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Veröffentlicht am 26.04.2022

Sieben Ringe und ein feuriger Engel

Die Silberkammer in der Chancery Lane
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Peter Grant wird in wenigen Tagen zum ersten Mal Vater. Bis zur Geburt sollte er unbedingt Licht ins Dunkel gebracht haben, was den neuesten Falcon-Fall angeht: In den London Silver Vaults in der Chancery ...

Peter Grant wird in wenigen Tagen zum ersten Mal Vater. Bis zur Geburt sollte er unbedingt Licht ins Dunkel gebracht haben, was den neuesten Falcon-Fall angeht: In den London Silver Vaults in der Chancery Lane ist ein Mann auf mysteriöse Weise gestorben, kurz nachdem er einen ganz bestimmten Ring gesucht und dann den Ladenbesitzer mit einer Waffe bedroht hat. Eine erste Untersuchung ergibt, dass es sich bei der Waffe um ein Imitat handelt und dem Mann das Herz so herausgetrennt wurde, als wäre es mit einem Eiskratzer geschehen. Die Spur des gesuchten Rings führt Peter zu einer zweiten Leiche und auf die Fährte einer Gruppierung, die sich zuletzt vor über fünfundzwanzig Jahren getroffen hat und die nun ins Visier einer Gestalt geraten sind, die wie ein Engel mit brennendem Speer aussieht.

Der inzwischen neunte Fall für Peter Grant beginnt mit dessen Ankunft am Tatort in den London Silver Vaults. Mit dabei ist DC Danni Wickford, die vor kurzem mit dem Grundkurs Falcon-Management begonnen hat und nun ihren ersten Praxiseinsatz auf dem Gebiet erlebt. Der einzige Anhaltspunkt, der sich ihnen bietet, ist der mysteriöse Ring, nach dem der Tote vor seinem Ableben gesucht hat.

Aus meiner Sicht eignet sich der Band gut für einen Quereinstieg in die Serie, da Danni viele grundlegende Dinge erklärt werden. Es wartet einiges an klassischer Ermittlungsarbeit in Form von Recherchen und Befragungen auf die Ermittler. Indem Peter und Danni der Spur des Rings folgen, stoßen sie auf allerhand Überraschendes. Besonders unterhaltsam fand ich die mysteriöse Gestalt des feurigen Todesengels. Während diese mehr auf Konflikt und weniger auf Konversation setzt helfen andere neue Charaktere mit ihrem Spezialwissen weiter.

Im Laufe der Fälle wurde die Serie um immer mehr Charaktere begeistert, von denen viele immer wieder auftauchen. Auch in diesem Band gibt es zahlreiche Wiedersehen, wobei die meisten von ihnen kurz ausfallen und der Fokus auf dem aktuellen Fall bleibt. Die unterhaltsamen Füchse haben einige Auftritte, während Abigail leider kaum in Erscheinung tritt, obwohl sie während des ganzen Bandes Beverley bei den Geburtsvorbereitungen unterstützt.

Der Band bietet eine gelungene Mischung aus Ermittlungsarbeit, überraschenden Entwicklungen, Actionszenen und Einblicken in die Privatleben von Peter und weiterer Polizist:innen. Nachdem ich den achten Band etwas schwächer erlebte, schöpft Ben Aaronovitch das Potenzial seiner Welt hier wieder aus. Egal, ob ihr die Reihe schon kennt oder nicht: Schnappt Euch diesen magischen Kriminalfall für einige Stunden bester Unterhaltung!

Veröffentlicht am 10.04.2022

Die Königstochter und der Flüchtling

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Alle fünfzig Jahre kommen die Menschen des Königreichs Sonande in der Hauptstadt Ziran zusammen, um das Erscheinen von Bahias Komet zu feiern. In der Woche, in der dieser am Himmel sichtbar ist, findet ...

