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Veröffentlicht am 23.05.2022

Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben.

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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Einige Jahren sind seit dem letzten Band vergangen und Magda musste bereits einige Höhen und Tiefen überstehen. Mittlerweile ist sie glücklich mit dem Polizeikommissar Kuno verheiratet und betreibt eine ...

Einige Jahren sind seit dem letzten Band vergangen und Magda musste bereits einige Höhen und Tiefen überstehen. Mittlerweile ist sie glücklich mit dem Polizeikommissar Kuno verheiratet und betreibt eine eigene gut gehende Praxis in Berlin. Doch ein Fall aus der Vergangenheit als Polizeiärztin lässt Magda nicht ruhen: die Suche nach Elkes Bruder Otto. Als die Polizei die Möglichkeit erhält, anhand von Fingerabdrücken, die damals am Tatort sichergestellt worden sind, Ottos Identität zu bestimmen, setzt Magda alles daran, Elke wieder mit ihrem Bruder zu vereinen.

Mittlerweile gibt es schon den dritten Band der Polizeiärztin Magda Fuchs und ich bin wieder einmal rundum begeistert. Es wird einfach nicht langweilig, wenn Magda Fuchs ihrer Intuition folgt und der Polizei von Berlin hilft Verbrechen aufzuklären. Zwar zieht sie sich immer weiter aus der Polizeiarbeit heraus und kümmert sich mehr um die Patienten ihrer Praxis, doch die Suche nach Otto beflügelt sie wieder ihren Ermittlungen von damals nachzugehen. Magda ist einfach ein toller Charakter und ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet, herauszufinden, wie sie ihr Eheleben mit Kuno gestalten möchte.

Aber nicht nur Magdas Geschichte wird in diesem Buch weiter fortgesetzt, sondern man erfährt auch, was mit Celia, Doris, Ruth, Ina und Erika passiert ist. Dabei hat mir am besten die Geschichte von Celia gefallen. Denn ich fand ihre Entscheidungen und den Weg, die sie gehen musste, um das zu bekommen, was sie wirklich glücklich macht, sehr inspirierend. Obwohl sie erst ihrer freudlosen Ehe mit ihrem ersten Mann entflohen ist, heiratet sie den Millionärssohn Edgar und sieht sich damit einigen Verpflichtungen gegenüber, an die sie niemals gedacht hätte. Aus der aufregenden Zweisamkeit, die die beiden verbindet, wird schnell Alltag und Edgars Mutter drängt Celia, so schnell wie möglich Erben zu zeugen. Doch Celia hat gänzlich andere Pläne. Sie möchte Medizin studieren und Auto fahren lernen, um unabhängig zu sein. Zudem möchte sie die Pension ihrer Mutter weiterhin betreiben, um jungen Mädchen, die nach Berlin kommen, einen Zufluchtsort zu bieten. Schnell wird klar, dass diese beiden Leben unvereinbar sind. Ich fand es unglaublich stark von Celia, wie sie sich nicht von Edgar und seiner Mutter unterkriegen lässt, sondern immer wieder mutig für ihre eigenen Träume eintritt.

Darüber hinaus wird auch ein weiteres sehr ernstes Thema angesprochen, das fast schon modern für die damalige Zeit anmutet. Mit der Schneiderin Elfi taucht in der Pension Fahrland eine Person auf, die für einige Verwirrung sorgt, aber was soll man tun, wenn das angeborene Geschlecht eben nicht das ist, mit dem man sich selbst identifiziert? Ich fand es schön, wie alle mit der Situation umgegangen sind, als das Geheimnis um Elfi endlich gelöst worden ist.

Mit dem dritten Band endet wohl die Geschichte rund um Magda Fuchs, aber ich hoffe, dass man noch an anderer Stelle von den Frauen der Pension Fahrland hören wird. Ich würde es mir auf jeden Fall wünschen. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der einen gelungen Abschluss einer wunderbaren Reihe lesen möchte.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Das Leben ist wie eine Zugfahrt: Viele Menschen steigen ein aber nur wenige fahren mit dir bis ans Ziel.

