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Veröffentlicht am 02.05.2018

Unterhaltsames Wolfsgeplauder

Wolfsküsse
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Elli H. Radinger ist wohl Deutschlands bekannteste Wolfsexpertin. Wolfsküsse erschien bereits 2011 und liegt nun in Neuauflage als Taschenbuch vor.
Darin erzählt Elli, wie sie auf den Wolf gekommen ist ...

Elli H. Radinger ist wohl Deutschlands bekannteste Wolfsexpertin. Wolfsküsse erschien bereits 2011 und liegt nun in Neuauflage als Taschenbuch vor.
Darin erzählt Elli, wie sie auf den Wolf gekommen ist und wie sie die Faszination für diese Tiere nicht loslassen wollte. Es sind aber nicht nur die Wölfe oder sie selbst, die in diesem Buch eine Rolle spielen. Auch ihre Begegnungen mit anderen Wolfsbegeisterten oder Gegnern werden teilweise mit einer gewissen Prise Humor beschrieben.
Frau Radinger ist keine Wissenschaftlerin, aber leidenschaftliche Wolfsliebhaberin. Und das merkt man dem Buch an. Es ist ein sehr persönliches Buch, das die Sicht der Autorin wiedergibt. Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung über das Sozialverhalten, viel mehr eine Autobiographie mit Wolf.
Man lernt einige Wolfspersönlichkeiten des Yellowstone Parks kennen und die Reaktion von Wolfsbeobachtern und -liebhabern wenn sie eines dieser Tiere (aus der Ferne) treffen.
Ich mag die Erzählweise von Frau Radinger und auch ihre Emotionalität, wenn es um Wölfe geht. Elli geht an das Thema anders heran als Biologen und das macht die Stärke des Buchs aus.
In Wolfsküsse geht es um Frau Radingers Beziehung zu den Wölfen (auch wenn diese eher einseitig ist), nicht um das Erlangen wissenschaftlicher Kenntnisse (die zwar auch vermittelt werden, aber nur nebenbei). Und natürlich geht es auch nicht darum, wo man am Besten Wölfe küssen kann.

Was man getrost vernachlässigen kann ist der Serviceteil zu Wolfsprojekten und Wolfspatenschaften. Dieser fällt etwas dürftig aus und eine kurze Recherche in den Weiten des WWWs ergibt mehr hilfreiche Tipps als das Buch.

Wer mehr über das Leben der Wölfe des Yellowstone-Parks erfahren will, wird mit diesem Buch keine Freude haben, ebenso diejenigen, die sich mehr Fakten über Canis lupus erhoffen.
Wer wissen will, wie sich die Faszination der Wölfe auf eine einzelne Person auswirkt oder wer mehr über die Arbeit von Wolfsbeobachtern im Yellowstone Park wissen will, dem kann dieses Buch nahe gelegt werden.
Und ja, ein bisschen plaudert Frau Radinger auch. Das merkt man an diversen Wiederholungen, die man sich vielleicht hätte sparen können.
Aber da ich die Erzählweise von Frau Radinger mag (obwohl ich bisher nur zwei Bücher kenne … ein Umstand, der durchaus geändert werden kann), stört mich das nicht. Ein bisschen Geplauder darf auch sein.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Ein Buch für alle Einhornfans

Einhörner für Einsteiger
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Nun ja, ich habe bei der Lektüre nicht herausfinden können, an wen sich dieses Buch richtet. Manchmal war es mir zu erwachsen, dann wieder zu kindisch.
Vielleicht ist es tatsächlich für alle Einhornfans ...

Nun ja, ich habe bei der Lektüre nicht herausfinden können, an wen sich dieses Buch richtet. Manchmal war es mir zu erwachsen, dann wieder zu kindisch.
Vielleicht ist es tatsächlich für alle Einhornfans jeglichen Alters (und Geschlecht?) gedacht. Und mit Einhörner sind jene weißen Tiere mit Regenbogenmähne gemeint (die gerade so in Mode sind).
Das Buch ist eine Art Leitfaden mit allen wichtigen Informationen, die man über Einhörner wissen muss: Angefangen über ihre Ernährung, Aussehen und natürlich wie man sie anlocken kann (was gar nicht so schwer ist, allerdings wird nicht verraten, wie lange das dauert …allerdings habe ich es auch nicht versucht, ich will nicht als merkwürdig gelten …. auch wenn manche behaupten, dass ich das wäre, allerdings nicht auf Einhornart).
Abgerundet wird das Buch mit lustigen Zeichnungen von der Autorin und Rezepten, die zuckersüß sind und nicht nur Einhörnern schmecken.
Auch wenn ich mir bei der Zielgruppe nicht sicher bin, bei einem bin ich mir sicher:
Ernst gemeint ist das Buch nicht (jedenfalls hoffe ich das), aber sehr spaßig.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig und schnell weiß man alles, was man über Einhörner wissen wollte (und noch viel mehr)

