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Veröffentlicht am 18.04.2022

Greta und Duncan

Heimkehr nach Whale Island
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Heimkehr nach Whale Island – Miriam Covi
Dies ist der vielversprechende Auftakt der Whale-Island-Reihe um eine schnuckelige Insel in Nova Scotia, Kanada.
Greta Lorenz begleitet ihren kühlen Chef und Hotelmanager ...

Heimkehr nach Whale Island – Miriam Covi
Dies ist der vielversprechende Auftakt der Whale-Island-Reihe um eine schnuckelige Insel in Nova Scotia, Kanada.
Greta Lorenz begleitet ihren kühlen Chef und Hotelmanager Duncan Sommerset widerwillig auf eine Geschäftsreise nach Whale Island, wo seine Familie ein kleines, etwas heruntergekommenes Hotel führt. Aufgrund eines Missverständnisses wird Greta für Duncans Ehefrau gehalten. Als dieser sie bittet, das Spiel mitzuspielen, wird die Sache immer bunter. Die neu aufkeimenden Gefühle machen die Situation nicht gerade besser….
Dieser Roman besticht durch die heimelige Atmosphäre im Kreis der wunderbaren herzlichen Familie Duncans und die atemberaubende Kulisse dieser fiktiven Insel. Greta fühlt sich dort sofort wohl. Nur Duncan scheint so seine Geheimnisse zu haben.
Das Versteckspiel um Gretas Identität sorgt für jede Menge (Gefühls-)chaos und durchaus auch witzige Situationen und Schlagabtäusche. Gerade auch Duncans Familie ist immer wieder für einen Lacher gut. An etlichen Stellen blitzt ein Humor durch, der mir sehr gefiel und mich zum Lachen brachte.
Obwohl gleich mehrere wirklich schlimme Themen aufgearbeitet werden, ist dies im Großen und Ganzen für mich ein klassischer, wunderbarer Wohlfühlroman, der mich wirklich fesseln und begeistern konnte. Natürlich wanderten die bald erscheinenden Bände zwei und drei gleich auf meine Wunschliste! Ich freue mich schon dabei, diese liebevoll verrückte Familie und ihr Hotel weiter zu begleiten! 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Piz Brunclia

Vom Gehen und Bleiben
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Vom Gehen und Bleiben – Petra Hucke
Ein malerisches Dorf in den Schweizer Alpen – Vishnanca und ein Berg, der Piz Brunclia, der den ganzen Ort unter sich zu begraben droht. Ria wohnt dort mit ihrer Familie. ...

Vom Gehen und Bleiben – Petra Hucke
Ein malerisches Dorf in den Schweizer Alpen – Vishnanca und ein Berg, der Piz Brunclia, der den ganzen Ort unter sich zu begraben droht. Ria wohnt dort mit ihrer Familie. Sie hat ihren Hof auf Biobetrieb umgestellt und will ihre Heimat unter keinen Umständen verlassen. Und dann wäre da noch die Familie Blom, die gerade erst hierhergezogen ist. Aus der Großstadt in die Abgeschiedenheit der Berge. Ihnen hat bisher noch niemand gesagt, dass dieser Berg eine Gefahr für Leib und Leben darstellt.
Die wunderbare Bergwelt, die Kargheit des Lebens und die eigenbrötlerischen Menschen in diesem abgelegenen Dorf. All das beschreibt die Autorin Petra Hucke ganz wunderbar. Es ist die Sicht der Anwohner auf ihren Berg und ihr Dorf, die sie dem Leser zeigt. Schon immer leben sie mit ihm im Nacken und nun plötzlich soll er eine Gefahr darstellen? Fremde Leute kommen und erstellen verschiedene Gutachten. Und bald schon stellt sich die Frage – Gehen oder Bleiben. Auch durch die Mitte der Gemeinschaft geht plötzlich ein tiefer Riss. Viele wollen die Heimat verlassen, woanders neu anfangen. Andere, wie Ria, halten fest an der Heimat.
Verschiedene Figuren kommen zu Wort und erzählen Teile der Geschichte aus ihrer Perspektive. Die Handlung wird dadurch sehr vielschichtig und rund. Ausgerechnet die neu zugezogene Familie Blom spielt plötzlich eine größere Rolle.
Es ist die besondere Atmosphäre und der schweizerische Lokalkolorit, der diesen Roman so besonders macht. Man hat Bilder der Landschaft, des Ortes, sowie der kauzigen Anwohner vor Augen. Gerade Ria ist dabei so etwas wie ein Urgestein. Sympathieträgerin ist sie allerdings eher keine. Zu schroff und vor allen Dingen zu stur ist sie meiner Meinung nach dazu. Ihre Beweggründe, derart bedingungslos an diesem dem Untergang geweihten Ort festzuhalten, haben sich mir bis zum Schluss nicht wirklich erschlossen. Aber genau das ist wohl das Problem mit dem Begriff „Heimat“. Jeder verbindet wohl etwas anderes damit. Man kann wohl kaum beeinflussen, woran sein Herz hängt und was einem wichtig ist.
Wie ich finde, ein wirklich gelungener Roman rund um das Thema „Heimat“ vor der atemberaubenden Kulisse der Schweizer Bergwelt. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Kinder als YouTube Stars

