. Für ihn war das Leben „himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt“ was dann wohl auch sein tragisches Ableben rechtfertigt. Wer zurückblieb waren die Frauen, die auf seltsame Weise trotz der Konkurrenz immer eines verband, nämlich die Liebe zu dem selbstverliebten und dennoch todtraurigen Ernest Hemingway.

Wer sich mit ihm und natürlich seinen Frauen auseinandersetzen möchte, dem sei dieses Buch als wunderbarer Einstieg empfohlen, fasst es doch sein Leben in einem Buch großartig zusammen. Mir hat es Lust auf mehr gemacht. Einige seiner Romane liegen noch auf dem SUB und auch biografisch ist da noch einiges zu erkunden. Ich für mich vergebe die volle Punktzahl und lege das Buch all jenen Lesern ans Herz, die den Menschen Ernest Hemingway näher kennenlernen möchten. Mich hat das Buch zu weiterer Recherche inspiriert und ich freue mich, es entdeckt zu haben.

Veröffentlicht am 05.04.2022

Liegt die Antwort in Australien?

Die Perlenschwester
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Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan der Schwestern und somit dieser Reihe bin und so konnte mich dann auch dieser vierte Teil wieder restlos begeistern. Es geht um CeCe, deren Schwester Star, ...

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan der Schwestern und somit dieser Reihe bin und so konnte mich dann auch dieser vierte Teil wieder restlos begeistern. Es geht um CeCe, deren Schwester Star, der sie sehr nah stand, sich gerade aus ihrem Schatten gelöst hatte. CeCe bleibt ein wenig verloren zurück und entscheidet schließlich, sich auch auf ihre Wurzeln zu besinnen. „Gehe noch Australien, finde Kitty Mercer“ ist die Message, der sie folgt, jedoch nicht ohne vorher einen Stopp in Thailand einzulegen. Will sie sich selbst Mut zusprechen oder doch zurück nach London kehren? Doch dann kommt alles anders und statt sich selbst zu finden, stößt sie auf den mysteriösen Ace, der ihr Leben kurzzeitig ganz schön auf den Kopf stellt. Als sie schließlich in Australien ankommt, überkommt sie das Gefühl angekommen zu sein … in ihrer Heimat, in ihrer Herkunft, in ihrer Bestimmung …
Während ich beim Hören über die Vergangenheit der Familie Mercer schnell verfallen war, musste ich mich mit CeCe der Gegenwart, erst ein wenig anfreunden. Sie, die Künstlerin, die Kreative und ich waren nicht immer einer Meinung. Doch schließlich gelang es ihr, mein Herz zu erobern und ich genoss es jeden Morgen auf mein Laufband zu steigen und mich verwöhnen zu lassen mit einer Geschichte, die es in sich hatte. Fast fühle ich mich selbst bereits wie ein kleiner Teil der Familie d'Aplièse und freue mich schon riesig, die Bekanntschaft mit Band fünf und der Mondschwester zu vertiefen. Ich vergebe gerne die volle Punktzahl und spreche eine absolute Hör- bzw. Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 05.04.2022

Wo Lieb' und Leid so nah beieinander liegen ...

Der dunkle Himmel
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Da scheinen wir ja ein riesiges Glück gehabt zu haben, als der Vulkan Eyjafjallajökull – ein Name, den man fast nicht aussprechen kann – im Jahr 2010 auf Island ausbrach und mit seinen Aschewolken "nur" ...

