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Veröffentlicht am 16.04.2022

Fernweh-Alarm!

The Sea in your Heart
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Schon nach dem ersten Kapitel von "The Sea in Your Heart", welches ich übrigens wieder in einem spaßigen Buddyread mit Sofia von @SofiasworldofBooks gelesen habe (ganz herzliches Shoutout an meine Namensschwester, ...

Schon nach dem ersten Kapitel von "The Sea in Your Heart", welches ich übrigens wieder in einem spaßigen Buddyread mit Sofia von @SofiasworldofBooks gelesen habe (ganz herzliches Shoutout an meine Namensschwester, schaut unbedingt mal bei ihr vorbei!!!), war mir klar: Die Geschichte um Lilja und Jules geht mir viiiieeel näher als Band 1 von Kira Mohns Island-Reihe. "The Sea in Your Heart" teilt sich die wunderschöne Kulisse und den atmosphärischen Schreibstil mit der Geschichte von Elín und Jón, aber hier konnten mich Figuren und Thema ebenfalls abholen, was in "The Sky in Your Eyes" leider nicht der Fall gewesen war. Kira Mohn verbindet hier eine gefühlsvolle, leise Liebesgeschichte mit gesellschaftlich relevanten Themen vor einem Traumsetting mit Fernweh-Alarm und hat mich damit fast vollständig überzeugen können!

Schon das Cover ist einfach wunderschön und atmosphärisch. Das Naturmotiv zeigt eine einsame Bucht bei Sonnenuntergang, bei dem sich das Licht des orangefarbenen Himmels in der Brandung und im schwarzen Sand bricht. Der geschwungene und mit goldenem Staub verzierte Titel passt dabei sowohl graphisch als auch inhaltlich perfekt ins Bild. Im Gegensatz zur verschneiten Winterbucht und den kalten Grün- und Blautönen von Band 1 wirkt schon das Cover von Band 2 hoffnungsvoller, wärmer und fröhlicher. Das Covermotiv setzt sich übrigens genau wie in Band 1 auch innerhalb des Buches fort und ist zu Beginn eines jeden Kapitels zu finden und hach, ich liebe den Kapiteldruck einfach! Die Polarlichter in Band 1 waren ja schon schön, aber hier hat sich der Verlag echt selbst übertroffen... Hervorheben will ich auch die stimmungsvollen Fotos von wichtigen Schauplätzen, die wir zusammen mit Jón und Elín im Laufe der Handlung besuchen, und die in eine Karte Islands integriert in der vorderen Leselasche zu finden sind. In der hinteren Leselasche sind Portraitbilder der im Buch vorkommenden Wal- und Delfinarten abgebildet, sodass man auch bei geringem Vorwissen sofort ein Bild vor Augen hat, wenn beispielsweise von einem Minkwal die Rede ist.

Erster Satz: "Das Wasser ist schwarz, und es weht kaum ein Wind."

"The Sea in Your Heart" beginnt ohne große Umschweife mit einer ganz schön heftigen und dramatischen Szene, in denen wir Lilja und die Crew der Umweltschutzorganisation "Wild & Free" live bei einer ihrer Aktionen erleben. Auch wenn ich niemals mit einem solchen Einstieg gerechnet hätte, finde ich ihn sehr gelungen, da die Autorin auf diese Art unmittelbar starke Gefühle in mir wecken konnte: Sympathie für die Hauptfigur, die mit viel Mut für ihre Ideale einsteht, und Wut auf die grausamen Praktiken der Walfänger, welche mich über das gesamte Buch hinweg begleitet hat. Schon mit den ersten Kapitel wird also klar, dass "The Sea in Your Heart" mehr ist, als eine Liebesgeschichte und Kira Mohn ihre 320 Seiten ebenfalls dazu nutzt, um über die Fischereiindustrie, den kommerziellen Walfang und Tierschutzanliegen zu sprechen. Dabei greift Kira Mohn auf eine so eindrückliche Schilderung zurück - sowohl die schönen als auch die schrecklichen Szenen liefen vor meinen Augen ab wie ein Film -, dass man sofort losziehen, mit Lilja auf einer Whalewatching Tour die Giganten der Meere mit eigenen Augen beobachten und sie vor der Grausamkeit der Menschen beschützen will.

"Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt, mit Sicherheit gibt es eine Million Erfahrungen, die ich erst noch machen muss, aber wenn ich mittlerweile von einem überzeugt bin, dann davon: Tiere empfinden Freude und Glück genauso wie Leid und Trauer. Ja, Trauer. Nicht nur Schmerz. Und deshalb bin ich froh um alles, das ich dazu beitragen kann, ihnen das Leben zu ermöglichen, das sie verdienen. Frei. Friedlich. Ungestört."

Dabei spielen natürlich auch das wundervolle Setting und der humorvolle, lebendige Schreibstil der Autorin eine große Rolle. Nach Kanadas Nationalpark und Irlands Küste entführt die Autorin diesmal an den Sehnsuchtsort Island. Nachdem wir in Band 1 schon zusammen mit Elín und Jón die Gletscherhöhle im Vatnajökull besucht, Fotos am Diamantstrand in der Gletscherlagune Jökulsarlon gemacht, ein Picknick bei Sonnenaufgang am Skogafoss veranstaltet und den Ausblick auf die berühmten Reynisdrangar genossen haben, führt uns die Autorin hier ins beschauliche Bárafjörður und natürlich raus auf den arktischen Ozean. Auch wenn mich die isländischen Ortsnamen echt fertig machen und ich weder weiß, wie man sie ausspricht, noch mich an einen davon erinnern kann, ohne ihn nachzuschlagen, hätte ich nach dem Lesen jetzt starke Lust, selbst dieses magische Setting zu besuchen und unter der Mitternachtssonne die gigantischen Meeressäuger zu beobachten.

"Hunters will be hunted", sagt Ari und lächelt ein grimmiges Lächeln. Er hebt eine Hand, und im Vorübergehen schlage ich ein."

Die angesprochenen Themen und das Setting sind also genau wie in allen Büchern von Kira Mohn wichtige Standbeine der Geschichte. Auch wenn die Liebesgeschichte nicht ausschließlich im Vordergrund steht, stimmt die Chemie zwischen den beiden Figuren jedoch vom ersten Moment ihrer Begegnung an und gerade das erste Drittel wird uns mit überraschend heißen Szenen versüßt. Aus diesem Grund finde ich es auch nicht weiter dramatisch, dass die "Wendung", auf welche Art der männliche Love Interest in den Fall verwickelt ist, sehr vorhersehbar ist und man beim Lesen eigentlich nur auf den Moment wartet, in dem die Blase platzt und Lilja und Jules auf dem Boden der Tatsachen landen. Glücklicherweise führt die doch recht stereotypische Anwalt-trifft-auf-Weltverbesserin-Konstellation jedoch nicht zu unnötigem Drama und aufgebauschten Konflikten. Stattdessen bleibt die Geschichte recht sachlich, abgeklärt und versteht es, Gefühle zu vermitteln, diese aber gleich richtig einzusortieren. Da ich im New Adult Genre kaum etwas anstrengender finde, als aneinander vorbei redenden Figuren, die starrsinnig auf ihrem Standpunkt beharren und sich stumpfsinnig in unnötigen Streits verrennen, konnte "The Sea in Your Heart" damit ordentlich Pluspunkte sammeln!

