Guter Erstling mit Potenzial
Gloria Gray’s erster Krimi führt uns nach Übertreiblingen mit der Hauptfigur Vikky Victoria. Schon auf dem Cover erkenntlich: eine Kleinstadt in Bayern. Eine nicht nur sehr eigenwillige Hauptfigur, auch ...
Gloria Gray’s erster Krimi führt uns nach Übertreiblingen mit der Hauptfigur Vikky Victoria. Schon auf dem Cover erkenntlich: eine Kleinstadt in Bayern. Eine nicht nur sehr eigenwillige Hauptfigur, auch die Nebencharaktere sind außergewöhnlich. Vielleicht auch ein wenig autobiographisch gewählt, wer weiß das schon.
Kurz zur Story, Vikky muss aus München weg, weil der Toni aus dem Knast ausgebrochen ist, an dessen Aufenthalt er Vikky die Schuld gibt. Zurück also ins Heimatdorf der beiden und herausfinden, warum denn der Toni überhaupt und wieso und welche Zusammenhänge.
Die Story ist gut. Ich mag die etwas andere Hauptfigur, den immer wieder eingebrachten Humor, obwohl er an einigen Stellen dann schon wieder gezwungen wirkt.
Erzählt wird durchgehend aus Vikky’s, also der Ich-Perspektive. Störend finde ich, die ständigen Gedankenschweife. So erzählt uns Vicky ihre Geschichte und Ihre Vergangenheit mit Toni, Wolf, Achmet, Tschessica und co, aber man wird immer wieder ein bisschen von der Hauptstory weggezogen, verwirrt und dann bekommt man den roten Faden wieder zurück. Dadurch wirkt der Schreibstil nicht ganz so flüssig und fluffig, wie man es gern hätte.
Gut finde ich das auf humorvolle Art und Weise auch Probleme aufgegriffen werden, zumindest dezent am Rand, die auch heute noch wichtig und von Bedeutung sind, beispielsweise der Umgang mit Transexualität, das Gender Sternchen, die ausländischen Familien, die die Großstädte beherrschen usw. Es regt durchaus auch zum nachdenken an.
Und da es „Vikky Victorias erster Zwischenfall ist“ steht die Vermutung nahe, das es ein Wiedersehen geben wird.