Eine wertvolle, liebevolle Reise
Auf Basidis Dach„(…) Jede allgemeine Kritik gegen das Verhalten von Menschen in Marokko ist immer auch ein kleiner Angriff auf meine Identität und damit im weitesten Sinne auf meine Familie. Manchmal möchte ich auch zeigen, ...
„(…) Jede allgemeine Kritik gegen das Verhalten von Menschen in Marokko ist immer auch ein kleiner Angriff auf meine Identität und damit im weitesten Sinne auf meine Familie. Manchmal möchte ich auch zeigen, dass unter der glatten Schale von Argumenten, die schlüssig und klar klingen, viele weitere Facetten liegen, die man erst mühevoll freilegen muss, (…)“ (S. 59)
Mona Ameziane, ein Name, der vielen von uns sicher bekannt ist Der Papa Marokkaner, die Mama ist Deutsche. Mona wuchs in Deutschland auf und verbrachte viele ihrer Ferien in Marokko bei ihren Großeltern. Sich daheim fühlen in zwei Kulturen, sprechen von zwei Sprachen, dem Umgang mit der Religion (Allah oder Gott) und verzichtbaren Rassismus-Erfahrungen – darin dürfen wir miteintauchen.
Ich war mit Mona im Urlaub! Sowohl im familiären als auch im kulturellen und ich habe es sehr genossen. Es war eine einfühlsame, wohlige, warme Reise, auf die ich Mona begleiten durfte, zu einem Teil ihrer Wurzeln, zu ihrer Familie, ihrem Großvater, Großmutter Lalla, ihrem Papa, den Märkten, den Bergen, haben-wollenden Teekannen und netten Taxifahrern, namens Mohammed. Mona hat uns Marokko ungeschminkt und ungeschönt vorgestellt mit all seinen Ecken und Kanten, so wie auch wir Menschen sind. Und Menschen machen ein Land aus, machen es hoffentlich auch zu einem zu Hause, in das mehr gerne immer zurückkehrt. Dennoch auch mit seinen wunderschönen Seiten, der Gastfreundschaft, der Familie, den Eigenheiten dieses offensichtlich schönen Landes, welches ich leider noch nicht persönlich kenne.
„Irgendwann wirst du merken, dass es ein Geschenk ist, in zwei Ländern dieser Welt zu Hause zu sein“ hat mein Vater immer wieder früher zu mir gesagt.“ (Seite 15).
Die Wärme der Vater-Tochter-Beziehung hatte für mich eine starke Sogwirkung. Ich habe mich so wohl gefühlt beim Lesen. Und ich wäre so gerne dabei gewesen, als die beiden durch die kleinen Gassen und Straßen gehirscht sind, oder als sie Mohammed’s Familie kennenlernten. Auch den kritischen Teil über Marokko beleuchtet Mona ohne Umwege. Und obwohl das Buch auch bedrückende und furchtbare Themen streift, ist es dennoch ein Wohlfühlbuch, voller Liebe, Zuneigung und Respekt gegenüber der zweiten Heimat. Eines, dass ich sicherlich wieder zur Hand nehmen werde, um es mir gemütlich zu machen für eine Reise mit Mona nach Fes und mit ihr dort gedanklich einen Tee zu schlürfen (ohne Zucker).
Und wer Mona jetzt noch immer nicht kennt, folgt ihr am besten direkt auf Instagram und hört sonntags ihre Radiosendung auf 1Live oder ihren Podcast.
Und da ihr sicher auch alle wissen wollt, wer Basidi ist: lest Mona’s Buch!