Von Gefängnissen und Elementarmagie
Inhalt
Kiva ist Heilerin im berüchtigten Gefängnis Zalindov, in das sie vor 10 Jahren mit ihrem Vater gesteckt worden war. Alles beginnt sich zu verändern, als die Rebellenkönigin ihre Patientin wird. ...
Inhalt
Kiva ist Heilerin im berüchtigten Gefängnis Zalindov, in das sie vor 10 Jahren mit ihrem Vater gesteckt worden war. Alles beginnt sich zu verändern, als die Rebellenkönigin ihre Patientin wird. Kiva muss sie unbedingt am Leben erhalten und nimmt anstelle der Frau das sogenannte Elementarurteil auf sich, bei dem sie in den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft geprüft wird und das jemand ohne Elementarmagie nicht überleben kann. Doch das Leben der Rebellenkönigin und Kivas Freiheit hängen davon ab.
In Kürze
+ Grundidee
+ Anfang war spannend
+ Gefängnis als Setting
- Ende passt nicht zum Rest der Erzählung
- Kiva dauerhaft naiv
- Mittelteil bis kurz vor Schluss langatmig
- Wendungen keine Überraschung
Meinung
Dieser Roman startet spannend und fesselnd mit Kiva, die als Heilerin des Gefängnisses Zalindov alle Hände voll zu tun hat. Sie war mir zu Anfang recht sympathisch, wurde jedoch schnell zu einer dieser Protagonistinnen, die es eben in dieser Art Büchern gibt. Eine starke Kämpferin, gleichzeitig unendlich naiv und verschlossen. Nur keine Gefühle zulassen. Nichts wirklich Neues also. Eine Entwicklung macht sie auch nicht durch.
Neben Kiva gibt es den fast schon obligatorischen Süßheitsfaktor: Tip. Ein herzensguter, fröhlicher Junge, den sie heimlich oder auch weniger heimlich ins Herz geschlossen hat und der für sie wie ein kleiner Bruder ist.
Natürlich kommt dann noch ein Love-Interest dazu, auch wenn die Romantik hier wirklich sehr Slowburn ist und das Ende mich schon jetzt die Augen für den nächsten Band verdrehen lässt. Es wird Missverständnisse und Vorwürfe geben, so viel ist sicher. Jarin kommt relativ zu Beginn des Buches nach Zalindov und wird dort von Kiva gesund gepflegt. Weshalb er dort ist und wo er herkommt bleibt lange ein Geheimnis, um dann als große Wendung offenbart zu werden.
Für das, dass Kiva ja eigentlich niemanden an sich heranlässt, was sie auch immer wieder betont, hat sie in Zalindov doch schnell ziemlich viele Freunde.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich schon viel zu viele solcher Bücher gelesen habe, dass mich keine einzige der Wendungen so wirklich überrascht hat. Das meiste wusste ich schon nach den ersten Kapiteln. Die richtig große Überraschung hat auch mich unerwartet getroffen, jedoch einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Sie betrifft Kiva, deren Offenbarung am Schluss für mich nicht einleuchtet, da man als Leserin durch ihre personale Erzählweise dauerhaft an ihren Gedanken und Gefühlen teilhatte und da ein großer Teil einfach mal weggelassen wurde, als wüsste Kiva, dass da jemand mitliest. Deswegen auch hier ein eher semi-guter Überraschungseffekt.
Die Handlung an sich ist zu Beginn vielversprechend, schwächelt dann aber ordentlich, sodass ich am Ende froh war, als es vorbei war. Bis zur letzten Seite war ich überzeugt, diese Reihe nicht fortzusetzen und bin es auch immer noch, obwohl ich eine gewisse Neugier nicht leugnen kann, die durch die Enthüllungen der letzten Seiten angefacht wurde. Ein billiger Trick, der mich ziemlich ärgert.
Fazit
Ich hatte nach dem großen Hype im englischsprachigen Raum sehr viel mehr erwartet und stattdessen mal wieder einen Fantasy-YA Roman nach Rezept bekommen. Keine Überraschungen, keine interessanten Figuren. Lediglich das Setting fand ich cool, auch wenn vieles, was außerhalb des Gefängnisses ist, nur sehr schwammig erzählt ist. Wer schon viel YA gelesen hat, sollte das Buch vielleicht ans Ende des SUBs stellen. Wer neu in dem Genre ist, könnte, an "Prison Healer" Spaß haben. Für mich war es nichts.
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