Tatsächlich ein Buch für alle Einhornfan.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Eher für Jungs als für Mädchen ...

Rufus und sein Schnabeltier
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Ich lese gerne Kinderbücher und mir ist es egal, ob ich der Zielgruppe entspreche oder nicht. Mag sein, dass ich das schon mehrmals erwähnt habe, aber ich lese Bücher, wenn es den Anschein hat, dass sie ...

Ich lese gerne Kinderbücher und mir ist es egal, ob ich der Zielgruppe entspreche oder nicht. Mag sein, dass ich das schon mehrmals erwähnt habe, aber ich lese Bücher, wenn es den Anschein hat, dass sie interessant sein könnten, und warum sollte ein Buch, das von einem Schnabeltier nicht interessant sein.
Auch wenn ich bei Schnabeltieren immer an Agent P aus der Zeichentrickserie Phineas und Ferb denken muss: Agent P, oder Perry, das Schnabeltier. Denn wie man aus der Serie lernen kann: Schnabeltiere tun nichts, die liegen nur rum.
Nun ja, das Schnabeltier in Rufus und sein Schnabeltier ist da etwas anders: Es ist gebildet und kann sogar sprechen. Und es ist sehr gut im Totstellen. Allerdings bin ich mir manchmal nicht sicher, ob Rufus ein reales Tier oder eines aus Stoff ist. Geklärt wird diese Frage aber auch nie…da bleibt mir nur die Spekulation.
Nun ja, dem gebildeten, altklugen Schnabeltier steht Rufus gegenüber. Ein normaler Junge, der den Tücken des Alltags (wie etwa seiner älteren Schwester) kindlich-naiv entgegen trifft und ohne Argwohn den Behauptungen des Schnabeltiers glaubt.
Eine warmherzige Geschichte zum Vorlesen und Selberlesen (ab sechs) mit kurzen Kapiteln und netten Illustrationen des Geschehens (von Dirk Henning).
Es gehört zwar nicht zu den Highlights meiner zuletzt gelesenen Kinderbüchern (da sind Hamstersaurus rex und König Guu nach wie vor ganz weit vorne), aber wer es weniger skurril mag (sieht man von der Anwesenheit eines sprechenden Schnabeltiers ab, bekommt man doch die bekannte Handlung eines Jungen, der von Zuhause abhaut geboten), kommt auf seine Kosten.
Rufus und sein Schnabeltier wird nie langweilig, die Erzählweise ist geradlinig, manchmal vorhersehbar (aber deswegen nicht weniger unterhaltsam) und witzig (angeblich für Jungen und Mädchen ab 6, aber ich denke, dass sich eher Jungs für Rufus und sein Schnabeltier interessieren).

Veröffentlicht am 02.12.2024

Ein Mord wird angekündigt ...

Der Krimidinnermord
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DER KRIMIDINNERMORD ist bereits der dritte Fall der (fiktiven) Haushälterin Agatha Christies. In gewisser Weise hat er mir besser gefallen als DER COCKTAILMÖRDERCLUB, aber langsam werden auch Schwächen ...