Bullet Train
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Die fünf Killer Lemon, Tangerine, Nanao, Oji und Kimura haben eine Sache gemeinsam: Sie sitzen zusammen in einem Shinkansen nach Tokio, der unnachgiebig auf seine Endstation zurast. Während Lemon und Tangerine ...

Die fünf Killer Lemon, Tangerine, Nanao, Oji und Kimura haben eine Sache gemeinsam: Sie sitzen zusammen in einem Shinkansen nach Tokio, der unnachgiebig auf seine Endstation zurast. Während Lemon und Tangerine den Auftrag verfolgen, den Sohn des Unterwelt-Bosses heil nach Tokio zu eskortieren, steigt Kimura in den Zug ein, um seinen Sohn Wataru zu rächen und Nanao sucht nach einem Koffer voller Geld. Über kurz oder lang laufen sich die Beteiligten über den Weg, aber wer wird am Ende noch lebend aus diesem Zug aussteigen?

Nachdem ich erfahren habe, dass Bullet Train auch verfilmt wurde und der Film Mitte dieses Jahres in die Kinos kommt, musste ich unbedingt vorher das Buch lesen, denn der Filmtrailer hat mir schon sehr viel Lust auf die Geschichte gemacht. Da ich ein Fan verrückter Geschichten bin, dauert es auch gar nicht lange für mich in die Geschichte hineinzufinden, obwohl es einige Namen gibt, die man sich zu Beginn merken muss.

Neben dem Killerpaar Lemon und Tangerine erleben wir die Geschichte auch aus der Sicht des Unglücksraben Nanao, des „Prinzen“ Oji, Kimura und Wickie „dem Pusher“. Dabei fand ich am besten die Sicht von Lemon und Tangerine. Während Lemon ein Faible für „Thomas, die kleine Lokomotive“ hat und alle Situationen immer mit den Abenteuern von Thomas vergleicht, hat Tangerine eher ein Faible für die klassische Literatur und zitiert sehr gerne aus seinen Lieblingswerken. Die beiden geben so ein fantastisches Paar ab und ich habe ihre Dialoge sehr gerne gelesen, denn sie sind so erfrischend verrückt und anders.

Ebenso fand ich auch die Geschichte des Unglücksraben Nanao sehr witzig. Obwohl er eigentlich „ein Sieben-Punkt Marienkäfer“ ist, hat er immer Pech, sodass sich sogar die umstehenden Personen fragen, wie man so viel Unglück haben kann. Als Kind wurde er sogar entführt, weil er mit einem reichen Kind verwechselt wurde. Dadurch wird er zu einer tragischen Figur und ich musste immer manche Situation herzlich lachen.

Darüber hinaus fand ich es auch interessant, dass sich im Laufe der Handlung herauskristallisiert, dass eine geheime Organisation ihre Finger im Spiel in der „zufälligen“ Begegnung der Killer in diesem Shinkansen hat und alle den Auftrag bekommen haben, den Koffer voller Geld abzuliefern. Dadurch entwickelt sich eine spannende Verfolgungsjagd, denn nicht nur die beauftragten Killer der Organisation wollen den Koffer haben. Es bleibt bis zum Ende spannend, wer eigentlich hinter allem steckt und wer diese aberwitzige Zugfahrt überleben wird.

Ich hatte sehr viel Freude mit diesem Buch und bin schon so gespannt, welche Elemente es in die fertige Filmversion geschafft haben z.B. würde ich mir die Dialoge von Lemon und Tangerine wünschen oder auch die Weisheiten „des Lehrers“.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine verrückte und spannende Reise von 5 Killern miterleben möchte, die alle nur ein Ziel haben.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Zahlenmäßige Überlegenheit besagt noch gar nichts. Der Taktiker ist es, der den Sieg im Kampf davonträgt.

Als Dämon kriegst du nie genug
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Nachdem im ersten Band Aahz den meisterlosen Skeeve unter seine Fittiche genommen hat und ihn als Lehrling akzeptiert hat, haben sie nun den Gasthof des wahnsinnigen Zauberers Isstvan übernommen. Doch ...