"Warum sind manche Leute so egoistisch. So blind und blöd und merkbefreit?"


An diesem Eindruck eines sehr natürlichen Konflikts stark beteiligt ist die Protagonistin und Ich-Erzählerin Lilja. Auch wenn sie selbstbewusst und leidenschaftlich auftreten kann, sticht sie vor allem mit ihrer reflektierten Art hervor und trägt durch ihre offene Kommunikation und ihrer Ehrlichkeit sich selbst aber auch anderen Gegenüber stark zu einer Minimalisierung des Dramas bei. Über die 320 Seiten ist sie mir sehr schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich leider das Gefühl hatte, außer ihrer Leidenschaft für den Tierschutz nicht besonders viel über sie zu wissen. Wie ist sie aufgewachsen? Was ist ihr Lieblingsessen? Welche Hobbies hat sie? Auch wenn solche Hintergrundinfos für die Handlung absolut irrelevant sind, tragen sie doch dazu bei, dass man sie als vielseitigen und lebendigen Charakter kennenlernen. Hier schien es leider, als hätten wir nur einen Teil von ihr kennengelernt. Genauso ging es mir auch mit Jules. Jener ist ein sehr liebenswerter Charakter, der trotz seiner schwierigen Position und seines Interessenkonflikts einen durchweg positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Leider erfahren wir aber auch von ihm nicht besonders viel und gerade bezüglich seines Lebens in Japan oder einigen Hintergründen zu seinem Job hätten mir noch ein paar Ausführungen gefehlt. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Geschichte auch stark davon profitiert hätte, ihn ab und an ebenfalls aus seiner Perspektive erzählen zu lassen, um besonders seine Meinungsänderung besser nachvollziehen zu können.

"Du entscheidet, wie frei du wirklich bist"


Gerade auch gegen Ende, als sich der große Konflikt recht flott auflöst, ist mir demnach der Gedanke gekommen, dass die Geschichte gerne 50 bis 100 Seiten mehr hätte haben können. Das ist jedoch Kritik auf hohem Niveau und soll nur verdeutlichen, an welchen Stellen mir die letzten Prozente gefehlt haben, um 5 Sterne vergeben zu können. Ebenfalls etwas verwundert hat mich, dass die Figuren aus Band 1, also Liljas Bruder Jón und dessen Freundin Elín, beinahe gar nicht vorkommen und die beiden Bände somit nur schwach miteinander verbunden sind. Zwar werden die beiden an wenigen Stellen kurz erwähnt, eine wirkliche Rolle für die Handlung spielen sie aber nicht, weshalb ich die Island-Reihe nicht wirklich als zusammenhängende Dilogie begreife. "The Sky in Your Eyes" und "The Sea in Your Heart" sind also unabhängig voneinander lesbar, weshalb ich nach meinen Schwierigkeiten mit Thema und Figuren von Band 1 empfehlen würde, nur "The Sea in Your Heart" zur Hand zu nehmen.



Fazit:

Kira Mohn verbindet in "The Sea in Your Heart" eine gefühlsvolle, leise Liebesgeschichte mit gesellschaftlich relevanten Themen vor einem Traumsetting mit Fernweh-Alarm und hat mich damit viel mehr mitreißen können als mit dem ersten Teil ihrer Island-Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2022

Fernweh-Alarm!

The Sea in your Heart
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Schon nach dem ersten Kapitel von "The Sea in Your Heart", welches ich übrigens wieder in einem spaßigen Buddyread mit Sofia von @SofiasworldofBooks gelesen habe (ganz herzliches Shoutout an meine Namensschwester, ...

Schon nach dem ersten Kapitel von "The Sea in Your Heart", welches ich übrigens wieder in einem spaßigen Buddyread mit Sofia von @SofiasworldofBooks gelesen habe (ganz herzliches Shoutout an meine Namensschwester, schaut unbedingt mal bei ihr vorbei!!!), war mir klar: Die Geschichte um Lilja und Jules geht mir viiiieeel näher als Band 1 von Kira Mohns Island-Reihe. "The Sea in Your Heart" teilt sich die wunderschöne Kulisse und den atmosphärischen Schreibstil mit der Geschichte von Elín und Jón, aber hier konnten mich Figuren und Thema ebenfalls abholen, was in "The Sky in Your Eyes" leider nicht der Fall gewesen war. Kira Mohn verbindet hier eine gefühlsvolle, leise Liebesgeschichte mit gesellschaftlich relevanten Themen vor einem Traumsetting mit Fernweh-Alarm und hat mich damit fast vollständig überzeugen können!

Schon das Cover ist einfach wunderschön und atmosphärisch. Das Naturmotiv zeigt eine einsame Bucht bei Sonnenuntergang, bei dem sich das Licht des orangefarbenen Himmels in der Brandung und im schwarzen Sand bricht. Der geschwungene und mit goldenem Staub verzierte Titel passt dabei sowohl graphisch als auch inhaltlich perfekt ins Bild. Im Gegensatz zur verschneiten Winterbucht und den kalten Grün- und Blautönen von Band 1 wirkt schon das Cover von Band 2 hoffnungsvoller, wärmer und fröhlicher. Das Covermotiv setzt sich übrigens genau wie in Band 1 auch innerhalb des Buches fort und ist zu Beginn eines jeden Kapitels zu finden und hach, ich liebe den Kapiteldruck einfach! Die Polarlichter in Band 1 waren ja schon schön, aber hier hat sich der Verlag echt selbst übertroffen... Hervorheben will ich auch die stimmungsvollen Fotos von wichtigen Schauplätzen, die wir zusammen mit Jón und Elín im Laufe der Handlung besuchen, und die in eine Karte Islands integriert in der vorderen Leselasche zu finden sind. In der hinteren Leselasche sind Portraitbilder der im Buch vorkommenden Wal- und Delfinarten abgebildet, sodass man auch bei geringem Vorwissen sofort ein Bild vor Augen hat, wenn beispielsweise von einem Minkwal die Rede ist.

Erster Satz: "Das Wasser ist schwarz, und es weht kaum ein Wind."

