Solider Thriller mit ein paar Schwächen
Das Letzte, was du hörstAls begeisterte Zuhörerin verpasst Sarah keine Folge ihres Lieblingspodcasts „Hörgefühlt“ von dem charismatischen Marc Maria Hagen. Seine wöchentlichen Anekdoten geben ihr Kraft und Mut und sie wünscht ...
Als begeisterte Zuhörerin verpasst Sarah keine Folge ihres Lieblingspodcasts „Hörgefühlt“ von dem charismatischen Marc Maria Hagen. Seine wöchentlichen Anekdoten geben ihr Kraft und Mut und sie wünscht sich nichts sehnlicher als ein Treffen mit Marc. Doch plötzlich gerät der Podcast bei der Polizei ins Visier von Mordermittlungen. So hörte ein Selbstmordopfer ebenjenen Podcast kurz vor seinem Tod. Und es gibt ein weiteres Opfer, zu dem Marc als letztes gesprochen hat. Was steckt wirklich hinter „Hörgefühlt“ und welche Rolle spielt Marc dabei?
Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, woraus sich zwei Handlungsstränge ergeben. Wir begleiten die polizeilichen Ermittlungen rund um die bizarren Mordfälle, während wir kapitelweise in die Vergangenheit blicken und dort den Erzählungen eines uns zunächst noch unbekannten Mannes lauschen. Erst ab der Mitte des Buches erfährt der Leser nach und nach, was es damit auf sich hat, und wird wahrscheinlich genauso entsetzt sein wie ich es war.
„Man darf nicht zulassen, dass Monster sich vermehren, weil sonst irgendwann die ganze Welt von ihnen beherrscht wird. Schon jetzt sind es viel zu viele, aber man erkennt sie nicht sofort. Am Anfang verbergen sie sich hinter etwas, das man Liebe nennt. Das können sie gut, niemand bemerkt es, auch du hast es nicht bemerkt. Aber nach und nach zeigen sie ihr wahres Gesicht, doch dann ist es zu spät. Dann haben sie sich vermehrt und bringen Unheil über alles und jeden.“ (Zitat)
Die Charaktere wurden sehr authentisch und real dargestellt. Zu allen erfahren wir, was wir wissen sollten, und Winkelmann geht nicht weiter auf Details ein. Sein Schreibstil passte sich hervorragend der Atmosphäre an, die sehr beklemmend war. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und gingen fließend ineinander über. Stellenweise hätte ich mir jedoch ein bisschen mehr Spannung gewünscht, da die Handlung des Öfteren stockte und ich mich dadurch zu langweilen begann.
Dies macht Winkelmann jedoch im Schlussteil wieder wett und begeistert hier mit einer unerwarteten und erschütternden Wendung, die einen perfekten Abschluss bildet.
Fazit: Eine solide Story, die mich begeistern und berühren konnte. Definitiv nicht mein Lieblingsbuch von Winkelmann, da mir der Nervenkitzel ein wenig fehlte. Wen das nicht stört und es gern mal ruhiger angeht, der sollte unbedingt hier reinlesen.