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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2022

guter erster Band

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Was mir gefallen hat.
Allem voran das wunderschöne Cover und wer die Schmuckausgabe mit dem bunten Schnitt gekauft hat wird schwelgen in diesem haptischen Erlebnis. Auch der Titel ist vielversprechend ...

Was mir gefallen hat.
Allem voran das wunderschöne Cover und wer die Schmuckausgabe mit dem bunten Schnitt gekauft hat wird schwelgen in diesem haptischen Erlebnis. Auch der Titel ist vielversprechend wobei ich mich aber sehr daran störe, dass er zur Hälfte englisch ist. Das finde ich bei einer deutschen Ausgabe immer ärgerlich, denn die Frage stellt sich schon, warum man so etwas macht? Hat man keine deutschen Worte der Übersetzung gefunden?

Schön ist auch das kulturelle Setting, welches zwar High Fantasy aber daneben eindeutig im afrikanischen Raum verankert ist. Das ist mal eine interessante Variante zu den vielen anderen Büchern dieses Genres.

Und die Ausgangslage fand ich ebenfalls sehr ansprechend. Die zwei Hauptdarsteller sind aus unterschiedlichen Gründen gezwungen, den Tod des anderen anzustreben - ohne, dass sie das natürlich voneinander wissen.
Deshalb wird auch aus diesen beiden Perspektiven abwechselnd erzählt, was die Spannung und die Komplexität der Situation befeuert.

Was mir nicht gefallen hat.
Am Erzählstil und am Tempo des Plots hätte man durchaus noch etwas verbessern können. Es mangelte mir eindeutig an ausführlicheren Beschreibungen und Erklärungen der Orte, der Gesetzmäßigkeiten, der magischen Gegebenheiten. Dafür war sehr viel Augenmerk auf die Befindlichkeiten der Protas gerichtet. Da wäre weniger manchmal mehr gewesen, da wenig Raum für eigene Gedanken des Lesers bleibt.

Fazit. Ein guter erster Band der noch Luft nach oben hat aber durchaus auch Lust auf die Fortsetzung machen konnte.

Veröffentlicht am 02.07.2022

schöner Erstling

Die Molche
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"Die Molche" haben mich angesprochen weil ich zum einen Coming-of-Age-Geschichten liebe. Ich denke da an Benedikt Wells und Ewald Arenz mit ihren letzten Büchern. Wunberbar. Ähnliches erhoffte ich mir ...

"Die Molche" haben mich angesprochen weil ich zum einen Coming-of-Age-Geschichten liebe. Ich denke da an Benedikt Wells und Ewald Arenz mit ihren letzten Büchern. Wunberbar. Ähnliches erhoffte ich mir hier. Außerdem spielt das Buch in meiner Jugend in Bayern - also Ort und Zeit passten einfach zu meinem eigenen Erleben. Allerdings bin ich nicht ländlich aufgewachsen, habe aber Großeltern auf dem Land in den Ferien besucht. Deshalb fand ich die Beschreibungen von Land und Leuten und auch die Langatmigkeit, die sich teilweise einschlich, gar nicht so störend.

Der Plot an sich ist wirklich berührend und ich mochte den jungen Helden und die Freunde, die er findet. Auch wie er vom schüchternen Feigling zu sich selber und zu Mut und Entschlossenheit findet, war glaubhaft erzählt und schön beschrieben. Die Entwicklung, die die Figuren durchmachen sind eine große Stärke des Buches.

Ich kann den Roman empfehlen. Am Tempo könnte man für nächste Werke noch etwas feilen. Dennoch ein schöner Erstling für mich.

Veröffentlicht am 26.04.2022

solider Reihenstart

Hafenmörder
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Ein historischer Krimi angesiedelt im schönen Hamburg. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man hier zugreift.

Es ist eine Art von Regionalkrimi, also nicht allzu blutig aber mit schönen Details ...

Ein historischer Krimi angesiedelt im schönen Hamburg. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man hier zugreift.

