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Veröffentlicht am 02.05.2022

Mysteriöse Morde in Wien

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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„Das Buch des Totengräbers“ von Oliver Pötzsch war letztes Jahr eines meiner Highlights, umso mehr freute ich mich, dass nun mit „Das Mädchen und der Totengräber“ der zweite Band der Reihe erschienen ist. ...

„Das Buch des Totengräbers“ von Oliver Pötzsch war letztes Jahr eines meiner Highlights, umso mehr freute ich mich, dass nun mit „Das Mädchen und der Totengräber“ der zweite Band der Reihe erschienen ist. Die Fälle der Wiener Polizei sind abgeschlossen, sodass man die Bände unabhängig voneinander lesen könnte, um das Sozialverhalten der Figuren besser zu stehen, empfehle ich allerdings mit band 1 zu starten. Der neuste Fall für Leopold von Herzfeld und Augustin Rothmayer führt uns nicht nur zurück nach Wien, sondern nimmt uns ein Stück weit mit ins alte Ägypten. Die Thematik dieses neuen Buches hat mir richtig gut gefallen, auch wenn in meinen Augen der schrullige Totengräber zu kurz kommt.

Zum Inhalt: Im Kunsthistorischen Museum von Wien wird in einem Sarkophag eine Leiche gefunden, die definitiv nicht aus der Zeit Pharaonen stammt. Trotzdem hat sich der Mörder sich die Mühe gemacht, es so aussehen zu lassen. Es handelt sich bei dem Toten um einen renommierten Professor der Ägyptologie, der erst kürzlich einen großen Fund gemacht hat. Der Verdacht fällt auf die Reihend er Archäologischen Gesellschaft, da auch einige andere Teilnehmer der Expedition kürzlich verstarben. Kann es sein, dass ein ägyptischer Fluch durch Wien zieht und die in ihrer Totenruhe gestörten Mumien nach Vergeltung schreien? Aber auch zweite Mordserie hält Wien in Atem, sodass Leopold von Herzfeld und die Wiener Polizei alle Hände voll zu tun haben.

Nachdem Augustin Rothmayer im letzten Band an seinem Almanach geschrieben hat, befasst er sich nun mit einem Buch über Totenkulte. Auszüge aus seinem Werk zieren, wie auch schon im Vorgängerband, die Kapitelanfänge. Dieses Detail gefällt mir wieder richtig gut und ist ein schönes und unterhaltsames Gimmick, vor allem, da es sich um ein sehr interessantes Thema mit Bezug zur Haupthandlung handelt. Ansonsten ist die Figur des verschrobenen und eigenbrötlerischen Totengräbers in diesem Band in meinen Augen etwas kurz gekommen. War er im ersten teil noch fester Bestandteil der Ermittlungsarbeit, so hat er in diesem Buch eher Gastauftritte. Er trägt zwar schlussendlich wieder zur Lösung des Falls bei, spielt aber keine zentrale in dem Buch, was eigentlich nach ihm benannt ist. Auch über „das Mädchen“ Anna erfährt der Leser nur indirekt am Rande was, sie selbst kommt eigentlich gar nicht zu Wort oder Tat.

Leopold und Julia, die ich im ersten Band eigentlich als sympathisches und erfolgreiches Team empfunden habe, haben mich in diesem Band hingegen eher enttäuscht. Leo wird deutlich unsympathischer, mehr eitler Dandy als gewitzter Schlaukopf, dargestellt als im ersten Teil, wo er deutlich mehr den Eindruck erweckte frischen Wind ins Wiener Kommissariat reinzubringen. Und Julia schießt immer öfter übers Ziel hinaus und ihr Hauptanliegen in diesem Buch scheint es zu sein, ihre Beziehung zu Leo zu hinterfragen.

Das Thema um die Mumien fand ich total faszinierend und sehr clever erzählt. Man wollte als Leser unbedingt wissen, wie der Fall nun ausgeht und ob bzw. wie er mit der anderen Mordserie zusammenhängt. Oliver Pötzsch hat hier wieder einen packenden historischen Roman geschaffen, der wahnsinnig atmosphärisch und mitreißend ist. Für mich kommt er allerdings nicht ganz ein Band heran, weshalb ich 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Eine Geschichte in einer Geschichte

Der Tote aus Zimmer 12
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Für mich ist dies das erste Buch von Autor Anthony Horowitz und mich hat vor allem das Cover des Buches angesprochen, sowie der mysteriöse Klappentext. Zum Cover muss man sagen, dass es nicht nur ganz ...

Für mich ist dies das erste Buch von Autor Anthony Horowitz und mich hat vor allem das Cover des Buches angesprochen, sowie der mysteriöse Klappentext. Zum Cover muss man sagen, dass es nicht nur ganz fabelhaft aussieht, sondern auch gut zur Handlung des Buches passt.