Da scheinen wir ja ein riesiges Glück gehabt zu haben, als der Vulkan Eyjafjallajökull – ein Name, den man fast nicht aussprechen kann – im Jahr 2010 auf Island ausbrach und mit seinen Aschewolken "nur" den Flugverkehr in ganz Europa zum Erliegen brachte. Man könnte dies fast als eine kleine Handlung in einem Nebensatz betrachten, denn 1816 waren die Auswirkungen nach Ausbruch eines Vulkans in Indonesien um ein Vielfaches gewaltiger. Sie brachten keinen Flugverkehr zum Erliegen, den gab es damals ja noch nicht, sondern die Nahrungsmittelversorgung vieler tausender Menschen zum Zusammenbruch. So auch in dem fiktiven Weberstädtchen Hohenstetten auf der rauen schwäbischen Alb, wo die Menschen auch ohne Naturkatastrophe schon hart ums Überleben kämpfen mussten. Doch ein paar von Ihnen, unter anderem dem Schultes Gutjahr, „lauft d’r Rotz zwoireihig d’r Backa nuff“, um es mal auf urschwäbisch auszudrücken. Es fällt einem schwer zu glauben, dass das alles mit rechten Dingen zugeht. Und weil Geld zu Geld will, hat er dann auch vor, seine Tochter Paulina an den schmierigen Metzgermeister Lorenz zu verschachern. Arme Paulina, sie hingegen liebt nämlich den jungen Schulmeister Friedhelm Lindenthaler und hofft tief in ihrem Inneren den Vater umstimmen zu können. Währenddessen versuchen die Hohenstetter mit den befremdlichen Wetterkapriolen fertig zu werden, die ihre Ernte, ihr Auskommen und schlussendlich ihr Leben bedrohen. Gebete allein scheinen da nicht mehr zu helfen und Lug und Betrug die Atmosphäre noch weiter zu vergiften …

Von der Autorin Astrid Fritz bin ich einen anschaulichen Erzählstil in Verbindung mit einer akribischen Recherchearbeit aus früheren Romanen gewohnt und so hat sie mich auch diesmal nicht enttäuscht. Geschickt verbindet sie wahre Begebenheiten mit Fiktion, die mich mit ihrer Intensität schnell in den Bann gezogen hatten. Die düstere, ja scheinbar hoffnungslose Atmosphäre ist durch die Zeilen spürbar und so hatte ich beim Lesen ein wunderbar realistisches Bild vor Augen. Die Armut, der Hunger, die Krankheiten … es muss ein überaus hartes Leben gewesen sein vor zweihundert Jahren. Da ich selbst im wunderschönen Baden-Württemberg lebe, waren mir natürlich auch die vielen genannten Ortschaften ein Begriff und als es den Pfarrersohn Gottlieb auf den Hohenasperg verschlug, hätte ich ihm vom Fenster meiner elterlichen Wohnung sogar zuwinken können.

Astrid Fritz hat mit „Der dunkle Himmel“ einen atmosphärisch dichten und äußerst spannenden Roman geschrieben, wenn ich mir auch, vom Klappentext ausgehend, ein wenig mehr zum Thema „Das Jahr ohne Sommer“ gewünscht hätte. Dennoch vergebe ich gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Ein stimmiger historischer Roman mit viel Lokalkolorit, der ein wenig nach einem zweiten Teil ruft … vielleicht dürfen wir hoffen? Ich würde gerne lesen, wie es mit den Familien aus Hohenstetten, inzwischen verstreut in alle Winde, weitergeht …

Veröffentlicht am 25.03.2022

Eine wunderbare Reise in die Welt der Kunst und Künstler ...

Ursula und die Farben der Hoffnung
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Nun schon zum zweiten Mal durfte ich mich in die Gesellschaft der Familie Dehmel begeben. Was für ein schönes Wiedersehen mit Paula, Richard, Ida und auch Paulas Bruder Franz, der einst beste Freund von ...

Nun schon zum zweiten Mal durfte ich mich in die Gesellschaft der Familie Dehmel begeben. Was für ein schönes Wiedersehen mit Paula, Richard, Ida und auch Paulas Bruder Franz, der einst beste Freund von Richard. Und die Kinder Veradetta, Heinrich und Lieselotte, wie reif sie geworden waren. Aber natürlich geht das Buch auch in großen Teilen um die junge Kunststudentin Ursula Stolte, die wie durch Zauberei in die Familie Dehmel gespült wird und völlig darin aufgeht. Hier darf sie malen, hier darf sie die ihr zugedachte Rolle spielen, ohne dass sie dafür belächelt wird. Hier darf sie einfach zuhause sein. Paulas älteste Tochter Vera führt sie ein in eine neue Welt, in der sie erst nur staunend am Rand stehen kann. Doch bald wird auch sie mutig, gewinnt an Selbstsicherheit und dann kommt Heinrich …

