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Veröffentlicht am 12.05.2022

... und das Grauen beginnt...

Flug 416
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Flug 416 der Coastal Airways von Los Angeles nach New York hebt zeitgerecht ab. Im Cockpit des Airbus A320 sitzt Kapitän Bill Hoffmann, daneben sein Copilot Ben Miro. Mit an Bord drei Flugbegleiter und ...

Flug 416 der Coastal Airways von Los Angeles nach New York hebt zeitgerecht ab. Im Cockpit des Airbus A320 sitzt Kapitän Bill Hoffmann, daneben sein Copilot Ben Miro. Mit an Bord drei Flugbegleiter und 144 Passagiere. Bill Hoffmann bekommt kurz nach dem Start eine Nachricht. Er hat die Wahl: entweder lässt er das Flugzeug abstürzen oder seine Familie, die in Gewalt des Täters ist, wird sterben. Bill Hoffmann ist sich sicher, einer der Passagiere ist der Komplize des Erpressers. Er wendet sich an seine erste Flugbegleiterin Jo und bittet um Hilfe. Etwas, was der Täter explizit verboten hat.



Die Autorin hat viele Jahre als Flugbegleiterin gearbeitet und das merkt man beim Lesen der Passagen, die im Flugzeug handeln, sehr gut. Die Beschreibungen sind mit Details zu Flugorganisation, Flugzeug und Aufgaben des Piloten, sowie der Flugbegleitung, ausgestattet. Diese spezifischen Details würde man auch mit vielen Recherchen wohl so authentisch nicht hinbekommen. Dabei bekommt man Einblick in die Technik eines Airbus und das ganz und gar nicht trocken. Ebenfalls enthalten ist die Vereinbarkeit von Familie und den unkonventionellen Arbeitszeiten eines Piloten. So nah an der Realität schreibt nur jemand, der an vorderster Front dabei war.

Die Autorin hat laut Erklärung zu Beginn des Buches ihren Debütroman auf Nachtflügen, als die Passagiere schliefen, geschrieben.

Na servus, denn die Geschichte enthält eine Flugkatastrophe, die es in sich hat. Mir war zum Beispiel nie bewusst, dass die Flugbegleiter nicht nur für den Komfort, die Speisen und die Getränke der Passagiere zuständig sind, sondern in erster Linie für deren Sicherheit, die immer wieder trainiert wird.

Nach dieser Geschichte hat man nicht unbedingt Lust, in ein Flugzeug zu steigen. Ich denke „Flug 416“ sollte vielleicht nicht unmittelbar vor einer geplanten Flug / Urlaubsreise gelesen werden. Das könnte verstörende Folgen haben für die Psyche und die Urlaubsfreude vertreiben und eine eventuelle Flugangst verstärken.

Die Geschichte pendelt zwischen dem Geschehen im Flugzeug und der Handlung in Bills Haus hin und her. Beide Passagen haben mich gefesselt und ich empfand sie als brisant.

Die verstörende Handlung läuft auf die alles entscheidende Frage hinaus: Wie wird sich Kapitän Bill Hoffmann entscheiden? Das Leben seiner Frau Carrie, dem 10-jährigen Scott und Baby Elsie zu retten und dafür sein Leben, das seiner Crew und der 144 Passagiere zu opfern? Oder aber seine Familie sterben zu lassen und das Flugzeug sicher auf den Boden zu bringen? Eine nicht einfache Entscheidung. Terror einmal anders. Seit dem 11. September 2001 definitiv ein Thema, das keinen kaltlässt. So hat dieses Buch mir auch ordentlich Gänsehaut beschert, denn die Autorin greift ein Thema auf, das jeden von uns betreffen kann. Nichtsahnend besteigt man ein Flugzeug und das Grauen beginnt.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Gänsehaut!

Trigger
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Die Patientin, die Dr. Ellen Roth, Fachärztin für Psychiatrie, von ihrem Freund Dr. Christoph Lorch, übernimmt, ist zutiefst verstört. Die junge Frau ist sichtlich schwer misshandelt worden und wurde in ...

Die Patientin, die Dr. Ellen Roth, Fachärztin für Psychiatrie, von ihrem Freund Dr. Christoph Lorch, übernimmt, ist zutiefst verstört. Die junge Frau ist sichtlich schwer misshandelt worden und wurde in die Waldklinik, Fachkrankenhaus für Psychiatrie eingeliefert. Sie behauptet, vom schwarzen Mann verfolgt zu werden. Ein Notfall ruft die Ärztin von der jungen Patientin weg, als sie sich ihr widmen will. Kurz danach ist die junge Frau spurlos verschwunden. Ellen stellt Nachforschungen an und sieht sich plötzlich in einem Alptraum gefangen.