Zum Inhalt: Lektorin Susan hat sich nicht ganz freiwillig aus der Verlagswelt zurückgezogen und führt ein beschauliches Leben auf Kreta. Bis sie einen ominösen Anruf erhält, dass ein Vermisstenfall mit einem von ihr lektorierten Werk zusammenhängt. Ihre Mithilfe bei dem Fall wird verzweifelt erbeten und Susan sieht es als Chance ihrem langweiligen Leben auf Kreta zu entkommen und in der Londoner Buchwelt wieder Fuß zu fassen. Doch was als unerwartete Chance beginnt, entpuppt sich schnell als Jagd nach einem Mörder.

Was ausgerechnet eine ehemalige Lektorin und nun Hotelbetreiberin dazu befähigt, den Vermisstenfall und damit auch einen 10 Jahre zurückliegenden Mordfall aufzuklären, finde ich sehr fraglich. Auch finde ich Susan und ihre private Story eher unsympathisch. Überstützt lässt sie ihren Freund, ihr Hotel und ihren Alltag zurück, um sich in ein Abenteuer zu stürzen und im besten Falle ein neues Leben für sich in London wieder aufzubauen. Dabei hintergeht sie ihren Partner auf mehr als eine Art.

Der Einstieg ins Buch war nicht unbedingt fesselnd und hat sich für meinen Geschmack ganz schön gezogen. Auch die ersten Kapitel muten fast schon zäh an, viele Personen, viele Gespräche, viele Informationen, die nirgends hinführen.

Aber dann entwickelt sich eine Geschichte in der Geschichte und wir tauchen ein, in diesen oninösen Kriminalroman, der so eng mit der Handlung verwoben ist. Ab da wurde es in meinen Augen wirklich interessant und spannend.

Das Werk ist schlau konstruiert und erinnert ein bisschen an Agatha Christie, die auch immer wieder im Werk Erwähnung findet. Insgesamt ist es ein ruhiger Kriminalroman von Stile eines Who-Dunnit. Solide ausgearbeitet, allerdings ohne jeglichen Nervenkitzel und eher für ruhige Lesestunden ausgelegt, da man sich schon konzentrieren muss, wenn man miträtseln will.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Bewegender Roman

Solange es ein Morgen gibt
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„Solange es ein Morgen gibt“ ist ein bewegender Roman über ein Thema, das eigentlich zum Alltag gehört und über das trotzdem zu wenig geredet wird. Brustkrebs ist etwas, das man Flyern kennt, vllt auch ...

„Solange es ein Morgen gibt“ ist ein bewegender Roman über ein Thema, das eigentlich zum Alltag gehört und über das trotzdem zu wenig geredet wird. Brustkrebs ist etwas, das man Flyern kennt, vllt auch aus dem erweiterten Bekanntenkreis, das man aber viel zu selten auf sich selbst bezieht. Und das obwohl es jede treffen kann.

Zum Inhalt: Jessica hat den absoluten Traumjob ergattert: Chefredakteurin einer bekannten Frauenzeitschrift. Doch dann erhält sie die Diagnose Brustkrebs und mit Anfang 30 wird ihr Leben plötzlich völlig auf den Kopf gestellt. Während ihr Freundinnen heiraten, Kinder kriegen und sich mit dem Alltag rumschlagen, fragt sich Jessica ob sie jemals Kinder kriegen können wird, ob sie ihren Beruf weiter ausführen kann und ob es ihr gelingt den Krebs zu besiegen. An ihrer Seite hat sie auf einmal neue Weggefährten, allen voran Krebspatientin Annabel und ihren Bruder Joe.

Im Nachwort erfährt man, dass die Autorin selbst vor zehn Jahren die Diagnose Brustkrebs erhalten hat. Und ich finde, man merkt diesem Buch an, wie viel Wahrheit und Erlebtes in der fiktiven Handlung stecken. Die Emotionen, die Behandlung, die Nebenwirkungen und die Zweifel werden sehr authentisch und nahbar geschildert. Als Leser hatte ich beinahe das Gefühl eine Freundin bei ihrer Behandlung und dem Kampf (Sorry Jess) gegen den Krebs zu begleiten.

Jessica ist eine bemerkenswerte Protagonistin, die sich von der Diagnose und den Widrigkeiten des Lebens nicht unterkriegen lässt und gleichzeitig Inspiration und Motivation für so viele Frauen in ihren Leben ist. Dabei bekommt man als Leser kurzzeitig den Eindruck, als wäre Jess einfach vom Pech verfolgt. Aber sie nimmt ihr Schicksal selbst in Hand gibt nicht auf.

Neben der Krebserkrankung stehen Freundschaft, Familie, Zusammenhalt und Entfremdung im Fokus der Handlung und geben ihr einen sehr menschlichen, emotionalen Rahmen, der mich gut abgeholt und mitgenommen hat.