"The Sea in Your Heart" beginnt ohne große Umschweife mit einer ganz schön heftigen und dramatischen Szene, in denen wir Lilja und die Crew der Umweltschutzorganisation "Wild & Free" live bei einer ihrer Aktionen erleben. Auch wenn ich niemals mit einem solchen Einstieg gerechnet hätte, finde ich ihn sehr gelungen, da die Autorin auf diese Art unmittelbar starke Gefühle in mir wecken konnte: Sympathie für die Hauptfigur, die mit viel Mut für ihre Ideale einsteht, und Wut auf die grausamen Praktiken der Walfänger, welche mich über das gesamte Buch hinweg begleitet hat. Schon mit den ersten Kapitel wird also klar, dass "The Sea in Your Heart" mehr ist, als eine Liebesgeschichte und Kira Mohn ihre 320 Seiten ebenfalls dazu nutzt, um über die Fischereiindustrie, den kommerziellen Walfang und Tierschutzanliegen zu sprechen. Dabei greift Kira Mohn auf eine so eindrückliche Schilderung zurück - sowohl die schönen als auch die schrecklichen Szenen liefen vor meinen Augen ab wie ein Film -, dass man sofort losziehen, mit Lilja auf einer Whalewatching Tour die Giganten der Meere mit eigenen Augen beobachten und sie vor der Grausamkeit der Menschen beschützen will.

"Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt, mit Sicherheit gibt es eine Million Erfahrungen, die ich erst noch machen muss, aber wenn ich mittlerweile von einem überzeugt bin, dann davon: Tiere empfinden Freude und Glück genauso wie Leid und Trauer. Ja, Trauer. Nicht nur Schmerz. Und deshalb bin ich froh um alles, das ich dazu beitragen kann, ihnen das Leben zu ermöglichen, das sie verdienen. Frei. Friedlich. Ungestört."

Dabei spielen natürlich auch das wundervolle Setting und der humorvolle, lebendige Schreibstil der Autorin eine große Rolle. Nach Kanadas Nationalpark und Irlands Küste entführt die Autorin diesmal an den Sehnsuchtsort Island. Nachdem wir in Band 1 schon zusammen mit Elín und Jón die Gletscherhöhle im Vatnajökull besucht, Fotos am Diamantstrand in der Gletscherlagune Jökulsarlon gemacht, ein Picknick bei Sonnenaufgang am Skogafoss veranstaltet und den Ausblick auf die berühmten Reynisdrangar genossen haben, führt uns die Autorin hier ins beschauliche Bárafjörður und natürlich raus auf den arktischen Ozean. Auch wenn mich die isländischen Ortsnamen echt fertig machen und ich weder weiß, wie man sie ausspricht, noch mich an einen davon erinnern kann, ohne ihn nachzuschlagen, hätte ich nach dem Lesen jetzt starke Lust, selbst dieses magische Setting zu besuchen und unter der Mitternachtssonne die gigantischen Meeressäuger zu beobachten.

"Hunters will be hunted", sagt Ari und lächelt ein grimmiges Lächeln. Er hebt eine Hand, und im Vorübergehen schlage ich ein."

Die angesprochenen Themen und das Setting sind also genau wie in allen Büchern von Kira Mohn wichtige Standbeine der Geschichte. Auch wenn die Liebesgeschichte nicht ausschließlich im Vordergrund steht, stimmt die Chemie zwischen den beiden Figuren jedoch vom ersten Moment ihrer Begegnung an und gerade das erste Drittel wird uns mit überraschend heißen Szenen versüßt. Aus diesem Grund finde ich es auch nicht weiter dramatisch, dass die "Wendung", auf welche Art der männliche Love Interest in den Fall verwickelt ist, sehr vorhersehbar ist und man beim Lesen eigentlich nur auf den Moment wartet, in dem die Blase platzt und Lilja und Jules auf dem Boden der Tatsachen landen. Glücklicherweise führt die doch recht stereotypische Anwalt-trifft-auf-Weltverbesserin-Konstellation jedoch nicht zu unnötigem Drama und aufgebauschten Konflikten. Stattdessen bleibt die Geschichte recht sachlich, abgeklärt und versteht es, Gefühle zu vermitteln, diese aber gleich richtig einzusortieren. Da ich im New Adult Genre kaum etwas anstrengender finde, als aneinander vorbei redenden Figuren, die starrsinnig auf ihrem Standpunkt beharren und sich stumpfsinnig in unnötigen Streits verrennen, konnte "The Sea in Your Heart" damit ordentlich Pluspunkte sammeln!

"Warum sind manche Leute so egoistisch. So blind und blöd und merkbefreit?"


An diesem Eindruck eines sehr natürlichen Konflikts stark beteiligt ist die Protagonistin und Ich-Erzählerin Lilja. Auch wenn sie selbstbewusst und leidenschaftlich auftreten kann, sticht sie vor allem mit ihrer reflektierten Art hervor und trägt durch ihre offene Kommunikation und ihrer Ehrlichkeit sich selbst aber auch anderen Gegenüber stark zu einer Minimalisierung des Dramas bei. Über die 320 Seiten ist sie mir sehr schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich leider das Gefühl hatte, außer ihrer Leidenschaft für den Tierschutz nicht besonders viel über sie zu wissen. Wie ist sie aufgewachsen? Was ist ihr Lieblingsessen? Welche Hobbies hat sie? Auch wenn solche Hintergrundinfos für die Handlung absolut irrelevant sind, tragen sie doch dazu bei, dass man sie als vielseitigen und lebendigen Charakter kennenlernen. Hier schien es leider, als hätten wir nur einen Teil von ihr kennengelernt. Genauso ging es mir auch mit Jules. Jener ist ein sehr liebenswerter Charakter, der trotz seiner schwierigen Position und seines Interessenkonflikts einen durchweg positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Leider erfahren wir aber auch von ihm nicht besonders viel und gerade bezüglich seines Lebens in Japan oder einigen Hintergründen zu seinem Job hätten mir noch ein paar Ausführungen gefehlt. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Geschichte auch stark davon profitiert hätte, ihn ab und an ebenfalls aus seiner Perspektive erzählen zu lassen, um besonders seine Meinungsänderung besser nachvollziehen zu können.

"Du entscheidet, wie frei du wirklich bist"


Gerade auch gegen Ende, als sich der große Konflikt recht flott auflöst, ist mir demnach der Gedanke gekommen, dass die Geschichte gerne 50 bis 100 Seiten mehr hätte haben können. Das ist jedoch Kritik auf hohem Niveau und soll nur verdeutlichen, an welchen Stellen mir die letzten Prozente gefehlt haben, um 5 Sterne vergeben zu können. Ebenfalls etwas verwundert hat mich, dass die Figuren aus Band 1, also Liljas Bruder Jón und dessen Freundin Elín, beinahe gar nicht vorkommen und die beiden Bände somit nur schwach miteinander verbunden sind. Zwar werden die beiden an wenigen Stellen kurz erwähnt, eine wirkliche Rolle für die Handlung spielen sie aber nicht, weshalb ich die Island-Reihe nicht wirklich als zusammenhängende Dilogie begreife. "The Sky in Your Eyes" und "The Sea in Your Heart" sind also unabhängig voneinander lesbar, weshalb ich nach meinen Schwierigkeiten mit Thema und Figuren von Band 1 empfehlen würde, nur "The Sea in Your Heart" zur Hand zu nehmen.