Die Kinder sind Könige
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Die Kinder sind Könige – Delphine de Vigan
Melanie war schon als Kind großer Fan von Formaten wie Big Brother. Als recht unsichere Person fühlte sie sich aber stets ungesehen und entwickelt im Laufe der ...

Die Kinder sind Könige – Delphine de Vigan
Melanie war schon als Kind großer Fan von Formaten wie Big Brother. Als recht unsichere Person fühlte sie sich aber stets ungesehen und entwickelt im Laufe der Zeit ein riesiges Geltungsbedürfnis. Später beginnt sie ihre Kinder Sammy und Kimmy bereits im Kleinkindalter in die bunte Welt des Internet einzuführen. Es gibt einen YouTube Kanal, auf dem Melanie praktisch rund um die Uhr ihr Familienleben und ihre Kinder zur Schau stellt. Sammy und Kimmy wachsen mit der Kamera auf und haben bald keine ruhige Minute mehr. Auch als Kimmy den Anforderungen sichtlich immer unwilliger nachkommt, lässt ihre Mutter nicht locker. Für sie hat ihre Community sich längst zu einer Sucht entwickelt. Schließlich verschwindet Kimmy eines Tages plötzlich spurlos.
Ich hatte etwas Angst, dass die Ausgangssituation – ein verschwundenes kleines Mädchen – mir zu nahegehen könnte. Es hielt sich allerdings im Rahmen. Zum Einen erzählt die Autorin mit einer gewissen Distanz, die hier guttut, zum Anderen liegt das Hauptaugenmerk der Handlung auch bei den Ermittlungen, sowohl in der Vergangenheit.
Melanie als Jugendliche wird sehr detailliert skizziert. So kann der Leser gut nachvollziehen, wie diese unsichere junge Frau sich derart in ihrer fiktiven Blase verlieren kann. Sympathisch wird sie dadurch nicht, aber das ist auch nicht nötig. Sie leidet sehr unter dem Verschwinden ihrer Tochter. Aus ihrer Sicht wollte sie immer nur das Beste für ihre Kinder.
Auch die ermittelnde Polizeibeamtin Clara wird genauer vorgestellt und beleuchtet. Trotz eines ähnlichen Alters sind die beiden Frauen grundverschieden. Kein Wunder, dass Clara quasi aus allen Wolken fällt, als sie Einblick in Melanies selbsterstellte Welt und deren Gedanken erhält. Damit ist Clara allerdings nicht die Einzige. Wohl kaum jemand kann sich das Ausmaß und die Oberflächlichkeit dieser YouTube Sendungen wirklich vorstellen. Ganz zu schweigen von dem unermesslichen Schaden, den Melanie damit ihren Kindern zufügt. Es ist ein wirklich tiefer und sehr interessanter Einblick in eine fremde Welt, die Delphine de Vigan hier bietet.
Zugegebenermaßen wurde ich nicht sofort warm mit dem recht kühlen, distanzierten Schreibstil der Autorin, der Anfangs, wie auch die Filminhalte, recht oberflächlich wirkt. Die Erzählung wird immer wieder unterbrochen von Vernehmungsprotokollen verschiedenster Figuren zu Kimmys Verschwinden. Doch nach kurzer Zeit war ich gefesselt und der Roman hat mir gut gefallen. Störend fand ich nur ab und an den doch deutlich wahrnehmbaren erhobenen Zeigefinger der Autorin.
4 Sterne

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Welt ohne Männer

Die andere Hälfte der Welt
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Die andere Hälfte der Welt – Christina Sweeney-Baird
Wer auch immer in Pandemie-Zeiten noch Lust auf eine Dystopie inklusive Killer-Virus hat, dem sei dieser Roman ans Herz gelegt. Er wurde bereits vor ...

