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Veröffentlicht am 31.05.2017

Schönes Wohlfühlbuch nicht nur für Buchliebhaber

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Ein Buch über einen kleinen Buchladen, da muss man als Leseratte und Bücherfreund doch zugreifen.
Und das habe ich auch nicht bereut!
Der Einstieg in die Geschichte gelingt leicht und schnell und der angenehme, ...

Ein Buch über einen kleinen Buchladen, da muss man als Leseratte und Bücherfreund doch zugreifen.
Und das habe ich auch nicht bereut!
Der Einstieg in die Geschichte gelingt leicht und schnell und der angenehme, lockere Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen.
Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der kleine Buchladen Bookends, der Lavinia Thorndyke gehörte.
Posy Morland, die seit dem Tod ihrer Eltern mit ihrem jüngeren Bruder Sam über dem Laden wohnt und dort arbeitet, wurde von Lavinia seither unterstützt.
Und nun ist Lavinia gestorben und hat Posy ihren Buchladen vererbt, mit der Auflage, diesen wieder erfolgreich zu machen. Denn Bookends hat, wie so viele andere kleine Buchhandlungen, auch gegen die große Konkurrenz zu kämpfen.

Posy hat mir als Protagonistin gut gefallen. Sie ist so herrlich "normal", sorgt sich um ihren jüngeren Bruder und ersetzt ihm eigentlich die Mutter, ist aber nicht die perfekte Hausfrau und etwas unordentlich.
Ihre große Leidenschaft sind Bücher und dabei ganz besonder die mit Happy End. Und so entsteht auch ihr Plan, die Buchhandlung Bookends in eine Buchhandlung für Liebesromane mit Happy End zu verwandeln und sie mit dem Namen HappyEnds neu zu eröffnen.
Wäre da nur nicht Sebastian, der Enkel der verstorbenen Lavinia, der völlig andere Ideen hat und die Buchhandlung übernehmen wird, sollte Posy sie nicht innerhalb von zwei Jahren zum Erfolg führen.

Sebastian ist mir anfangs sehr auf die Nerven gegangen. Auch wenn er ein erfolgreicher Geschäftsmann ist und Posy schon seit Kindertagen kennt, hat er nicht das Recht, ihr ständig in alles rein zureden. Außerdem wirkt er überheblich, sehr dominant und egoistisch, bevormundet Posy regelrecht und spricht sie auch nur mit dem Nachnamen an.
Es war aber schön herauszufinden, ob sich hinter seiner harten Schale nicht doch ein weicher Kern verbirgt.

Besonders gut gefallen hat mir die Schilderung, wie Posy aus ihrer bisherigen Lethargie "erwacht" und beginnt, mit ihren Mitarbeiterinnen Nina und Verity ein Konzept für die neue Buchhandlung zu entwickeln. Da spürte man ganz deutlich ihre Leidenschaft für Bücher und besonders für Liebesromane. Ich hätte da am liebsten mitgemischt und meine Ideen auch eingebracht.
Und dann entdeckt sie auch noch ihre kreative Seite und verarbeitet ihre teilweise ärgerlichen Begegnungen mit Sebastian, in dem sie selber einen Liebesroman schreibt.
Die Kapitel dieses Romans werden in Kursivschrift immer wieder dazwischen eingestreut und lesen sich gut.

Diese zauberhafte Geschichte über die Verwandlung des kleinen Buchladens Bookends in HappyEnds hat mein Leserherz wirklich höher schlagen lassen. Die Atmosphäre des Buchladens als Schauplatz ist einfach schön und die Protagonisten sind vielfältig und facettenreich.
Es gibt viele humorvolle Momente, herrlich amüsante Dialoge und Ereignisse und natürlich fehlt auch die Romantik nicht. Alles zusammen ergibt eine gelungene Mischung für einen warmherzigen Roman.
Schöne Zitate aus Werken von Emily Brontë und Jane Austen runden die Geschichte ab.
Am Ende des Buchs gibt es noch die fünf Lieblingsromane der Autorin, ihre fünf Lieblingsbuchhandlungen sowie fünf Fragen an die Autorin, die man auf diese Art auch noch etwas kennenlernen kann.

Diese schöne Wohlfühlbuch verbreitet nicht nur unter Leseratten und Buchbegeisterten gute Laune sondern bietet beste und kurzweilige Unterhaltung.

"Der kleine Laden der einsamen Herzen" ist der Beginn einer Reihe um den wunderbaren kleinen Buchladen deren zweiter Teil "True Love at the Lonely Hearts Bookshop" in Großbritannien kürzlich erschienen ist. Ich hoffe, dass der Verlag uns nicht zu lange auf die deutsche Übersetzung warten lässt, denn ich freue mich schon sehr auf die Rückkehr ins HappyEnds!