Das Buch ist keine leichte Kost und kann auch mal gut ernst sein. Mir hat es aber gut gefallen und mich tief berührt.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Starker Reihenauftakt

Prison Healer 1: Prison Healer. Die Schattenheilerin
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„Prison Healer- die Schattenheilerin“ ist der Autfakt einer neuen Fantasy-Reihe, wobei ich sagen muss, dass sich der Fantasy-Part zu meiner Freude sehr in Grenzen hält. Ich mag diese sehr nah an unsere ...

„Prison Healer- die Schattenheilerin“ ist der Autfakt einer neuen Fantasy-Reihe, wobei ich sagen muss, dass sich der Fantasy-Part zu meiner Freude sehr in Grenzen hält. Ich mag diese sehr nah an unsere Welt angelehnten Fantasy-Bücher, bei denen man meint, sie könnten genauso der Realität entspringen und nur eine Prise Übersinnlichkeit enthalten.

Zum Inhalt: Kiva ist Heilerin, angelehnt durch ihren Vater. Und sie ist gut in ihren Job und könnte großes bewirken- wäre sie nicht Insassin des Gefängnisses Zalindov, einer gnadenlosen Strafanstalt in der Hoffnung ein Fremdwort ist. Als die Rebellenkönigin Tilda gefangen genommen wird, setzt Kiva alles aufs Spiel um sich auf die Seite der Gefangenen zu schlagen. Und könnte dies mit ihrem Leben bezahlen.

Die gesamte Handlung spielt im Gefängnis Zalindov, was ein unbeugsamer, grausamer Ort ist, der den Protagonisten nicht viele Möglichkeiten lässt. Und trotzdem ist dieses Gefängnis mit seinen Strukturen sehr vielschichtig, sodass es für den Leser viel zu entdecken gibt.

Die Schrecken die Kiva an diesem Ort erlebt waren sehr anschaulich beschrieben. So ist das Leben in Zalindov geprägt von Hunger, Krankheit, Demütigung und Schmerz. Trotzdem stellt sie sich der Herausforderung, hilft allen, wo sie nur kann und knüpft zarte Freundschaften und Bande zu dem Gefangenen Jaren und der Aufseherin Naari und stellt sich mutig an die Seite der Rebellenkönigin Tilda, die nicht für sich selbst einstehen kann. Kiva ist eine starke Protagonistin, die nicht aufgibt und sich nicht kleinhalten lässt.

Wie starke Kiva wirklich ist, erfährt der Leser erst ganz am Ende, als das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet, der mich wahnsinnig macht. Ich hatte einen richtigen WTF-Moment. Das habe ich absolut nicht kommen sehen und jetzt bin ich richtig aufgekratzt und kann nicht glauben, dass ich noch so lange auf den Folgeband warten muss.

Das Buch ist total packend und an den richtigen Stellen sehr detailliert beschrieben, ohne den Fokus auf die Gesamthandlung zu verlieren. Für mich ein sehr gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Liebe in widrigen Umständen

Swimming in Light
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Nachdem „Drowning in Stars“ mich schon begeistert hatte, freute ich mich sehr auf „Swimming in light“ und auch das Cover ist wieder sehr gelungen und hat sofort meinen Blick angezogen. Und ih man, ich ...

Nachdem „Drowning in Stars“ mich schon begeistert hatte, freute ich mich sehr auf „Swimming in light“ und auch das Cover ist wieder sehr gelungen und hat sofort meinen Blick angezogen. Und ih man, ich liebe diese Buch.

Zum Inhalt: Ruffian hat nicht leicht gehabt, mehr oder weniger obdachlos lebte er mit seiner Mutter in einer Zeltkommune, das nötigste stehlend um zu überleben. Als seine Mutter stirbt tritt Ruffian ihr Erbe an- er will seine Community helfen und heckt einen Plan aus schnell an viel Geld zu kommen.Die Konsequenzen sind ihm egal- bis er Teddi trifft. Aber kann sein Herz gegen seinen Verstand gewinnen?

Ach ich liebe diese Bücher, die neben einer Lovestory auch so viel mehr zu bieten haben. Und hier wird so unglaublich viel geboten. Es geht um die Aussätzigen am Rande der Gesellschaft, die viel zu oft übersehen werden. Und es geht um die Bereitschaft anderen zu helfen und etwas zurückzugeben. Es geht um Aufopferung, um Nächstenliebe, um Güte. Und das alles verpackt in eine Story mit viel Herz.

Klar, einiges ist schon klischeehaft- Junge aus ärmlichen, rauen Verhältnissen trifft auf weiße Vorstadtprinzessin. Und die Bösen Buben sind in Wahrheit gar nicht so Böse. Vieles wird schon etwas überspitzt und unrealistisch dargestellt, das Schicksal spielt zu Gunsten der Protagonisten. Stört mich aber nur minimal, man will ja als Leser eigentlich auch sein Happy End bekommen.

Neben der Story hat mir auch die Familien- und Freundschaftsdynamik in der Geschichte richtig gut gefallen und ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

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