Die andere Hälfte der Welt – Christina Sweeney-Baird
Wer auch immer in Pandemie-Zeiten noch Lust auf eine Dystopie inklusive Killer-Virus hat, dem sei dieser Roman ans Herz gelegt. Er wurde bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie fertiggestellt und hat trotzdem teils beängstigende Parallelen zur Realität.
Schottland, 2025, ein tückisches Grippevirus befällt die Menschheit. Naja eigentlich nur die Männer und zu neunzig Prozent tötet es diese auch. Innerhalb weniger Monate verändert sich die Welt vollkommen. Die Frauen müssen sowohl mit ihrer Trauer um Ehemänner, Brüder, Söhne zurechtkommen, als auch mit einer Welt ohne Männer. Wirtschaft und Politik, viele Bereiche stehen vor dem Kollaps ehe die Frauen das Ruder übernehmen. Wird die Welt besser dadurch, dass sie von Frauen regiert wird?
Wer nun hier einen feministischen Roman erwartet, ist meiner Meinung nach falsch. Ein solcher ist es nämlich nicht. Obwohl die Männer sterben, sind die Frauen die Opfer, die als Hinterbliebene und Traumatisierte eine neue Welt aufbauen müssen. Ich persönlich sehe den feministischen Aspekt nicht unbedingt. Es ist vielmehr eine Studie, wie gehen die Menschen mit dieser Situation um? Währenddessen und Danach? Deshalb werden die Perspektiven und Blickwinkel verschiedener Frauen beleuchtet. Was bedeutet es für die Einzelne, die Familie zu verlieren? Was tut sie alles, um das zu verhindern und womit tröstet sie sich nach der akuten Trauerphase? Die Menschen, Männer, wie Frauen, machen Fehler. Bei Weitem nicht alle sind auch nur ansatzweise sympathisch, aber sie sind menschlich und in einer absoluten Ausnahmesituation. Ich fand das extrem spannend.
Besonders literarisch geschrieben ist dieses Werk jedoch leider nicht. Die Autorin setzt vielmehr auf Emotionen und hält mit der Kamera quasi direkt auf die trauernde Mutter, die gerade ihren kleinen Jungen begraben musste. Da gibt es viele sehr heftige Szenen. Das kann man gut finden oder nicht, ich fand es auf jeden Fall fesselnd und berührend.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man durch diese vielen unterschiedlichen Frauen, die begleitet werden, kaum Nähe zu einer einzelnen Figur aufbauen kann. Einige Standpunkte sind auch sehr ähnlich, sie verschmelzen ein bisschen zur größeren anonymen Masse. Aber vielleicht ist auch gerade das beabsichtigt.
Auf jeden Fall ist dies ein hochinteressanter, topaktueller Roman, der zum Nachdenken anregt. Gerade in unserer Zeit. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Laura und Nash

Whitestone Hospital - High Hopes
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Laura und Nash Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit dem Hintergrund des Krankenhausalltags. Zugegeben, am Anfang fand ich Lauras Monologe, mit denen sie die Vorgeschichte erzählt ziemlich umständlich ...

Laura und Nash Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit dem Hintergrund des Krankenhausalltags. Zugegeben, am Anfang fand ich Lauras Monologe, mit denen sie die Vorgeschichte erzählt ziemlich umständlich und langatmig. Doch bald schon hatte mich die Geschichte und ich war mittendrin. Die Liebesgeschichte ist toll und der medizinische Background hochinteressant. Dies ist der erste Band einer Reihe und endet mit einem extrem fiesen Cliffhanger. Offensichtlich geht es mit Laura und Nash weiter. Ich muss gleich mal gucken, wann der nächste Band erscheint.... 4 Sterne!

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