Fazit: 5 von 5 Sternen

© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 30.05.2017

Leseempfehlung nicht nur für Raumfahrt-Begeisterte

Anleitung zur Schwerelosigkeit
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Schon während seines Aufenthaltes auf der ISS hat mich Chris Hadfield mit seinen vielen Tweets, Fotos und Videos begeistert, besonders natürlich mit dem tollen Video zu „Space Oddity“.
Daher war ich gespannt, ...

Schon während seines Aufenthaltes auf der ISS hat mich Chris Hadfield mit seinen vielen Tweets, Fotos und Videos begeistert, besonders natürlich mit dem tollen Video zu „Space Oddity“.
Daher war ich gespannt, sein Buch zu lesen und damit seine ganze Geschichte zu erfahren.
Gleich nach wenigen Seiten hatte Hadfield mich mit seinem schönen und mitreißenden Erzählstil gefesselt. Er schreibt so angenehm, dass man sich gut vorstellen kann, man säße mit ihm zusammen gemütlich bei einem Glas Wein und er erzählt und erzählt….

Das Buch ist im wesentlichen in 3 Teile gegliedert, sein Weg zum Traumberuf Astronaut, der Aufenthalt auf der ISS und die Zeit nach der Rückkehr.
Beeindruckt hat mich der lange Weg, den er gehen musste, über Militärausbildung, Pilotenausbildung, Kampfpilot und Testpilot, bis zur Bewerbung für das kanadische Raumfahrtprogramm.
In dieser Zeit heiratete er und gründete eine Familie.
Egal was er tat oder wo er gerade mit seiner Familie lebte, sein Ziel Astronaut zu werden, verlor er nie aus den Augen und verfolgte es mit großem Eifer und konsequent.
Wie ein roter Faden zieht sich dabei seine besonders enge und emotionale Bindung an seine Familie durch das Buch und durch sein Leben. Seine Familie hatte es mit ihm sicher nicht immer einfach und musste mit ihm viele Hürden gemeinsam überwinden.

Ausführlich beschreibt er sein Astronauten-Training in Kanada, den USA und Russland, das sich über viele Jahre hingezogen hat und widmet dann natürlich einen großen Teil des Buches seinem Aufenthalt auf der ISS über 5 Monate.
Auch die Zeit nach der Rückkehr aus dem All zur Erde beschreibt er ausführlich und die dann erforderliche Rehabilitation. Ich war sehr erstaunt, welche Nachwirkungen ein längerer Aufenthalt im All auf den menschlichen Körper hat und wie lange es dauern kann, bis diese wieder vollständig beseitigt sind.

Der Leser erfährt viele Hintergrundinformationen und Details, die man sonst bei öffentlicher Berichterstattung über die Raumfahrt nicht mitbekommt, was ich sehr interessant fand.

Es ist sicher normal, dass in einem Buch zu diesem Thema viele Fachausdrücke verwendet werden (müssen).
Hadfield versteht es sehr gut, diese in meist wenigen Worten gut zu erklären, so dass jeder verstehen kann, worum es geht.

Man darf sich das Buch aber nicht als „Fachbuch“ vorstellen, dass voller technischer Dinge und Erklärungen steckt. Es ist viel mehr.
Es ist die Lebensgeschichte von Chris Hadfield mit allen Höhen und Tiefen, Träumen, Hoffnungen, Wünschen, Erfolgen, Gedanken und Emotionen.
Seine Empfindungen, wenn er aus dem All auf die Erde blickt und besonders bei seinen „Weltraumspaziergängen“ sind gut und nachvollziehbar gelungen.
Je weiter man im Buch voran kommt, desto mehr wird klar, was der Traum Astronaut zu sein und am Ende seiner Karriere tatsächlich 5 Monate auf der ISS leben und arbeiten zu können, Hadfield bedeutet hat.

Auch der Untertitel "Was wir im All fürs Leben lernen können" wird im Verlauf des Buches mehr und mehr deutlich. Ich habe viele Anregungen zum Nachdenken gefunden und denke, jeder kann daraus Anregungen mitnehmen.

Abgerundet wird die Geschichte durch viele Anekdoten und Ereignisse, die auch oft zum Schmunzeln sind.

Chris Hadfield hat mich mitgenommen auf seine Reise durch sein Leben und ins All und hat mich dabei sehr begeistert und gefesselt!
Eine Leseempfehlung für jeden, nicht nur für Raumfahrt-Begeisterte.


