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Veröffentlicht am 12.04.2022

Nicht nur ein Buch über Depression und Alkoholsucht

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Wie es Kurt Krömer oder auch Alexander Bojcan in seinem Buch erwähnt: Als Nicht-Depressiver kann man Depressionen meist nicht wirklich nachvollziehen. Und dennoch ist es ein Thema, das nicht nur immer ...

Wie es Kurt Krömer oder auch Alexander Bojcan in seinem Buch erwähnt: Als Nicht-Depressiver kann man Depressionen meist nicht wirklich nachvollziehen. Und dennoch ist es ein Thema, das nicht nur immer häufiger auftaucht, sondern auch mittlerweile öfters öffentlich behandelt wird. Das nicht zuletzt auch durch Menschen wie er, die das offen, schonungslos und extrem aufrichtig thematisieren.

Natürlich ist es kein Ratgeber in Sachen Depression. Aber es ist ein Buch, das Depressionen gegenüber sensibilisiert und bestimmt auch Betroffenen helfen kann. Den auch Aufklärung zu dem Thema hilft beiden Seiten. Sowohl in Sachen Verständnis der Außenstehenden, als auch in Sachen Hilfesuchen der Betroffenen. Auch das Thema Alkoholsucht und Panikattacken fand ich sehr gut repräsentiert. Gerade die Beschreibungen seiner Panikattacken gingen stellenweise wirklich unter die Haut.

Beeindruckt hat mich, wie ehrlich er damit war. Es wirkte weder beschönigend, als auch überdramatisch. Stellenweise waren die Stellen auch recht lustig geschrieben. Generell fand ich, hat das Buch für so ein ernstes Thema einen erstaunlich guten Lesefluss. Das mag auch an den teilweise kurzen Kapiteln liegen. Aber auch an der sehr lebendigen Schreibweise.

Erstaunt hat mich auch, dass hier enthüllt wird, dass Kurt Krömer während er ersten Staffel von „LOL“ Anti-Depressiva und Medikamente nahm. Das war ein sehr starkes Beispiel davon, dass man es jemandem ansehen muss, wenn er leidet und es ihm nicht gut geht.

Daher ist dieses Buch für mich absolut empfehlenswert. Vielen Dank, Herr Bojcan, dass Sie uns derart ehrlich von einem so persönlichen Abgrund erzählt haben.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Ein echtes Highlight

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Habe ich dieses Buch innerhalb von nicht ganz drei Tagen durchgelesen? Vielleicht. Habe ich mich ein bisschen in Olive und Adam verliebt? Durchaus möglich. Möchte ich mehr von Ali Hazelwood lesen? Definitiv!

Natürlich ...

Habe ich dieses Buch innerhalb von nicht ganz drei Tagen durchgelesen? Vielleicht. Habe ich mich ein bisschen in Olive und Adam verliebt? Durchaus möglich. Möchte ich mehr von Ali Hazelwood lesen? Definitiv!

Natürlich könnte man sagen, dass vieles recht stereotypisch ist. Es spielt schon ein bisschen mit den Klischees des Campuslebens und der RomCom-Genre. Und doch hatte dieses Buch etwas, weshalb ich es nur schwer aus der Hand legen konnte. Zum einen war es der Witz, nicht nur situationsbedingt sondern auch in den Unterhaltungen zwischen den Charakteren. Aber auch die Dynamik zwischen Olive und Adam war einfach grandios. Wie sie sich gegenseitig aufzogen und sich immer näher kamen, bis die Spannung für mich eigentlich kaum noch auszuhalten war. So sehr wollte ich das Happy End.

Olive ist dabei eine recht quirlige und weniger selbstbewusste Doktorandin, die mit sehr viel Herzblut bei der Sache ist. Adam hingegen wirkt unnahbar und feindselig, doch man kann recht schnell hinter diese Fassade blicken. Man sieht eine tolle Entwicklung zwischen den beiden, aber auch eine eigenständige. Auch die Nebencharaktere bereichern die Geschichte ungemein.

Auch mochte ich, dass das Leben der Wissenschaftler am Campus recht realistisch beschrieben wurde (eben nicht nur Freizeit und Partys ohne Ende) und ein paar Schattenseiten dieser Zunft beschrieben wurde. Die Herausforderungen aber auch die Leidenschaft der Figuren wurde so noch einmal schön hervorgehoben.

Alles in allem war es eine wundervolle Geschichte mit sehr viel Humor, liebevollen und herzerwärmenden Szenen, extrem liebenswerten Charakteren und einer gut dosierte Portion Drama. Dazu unglaublich ansprechend geschrieben, sodass das Lesen wirklich leicht fiel. Ein zusätzliches Highlight waren die, meist extrem witzigen, Hypothesen zu Beginn jedes Kapitels.

Das Einzige, was mir am Buch nicht gefällt, ist das Cover. Das Originalcover ist so schön, es ist wirklich ein Jammer, dass die deutsche Version so eine eigenartige Version erhalten hat. Der rosafarbene Farbschnitt ist zwar nett, aber irgendwie verbinde ich auch diese Farbe nicht unbedingt mit Olive oder Adam.