Der Einstieg in die Geschichte rund um Dr. Ellen Roth beginnt mit einer Passage, die hervorragend die Arbeit von Ärzten in einer Psychiatrie zeigt. Ich habe diese ersten Kapitel förmlich inhaliert, so fesselnd war die Arbeit in der Waldklinik beschrieben. Von Patienten, die unter Schizophrenie, Halluzinationen bis zu Selbstverletzungen leiden und neigen…. Man merkt sehr gut, dass der Autor über 20 Jahre in einer psychiatrischen Klinik tätig war.

Die Atmosphäre auf Station 9 der Klinik ist sehr gelungen beschrieben. Anschaulich, beklemmend und oft Gänsehaut auslösend werden einzelne Patienten und ihre Krankheitsbilder gezeichnet. Gänsehaut bescherte mir auch die Szene, in der die junge und namenlose Patientin, die wohl Missbrauch vom schlimmsten erlebt hat, ihren Auftritt hat.

Die erste Konsultation von Dr. Ellen Roth ist sehr sensibel beschrieben und trifft die Stimmung bei so einem ersten Gespräch sehr gut. Schonungslos und direkt lässt Wulf Dorn tief in eine Beziehung blicken, in der Misshandlungen an der Tagesordnung sind. In all den Beschreibungen lockert ab und zu ein unterschwelliger Humor etwas auf. Sei es, als eine Notsituation zwischen Patient und Arzt ernsthafte Kommunikation verlangt oder Reaktionen von Patienten so krankheitsgeprägt sind, dass sie schon fast wieder ins Humorvolle fallen.

Dieser Thriller enthält jedoch auch jede Menge brisante Situationen, die sich Seite für Seite gesteigert haben. Dr. Ellen Roth muss sich durch viele solcher Situationen durchkämpfen und ich litt automatisch mit.

Dies auch, da der Autor so schreibt, dass man denkt, direkt neben dem grauenvollen Geschehen zu stehen.

Damit ist dieser Thriller nichts für sensible Leser. Hartgesottene Thrillerleser werden hingegen voll auf ihre Kosten kommen. Ebenso wie Leser, die gerne mit rätseln, denn von Beginn bis fast ganz zum Schluss habe ich mich gefragt, wer denn der schwarze Mann ist.

Dr. Ellen Roth ist engagiert und hat Biss. Was sicher eine nötige Charaktereigenschaft ist in diesem Beruf. Doch Dr. Ellen Roth hat ab und zu auch Luzidträume, bei denen ich mir lange nicht sicher war, ob sie Einbildung sind oder der Autor in Richtung Fantasy schweift. Doch diese Unsicherheit hat sich nach und nach erklärt und passt sehr gut in die Charakterisierung der Ärztin. Gegen Schluss löst sich das Ganze überraschend und schlüssig auf und greift in die Tiefen der Psychologie und nimmt Bezug zum Buchtitel.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Authentisch und berührend!

Rosies Wunderkind
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Es ist ein Schock für Tony und Rosie als sie die Diagnose bekommen: Ihr Sohn Almanzo leidet an der Autismus – Spektrum – Störung. Jahre der Zweifel, voller Schwierigkeiten, Tränen und zermürbenden Auseinandersetzungen ...

Es ist ein Schock für Tony und Rosie als sie die Diagnose bekommen: Ihr Sohn Almanzo leidet an der Autismus – Spektrum – Störung. Jahre der Zweifel, voller Schwierigkeiten, Tränen und zermürbenden Auseinandersetzungen liegen hinter der kleinen Familie. Nun ist Almanzo 6 Jahre alt und Rosie erkennt, dass seine Beeinträchtigung immer gravierender ins Leben der kleinen Familie eingreift. Da fällt Rosie eine verhängnisvolle Entscheidung, die ihr ganzes Leben beeinflusst.



Von Berufes wegen lese ich sehr oft Bücher, in denen Menschen mit einer Beeinträchtigung eine zentrale Rolle innehaben. Sehr oft wird diese Beeinträchtigung verniedlicht und / oder Heilungen, Verhalten oder große Verbesserungen, die rein fiktiv anmuten, dargestellt. „Rosies Wunderkind“ hebt sich ab von diesem Schema, denn die Geschichte ist durch und durch authentisch. Die Autorin beschreibt das Leben als Eltern mit einem Kind mit Autismus so, wie es ist. Hart, schmerzhaft und sehr oft am Rande der Erschöpfung. Das Getuschel der anderen Eltern vor dem Kindergarten, die Anmassung der Erzieher Ratschläge zu erteilen bis zu Aerzten und Heimpersonal, die oft wenig Sensibilität im Umgang mit Eltern haben, deren Welt in Flammen steht.