Fazit:

Kira Mohn verbindet in "The Sea in Your Heart" eine gefühlsvolle, leise Liebesgeschichte mit gesellschaftlich relevanten Themen vor einem Traumsetting mit Fernweh-Alarm und hat mich damit viel mehr mitreißen können als mit dem ersten Teil ihrer Island-Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Mitreißende, sexy und humorvolle Fortsetzung mit etwas zu niedriger Handlungsdichte...

Flesh and Fire – Liebe kennt keine Grenzen
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Nachdem der Auftakt der Saga um Poppy und Hawke in "Blood and Ash" im August des letztes Jahres schon ordentlich vorgelegt hat, war ich natürlich sehr gespannt, ob es in Band 2 genauso mitreißend, sexy ...

Nachdem der Auftakt der Saga um Poppy und Hawke in "Blood and Ash" im August des letztes Jahres schon ordentlich vorgelegt hat, war ich natürlich sehr gespannt, ob es in Band 2 genauso mitreißend, sexy und humorvoll weitergehen wird. Zwar hatte ich mir nach all den begeisterten Stimmen von "Flesh and Fire" etwas mehr erhofft und hätte mir vor allem zu Beginn eine etwas lebhaftere Handlung gewünscht, insgesamt kann Jennifer L. Armentrout aber auch in ihrer Fortsetzung ohne Probleme an den Charme ihrer ersten Reihen wie "Dark Elements" oder "Obsidian" anknüpfen und hat mich abermals gut unterhalten können.

"Du bist wunderschön, wenn du in ernstem Schweigen versinkst, aber wenn du lachst, stellst du den Sonnenaufgang über den Skotos-Berge in den Schatten."

Schon die Gestaltung verspricht ein dynamisches und atmosphärisches High-Fantasy-Abenteuer. Zusehen sind Poppys Dolch und ein Pfeil, welche sich vor dem cremeweißen Hintergrund eines dichten Wurzelwerks mit goldenen Blättern kreuzen. Neben der unterschiedlichen Farbgebung, die auf ein anderes Setting hindeutet, sind hier als zusätzliches Motiv zwei Goldringe hinzugefügt, die die bevorstehende Heirat von Poppy und Casteel symbolisieren. Verworren, magisch und sexy - das sind Assoziationen, die mir beim Betrachten des Covers einfallen und diese passen auch ganz wunderbar zur Geschichte. Ich liebe es also, dass der Verlag den Titel und die Covergestaltung der Originalausgabe beibehalten hat. Aber was bitte soll dieser nichtssagende schwülstige Untertitel? Schon bei "Wicked" habe ich über den deutschen Untertitel "Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit" nur schmunzeln können. Und jetzt "Liebe kennt keine Grenzen" - Mal im Ernst, Heyne Verlag, welches Genie denkt sich bei Euch die Untertitel aus? Sehr gut gefallen hat mir, dass in dieser Fortsetzung eine Karte beigefügt ist, die die beiden Königreich Solis und Atlantia abbildet. Da die Protagonisten in diesem Band viel unterwegs sind, hilft es sehr, sich die Lage der unterschiedlichen Schauplätze auch graphisch vor Augen führen zu können.

Erster Satz: "Wir kehren heim, um zu heiraten, meine Prinzessin."

"Flesh and Fire" beginnt exakt an der Stelle, an der Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger geendet hatte: mit Casteels Verkündung, dass er mit Poppy in sein Heimatland Atlantia zurückkehren wird, um sie zu heiraten. Für unsere Ich-Erzählerin und Hauptprotagonistin ist diese Ankündigung ein fieser Schlag ins Gesicht. Sie musste in kürzester Zeit nicht nur erfahren, dass die Aufgestiegenen, die sie aufgezogen haben, sich als herzlose Vampyre von der sterblichen Bevölkerung nähren und ihre Heimat damit in den Ruin treiben, sondern auch, dass ihre Rolle als Auserwählte, als "Jungfräuliche", nur dazu dienen sollte, weitere Vampyre erschaffen zu können. Und nun wurde sie auch noch von dem Mann entführt, den sie glaubte zu lieben, der sich dann jedoch als der dunkle Sohn entpuppte, vor dem sie immer gewarnt wurde. Ganz schön viel zu verkraften... Doch Poppy wäre nicht Poppy, wenn sie nicht trotz all der Schwierigkeiten mit hocherhobenem Haupt und scharfer Zunge um das kämpfen würde, was sie schon immer wollte: Freiheit.

"Ich hatte Hawke meine Geheimnisse anvertraut. Meine Sehnsüchte, meinen Körper, mein Herz, mein... Leben. Ich hatte ihm alles anvertraut, aber nichts an ihm war real gewesen. Nicht einmal sein Name. Er hatte mich ins Taumeln gebracht, und ich war ihm verfallen - und jetzt hatte ich Angst, dass ich trotz seines Verrats immer weiter fallen würde."

Jennifer L. Armentrout erleichtert uns durch kurze Rückblicke und Wiederholungen den Wiedereinstieg in die Geschichte, sodass man schnell wieder mitten im Geschehen ist. Statt wie nach dem turbulenten Finale von Band 1 erwartet, voll durchzusteigen und nach Atlantia zu reisen, bleiben wir mit den Figuren noch für eine ganze Weile auf der Burg in Neuanfurth und schauen Poppy und Casteel dabei zu, wie sie emotional mit der neuen Situation umgehen. Es wird also schnell klar, dass genau wie in "Blood and Ash" auch hier wieder die Entwicklung der Beziehung zwischen Poppy und Casteel im Vordergrund steht. Schon Band 1 war ja kein temporeicher Pageturner und lebte mehr von der Spannung zwischen den beiden Figuren und den Rätseln des Settings als von Action und Wendungen. Hier gerät jedoch gerade im ersten Drittel die Handlung so stark in den Hintergrund, dass man alle nennenswerte Ereignisse der ersten 300 Seiten an einer Hand abzählen kann. Zwar gelingt es der Autorin durch andere Erzählelemente die Spannung zu jedem Zeitpunkt aufrechtzuerhalten, der Einstieg liest sich dadurch trotzdem etwas zäh. Schade ist auch, dass sich durch die dünne Handlung die wohlplatzierten Hinweise auf die spätere Wendung auch hier schon recht schnell zu einem offensichtlichen Bild zusammensetzten und mich ihre Enthüllungen gegen Ende lang nicht so überrascht haben, wie sie es bei einer etwas größeren Handlungsdichte hätten können.

"Er war sowohl Schurke als auch Held. Monster und Monsterjäger. Ich hatte keine Angst, dass er sich von mir nähren würde. Ich hatte Angst vor mir selbst. Davor, wie schnell mein Herz schlug."