Alle fünfzig Jahre kommen die Menschen des Königreichs Sonande in der Hauptstadt Ziran zusammen, um das Erscheinen von Bahias Komet zu feiern. In der Woche, in der dieser am Himmel sichtbar ist, findet dort das legendäre Solstasia-Turnier statt. Malik ist mit seinen beiden Schwestern heimlich aus dem Eshran-Gebirge nach Ziran gekommen, um dort Arbeit zu finden. Doch für den Rest des Königreichs sind die Eshrans Abschaum, die nicht einmal in die Stadt gelassen werden. Ein hilfreicher Wunsch stellt sich bald als Verben heraus. Plötzlich sieht sich Malik gezwungen, die Thronerbin Karina zu töten, bevor das Turnier endet. Diese hat bis heute den Tod ihrer Schwester Hanane, die ihrer Mutter eigentlich auf den Thron folgen sollte, nicht verwunden. Bald überschlagen sich die Ereignisse, und Karina schmiedet einen gefährlichen und grausamen Plan, der darauf hinauslaufen könnte, dass sie Malik ermorden muss.

„A Song of Wraiths and Ruin“ ist der erste Teil einer Dilogie und optisch ein echter Hingucker. Das Highlight der Ausstattung ist für mich der grün-golden gemusterte Buchschnitt. Die Vorderseite zeigt außerdem die Thronerbin Karina, die wie alle Mitglieder der Alahari-Familie durch ihr silbernes Haar auffällt. Bei ihren heimlichen Streifzügen durch die Stadt muss sie dieses verbergen, um nicht sofort erkannt zu werden. Die Rückseite zeigt Malik, einen Eshran, der eine kräftezehrende Flucht hinter sich hat und mit seinen Schwestern in der Hauptstadt auf Arbeit hofft, um seine in der Heimat gebliebene Familie unterstützen zu können.

Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Malik und von Karina geschrieben. Zu Beginn der Geschichte laufen die Vorbereitungen auf das Solstasia-Turnier. Maliks größte Sorge ist, ob er und seine Schwestern mit gefälschten Papieren Zutritt zur Stadt erhalten, während Karina wenig Lust auf Pflichten hat, die als Thronerbin während des Turniers auf sie warten. Viel lieber widmet sie sich der Musik und schleicht sich in zwielichtige Wirtshäuser, um dort mit ihrer Oud aufzutreten.

Mich als Leserin erwartete eine komplexe Welt, in die ich allmählich hineinfand. Es gibt Geister, Magie und alte Legenden, bei denen sich die Frage stellt, wie viel davon wahr ist. Bald schon überschlagen sich die Ereignisse. Malik muss einem mächtigen Wesen einen Blutschwur leisten und Karina töten, um seine Schwester zu retten. Karina hingegen entdeckt ein uraltes Ritual, für das sie ebenfalls jemanden ermorden muss, um ihr eigenes Schicksal zu ändern. Plötzlich stehen sie beide ungeplant im Mittelpunkt des Solstasia-Turniers.

Ich ließ mich von der Geschichte mitreißen und erwartete mit Neugier das Aufeinandertreffen von Malik und Karina. Der Verlauf blieb unvorhersehbar und auch wenn ich mich über Entscheidungen der Charaktere gelegentlich wunderte fühlte ich mich insgesamt sehr gut unterhalten. Je weniger ihr im Voraus von der Geschichte wisst, desto mehr Überraschungen werdet ihr erleben. Für mich ist „A Song of Wraiths and Ruin“ ein gelungenes Fantasy-Spektakel, das mit einer komplexen Welt, emotionalen Szenen und spannenden Entwicklungen zu überzeugen weiß.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Enthüllungen einer Filmikone

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Evelyn Hugo war von den 1950er bis in die 1980er Jahre hinein eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen Hollywoods. Neben ihren Filmerfolgen ist der Öffentlichkeit vor allem im Gedächtnis geblieben, dass ...