Man erfährt genaustens, wie bei der Mutter zuerst der Verdacht entsteht, dass etwas mit ihrem Sohn nicht stimmt. Dann wird aus diesem Verdacht nach einem langen Irrweg durch verschiedene Anlaufstellen Gewissheit und die Welt zerfällt in lauter kleine Scherben.

Dabei kommt einem Rosie sehr, sehr nahe und ich musste mehrere Male schlucken, so gross war mein Mitleid mit ihr. Dies wohl auch, da das ganze Buch über die Handlung und Beschreibungen aus der Sicht von Rosie geschrieben ist.

Zu all den aufwühlenden Passagen kommt noch ein Punkt, der mich schon in Kapitel eins überrascht und auch schockiert hat. Da wird nämlich der momentane Aufenthaltsort von Rosie angesprochen. Sofort habe ich mich gefragt, was um Himmelswillen, denn nur geschehen ist? Diesen Aufenthaltsort kann ich leider hier nicht verraten, um potenziellen Lesern nicht die Überraschung zu nehmen. Nur so viel: Er hat mich durch das Buch getragen und ich konnte das Buch nicht eher zur Seite legen, bevor ich wusste, weshalb Rosie genau dort ist.

Lydia Wünsch schreibt mit einem klaren, schnörkellosen Schreibstil und schafft es trotzdem die Emotionen ihrer Figuren zum Leser zu transportieren. "Rosies Wunderkind" ist das Debüt der Autorin und sehr gelungen!


Dieses Buch wird in mir nachklingen und öffnet mir ganz sicher die Sicht der Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Denn hinter jedem dieser Kinder steht eine Mutter, ein Vater und ihre Beziehung, die von der Beeinträchtigung ihres Kindes beeinflusst und gesteuert wird. Nicht nur das, auch die Beziehungen zu der Verwandtschaft, Bekannten, Nachbarn, Lehrern, Therapeuten und Ärzten werden neu gemischt, wenn ein Kind mit besonderen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Rätselfaktor: hoch!

Nordwestnacht
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In St. Peter-Odring wird eine neue Folge einer sehr beliebten Krimiserie gedreht. Der junge Polizeiobermeister Nils Scheffler meldet sich freiwillig, um dem Filmteam als Polizeiberater zur Seite zu stehen. ...

In St. Peter-Odring wird eine neue Folge einer sehr beliebten Krimiserie gedreht. Der junge Polizeiobermeister Nils Scheffler meldet sich freiwillig, um dem Filmteam als Polizeiberater zur Seite zu stehen. Scheffler verliebt sich Hals über Kopf in die Schauspielerin Julia Manshartd und ist verzweifelt als die junge Frau plötzlich verschwindet. Als auch noch Tim Förster, der in der Aufnahmeleitung gearbeitet hat, ermordet aufgefunden wird, ist Scheffler überzeugt, dass seiner Angebeteten ähnliches geschehen ist. Sein Chef Hendrick Norberg und seine Kollegin Anna Wagner haben ähnliche Befürchtungen wie Scheffler.





"Nordwestnacht“ ist nach „Nordwesttod“ und „Nordwestzorn“ der dritte Streich von Svea Jensen rund um das Ermittlerteam in St.Peter-Ording. Dieser dritte Teil steht seinen Vorgängern in nichts nach.

Im Gegenteil!

Ich finde, die Fälle werden immer spannender und runder. Tatsächlich habe ich mir den Kopf zerbrochen, wie denn das Verschwinden von der jungen Schauspielerin und der Mord an dem jungen Aufnahmeleiter zusammenhängen könnte. Stück für Stück erfährt man mehr über die Verbrechen und immer mehr Möglichkeiten eröffnen sich. Der Rätselfaktor ist ziemlich hoch. Etliche falsche Spuren, die die Autorin gestreut hat, machen das Ganze noch fesselnder.

Einerseits habe ich mit den Figuren Wiedersehen gefeiert, andererseits hat mich ihre Entwicklung auch beeindruckt. Vor allem die Zusammenarbeit und die mittlerweile etablierte Freundschaft zwischen Hendrick Norberg und Anna Wagner hat sich sehr gut entwickelt. Diese Zusammenarbeit und auch die Figuren sind gereift. So scheut sich zum Beispiel Anna Wagner nicht in einer neuen Liebesbeziehung ihren Standpunkt klarzumachen.

Der Fall um die Filmcrew ist neu, das Private der Ermittler geht nahtlos weiter, wo Band zwei aufgehört hat. Mir gefällt, wenn die privaten Belange der Ermittler nicht überhandnehmen und das ist hier definitiv nicht der Fall. Sehr zurückhaltend und spärlich eingesetzt, werden Grillfeste und private Treffen zwischen Anna und Hendrick erwähnt, die meist in Gesprächen über den Fall enden.