Nachdem im ersten Band Aahz den meisterlosen Skeeve unter seine Fittiche genommen hat und ihn als Lehrling akzeptiert hat, haben sie nun den Gasthof des wahnsinnigen Zauberers Isstvan übernommen. Doch es dauert nicht lange, bis sie in dieser romantischen Idylle von einem Gesandten des Königs Rodrick von Possiltum gestört werden. Dieser überbringt die Nachricht, dass Skeeve zu einer Eignungsprüfung als Hofmagier ins Schloss eingeladen wurde. Skeeve ist zunächst skeptisch, aber Aahz ist davon überzeugt, dass es das Beste ist, was ihnen passieren konnte, denn die Arbeit eines Hofmagiers sein ein Zuckerschlecken. Wenn Aahz nur ein paar Dinge vorher gewusst hätte..

Da ich schon den ersten Band dieses ungleichen Gespanns aus dämonischem Meister und menschlichem Lehrling gerne gelesen habe, musste ich auch den zweiten Band lesen. Die Geschichte knüpft nahtlos an das Ende des ersten Bandes an und wir erleben, wie das Training von Skeeve vorangeschritten ist.

Zwar beherrscht er immer noch nicht viele magische Tricks und liebäugelt im Geheimen immer noch mit einer diebischen Karriere, aber Aahz weiß ganz genau, wie er ihn bei Laune hält. Die beiden wirken mittlerweile wie ein Herz und eine Seele und ihr wirklich witziger Schlagabtausch macht einfach Spaß zu lesen. Der Humor bleibt auch schon wie im ersten Band mehr oder weniger flach, aber das hat mich zu keiner Zeit gestört, denn ich liebe einfach den Humor.

Zudem fand ich auch die charakterliche Entwicklung von Skeeve toll, denn aus dem kleinen unscheinbaren Lehrling wird in diesem Band ein wahrer Anführer. Er bekommt als Hofmagier in spe die Aufgabe in den Krieg zu ziehen und das Land Possiltum vor einer Invasion zu retten. Allerdings soll er das nur mithilfe von Magie tun und bekommt auch sonst keine Soldaten zur Verfügung gestellt. Was sich zunächst als unlösbare Aufgabe herausstellt, wird von Skeeve brillant gelöst, denn er vereint die verschiedensten Charaktere zu einer starken Einheit im Kampf gegen die Invasion.

Zwar glaubt niemand an das Gelingen dieser Mission, aber Skeeve gibt den Menschen um ihn herum Hoffnung und den Glauben an sich selbst. So fand ich es auch schön, dass er den älteren Kämpfer Ajax nicht aus seiner Einheit wirft, als er aufgrund seines Alters einem Auftrag nicht nachkommt, sondern verteidigt sein Verhalten vor den anderen. Er bekommt von ihnen Respekt, sodass auch Aahz nichts weiter tun kann, als ihm zu folgen. Es drängt sich dabei immer mehr die Frage auf, wer ist nun der Lehrling und wer der Meister.

Jeder, der schon Band 1 gelesen hat, kann ich nur empfehlen, auch diesen zweiten Band zu lesen, denn die irrwitzigen Abenteuer des ungleichen Gespanns gehen weiter und werden immer besser!

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Das Leben ist eine einzige Berg- und Talfahrt.

Flammenkrone (Band 4 der Feywind-Saga)
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Nachdem Feywind, Valdor, Cass und Mangdalan die Machenschaften von Abrum ibn Gershek ein für alle Mal beendet haben, sind sie auf der Suche nach weiteren Antworten und ihrem treuen Gefährten Shnurk. Feywind ...

Nachdem Feywind, Valdor, Cass und Mangdalan die Machenschaften von Abrum ibn Gershek ein für alle Mal beendet haben, sind sie auf der Suche nach weiteren Antworten und ihrem treuen Gefährten Shnurk. Feywind möchte unbedingt wissen, was es mit dem Verschmelzer Besrazal und damit dem Schöpfer von Shnurk auf sich hat. Doch kaum lassen sie sich in einer Kneipe mal kurz gehen, landen sie wenig später im Kerker des Emirs. Zumindest kommen sie so ihren Antworten näher, aber gab es da nicht noch eine unheilvolle Prophezeiung?