Evelyn Hugo war von den 1950er bis in die 1980er Jahre hinein eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen Hollywoods. Neben ihren Filmerfolgen ist der Öffentlichkeit vor allem im Gedächtnis geblieben, dass sie insgesamt sieben Mal verheiratet war. Inzwischen sind all diese Männer tot und die neunundsiebzigjährige Evelyn führt seit Jahren ein zurückgezogenes Leben. Nun bittet sie die ambitionierte, aber bislang nicht sonderlich erfolgreiche Journalistin Monique, ihre Biographie zu schreiben, in der die Welt die ganze Wahrheit über ihr Leben erfährt. Warum sie sich ausgerechnet für Monique entschieden hat, will sie zunächst nicht verraten. Evelyn nimmt sie mit auf eine Erinnerungsreise in die Vergangenheit, die Überraschendes ans Licht bringt.

Zu Beginn des Buches ist ein Zeitungsartikel abgedruckt, welcher ankündigt, dass die Filmlegende Evelyn Hugo einige ihrer Kleider für wohltätige Zwecke versteigern will. Monique, aus deren Sicht die Geschichte in der Gegenwart geschrieben ist, ist selbst überrascht, als ausgerechnet sie für ein Interview mit Evelyn angefordert wird. Die Macher der Zeitschrift, für die sie arbeitet, hätten lieber jemand anderen geschicht, doch Evelyn will Monique und niemand anderen. Bei ihrem ersten Treffen enthüllt sie, dass es nicht um ein Interview zur Versteigerung geht, sondern um eine Biographie über ihr Leben. Diese dürfe Monique nach Evelyns Tod veröffentlichen und das Geld aus dem erwarteten Millionendeal behalten. Moniques Fragen zum wieso und wie lange werden von Evelyn nicht beantwortet. Stattdessen tauchte ich mit den beiden nach 50 Seiten in die 1950er Jahre in Hollywood ein.

Der Rest der Geschichte besteht hauptsächlich aus Rückblicken, in denen Evelyn ihre Lebensgeschichte erzählt und die aus sieben Teilen bestehen, die nach dem jeweiligen Ehemann benannt sind. Diese werden gelegentlich zum einen von abgedruckten Zeitungsartikeln unterbrochen, die wiederspiegeln, was in jener Zeit über Evelyn erzählt wurde. Mal werden Dinge aufgedeckt, die geheim bleiben sollten und die Beteiligten zum Handeln zwingen, mal wird die Presse gezielt mit Falschinformationen gefüttert. Zum anderen kehrt man immer wieder kurz in die Gegenwart zurück, in der Monique das Gehörte reflektiert und Rückfragen stellt.

Schon im zweiten Kapitel wird von Monique auf einer einzigen Seite zusammengefasst, was ihre Internetrecherche zum Leben von Evelyn Hugo ergeben hat. Wer meint, damit das Wichtigste zu wissen, der irrt gewaltig. Evelyns Erzählung bringt allerlei überraschende Wahrheiten ans Licht. Zu Beginn ihrer Karriere ist sie zu beinahe allem bereit, um einen Durchbruch zu erzielen. Später geht es darum, der Öffentlichkeit eine erfundene Version von ihr zu zeigen, die ihren Erfolg sichert und mit ihrem wahren Ich wenig zu tun hat. Ich begleitete Evelyn durch zahlreiche Höhen und Tiefen. Sie trifft folgenschwere Entscheidungen, sie lügt und manipuliert, um sich zu schützen und die, die sie liebt. Dabei macht sie im Dialog mit Monique deutlich, dass sie nichts davon bereut und die ungeschönte Wahrheit ans Licht kommen kann, wenn alle Beteiligten und schließlich auch sie selbst verstorben sind.