Diese Kritikpunkte erklären zwar, weshalb ich mir ein wenig mehr erhofft hatte, schmälern jedoch nicht die Tatsache, dass ich mit "Flesh and Fire" wieder unheimlich viel Spaß hatte und am liebsten den ganzen Tag nichts anderes gemacht als gelesen hätte. Auch hier kann man wieder in jeder Zeile die typische JLA Handschrift erkennen: "Flesh and Fire" bringt mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum Fluchen. Auch der schlimmste Mord und Totschlag hält Jennifer L. Armentrout nicht davon ab, uns mit einem humorvollen Unterton ab und zu zum Lachen zu bringen. Zwischen all den romantischen, actionreichen und erschreckenden Szenen nimmt sie mit ihrem treffenden Humor vielen Problemen die Spitze und macht die Geschichte trotz des eher handlungsarmen Beginns unglaublich unterhaltsam. Casteels Zweideutigkeiten, Poppys Sarkasmus, die vielen Insiderwitzen (Stichwort: Miss Willas Tagebuch) und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen zwischen der erfahrungshungrigen, unerfahrenen Poppy und dem selbstsicheren Prinzen Casteel haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die 800 Seiten wie im Flug vergehen.

"Deine Lügen klingen so süß."
Ich ignorierte ihn. "Casteel..."
"Aber nicht so süß wie mein Name aus deinem Mund."
Ich knurrte leise. "Du bist..."
"Fantastisch? Bezaubernd? Unwiderstehlich?"
"Nervtötend ohne Ende."

Sehr gut gefällt mir auch, dass die Autorin hier ihr Setting stark weiterentwickelt und viele Antworten zu Fragen nachreicht, die in Band 1 unbeantwortet geblieben sind. Jennifer L. Armentrout entführt in eine von einem lang vergangenen Krieg zerrissenen Fantasy-Welt mit verschiedenen, von hohen Mauern umgebenen Herzogtümern, die Menschen und sogenannte "Aufgestiegene" vor den Attacken der "Hungernden" beschützen, die im Blutwald leben und mit dem Nebel kommend über die Menschen herfallen. Neben den sehr greifbaren Gefahren dieser mittelalterlichen Welt spielen auch Götter, Atlantianer und Wölfische eine Rolle, welche jedoch mehr Religion und Aberglaube als Realität sind - dachte Poppy zumindest. Doch als sie gleich mehrere Wölfische trifft, sich in einen Atlantianer verliebt und erfährt, dass nicht sie, sondern die Aufgestiegenen für die "Hungernden" verantwortlich sind und das Königreich in Gefahr bringen, muss sie diese Einstellung nochmal überdenken. Im Verlauf dieser Fortsetzung erfahren wir gemeinsam mit der sehr neugierigen Protagonistin dank ihrer gefühlt eine Million Fragen endlich mehr über Atlantia, die unterschiedlichen Blutlinien der Atlantianer, den großen Krieg und die ruhenden Götter. Dabei kommt die ein oder andere Überraschung ans Licht und zu Beginn schwer greifbare Begriffe und Konstrukte dieser Welt werden auch für die Leser zunehmend realer. Leider bemerkt man in dem Zuge auch, dass sich hinter dem, was auf den ersten Blick sehr fremdartig und originell erschien, viele bekannte Fabelwesen wie Zombies, Vampyre, Werwölfe oder Fae verbergen.

"Schönheit, mein liebes Kind, findet man oft in dem Zerbrochenen, versteckt hinter Stacheln. Und sie kommt immer unerwartet."

Da das Setting genau wie die Handlung jedoch ebenfalls neben den beiden Hauptfiguren und deren Beziehung verblasst, spielt das keine große Rolle. Genau wie in Band 1 bestehen mindestens zwei Drittel der 800 Seiten aus Interaktionen zwischen Poppy und Casteel, was für einen wahnsinnig hohen Unterhaltungsfaktor sorgt, da die Elektrizität zwischen den beiden eine ganze Stadt mit Strom versorgen könnte. Neben den vielen heißen Szenen, die sich zwischen den beiden ergeben, sticht jedoch auch die emotionale Entwicklung der beiden hervor. Während Poppy durch den Zuwachs an Informationen, Erfahrungen und Autonomie als Person wächst und sich immer mehr von ihrer Rolle als von den Göttern auserwählte "Jungfräuliche" löst, ist es bei Casteel vor allem unser Bild von ihm, dass im Wandel begriffen ist. In Band 1 hat er sich als Hawke als mitfühlende, düstere, selbstbewusste, humorvolle, starke und unverschämt heiße Figur vorgestellt (der Inbegriff männlicher Perfektion, die droht, Rhysand als ultimativer Bookboyfriend Konkurrenz zu machen). Gemeinsam mit Poppy befürchten wir zu Beginn von Band 2 nun, dass das nur eine Maske war, um zu bekommen, was er möchte: ein Pfand, das er bei der Königin von Solis gegen seinen Bruder eintauschen kann. Mit der Zeit wird jedoch klar, dass er eine komplexe Figur mit ganz unterschiedlichen Masken und Rollen ist, die alle zu ihm gehören und die Seite, die er als Hawke gezeigt hat, seine natürliche Reaktion auf Poppy ist. Während er immer mehr Gefühle offenbart, von seinem Schicksal erzählt und sich emotional immer mehr öffnet, ist er mir noch mehr ans Herz gewachsen als in Band 1.

"Auch wenn Casteel kein Ungeheuer war, war er durchaus fähig, ungeheuerliche Dinge zu tun, um zu bekommen, was er wollte. Er war kein guter Mann - weder Retter noch Heiliger. Er hatte getötet, um seinen Bruder zu befreien. Er hatte zahllose Leute - Sterbliche und Atlantianer gleichermaßen - benutzt, um ans Ziel zu gelangen. Und das würde er auch in Zukunft tun. Für ihn heiligte der Zweck die Mittel. Trotzdem hatte er eine Linie gezogen, die er nicht überschreiten würde. Und diese Linie war ich."

Auch die beiden in Kombination bekommen hier ordentlich mehr Tiefe und zu ihrer unglaublichen Chemie gesellt sich ein steigender Cuteness-Faktor dazu. Zwischenzeitlich hat mich genervt, dass die beiden ihre Gefühle füreinander nicht eingestehen konnten und hatte befürchtet, dass sich das daraus resultierende Drama weit über das Ende von Band 2 hinaus in die Länge ziehen würde. Diese Befürchtung stellte sich zum Glück als unberechtigt heraus und ich wurde positiv davon überrascht, auf welch vergleichbar reife Art und Weise die beiden sich im letzten Drittel ausgesprochen haben. Allgemein sind die letzten 200 Seiten der beste Teil des Romans und zeigen, welches Potenzial in der Erzählung steckt. Nach einem epischen Showdown endet "Flesh and Fire" mal wieder auf die typische Armentrout´sche "haha-du-dummer-Leser-hier-hast-du-einen-krassen-Cliffhanger-jetzt-komm-damit-klar-und-zerbreche-dir-darüber-den-Kopf-bis-der-nächste-Teil-rauskommt"-Art, die die Vorfreude auf Band 3 in die Höhe schnellen ließ. Zum Glück erscheint "Crown and Bones" ja schon am 09. Mai, sodass wir nicht mehr allzu lange warten müssen...

