Verblendung von Stieg Larsson
VerblendungSeit Harriet Vanger, die Nichte von Henrik Vanger, vor vielen Jahren spurlos verschwunden ist, hält die gesamte Familie sie für tot. Henrik, der schon vor ihrem Verschwinden getrocknete und gerahmte Blumen ...
Seit Harriet Vanger, die Nichte von Henrik Vanger, vor vielen Jahren spurlos verschwunden ist, hält die gesamte Familie sie für tot. Henrik, der schon vor ihrem Verschwinden getrocknete und gerahmte Blumen von Harriet zum Geburtstag bekommen hat, erhält auch weiterhin jedes Jahr eine solche Blume per Post. Er beauftragt den Journalisten Mikael Blomkvist herauszufinden, was damals wirklich geschehen ist. Zusammen mit Lisbeth Salander, beginnt dieser seine Ermittlungen. Die Suche nach der Lösung im Fall Harriet wird Abgründe aufdecken, die nicht nur Henriks Befürchtungen übertreffen.
„Verblendung“ ist der erste Band der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson und ich bin der kompletten Reihe mit Haut und Haaren verfallen. Die Protagonisten sind das Herz und die Seele des Buches, denn sie sorgen dafür, dass es nicht einfach nur ein gutes Buch, sondern dass es ein herausragendes Buch ist. Sie sind alles andere als 08/15, stechen heraus und zeigen bei weitem nicht nur ihre guten Seiten. Und genau ihre Schwächen sind es, welche die Charaktere und das Buch so lebendig erscheinen lassen. Lisbeth Salander ist definitiv anders als alle Protagonisten, denen ich jemals in Büchern begegnet bin. Ihre Geschichte und ihr Hintergrund sind erschreckend und sie selbst macht es einem wirklich nicht leicht sie zu mögen. Trotz allem habe ich sie ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Auch Mikael hat sehr viele Ecken und Kanten und dennoch finde ich seinen Charakter unglaublich faszinieren. Neben den beiden gibt es sehr viele weitere Charaktere, die das Buch zu einem gelungenen Ganzen machen.
Mit insgesamt 704 Seiten zählt dieses Buch schon zu den dickeren Schinken. Der Inhalt ist anspruchsvoll und der Schreibstil durchweg flüssig. Dabei hat Stieg Larsson seinen ganz eigenen Stil. Das Buch fällt nicht gleich mit der Tür ins Haus und die Geschichte hat Zeit sich zu entwickeln. Larsson lässt sich beim Erzählen Zeit und widmet sich dabei auch nebensächlicheren Dingen. Für mich gewinnt die Handlung dadurch enorm und die Tiefe der Geschichte ist ein weiterer Grund, wieso ich das Buch so liebe.