Da ich ein großer Fan der Feywind-Reihe bin, habe ich mich auch schon sehr auf diesen vierten Band gefreut. Obwohl ich schon gefühlt unzählige Abenteuer mit Feywind erlebt habe, wird es einfach nicht langweilig, denn Feywind hat einfach ein Händchen dafür Ärger magisch anzuziehen. Kaum haben Feywind und seine Freunde den Zusammenstoß mit Abrum ibn Gershek überlebt, stolpern sich schon in den nächsten Konflikt. Dieses Mal landen sie im Kerker des Emirs und ich hatte mir schon eine sehr schmerzhafte Zukunft für Feywind ausgemalt, doch es kommt wieder einmal vollkommen anders als gedacht.

Statt Feywind und seine Freunde zu foltern, um ihnen Antworten aus dem Leib zu schütteln, stellt sich der Emir als ein äußerst angenehmer Gesprächspartner heraus. Zwar kommt zunächst nur Feywind in den Genuss einer Sonderbehandlung, aber schon bald können sich alle wieder frei bewegen und genießen das Vertrauen des Emirs. Wobei vielleicht nicht alle, denn Valdor hat wieder einmal einen schweren Stand.

Wie auch schon in den Büchern zuvor kann man Valdor hassen oder lieben. Ich habe mich zu jeder Zeit immer für die letzte Option entschieden, denn seine inneren Monologe sind wieder einmal herrlich. Zudem habe ich ihm im letzten Buch auch nicht wirklich abgekauft, dass er jetzt zu den Guten wechselt und eine tiefe Freundschaft zu Feywind unterhält. Deswegen habe ich eigentlich innerlich auf den Zeitpunkt gewartet, bis es Valdor zu bunt wird und er sich wieder seinem ursprünglichen Plan zuwendet. Sagen wir es mal so, ich wurde nicht enttäuscht.

Darüber hinaus habe ich mich auch sehr gefreut, dass man nun endlich erfährt, was mit Shnurk passiert ist. Am Ende von Band 3 wird der arme Kerl einfach so entführt und da Feywind sich wieder in anderen Schlamassel manövriert hat, musste seine Suche warten, aber nun kehrt er zurück. Wenn er auch etwas verändert erscheint. Tja, die Liebe kann einen schon verändern. Shnurk als verliebten Schwerenöter zu sehen, war auch mal sehr witzig und ich hoffe, dass er nicht in der Zukunft sein Herz gebrochen bekommt.

Zudem fand ich es auch schön, dass Nalda sich immer wohler in ihrer Rolle als Reichsverweserin fühlt, wenn sie natürlich auch einige Konflikte und Intrigen überstehen muss. Die Politik ist eben alles andere als leicht.

Alles in allem fand ich das Buch eine gelungene Fortsetzung und ich bin total gespannt, wie es mit Feywind, Cass, Mangdalan, Valdor, Shnurk und Nalda weitergehen wird. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der schon die ersten drei Bücher gelesen hat und wissen möchte, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Ich hatte keine Worte. Nur die anderen hatten Worte.

Sierra Clara
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Obwohl Sabine alles andere als glücklich in der Beziehung mit dem erfolglosen Schauspieler Fritz ist, freut sie sich sehr auf ihr gemeinsames Kind. Schon bald bringt Sabine eine gesunde Tochter mit dem ...

Obwohl Sabine alles andere als glücklich in der Beziehung mit dem erfolglosen Schauspieler Fritz ist, freut sie sich sehr auf ihr gemeinsames Kind. Schon bald bringt Sabine eine gesunde Tochter mit dem Namen Clara auf die Welt. Doch die Ärzte und Fritz sind verwundert, denn die Hautfarbe der kleinen Clara weicht sehr von der Hautfarbe ihrer Eltern ab. Ein Geheimnis, das nie hätte gelüftet werden sollen, drängt sich in den Vordergrund und Sabine steht plötzlich ganz allein mit Clara da.