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 30.05.2017

Bezaubernd und warmherzig - ein Lesegenuss!

Frühstück mit Meerblick
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Das Buch beginnt mit einer sehr witzig formulierten Stellenanzeige, in der für die Sommersaison eine Köchin für das Comfort Food Café in Dorset gesucht wird.
Zitat: " ... Kinder, Hunde, Katzen, Meerschweinchen ...

Das Buch beginnt mit einer sehr witzig formulierten Stellenanzeige, in der für die Sommersaison eine Köchin für das Comfort Food Café in Dorset gesucht wird.
Zitat: " ... Kinder, Hunde, Katzen, Meerschweinchen und herrenlose jungfräuliche Tanten sind willkommen. Ein Bewerbungsformular ist nicht erforderlich - wenn Sie Interesse haben, breiten Sie in einem Brief Ihr Leben und Ihr Herz vor uns aus ..." (Seite 5)
Und genau das macht Laura Walker, die seit zwei Jahren verwitwet und Mutter von zwei Kindern ist. Sie bewirbt sich mit einem charmanten, humorvollen und sehr offenen Brief, in dem sie ihre Lebensgeschichte erzählt.
Und da schon hatte mich das Buch in seinen Bann gezogen, denn dieser Brief hat mein Herz berührt. Ich konnte sofort mit Laura mitfühlen und mochte sie auf Anhieb. Auch ihre beiden Kinder, die 14-jährige Lizzie und der 12-jährige Nate, waren mir auf Anhieb sympathisch. Sie sind sehr authentisch und altersgerecht dargestellt und alle drei wirken glaubhaft.
Laura bekommt den Job, packt ihre Kinder, den Hund und jede Menge Gepäck ins Auto und bricht auf nach Dorset.

In insgesamt 41 Kapiteln erzählt die Autorin Lauras Geschichte aus Lauras Sicht in der Ich-Form. Das verschafft viel Nähe zu Laura und lässt den Leser an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben.
Außerdem ist das Buch in 6 Abschnitte gegliedert, entsprechend der 6 Wochen, die Lauras Aufenthalt in Dorset dauern soll.
Die einzelnen Wochen-Überschriften sind witzige Zusammenfassungen der Ereignisse. Eine kreative Idee der Autorin, die mir sehr gut gefallen hat, da die Überschriften neugierig auf das Folgende machen.
Zitat: "Woche Eins: In der ich nach Dorset fahre, viele Meat Loaf Songs singe, aus Versehen etwas einatme, das Marihuana sein könnte, einem fremden Mann meinen BH um den Kopf wickle und völlig durcheinander bin..." (Seite 19)

In Dorset angekommen, gilt es viele weitere Charaktere kennenzulernen. Die meisten sind Bewohner des nahe gelegenen Ortes und Stammgäste im Comfort Food Café. Da man sie als Leser, wie Laura auch, nach und nach kennenlernt, ist es trotz der Vielzahl nicht schwierig oder verwirrend. Und sie alle haben ihre eigene Geschichte, sind sehr unterschiedlich und facettenreich und spielen teilweise wichtige Rollen in der Geschichte.

Es war mir ein großes Vergnügen Laura und ihre Kinder durch diesen Sommer voller Ereignisse zu begleiten. Dieser Aufenthalt in Dorset soll für alle drei ein Neuanfang bzw. ein Schritt zurück ins "normale Leben" werden, nach dem traurigen Verlust, den sie erlitten haben.
Es gibt viele emotionale Momente, traurige wie humorvolle aber vor allem warmherzige.
Dazu kommt die wundervolle Beschreibung der malerischen Landschaft an der Küste, in der das Comfort Food Café liegt. Leider ist das Café selber aber reine Fiktion. Dennoch habe ich große Lust bekommen, einmal dorthin zu reisen.

Bei diesem Buch hat einfach alles zusammen gepasst.
Ein angenehmer, leichter Schreibstil, liebenswerte Charaktere, ein tolles Setting und eine wirklich bezaubernde, warmherzige Geschichte.
Lauras Geschichte berührt, fesselt, macht Mut und unterhält bestens.
Für mich war es ein Lesegenuss und ich freue mich, dass wir zu Weihnachten ins Comfort Food Café und all den netten Menschen zurückkehren können!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 09.05.2017

Schöne Zeitreise mit toller Stimmung und komplexer Story

Die Sanduhr unserer Liebe
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Zum Inhalt:
England, 1878: Harriet Jenner ist einundzwanzig Jahre alt, als sie durch die Tore von Fenix House tritt. Nach einer persönlichen Tragödie glaubt sie nicht daran, dass ihr neues Leben als Hauslehrerin ...