Ich hoffe sehr, dass bald ein weiteres Buch auf Deutsch erscheint. Ansonsten werde ich wohl zu den englischen Büchern wechseln müssen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Wunderschöne Geschichte, liebenswerte Charaktere - aber fehlende Triggerwarnung

Blossom
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Wichtig finde ich, direkt auf die fehlende Triggerwarnung bzgl. sexuelle Belästigung und Missbrauch, häusliche Gewalt sowie Drogen- und Medikamentensucht hinzuweisen. Zwar werden sie in dem Buch nur größtenteils ...

Wichtig finde ich, direkt auf die fehlende Triggerwarnung bzgl. sexuelle Belästigung und Missbrauch, häusliche Gewalt sowie Drogen- und Medikamentensucht hinzuweisen. Zwar werden sie in dem Buch nur größtenteils angedeutet (mit Ausnahme der Medikamentensucht), aber man sollte dennoch sensibel damit umgehen und davor warnen.

Jun ist ein unnahbar wirkendes Schauspieltalent. Leith dagegen das krasse Gegenteil. Was der eine an Ecken und Kanten zu viel hat, hat der andere zu wenig. Wo sie die Starke spielt, ist er mehr der Romantiker. Daher ergänzen sich die beiden recht gut. Ein bisschen wie Ying und Yang.

Aus der Not heraus tun sie sich für ein Galaevent zusammen und schon nimmt die Sache ihren Lauf. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber es macht Spaß, das Knistern zwischen den beiden mitzuerleben. Denn es knistert gewaltig.

Aber natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Sonnenschein. Und so sehen sich die beiden Probleme gegenüber, die es zu überwinden gilt. Aber ist die junge, fragile Liebe in der Lage, es zu überwinden?

So erlebt man eine Gefühlsachterbahn (gerade gegen Ende) mit wechselnder Perspektive. Das gibt dem Leser die Möglichkeit, beide Hauptfiguren gut kennenzulernen. Aber auch die Nebenfiguren haben viel Spaß gemacht und gerade die Interaktionen zwischen Leith und seinem besten Freund Ryder waren sehr humorvoll.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war flüssig und immer gut verständlich. Es gab aber auch recht viel Umgangssprache und Anglizismen, was für mich nur funktioniert hat, weil das Buch in Ich-Form geschrieben ist.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Der Weg in eine bessere Welt?

The Promised Neverland 20
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Mit Band 20 endet diese Hit-Reihe und auch, wenn man gerne noch mehr von Emma, Ray, Norman und dem Rest gelesen hätte, empfinde ich diesen Schritt als bemerkenswert konsequent. Denn die Qualität dieser ...

Mit Band 20 endet diese Hit-Reihe und auch, wenn man gerne noch mehr von Emma, Ray, Norman und dem Rest gelesen hätte, empfinde ich diesen Schritt als bemerkenswert konsequent. Denn die Qualität dieser Reihe wer durchweg sehr hoch und wurde nicht künstlich in die Länge gezogen.

Die Handlung ist tiefgründige, komplex, düster und mit sehr viel Bezug zu "realen" Themen. Letzteres wird nur in Band 20 richtig sichtbar, doch ist auch in den anderen Bänden sichtbar, soweit man es sehen möchte.

Die Charaktere machen eine sehr gute Entwicklung durch. Emma war z. B. Anfangs in meinen Augen eine echte Nervensäge, besserte sich aber.

Die Storyline ist durchweg spannend und fesselnd. Die Welt sehr komplex und detailreich. Der Zeichenstil unterstreicht die düstere Atmosphäre unglaublich gut, war für mich am Anfang nur etwas gewöhnungsbedürftig.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Emma und ihre Freunde am Ziel?

The Promised Neverland 19
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Der vorletzte Band dieser Reihe hat wieder jede Menge Spannung und Action geboten. Emma, Ray, Norman und ihre Freunde liefern sich ein Tauziehen um den Sieg. Jeder kleinste Fehler, jede einzelne Person ...

Der vorletzte Band dieser Reihe hat wieder jede Menge Spannung und Action geboten. Emma, Ray, Norman und ihre Freunde liefern sich ein Tauziehen um den Sieg. Jeder kleinste Fehler, jede einzelne Person kann über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Auch mit Isabella gibt es ein überraschendes Wiedersehen und ihr Werdegang wird noch ein bisschen beleuchtet, was mir sehr gut gefällt.

Generell muss ich sagen, dass man im Laufe der Reihe sehr viele Entwicklungen bei den Charakteren verfolgen konnte. Manche sind mir wider erwarten sogar noch ans Herz gewachsen. Z. B. Emma fand ich anfangs ziemlich furchtbar. Sonju und Mujika und deren Storyline in der Hauptstadt sowie ihre Background gefallen mir sehr, sehr gut.

Natürlich hat dieser Band auch noch einige Überraschungen parat. Mir gefällt generell die durchweg hohe Qualität der Handlung. An den Zeichenstil musste ich mich zu Anfang gewöhnen, doch mittlerweile bin ich nur noch beeindruckt. Ich glaube, nur so ist diese düstere und kampflustige Atmosphäre derart greifbar.

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