Ich fand die Lektüre sehr fesselnd und bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Einblicke in ein Leben aus Glanz und Glamour waren interessant. Gleichzeitig wurde mir bewusst gemacht, wie hoch der Preis ist, den sie dafür zahlen musste. Die Abhängigkeit von den Mächtigen der Filmbranche, die gnadenlosen Schlagzeilen in den Medien, Erfolgsdruck und ein ständiges Zurückstellen der eigenen Wünsche. Erst ganz zum Schluss werden die eingangs von Monique gestellten Fragen beantwortet und sorgten für einen emotionalen Abschluss. Ich gebe eine große Leseempfehlung: Lasst Euch von Evelyn mit ins historische Hollywood nehmen!

Veröffentlicht am 03.04.2022

Interessanter Roman über die Anfänge des Frauenwahlrechts und die ersten Parlamentarierinnen

Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit
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Am 4. Februar 1919 steigt Marlene von Runstedt in den Zug von Berlin nach Weimar, um dort als eine der ersten 37 gewählten Parlamentarierinnen an den Sitzungen der Nationalversammlung teilzunehmen. Die ...

Am 4. Februar 1919 steigt Marlene von Runstedt in den Zug von Berlin nach Weimar, um dort als eine der ersten 37 gewählten Parlamentarierinnen an den Sitzungen der Nationalversammlung teilzunehmen. Die Verwirklichung dieses Traumes ist das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit, bei der sie schwierige Entscheidungen treffen und ihre privaten Wünsche zurückstellen musste. Auch die Schauspielerin Sonja Grawitz reist mit. Die ehemalige Schulfreundin von Marlene ist inzwischen zu ihrer Rivalin geworden. Sie vertritt nicht nur gänzlich andere politische Ansichten, sondern die beiden lieben auch schon lange denselben Mann.

Im Prolog erfuhr ich, dass sowohl Marlene als auch Sonja erfolgreich kandidiert haben und ihnen der Einzug in die Nationalversammlung gelungen ist. Danach springt die Geschichte zwischen den Ereignissen im Jahr 1918 und verschiedenen Stationen in den zwanzig Jahren davor hin und her. So erhielt ich Einblicke, was in den Monaten vor der Wahl geschah, aber auch in die Lebenswege der beiden Frauen. Dabei erfuhr ich viel über die politische Situation und die Rechte der Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und welche Hürden es als Frau auf dem Weg zu politischem Erfolg zu überwinden galt.

Marlenes Vater ist ein Rechtsprofessor, der sie auf ihren Weg zur Juristin stets unterstützt hat. Zu jener Zeit konnte man als Frau jedoch nur an wenigen Universitäten studieren und die nötigen Prüfungen ablegen. Marlenes Weg führt sie unter anderem nach Paris und München. Sonja hingegen stammt aus einfachen Verhältnissen. Als Vorführdame im Modegeschäft hat sie das nötige Geld verdient, um Schauspielunterricht zu nehmen und sich auf der Bühne einen Namen zu machen.

Die Wege der beiden kreuzen sich immer wieder mit Justus von Ostwalds, den sie zu Schulzeiten als Bruder einer Mitschülerin kennenlernen. Das Liebesdreieck nahm mir zwischendurch ein wenig zu viel Raum ein, verdeutlicht aber gut den Zwiespalt, in dem die Beteiligten steckten: Marlene müsste ihre eigene Karriere für ein Zusammensein mit ihm opfern, und Sonja, die dazu bereit wäre, stammt in den Augen seiner Familie aus der falschen Gesellschaftsschicht.

Mich hat bei der Lektüre vor allem begeistert, wie viele politische und gesellschaftliche Einblicke ich erhielt. Marlene und Sonja sind fiktive Charaktere, die jedoch auf den Biographien der 37 ersten Parlamentarierinnen entwickelt wurden. Die Autorin hat die Ergebnisse ihrer umfangreichen Recherchearbeit gelungen einfließen lassen: Ich erhielt viele interessante Informationen, gleichzeitig bleibt die Geschichte ganz klar ein Roman mit dem Anspruch, zu unterhalten. Sehr gerne empfehle ich das Buch an historisch interessierte Leser:innen weiter, die mehr über die Anfänge des Frauenwahlrechts und die Zeit erfahren möchten, in welcher die ersten Parlamentarierinnen ihre Arbeit aufnahmen.