Zum Inhalt:
England, 1878: Harriet Jenner ist einundzwanzig Jahre alt, als sie durch die Tore von Fenix House tritt. Nach einer persönlichen Tragödie glaubt sie nicht daran, dass ihr neues Leben als Hauslehrerin einfach wird. Knapp fünfzig Jahre später tritt Harriets Enkelin Grace Fairford in ihre Fußstapfen. Für Grace, die mit den faszinierenden Geschichten ihrer Großmutter aufwuchs, ist Fenix House wie aus einem Märchen, ein magischer Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Doch der verblichene Glanz der Villa entlarvt Harriets Geschichten bald als Lügen, und Grace findet sich in einem Dickicht aus tragischen Geheimnissen wieder ....
(Kurzbeschreibung gem. Heyne Verlag)


Die Autorin:
Kate Riordan lebt in Cheltenham. Sie ist freie Journalistin und schreibt unter anderem für den Guardian und Time Out.
(Quelle: Heyne Verlag)


Meine Meinung:
Die Autorin erzählt uns in diesem Buch die Geschichten von Grace und ihrer Großmutter Harriet. Grace wuchs bei ihrer Großmutter auf, da sie durch ein Zugunglück früh ihre Eltern verlor. In Grace Kindheit und Jugend hat Harriet ihr immer viele spannende Geschichten über Fenix House erzählt. Dort war Harriet ab 1878 als Gouvernante bei der Familie Pembridge beschäftigt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Grace im Jahr 1922, als erneut eine Gouvernante gesucht wird, auf die Stelle bewirbt und wenig später ebenfalls in Fenix House einzieht. Schnell merkt sie, dass die Geschichten ihrer Großmutter nicht immer so ganz der Wahrheit entsprochen haben. Und sie erkennt, dass es einige Geheimnisse gibt, denn es muss ja Gründe dafür geben, dass ihre Großmutter vieles beschönigt hat. Daher gibt sie sich nicht als Enkelin der früheren Gouvernante Harriet zu erkennen.

Im Wechsel erzählt uns die Autorin die Geschichten von Harriet und Grace und dabei auch die Geschichte der Familie Pembridge. Im Handlungsstrang um Harriet erfahren wir viel aus der Vergangenheit was noch durch Briefe ergänzt wird, die sie an Grace schreibt, als diese bereits in Fenix House ist.
Während dessen versucht Grace in ihrer Zeit Antworten auf ihre Fragen zu finden.
Es war spannend, den Geschichten der beiden Frauen zu folgen und langsam auf die Spur der vielen Geheimnisse zu kommen.
Die schöne Atmosphäre des Buchs hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Und besonders interessant fand ich, dass einige Mitglieder der Familie Pembridge aus Harriets Zeit auch zur Zeit von Grace noch leben und sich in Fenix House aufhalten. So erfährt man auch, wie es mit den Pembridges in der Zwischenzeit weiter ging.
Viele Ereignisse, besonders zu Harriets Zeit, beschreibt die Autorin sehr ausführlich und detailliert. Davon sollte man sich beim Lesen nicht abschrecken lassen, wie im Übrigen auch von der Gesamtlänge von 544 Seiten nicht, denn jede Information ist wichtig, um später alle Zusammenhänge und das ganze Ausmaß der Geschichte zu erkennen.
Die Autorin hält in diesem Buch wirklich viele Überraschungen und Wendungen bereit, die viel zur Spannung beigetragen haben, wie auch die häufigen Wechsel der Zeitstränge.
Und erst ganz zum Ende offenbarten sich wirklich alle Geheimnisse und alle Fragen werden beantwortet. Dazu ist das Ende noch sehr warmherzig und emotional.

Der schöne bildhafte und anschauliche Schreibstil hat mich mitgenommen in die damalige Zeit und mir auch sprachlich gut gefallen.
Ich fühlte mich wie eine Beobachterin, die mit im Haus lebt und konnte mitfiebern, hoffen, bangen und war neugierig, wie alles zusammen hängt.
Eine tolle Stimmung und eine sehr komplexe Story mit vielen facettenreichen Figuren bilden eine gute Mischung für diesen wirklich gelungenen und überzeugenden Roman.
Diese Zeitreise durch das Leben und die Schicksale von zwei Familien und die Geschichte von Fenix House lohnt sich wirklich!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 07.05.2017

Fesselnd, raffiniert und mitreißend

Die Nacht der tausend Lichter
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Zum Inhalt:
Einmal im Jahr gibt es ein Fest
Einmal im Jahr gibt es einen grausamen Mord

Ein ermordeter Verlobter, sie selbst hochschwanger – in Sina Engels Leben passt gerade nichts zusammen. Doch als ...