DER KRIMIDINNERMORD ist bereits der dritte Fall der (fiktiven) Haushälterin Agatha Christies. In gewisser Weise hat er mir besser gefallen als DER COCKTAILMÖRDERCLUB, aber langsam werden auch Schwächen in der Reihe sichtbar. Natürlich ist es immer wieder witzig, wie Colleen Cambridge bekannte Werke Christies "zitiert", mal offensichtlich, mal weniger, aber wenn man diese Anspielungen entdeckt ist es ein zusätzlicher Spaß. Hier wird ein Mord angekündigt, und das bevor Agatha Christie ihren Roman "EIN MORD WIRD ANGEKÜNDIIGT" schreibt... Leider finde ich es auch ein bisschen schade, dass Christie nur eine Nebenrolle spielt, bzw. mit fadenscheinigen Begründungen dem Geschehen fern bleibt.
Colleen Cambridge schreibt wie gewohnt und wer die ersten beiden Fälle kennt, wird sich freuen auf bekannte Gesichter zu treffen, die durch die Autorin zum Leben erweckt werden. Bradfords und Phyllidas "Beziehung" wird vorangetrieben (irgendwie, und dann wieder nicht ... es bleibt spannend, egal was man erwartet oder hofft) und leider übernehmen gegen Ende Phyllidas Schwächen die Oberhand, was mich bereits beim Vorgänger gestört hat. Und dabei fing DER KRIMIDINNERMORD so vielversprechend an.
Was leider auch etwas negativ auffällt: Der Kriminalfall ... zwar gut geschrieben, streckenweise auch spannend, nur ... zu offensichtlich. Leider.
Aber ... ich habe mich trotz der Schwächen gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere haben ein interessantes Maß an Verschrobenheit (auch wenn Phyllida wohl das schwächste Glied der Kette darstellt und die am wenigsten authentische Person ist ... meiner Meinung nach) und sorgen für eine angenehme klassische Landkrimiatmosphäre.
Man darf gespannt sein, was noch alles passieren wird, es ist noch vieles ungesagt und ungeklärt, nur ... wenn sich Phyllida noch weiter in eine unangenehme unsympathische Person entwickelt ... aber das ist Zukunftsmusik und sollte das Lesevergnügen dieses Falls nicht schmälern. Freunde von Agatha Christie und englischen Landkrimis werden ihr Vergnügen haben.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Teilweise gut

Die wundersame Reise der Bienen
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Der Klappentet ist schon sehr vielversprechend und am Anfang wird man auch nicht enttäuscht. Der Leser wird auf eine emotionale Geschichte mitgenommen, die von authentischen Personen erzählt, die nicht ...

Der Klappentet ist schon sehr vielversprechend und am Anfang wird man auch nicht enttäuscht. Der Leser wird auf eine emotionale Geschichte mitgenommen, die von authentischen Personen erzählt, die nicht perfekt sind, aber dafür sehr glaubwürdig (und auch ein bisschen schrullig, aber das verstärkt die gefühlvollen Momente der Geschichte). Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht zu lesen und manchmal sehr poetisch und bildgewaltig. Fast glaubt man den französischen Lavendel zu riechen oder die französische Lebensart einzuatmen. DIE WUNDERSAME REISE DER BIENEN ist geschrieben, wie ein Roadmovie sein sollte: Ruhig, bildgewaltig, mit skurrilen Personen. Und als Pluspunkt gibt es Bienen ... Es ist wirklich eine wunderschöne Geschichte nur ... abrupt endet das Roadmovie und die Geschichte erhält plötzlich einen Bruch, den ich selbst nicht verkraften konnte. Der erste Teil des Romans hat mich überzeugt und ist hervorragend geschrieben. Und auch wenn es etwas romantisch wird, so bleibt es das auch nur, eine kleine sanfte Liebe, die zum Stil des Romans passt. Doch dann taucht Christopher auf und leider war das dann auch das Ende des ersten Teils.
Und all das was mir im ersten Teil gefallen hat durfte ich im zweiten Teil vermissen. Und so gelungen der Anfang dieser wundersamen Reise auch war (und es hätte gerne so weiter gehen können) so endete sie viel zu früh und alles was danach kam, kam mir zähflüssig wie Honig vor, nur ohne den Geschmack. Das hat mich etwas enttäuscht. So überzeugend der erste Teil war so langweilig fand ich den zweiten. Es gibt ein paar Höhepunkte, aber ich gebe zu, dass mich dieser Teil nicht berührt hat. Vielleicht hat Frankreich einfach gefehlt. Als ob man aus einem realistischen Traum (in dem auch nicht alles perfekt ist) in die triste Realität hineingerissen wird. Zu pltzlich, zu unerwartet. Und dabei hat alles so Vielversprechend begonnen ...

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