Es ist eine Art von Regionalkrimi, also nicht allzu blutig aber mit schönen Details der Hansestadt und seiner Bewohner. Der Schreibstil ist leicht und unterhaltsam und verleitet zum schnellen Weglesen. An mancher Stelle hätte ich mir fast ein wenig mehr Ausführlichkeit und gerne auch ein paar Details gewünscht. Und die Spannungsschraube wird erst im letzten Drittel wirklich angezogen.

Der Kriminal-Fall und das Figurenensemble halten sich dramaturgisch die Waage, wobei der Bakteriologe Carl-Jacob Melcher mit seinem ungewöhnlichen Beruf aus anderen Büchern des Genres herausragt und ich gerne noch mehr über ihn und seine Arbeit erfahren würde. Die historischen Fakten sind unaufgeregt und wie selbstverständlich eingearbeitet.

Solider Reihenerstling.

Veröffentlicht am 11.04.2022

nette Geschichte

Weil ich dich liebe, deine Annie
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Annie und ihr Mann Sam betreiben im schönen Maine einen kleinen Fastfood-Laden in dem sie ihrer Stamm-Kundschaft ganz spezielle Sandwiches verkaufen. Es läuft gut. Pläne für eine Vergrößerung werden geschmiedet. ...

Annie und ihr Mann Sam betreiben im schönen Maine einen kleinen Fastfood-Laden in dem sie ihrer Stamm-Kundschaft ganz spezielle Sandwiches verkaufen. Es läuft gut. Pläne für eine Vergrößerung werden geschmiedet. Wegen ungewollter Kinderlosigkeit sind die beiden zu einem sehr eingeschworenen Duo zusammengewachsen. Annie verwöhnt und betüttelt ihren Sam. Er ist liebevoll, nachgiebig und lässt sich gerne von ihr bemuttern. Als Annie eine dramatische Krebsdiagnose bekommt, hat sie Angst, ihrem Mann die Wahrheit zu sagen und fängt erst mal an, schriftlich alles festzuhalten, was er über das Leben ohne sie und wie alles funktioniert wissen sollte. Dabei wird sie irgendwann von ihrer Mutter dabei erwischt. Und die versucht nun ihrerseits, Annies Rettung in die Hand zu nehmen.

Gefallen hat mir zum einen das farbenfrohe Cover, zum anderen der angenehm zu lesende Erzählstil. Einfühlsam, manchmal ein wenig ironisch und mit einer Spur Situationskomik. Unterhaltsame Dialoge und eine eigentlich vielversprechend-dramatische Ausgangslage. Am Ende hat sich die Autorin aber nicht ganz getraut, das Thema und seine Ernsthaftigkeit ganz durchzuziehen und verwässert den Plot mit einem schon sehr positiven Ende. Schade, da wäre mit etwas Mut noch mehr drin gewesen. So bleibt es eine nette Geschichte für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

düstere Erkenntnisse

Den Wölfen zum Fraß
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Michael Wolphram ist pensionierter Lehrer des Chapleton College. Als in seiner Nachbarschaft eine junge Frau ermordet wird, fällt der Verdacht bald auf ihn. Nachdem die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht ...

Michael Wolphram ist pensionierter Lehrer des Chapleton College. Als in seiner Nachbarschaft eine junge Frau ermordet wird, fällt der Verdacht bald auf ihn. Nachdem die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht schnell genug erwünschte Ergebnisse liefert, wird der Verdacht in der Presse lanciert. Der Verdächtigte wird den Wölfen der Presse zum Fraß vorgeworfen.

Es handelt sich um keinen Krimi oder Thriller im eigentlichen Sinne, auch wenn ein Mord den Auslösemechanismus aktiviert. Zwei große Themen beherrschen diesen Roman. Zum einen die himmelschreienden, unmenschlichen Zustände in Schulen und Internaten zur damaligen Zeit. Zum anderen die Macht der Presse, die einen Mann in den Abgrund reißen kann, egal, ob seien Schuld bereits bewiesen ist oder nicht.

Eine anspruchsvolle kraftvoll-düstere Lektüre. Man sollte sich etwas Zeit und Interesse für dieses Buch nehmen. Die Sprache des Autors besitzt eine unglaubliche Intensität der er manchmal aber etwas die Spannung opfert.