Zum Abschluss noch mein Lieblingszitat:

"Ich hatte mich in ihn verliebt, weil er mir nie verboten hatte, nach Schwert oder Bogen zu greifen, sondern mir beides in die Hand gedrückt hatte. Meine Gefühle waren gewachsen, als mir klar geworden war, dass Casteel aus vielen verschiedenen Gründen viele verschiedene Masken trug. Sie waren immer stärker und stärker geworden, als ich erkannt hatte, dass er tatsächlich jeden töten würde, der mich beleidigte, ganz egal, wie falsch es sein mochte. Und die Liebe zu ihm hatte schließlich tiefe Wurzeln geschlagen, als mir bewusst geworden war, wie viel Stärke und Willenskraft er in sich trug, um alles zu überleben, was ihm angetan worden war und trotzdem noch Teile des Mannes in sich zu finden, der er einmal gewesen war."



Fazit:


"Flesh and Fire" bringt mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum Fluchen. Jennifer L. Armentrouts Fortsetzung überzeugt vor allem mit dem starken Fokus auf die Charakterentwicklung, der magischen Atmosphäre, dem gewohnt spritzigen Schreibstil und der prickelnden Chemie der Figuren. Ich hätte gerade mir zu Beginn jedoch eine lebhaftere Handlung gewünscht!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Mitreißende, sexy und humorvolle Fortsetzung mit etwas zu niedriger Handlungsdichte...

Flesh and Fire – Liebe kennt keine Grenzen
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Nachdem der Auftakt der Saga um Poppy und Hawke in "Blood and Ash" im August des letztes Jahres schon ordentlich vorgelegt hat, war ich natürlich sehr gespannt, ob es in Band 2 genauso mitreißend, sexy ...

Nachdem der Auftakt der Saga um Poppy und Hawke in "Blood and Ash" im August des letztes Jahres schon ordentlich vorgelegt hat, war ich natürlich sehr gespannt, ob es in Band 2 genauso mitreißend, sexy und humorvoll weitergehen wird. Zwar hatte ich mir nach all den begeisterten Stimmen von "Flesh and Fire" etwas mehr erhofft und hätte mir vor allem zu Beginn eine etwas lebhaftere Handlung gewünscht, insgesamt kann Jennifer L. Armentrout aber auch in ihrer Fortsetzung ohne Probleme an den Charme ihrer ersten Reihen wie "Dark Elements" oder "Obsidian" anknüpfen und hat mich abermals gut unterhalten können.

"Du bist wunderschön, wenn du in ernstem Schweigen versinkst, aber wenn du lachst, stellst du den Sonnenaufgang über den Skotos-Berge in den Schatten."

Schon die Gestaltung verspricht ein dynamisches und atmosphärisches High-Fantasy-Abenteuer. Zusehen sind Poppys Dolch und ein Pfeil, welche sich vor dem cremeweißen Hintergrund eines dichten Wurzelwerks mit goldenen Blättern kreuzen. Neben der unterschiedlichen Farbgebung, die auf ein anderes Setting hindeutet, sind hier als zusätzliches Motiv zwei Goldringe hinzugefügt, die die bevorstehende Heirat von Poppy und Casteel symbolisieren. Verworren, magisch und sexy - das sind Assoziationen, die mir beim Betrachten des Covers einfallen und diese passen auch ganz wunderbar zur Geschichte. Ich liebe es also, dass der Verlag den Titel und die Covergestaltung der Originalausgabe beibehalten hat. Aber was bitte soll dieser nichtssagende schwülstige Untertitel? Schon bei "Wicked" habe ich über den deutschen Untertitel "Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit" nur schmunzeln können. Und jetzt "Liebe kennt keine Grenzen" - Mal im Ernst, Heyne Verlag, welches Genie denkt sich bei Euch die Untertitel aus? Sehr gut gefallen hat mir, dass in dieser Fortsetzung eine Karte beigefügt ist, die die beiden Königreich Solis und Atlantia abbildet. Da die Protagonisten in diesem Band viel unterwegs sind, hilft es sehr, sich die Lage der unterschiedlichen Schauplätze auch graphisch vor Augen führen zu können.

Erster Satz: "Wir kehren heim, um zu heiraten, meine Prinzessin."

"Flesh and Fire" beginnt exakt an der Stelle, an der Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger geendet hatte: mit Casteels Verkündung, dass er mit Poppy in sein Heimatland Atlantia zurückkehren wird, um sie zu heiraten. Für unsere Ich-Erzählerin und Hauptprotagonistin ist diese Ankündigung ein fieser Schlag ins Gesicht. Sie musste in kürzester Zeit nicht nur erfahren, dass die Aufgestiegenen, die sie aufgezogen haben, sich als herzlose Vampyre von der sterblichen Bevölkerung nähren und ihre Heimat damit in den Ruin treiben, sondern auch, dass ihre Rolle als Auserwählte, als "Jungfräuliche", nur dazu dienen sollte, weitere Vampyre erschaffen zu können. Und nun wurde sie auch noch von dem Mann entführt, den sie glaubte zu lieben, der sich dann jedoch als der dunkle Sohn entpuppte, vor dem sie immer gewarnt wurde. Ganz schön viel zu verkraften... Doch Poppy wäre nicht Poppy, wenn sie nicht trotz all der Schwierigkeiten mit hocherhobenem Haupt und scharfer Zunge um das kämpfen würde, was sie schon immer wollte: Freiheit.

"Ich hatte Hawke meine Geheimnisse anvertraut. Meine Sehnsüchte, meinen Körper, mein Herz, mein... Leben. Ich hatte ihm alles anvertraut, aber nichts an ihm war real gewesen. Nicht einmal sein Name. Er hatte mich ins Taumeln gebracht, und ich war ihm verfallen - und jetzt hatte ich Angst, dass ich trotz seines Verrats immer weiter fallen würde."