Zum Inhalt:
Einmal im Jahr gibt es ein Fest
Einmal im Jahr gibt es einen grausamen Mord

Ein ermordeter Verlobter, sie selbst hochschwanger – in Sina Engels Leben passt gerade nichts zusammen. Doch als in Weinheim an der Bergstraße das größte Sommerfest der Region näher rückt, muss das Privatleben der Kommissarin zurückstehen. Denn seit zwei Jahren treibt ein Serienmörder auf der Kerwe sein Unwesen. Die Polizei arbeitet mit Hochdruck, um ein weiteres Opfer zu verhindern.

Da wird Sina ausgerechnet der ehemalige Kollege ihres Verlobten zur Seite gestellt. Matthias Sommer ist charmant und intelligent, doch Sina ist alles andere als gut auf ihn zu sprechen. Können die beiden sich zusammenraufen, um den Mörder rechtzeitig zu stoppen?
(Kurzbeschreibung gem. Grafit Verlag)


Die Autorin:
Silke Ziegler, Jahrgang 1975, lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Weinheim an der Bergstraße. Die gelernte Finanzassistentin arbeitet nach Anstellungen in diversen Kreditinstituten seit zwei Jahren an der Universität Heidelberg.
(Quelle: Grafit Verlag)


Meine Meinung:
In ihrem neuen Krimi entführt uns Silke Ziegler nicht wie bisher nach Südfrankreich sondern in ihre Heimatstadt Weinheim.
Mit Kommissarin Sina Engel hat sie eine starke und vielschichtige Protagonistin geschaffen. Sina ist hochschwanger aber Carlo, der Vater ihres Kindes und ihr Verlobter, ebenfalls Polizist, wurde ermordet. So ist Sinas körperliche und seelische Verfassung verständlicherweise ziemlich angeschlagen. Dennoch geht sie ihrem Job nach, denn sie will unbedingt einen ausgesprochen brutalen Serienmörder stoppen, der seit zwei Jahren immer zum großen Weinheimer Sommerfest Kerwe mordet. Die nächste Kerwe steht unmittelbar bevor und Sina will einen weiteren Mord unter allen Umständen verhindern.
Zur Unterstützung wird Sina Matthias Sommer zur Seite gestellt, der ausgerechnet der berufliche Partner ihres Verlobten war.

Silke Ziegler hat hier einen absolut fesselnden und spannenden Kriminalfall konstruiert. Auch wenn der Leser immer wieder kurze Einblicke in die Gedanken und Pläne des Mörders erhält, wird hier kein Motiv deutlich und ich fand auch keinen Hinweis auf seine Identität. Ich dachte, es handelt sich hier um einen kranken Psychopathen, der sein Unwesen treibt.
Doch die Autorin hat hier einen sehr raffinierten Plot geschaffen, der sein ganzes Ausmaß erst am Ende offenbart. Durch immer neue kleine Informationen setzt sich Stück für Stück ein Bild zusammen, was auf mich einen starken Sog ausgeübt hat. Je weiter ich voran kam desto mehr entwickelte sich das Buch zum Pageturner.

Wie von Silke Zieglers bisherigen Büchern gewöhnt gibt es auch hier einen Schuss Romantik.
Ja, ich habe es mir gedacht, dass es zwischen Sina und Matthias knistern würde. Aber hier ist die Situation etwas brisant, denn Matthias hat eng mit Sinas Verlobtem Carlo zusammengearbeitet und war sein Freund. Sina lehnt ihn anfangs als beruflichen Partner ab, aber um der Sache willen raufen sich die beiden zusammen und es war schön zu beobachten, wie sie sich ganz langsam näher kommen.
Auch diesmal ist es Silke Ziegler gut gelungen, den romantischen Teil mit der eigentlichen Handlung zu verknüpfen ohne ihn zu sehr in den Vordergrund zu stellen.

In diesem Krimi habe ich nicht nur mit den Ermittlern gefiebert, dass sie den Täter rechtzeitig fassen sondern auch immer wieder um Sina gebangt, weil sie und ihr ungeborenes Kind hohen Belastungen und Gefahren ausgesetzt sind.
Starke Protagonisten, ein raffinierter Plot, der mitreißende Schreibstil und ein Schuss Romantik sind die Zutaten für fesselnde Lesestunden mit Hochspannung!
Der Untertitel "Ein Fall für Sina Engel" lässt mich hoffen, dass dies der Auftakt zu einer Reihe ist und es bald einen weiteren Fall für die sympathische Kommissarin geben wird!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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