Ich muss gestehen, ich selbst war beim Lesen dieses wunderschönen Buchs einfach nur verzaubert. Mir wurde warm ums Herz Ulla beim Erwachsen werden zuzuschauen. Es gab traurige aber auch so viele schöne Momente, so viele wunderbare Zusammentreffen beider Familien, ich fühlte mich sofort wieder zu Hause und mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Liebe Ulrike, du konntest mich auch mit diesem zweiten Teil wieder vollauf begeistern. Ich vergebe hier von Herzen kommende fünf von fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Die Mischung aus Fiktion und Realität ist dir wunderbar gelungen und ich fiebere schon dem dritten Teil entgegen, in dem wir Ulla und sicherlich auch die Familie Dehmel weiter begleiten dürfen.

Veröffentlicht am 15.03.2022

Sagen Sie bloß nicht Insel!

Die Halligprinzessin
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Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer von der Autorin selbst moderierten Leserunde mitlesen zu dürfen – für mich immer ein besonderes Highlight. Eine der Eingangsfragen war: „Könntest du dir vorstellen, ...

Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer von der Autorin selbst moderierten Leserunde mitlesen zu dürfen – für mich immer ein besonderes Highlight. Eine der Eingangsfragen war: „Könntest du dir vorstellen, selbst auf einer Hallig zu leben?“ Nun, um diese Frage umfassend beantworten zu können dachte ich, ich müsste erst einmal persönlich eine besuchen, bevor ich mir eine Meinung bilden kann. Ein kurzfristiger Ausflug in den Norden war natürlich nicht machbar und so ließ ich die Autorin Karen Elste diese Aufgabe für mich erledigen, indem sie mich literarisch auf die Reise schickte. Und als was für eine wundervolle Reise sich diese entpuppte! Aber der Reihe nach …

„Berliner Pflanze und Apothekerin mit Leibe und Seele.“ So hätte sich Ella wahrscheinlich beschrieben, wenn jemand gefragt hätte. Gemeinsam mit ihrer Freundin Karla hatte sie nach dem Autounfall, der ihre Mutter und Großmutter das Leben kostete, die familieneigene Apotheke in Berlin übernommen und führte sie erfolgreich weiter, wenn es sich auch gegen ungewollte Konkurrenz zu wehren gab. Auch in Sachen Liebe schien eigentlich alles in Ordnung zwischen ihr und dem erfolgreich in Frankfurt ansässigen Anwalt Robert. Bis da dieser dicke Brief einer Anwaltskanzlei aus Husum bei ihr aufschlägt und ihr Leben durcheinanderwirbelt. Eine Warft auf einer Hallig soll sie geerbt haben, von der Schwester ihrer Großmutter, mit der sie fast keinen Kontakt hatte. „Verkaufen“ schießt ihr durch den Kopf, doch dann kommen ihr nach ihrer Ankunft auf Südfall plötzlich Zweifel …

Auch ihre Urgroßmutter Charlotte verschlug es kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nach Südfall, wenn auch aus ganz anderen und weitaus schwerwiegenderen Gründen. Ihre Tagebücher offenbaren eine Geschichte, die ans Herz geht …

Ich bin immer noch ganz eingenommen von diesem emotionsgeladenen Roman, der mich mit seinem feinfühligen Schreibstil immer wieder zum Mitfühlen, aber auch Mitfreuen, Mitweinen und allen anderen möglichen Regungen bewegt hat. An keiner Stelle kitschig und höchstrealistisch dargestellt haben mich sowohl der Vergangenheitsstrang als auch die Gegenwart hundertprozentig überzeugt. Für mein Bis jetzt absolutes Monatshighlight vergebe ich somit natürlich mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus. Mit großer Freude habe ich gesehen, dass im September ein zweiter Band um die Hallig Südfall erscheinen wird. Der kommt selbstverständlich bereits heute auf meine Wunschliste ...