Jennifer L. Armentrout erleichtert uns durch kurze Rückblicke und Wiederholungen den Wiedereinstieg in die Geschichte, sodass man schnell wieder mitten im Geschehen ist. Statt wie nach dem turbulenten Finale von Band 1 erwartet, voll durchzusteigen und nach Atlantia zu reisen, bleiben wir mit den Figuren noch für eine ganze Weile auf der Burg in Neuanfurth und schauen Poppy und Casteel dabei zu, wie sie emotional mit der neuen Situation umgehen. Es wird also schnell klar, dass genau wie in "Blood and Ash" auch hier wieder die Entwicklung der Beziehung zwischen Poppy und Casteel im Vordergrund steht. Schon Band 1 war ja kein temporeicher Pageturner und lebte mehr von der Spannung zwischen den beiden Figuren und den Rätseln des Settings als von Action und Wendungen. Hier gerät jedoch gerade im ersten Drittel die Handlung so stark in den Hintergrund, dass man alle nennenswerte Ereignisse der ersten 300 Seiten an einer Hand abzählen kann. Zwar gelingt es der Autorin durch andere Erzählelemente die Spannung zu jedem Zeitpunkt aufrechtzuerhalten, der Einstieg liest sich dadurch trotzdem etwas zäh. Schade ist auch, dass sich durch die dünne Handlung die wohlplatzierten Hinweise auf die spätere Wendung auch hier schon recht schnell zu einem offensichtlichen Bild zusammensetzten und mich ihre Enthüllungen gegen Ende lang nicht so überrascht haben, wie sie es bei einer etwas größeren Handlungsdichte hätten können.

"Er war sowohl Schurke als auch Held. Monster und Monsterjäger. Ich hatte keine Angst, dass er sich von mir nähren würde. Ich hatte Angst vor mir selbst. Davor, wie schnell mein Herz schlug."

Diese Kritikpunkte erklären zwar, weshalb ich mir ein wenig mehr erhofft hatte, schmälern jedoch nicht die Tatsache, dass ich mit "Flesh and Fire" wieder unheimlich viel Spaß hatte und am liebsten den ganzen Tag nichts anderes gemacht als gelesen hätte. Auch hier kann man wieder in jeder Zeile die typische JLA Handschrift erkennen: "Flesh and Fire" bringt mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum Fluchen. Auch der schlimmste Mord und Totschlag hält Jennifer L. Armentrout nicht davon ab, uns mit einem humorvollen Unterton ab und zu zum Lachen zu bringen. Zwischen all den romantischen, actionreichen und erschreckenden Szenen nimmt sie mit ihrem treffenden Humor vielen Problemen die Spitze und macht die Geschichte trotz des eher handlungsarmen Beginns unglaublich unterhaltsam. Casteels Zweideutigkeiten, Poppys Sarkasmus, die vielen Insiderwitzen (Stichwort: Miss Willas Tagebuch) und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen zwischen der erfahrungshungrigen, unerfahrenen Poppy und dem selbstsicheren Prinzen Casteel haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die 800 Seiten wie im Flug vergehen.

"Deine Lügen klingen so süß."
Ich ignorierte ihn. "Casteel..."
"Aber nicht so süß wie mein Name aus deinem Mund."
Ich knurrte leise. "Du bist..."
"Fantastisch? Bezaubernd? Unwiderstehlich?"
"Nervtötend ohne Ende."

Sehr gut gefällt mir auch, dass die Autorin hier ihr Setting stark weiterentwickelt und viele Antworten zu Fragen nachreicht, die in Band 1 unbeantwortet geblieben sind. Jennifer L. Armentrout entführt in eine von einem lang vergangenen Krieg zerrissenen Fantasy-Welt mit verschiedenen, von hohen Mauern umgebenen Herzogtümern, die Menschen und sogenannte "Aufgestiegene" vor den Attacken der "Hungernden" beschützen, die im Blutwald leben und mit dem Nebel kommend über die Menschen herfallen. Neben den sehr greifbaren Gefahren dieser mittelalterlichen Welt spielen auch Götter, Atlantianer und Wölfische eine Rolle, welche jedoch mehr Religion und Aberglaube als Realität sind - dachte Poppy zumindest. Doch als sie gleich mehrere Wölfische trifft, sich in einen Atlantianer verliebt und erfährt, dass nicht sie, sondern die Aufgestiegenen für die "Hungernden" verantwortlich sind und das Königreich in Gefahr bringen, muss sie diese Einstellung nochmal überdenken. Im Verlauf dieser Fortsetzung erfahren wir gemeinsam mit der sehr neugierigen Protagonistin dank ihrer gefühlt eine Million Fragen endlich mehr über Atlantia, die unterschiedlichen Blutlinien der Atlantianer, den großen Krieg und die ruhenden Götter. Dabei kommt die ein oder andere Überraschung ans Licht und zu Beginn schwer greifbare Begriffe und Konstrukte dieser Welt werden auch für die Leser zunehmend realer. Leider bemerkt man in dem Zuge auch, dass sich hinter dem, was auf den ersten Blick sehr fremdartig und originell erschien, viele bekannte Fabelwesen wie Zombies, Vampyre, Werwölfe oder Fae verbergen.

"Schönheit, mein liebes Kind, findet man oft in dem Zerbrochenen, versteckt hinter Stacheln. Und sie kommt immer unerwartet."

Da das Setting genau wie die Handlung jedoch ebenfalls neben den beiden Hauptfiguren und deren Beziehung verblasst, spielt das keine große Rolle. Genau wie in Band 1 bestehen mindestens zwei Drittel der 800 Seiten aus Interaktionen zwischen Poppy und Casteel, was für einen wahnsinnig hohen Unterhaltungsfaktor sorgt, da die Elektrizität zwischen den beiden eine ganze Stadt mit Strom versorgen könnte. Neben den vielen heißen Szenen, die sich zwischen den beiden ergeben, sticht jedoch auch die emotionale Entwicklung der beiden hervor. Während Poppy durch den Zuwachs an Informationen, Erfahrungen und Autonomie als Person wächst und sich immer mehr von ihrer Rolle als von den Göttern auserwählte "Jungfräuliche" löst, ist es bei Casteel vor allem unser Bild von ihm, dass im Wandel begriffen ist. In Band 1 hat er sich als Hawke als mitfühlende, düstere, selbstbewusste, humorvolle, starke und unverschämt heiße Figur vorgestellt (der Inbegriff männlicher Perfektion, die droht, Rhysand als ultimativer Bookboyfriend Konkurrenz zu machen). Gemeinsam mit Poppy befürchten wir zu Beginn von Band 2 nun, dass das nur eine Maske war, um zu bekommen, was er möchte: ein Pfand, das er bei der Königin von Solis gegen seinen Bruder eintauschen kann. Mit der Zeit wird jedoch klar, dass er eine komplexe Figur mit ganz unterschiedlichen Masken und Rollen ist, die alle zu ihm gehören und die Seite, die er als Hawke gezeigt hat, seine natürliche Reaktion auf Poppy ist. Während er immer mehr Gefühle offenbart, von seinem Schicksal erzählt und sich emotional immer mehr öffnet, ist er mir noch mehr ans Herz gewachsen als in Band 1.

"Auch wenn Casteel kein Ungeheuer war, war er durchaus fähig, ungeheuerliche Dinge zu tun, um zu bekommen, was er wollte. Er war kein guter Mann - weder Retter noch Heiliger. Er hatte getötet, um seinen Bruder zu befreien. Er hatte zahllose Leute - Sterbliche und Atlantianer gleichermaßen - benutzt, um ans Ziel zu gelangen. Und das würde er auch in Zukunft tun. Für ihn heiligte der Zweck die Mittel. Trotzdem hatte er eine Linie gezogen, die er nicht überschreiten würde. Und diese Linie war ich."

