Spannender Thriller mit Gruselfaktor
SCHNEEInhalt:
An einem geselligen Abend, an dem auch einiges an Alkohol floss, kommen Dröfn, ihr Mann Tjörvi und ihre beste Freundin samt Ehemann auf die Idee, ihre neue Bekanntschaft auf eine waghalsige Tour ...
Inhalt:
An einem geselligen Abend, an dem auch einiges an Alkohol floss, kommen Dröfn, ihr Mann Tjörvi und ihre beste Freundin samt Ehemann auf die Idee, ihre neue Bekanntschaft auf eine waghalsige Tour ins isländische Hochland zu begleiten - mitten im tiefsten Winter. Doch sie kehren nicht zurück. Die Bergwacht macht sich auf die Suche nach den Vermissten. Zum Rettungsteam gehört auch Jóhanna, die Ehefrau des ortsansässigen Polizisten. Schon bald stoßen sie auf die ersten Spuren der Wanderer - und auf eine Leiche.
Zur gleichen Zeit kommt es in der unweit aber etwas außerhalb gelegenen Radarstation zu seltsamen Vorkommnissen. Hjörvar, der seit kurzem auf der Station arbeitet, findet heraus, dass es dort seit einem tragischen Unfall spuken soll...Doch was ist wirklich dran an dem Gerücht?
Meine Meinung:
Spätestens seit der Huldar-Reihe bin ich Fan der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardóttir und war daher sehr gespannt auf dieses Buch, bei dem es sich um ein Stand-Alone handelt. Auch wenn es meiner Meinung nach nicht ganz an besagte Reihe heranreicht, hat es mich doch durchweg sehr gut unterhalten.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was für Abwechslung und Spannung sorgt. Der Leser begleitet Jóhanna, die Teil des Rettungsteams ist, bei der Suche nach den vermissten Wanderern. Schnell ist klar, dass ihnen etwas zugestoßen sein muss. Doch was genau kommt erst nach und nach ans Licht. Dazu tragen auch die Rückblenden aus Dröfns Sicht bei, die mir persönlich nicht zuletzt aufgrund der sehr atmosphärischen und bildhaften Beschreibungen der Landschaft und schwierigen (Wetter-)Verhältnisse auf der Tour besonders gut gefallen haben. Darüber hinaus erfährt man durch Hjövar von den seltsamen Geschehnissen in und um die Radarstation. Und von seinen Nachforschungen - sowohl zu den Ereignissen auf der Radarstation als auch zum Unfalltod seiner Schwester, an die er selbst keine Erinnerungen hat.
Die Charaktere des Buches, insbesondere die drei Protagonisten Jóhanna, Dröfn und Hjörvar, haben mir gut gefallen. Durch die Erzählungen aus ihrer Sicht erfährt man einiges über sie sowie ihr privates und berufliches Umfeld. Insbesondere Johanna und Hjövar haben durchaus das eine oder andere Päckchen zu tragen. Ich fand sie sympathisch und habe während des Lesens mit ihnen mitgefühlt und -gefiebert.
Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Nicht nur in der Radarstation sondern auch auf der Tour und im Dorf kommt es zu seltsamen Vorkommnissen. Diese mystischen Elemente lassen nicht nur die Charaktere an sich zweifeln, sondern sorgen auch beim Leser für Gänsehautmomente. Spukt es wirklich? Oder gibt es eine ganz rationale Erklärung für all die Ereignisse? Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und war sehr gespannt auf die Auflösung. Leider empfand ich persönlich das Ende etwas unbefriedigend, da es viel Raum für Spekulationen lässt. Ich hätte mir eine klarere Auflösung gewünscht.
Fazit:
Mit "SCHNEE" ist der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardóttir ein spannender Thriller mit Gruselfaktor gelungen. Nur das Ende empfand ich persönlich etwas unbefriedigend.