Klappentext
„Eine skeptische Studentin, die plötzlich einem echten Geist gegenübersteht.
Ein begabter Tarotleger, der sich vor der Zukunft fürchtet.
Eine junge Hexe, die ihre Begabung verflucht.
Ein stolzer Wasserhexer, der die Wahrheit sucht.
Sie alle haben einen Herzenswunsch - und als das sagenumwobenene Artefakt Talus auftaucht, scheint die Erfüllung ihrer größten Träume zum Greifen nah. Aber ein so mächtiger Gegenstand ruft auch böse Mächte auf den Plan. Und je näher sie Talus kommen, desto dunkler werden die Geheimnisse, die das Artefakt enthüllt.“
Gestaltung
Mir gefällt sehr, dass der hellgelbgraue Würfel von hellblauen Nebelschwaden umgeben ist, da diese den Würfel magisch aussehen lassen. Auch die verschiedenen Muster auf den Würfelseiten sorgen für dieses Aussehen. Vor dem dunklen Hintergrund hebt sich der Würfel auch sehr schön hervor. Besonders gut gefällt mir der rustikale Wohnsitz am unteren Bildrand, welcher auf einer Klippe steht, da dieser als Fotografie einen interessanten Kontrast zum Würfel bildet.
Meine Meinung
Mit „Talus“ ist Liza Grimm nun zurück und dieses Mal befasst sie sich mit Hexen. Das hat mich neugierig gemacht, weswegen ich zu ihrem neuen Buch gegriffen habe. In „Talus“ geht es um das gleichnamige Artefakt, welches von einer Hexe erschaffen wurde und dazu fähig ist, den sehnlichsten Herzenswunsch zu erfüllen. Dies ist natürlich verlockend und so sind nicht nur die vier Protagonisten auf der Suche nach Talus. Die große Macht des Artefakts zieht natürlich auch das Böse an…
In „Talus“ präsentiert sich dem Leser ein vielschichtiges und komplexes System aus Magie und Nicht-Magie. Die Hexen leben versteckt unter den Menschen und werden durch die Einhaltung bestimmter Gesetze davor geschützt, dass die Menschen von ihrer Existenz erfahren. Glaubt man intensiv an Magie, wird es leichter, die in unserer Welt versteckte magische Welt zu sehen. Diese Idee ist grundsätzlich nicht neu, aber mir gefiel, dass sich die Hexen dabei in verschiedene Clans einteilen und dass es so unterschiedliche „Hexen-Typen“ gibt. Besonders die Elementarhexen fand ich richtig cool. Aber generell war es hier die Mischung aus den verschiedenen Arten, die die Hexenwelt für mich zu einem coolen Erlebnis gemacht hat.
Erzählt wird das Buch aus verschiedenen Perspektiven. So folgt man als Leser beispielsweise der Gebräuhexe Lu, dem Elementarmagier Noah oder Erin, die keinerlei magische Fähigkeiten besitzt. Diese Perspektivwechsel fand ich vor allem dadurch spannend, dass zunächst keinerlei Verbindung zwischen den Charakteren zu bestehen schien und man erst nach und nach tiefer in die Geschichte der Figuren eintaucht. Dabei spielt auch der Tarotleger Kaito eine besondere Rolle. Durch verschiedene Symbole am Kapitelanfang war dabei immer ersichtlich, wer das jeweilige Kapitel erzählt, sodass es leicht ist, sich in den Perspektiven zu Recht zu finden. Mir gefiel es dabei auch gut, dass ich so zunächst verschiedenen Erlebnissen beiwohnte und immer nur Stück für Stück erfuhr, wie es bei der jeweiligen Figur weiterging.
Die Charaktere sind dabei bunt zusammengewürfelt und stammen aus verschiedensten Bereichen der magischen Welt. Mir persönlich gefiel Erin am besten, weil ich mich ihr als „Normalo“ mit dem Wunsch, auch magische Fähigkeiten zu besitzen, am nächsten gefühlt habe. Am interessantesten fand ich Kaito und seine Verbindung zu den Hauptfiguren. Das Setting in Schottland, genauer gesagt Edinburgh, hat mir sehr gut gefallen, was vor allem auch daran lag, dass Liza Grimm die Atmosphäre des schottischen Ortes in meinen Augen sehr authentisch eingefangen hat.
Die Handlung glich teilweise einem spannenden Krimi, wobei ich jedoch auch sagen muss, dass ich die Geschichte etwas langsam erzählt fand. Mir fehlte manchmal etwas das Tempo, denn ich hatte immer mal wieder den Eindruck, als würde die Geschichte zwischenzeitlich immer wieder den Fuß vom Gas nehmen und gemächlich vor sich hinfahren. Dennoch interessierte mich die Auflösung des Falls und es war auch nicht so, dass ich mich gelangweilt hätte. Vielmehr ist es ein stimmiges Ganzes, das in einem Cliffhanger endet, der Lust auf den Folgeband macht.
Fazit
Auch wenn die Handlung für mich gerne mehr Gas hätte geben dürfen, so fand ich „Talus“ insgesamt trotzdem sehr stimmig und spannend (vor allem das Ende!). Dabei gefielen mir besonders die Perspektivwechsel zwischen den Hauptfiguren, da durch diese die Handlung aufregend wurde aufgrund der wechselnden Situationen und der so beim Leser aufgebauten Neugierde. Ich fand auch die magische Welt und die „Hexentypen“ toll und den Schauplatz passend und atmosphärisch. Ich bin gespannt, wie es in der Fortsetzung weitergehen könnte.
4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Talus
2. ???