Veröffentlicht am 01.04.2022

Warmherziger Roman über einen Neuanfang

Der Geschichtenbäcker
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Viele Jahre lang war Sofie ein gefeierter Balletstar. Die Tänzerin war der Mittelpunkt jeder Aufführung, die ihr Mann Florian als Choreograf entwickelt hat. Doch von einem Tag auf den anderen war alles ...

Viele Jahre lang war Sofie ein gefeierter Balletstar. Die Tänzerin war der Mittelpunkt jeder Aufführung, die ihr Mann Florian als Choreograf entwickelt hat. Doch von einem Tag auf den anderen war alles aus, Schuld daran eine Fraktur im Fuß, die noch schwerwiegendere Verletzungen nach sich ziehen könnte und zur sofortigen Kündigung geführt hat. Nach Wochen der Untätigkeit reagiert Sofie auf das nächstbeste Angebot der Arbeitsangentur, damit sie keine Kürzungen wegen mangelnder Bemühungen befürchten muss. Der Bäcker Giacomo sucht Verstärkung. Sofie, die eine Stelle im Verkauf erwartet hat, ist überrascht, als sie selbst Brote backen soll. Doch Giacomo erkennt den Rhythmus in ihrem Blut und möchte sie in seine Geheimnisse einweihen. Ist Sofie bereit für diese Wendung in ihrem Leben?

Zu Beginn des Buches erlebte ich eine Sofie, deren Leben in Scherben liegt. Tanzen war für sie nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Nun ist ihre Karriere abrupt beendet, während Florian sich als Choreograf weiterhin in der Welt der Tänzer bewegt, von der sie kein Teil mehr ist. Die neueste Vorstellung mit ihrer Nachfolgerin Irina kann sie nur wenige Minuten ertragen, bevor sie ins Freie flüchtet. Auch Giacomo ist trübsinnig, denn die Bäckerei ist ohne eine helfende Hand nicht rentabel genug und auf seine Stellenanzeige hat sich bislang niemand Passendes gemeldet.

Die erste Begegnung zwischen Sopfie und Giacomo brachte mich ins Schmunzeln. Sofie plant, möglichst schnell wieder aus der Bäckerei zu verschwinden und dem Arbeitsamt ihren guten Willen bewiesen zu haben, doch Giacomo erkennt den Rhythmus in ihr und weist sie an, zuzuschauen. Gespannt las ich weiter und beobachtete, wie Sofies Begeisterung für das Handwerk allmählich erwacht.
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Für Giacomo ist Brotbacken nicht nur das Kneten des Teiges, auch Emotionen und Geschichten spielen eine große Rolle, woraus sich der Buchtitel ableitet. Seine Philosophie beim Backen verleiht dem Buch etwas Märchenhaftes. Das Beschriebene erschien mir zwar nicht ganz realistisch - könnte es sich ein Bäcker wirklich leisten, alle mit Traurigkeit gebackenen Brote wegzuwerfen? - doch ich habe diese Gedanken beiseite geschoben und mich ganz auf die Magie der Geschichte eingelassen.

Viele unterhaltsame Charaktere und schöne Situationen lassen diese Geschichte zu einer echten Feelgood-Lektüre werden. Einige Momente stimmten aber auch nachdenklich, beispielsweise das Auseinanderdriften von Sofie und ihrem Mann Florian oder die Trauer im Herzen von Giacomo. Ich habe das Buch in weniger als vierundzwanzig Stunden gelesen und mich bestens unterhalten gefühlt. Dieser warmherzige Roman über einen Neuanfang verdient noch ganz viele Leser!