Auch die beiden in Kombination bekommen hier ordentlich mehr Tiefe und zu ihrer unglaublichen Chemie gesellt sich ein steigender Cuteness-Faktor dazu. Zwischenzeitlich hat mich genervt, dass die beiden ihre Gefühle füreinander nicht eingestehen konnten und hatte befürchtet, dass sich das daraus resultierende Drama weit über das Ende von Band 2 hinaus in die Länge ziehen würde. Diese Befürchtung stellte sich zum Glück als unberechtigt heraus und ich wurde positiv davon überrascht, auf welch vergleichbar reife Art und Weise die beiden sich im letzten Drittel ausgesprochen haben. Allgemein sind die letzten 200 Seiten der beste Teil des Romans und zeigen, welches Potenzial in der Erzählung steckt. Nach einem epischen Showdown endet "Flesh and Fire" mal wieder auf die typische Armentrout´sche "haha-du-dummer-Leser-hier-hast-du-einen-krassen-Cliffhanger-jetzt-komm-damit-klar-und-zerbreche-dir-darüber-den-Kopf-bis-der-nächste-Teil-rauskommt"-Art, die die Vorfreude auf Band 3 in die Höhe schnellen ließ. Zum Glück erscheint "Crown and Bones" ja schon am 09. Mai, sodass wir nicht mehr allzu lange warten müssen...

Zum Abschluss noch mein Lieblingszitat:

"Ich hatte mich in ihn verliebt, weil er mir nie verboten hatte, nach Schwert oder Bogen zu greifen, sondern mir beides in die Hand gedrückt hatte. Meine Gefühle waren gewachsen, als mir klar geworden war, dass Casteel aus vielen verschiedenen Gründen viele verschiedene Masken trug. Sie waren immer stärker und stärker geworden, als ich erkannt hatte, dass er tatsächlich jeden töten würde, der mich beleidigte, ganz egal, wie falsch es sein mochte. Und die Liebe zu ihm hatte schließlich tiefe Wurzeln geschlagen, als mir bewusst geworden war, wie viel Stärke und Willenskraft er in sich trug, um alles zu überleben, was ihm angetan worden war und trotzdem noch Teile des Mannes in sich zu finden, der er einmal gewesen war."



Fazit:


"Flesh and Fire" bringt mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum Fluchen. Jennifer L. Armentrouts Fortsetzung überzeugt vor allem mit dem starken Fokus auf die Charakterentwicklung, der magischen Atmosphäre, dem gewohnt spritzigen Schreibstil und der prickelnden Chemie der Figuren. Ich hätte gerade mir zu Beginn jedoch eine lebhaftere Handlung gewünscht!

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Eine Novelle zum Schmunzeln und Nachdenken: unbedingt lesen!

Deutschland 2.0
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Handlung: Nach einer Vorstellung der Handelnden inklusive gezeichnetem Comicbild ist die Novelle in die fünf Teile "der Frust", "die Idee", "der Aufstand", "das Ziel" und "an die Arbeit" eingeteilt. Beginnend ...

Handlung: Nach einer Vorstellung der Handelnden inklusive gezeichnetem Comicbild ist die Novelle in die fünf Teile "der Frust", "die Idee", "der Aufstand", "das Ziel" und "an die Arbeit" eingeteilt. Beginnend im März 2022 in einer Berliner Studenten WG schildert der Autor ein mit Satzungsparagrafen fundiertes Gedankenexperiment, welches sich bis in den Februar 2023 zieht und beschreibt, auf welchem Weg es die frustrierte und politisch hochmotivierte Jugend in kürzester Zeit ins Kanzleramt schaffen könnte.

Schreibstil
: Der Autor weiß es, seine überraschende Idee sachlich und realistisch zu verkaufen, dabei aber ein humorvolles Augenzwinkern beizubehalten. Durch die geschickte Raffung der Erzählzeit und die ausgewählten Szenerien der fünf Abschnitte bekommen wir auf wenigen Seiten einen unterhaltsamen, aber durchaus ernstgemeinten Hinweis präsentiert, wie der direkte Weg zur Umsetzung der Forderungen aussehen könnte, für die wir seit drei Jahren auf die Straße gehen.

Figuren:
Die 10 zu beginnen als handelnde Figuren vorgestellten Protagonisten sind dabei jedoch kaum mehr als durch wenige Attribute zum Leben erwachte Statisten, die die spannende Grundidee und die politischen Forderungen ausschmücken, welche in "Deutschland 2.0" klar im Vordergrund stehen. Neben neu erfundenen Figuren tauchen hier auch bekannte Berufspolitiker wie beispielsweise "Christoph Linker", "Angelina Bockbier", "Oleg Schulz" oder "Richard Hagenbeck" auf, bei denen trotz leicht abgewandelter Namen gut zu erkennen ist, wer hier aufs Korn genommen wird.


Die Zitate:


"Fridays for Future hat es geschafft, hunderttausende auf die Straße zu bringen, für ein Thema, das ihnen wichtig ist und das von der Politik gnadenlos verpennt wird. Jetzt müssen wir diesen Kids sagen, wie wir dieser arroganten Politikclique in den Arsch treten können, und zwar friedlich, legal und mit der Macht der Straße."

"Ich denke, das könnte ein neuer Sturm auf die Bastille sein. Die Menschen holen sich ihre Macht und ihre Selbstbestimmung zurück. Es ist höchste Zeit, einige politische Systeme endlich wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Weniger Macht für diese lobbyabhängigen Selbsthilfegruppen da oben und wieder mehr Selbstbestimmung für mündige Bürger."

"Wenn Regierungen und Experten keine vernünftigen Antworten haben, suchen die Leute halt woanders. Ich denke, dass sich die Unfähigkeit unserer Politik, schnell und entschieden auf besondere Situationen zu reagieren, selten so deutlich gezeigt hat wie in dem Umgang mit diesem Virus – durch viel zu viele inkompetente Politiker, die viel und gern reden, wenig sagen und noch weniger handeln. Und jetzt kommt diese Klimakatastrophe auf uns zu. Und das wird keine kleine Viruskrise, die wir aussitzen können oder mit genügend Geld für die Pharmaindustrie überleben. Kopf einziehen und abwarten hilft da überhaupt nicht. Wir schlittern zurzeit untätig und sehenden Auges in eine globale Katastrophe. Eine Katastrophe mit Verteilungskriegen, Flüchtlingsströmen und Opferzahlen, die unsere schlimmsten Fantasien übertreffen werden."


Das Urteil:

Eine Novelle zum Schmunzeln und Nachdenken: "Deutschland 2.0" stellt auf sehr unterhaltsame Art und Weise eine Idee vor, die die politische Landschaft auf den Kopf stellen könnte. Unbedingt lesen!

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