Ein nicht geringer Teil handelt in der Welt des Films und dadurch erhält man eine Ahnung, wie es an so einem Dreh zu und hergehen kann. Sehr eindrücklich… inklusive alternder Diva, die ihre Hauptrolle in Gefahr sieht und alle ankeift, die es wagen ihre Rolle infrage zu stellen.

Ich finde die Art zu schreiben von Svea Jensen toll und bin schon längst ein Fan ihrer Krimis geworden. Sie überbordet nie, weder in Landschaftsbeschreibungen, noch in der Anzahl der Figuren oder, wie oben erwähnt, in persönlichen Verwicklungen der Ermittler. Gewürzt werden die Ermittlungen durch nachvollziehbare und schlüssige Ergebnisse und lebensnahe Figuren.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Highlight!

Für immer und noch ein bisschen länger
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Seit sechs Jahren kapselt sich Anna vom Leben ab. Vor sechs Jahren ist ihr Verlobter Jeremias bei einem Unfall ums Leben gekommen und seither ist nichts mehr so, wie es mal war. Als Anna auch noch die ...

Seit sechs Jahren kapselt sich Anna vom Leben ab. Vor sechs Jahren ist ihr Verlobter Jeremias bei einem Unfall ums Leben gekommen und seither ist nichts mehr so, wie es mal war. Als Anna auch noch die Wohnung gekündigt wird, macht sie sich auf die Suche nach einer neuen Bleibe.

Nicht so einfach in München!

Der Tipp, dass ein Zimmer in einer WG frei geworden ist, entpuppt sich nach anfänglichem Zögern als Glückstreffer. Anna zieht zu Gunilla, Rose und Kurt, alle weit über 70 Jahre alt. Zudem ist da noch Michel, der Sohn von Gunilla, der sich sehr seltsam benimmt. Was als Notlösung gedacht war, entwickelt sich zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. Ein Lichtblick für Anna sind zudem die mittäglichen Gespräche auf dem Balkon mit Andres, der nebenan wohnt.



Ich bin absolut begeistert von der Geschichte rund um Anna und der kunterbunten WG. Dieses Buch ist ein Highlight!

Warmherzig, tiefgründig, romantisch, manchmal traurig, aber auch humorvoll!

Nach und nach kommen sich die WG Bewohner nahe und man erfährt als Leser die Lebensgeschichten, die sehr fesselnd sind. Annas Vergangenheit, deren Eckpfeiler man als Leser von Beginn weg kennt, wird ganz zum Schluss offenbart und hat mich sehr berührt. Doch bis zu dieser Offenbarung und Einsicht ist es ein langer Weg für Anna.

Die Figur macht eine enorme Entwicklung durch, bei der man als Leser zusehen kann. Eine Entwicklung, die ihren Ursprung in ihren Mitbewohnern hat. Denn zwischen der verschlossenen Anna, die sich völlig abkapselt und der Anna, die es wagt, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, steht eine WG Gemeinschaft, die sie positiv verändert. Und dann ist da auch noch der Nachbar, der mit einem eigenen Schicksal leben muss und sich zu meiner Lieblingsfigur entwickelt hat. Wenn Andres ins Spiel kommt, dann knistern die Seiten vor Romantik, Schlagfertigkeit und ganz viel Witz.

Die Figuren sind liebenswert, stark charakterisiert und unvergleichlich. Jede und jeder der Figuren hat etwas, was ihn beschäftigt und umtreibt und nachdem er sich sehnt. Manchmal über 50 Jahre lang.

Kurt, der kochende WG Bewohner, der seit so vielen Jahren unter einer unerfüllten Beziehung leidet und bei dem mein Herz vor Mitleid geblutet hat. Noch mehr, als eine tragische Entwicklung ihn aus der Bann wirft.

Rose, die sich schüchtern und zurückhaltend ihrer Häkelarbeit widmet und nach und nach Zugang zu Anna findet.

Gunilla, die genau weiss, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt und die aus Mutterliebe Tag und Nacht für den 49-jährigen Michel da ist. Ja, da ist da noch Michel, bei dem ich mir mehr und mehr sicher war, dass er unter einer Beeinträchtigung leidet. Diese wird ausdrucksstark beschrieben, ohne die Bezeichnung nennen.

So dreht sich dieser Roman um Verlust, Reue, wesentliches im Leben verpasst zu haben, Rassismus und körperliche Beeinträchtigungen. Aber auch um Freundschaft, Romantik, Offenheit und Musik. Letztere spielt eine tragende Rolle, denn Anna ist Pianistin und Gunilla war Sängerin. In der WG liegt Musik in der Luft, immer wieder mal wird gesungen oder musiziert.

Ich habe mit Anna getrauert, mitgefiebert, gelitten und bin sehr traurig von ihr und der Wohngemeinschaft Abschied nehmen zu müssen.

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