Mich hat dieser Roman sehr bewegt, denn zentrales Thema dieses Buches ist die Diskriminierung von Menschen aufgrund der Hautfarbe. Dabei wird facettenreich aufgezeigt, dass die Diskriminierung nicht nur in hinterwäldlerischen bayerischen Dörfern auf einen lauern kann, sondern auch in großen Städten ein gern benutztes Mittel ist, um sich über andere Menschen emporzuheben.

Clara stellt dabei ein unschuldiges Kind dar, das in diese Welt mit ihren Vorurteilen hineingeboren wird und versuchen muss, seinen Platz in dieser Welt zu finden. Immer wieder schenken die Menschen in ihrer Umgebung ihrer Hautfarbe mehr Aufmerksamkeit als ihrem Wesen und versuchen in ihren Köpfen eine Lebensgeschichte für sie zurecht zu spinnen. Denn sie lebt ja in keinen „geordneten Verhältnissen“, wenn ihre Mutter alleinerziehend ist und dann hat ihre Mutter auch noch das Kind eines Schwarzen ausgetragen. Mich haben gerade diese Passagen im Buch sehr traurig gestimmt, denn ich weiß, dass die Menschen so denken, dass es ihre Wahrheit der Dinge ist. Dabei habe ich nie verstanden, wie man so blind anderen Menschen gegenüber sein kann.

Aus diesem Grund haben mir auch die Erziehungsmethoden von Claras Kindergärtnerin Hanna sehr gut gefallen. Schon im Kindergarten wird Clara kritisch beäugt, denn den Kindern fällt sofort auf, dass sie „anders“ ist und natürlich dauert es auch nicht lange, bis die Kinder ihre fiesen Kommentare dazu abgeben. Hanna lässt ein solches Verhalten allerdings von Anfang an nicht zu und versucht die Kinder für Claras Situation zu sensibilisieren mit den Worten: „Stellt euch mal vor, ihr wärt wie die Clara ganz neu hier. Wer kann sagen, wie er sich da fühlen würde?“. Ich fand diese Frage und das Gedankenexperiment klasse, denn so beginnen die Kinder damit ihre eigene Gedankenwelt zu verlassen und sich in andere hineinzuversetzen.

Leider funktioniert dieses Gedankenexperiment scheinbar nur mit Kindern, denn erwachsene Menschen sind viel zu stark in ihren eigenen Ansichten festgefahrenen und müssen dann auch noch in der ständigen Angst leben, dass ihnen etwas weggenommen wird. So erfährt Clara fernab des Kindergartens weiterhin Diskriminierung, allerdings lernt sie nach und nach damit umzugehen und sich Orte zu schaffen, an denen sie so sein kann, wie sie ist. Zum einen ist das ihre Liebe zum Fußball, denn in diesem Bereich zählt die sportliche Leistung mehr als kindlich anmutende Befindlichkeiten und zum anderen der Luftraum. Wenn Clara in einem Flugzeug sitzt, lässt sie ihre Probleme auf dem Boden und die Menschen sind für die kurze Zeitspanne des Fluges gleich, denn sie sitzen alle in derselben Situation.

Darüber hinaus lernt Clara auch Menschen kennen, die sie so akzeptieren, wie sie sind wie z.B. ihr Jugendfreund Benedikt, ihre Mutter Sabine, ihr Schauspielvater Fritz oder ihre Tante Frieda. Allerdings unterstützen diese Menschen sie auch gleichzeitig nicht dabei, ihre Identität zu finden. Clara muss sich von ihnen abkapseln, um herauszufinden, wer sie wirklich ist. Ich fand Clara einfach ein toller Charakter und habe sehr mit ihr mitgefiebert, dass sie ihr Glück finden wird. Egal, ob es jetzt die geglückte Suche nach ihrem biologischen Vater ist oder die Erkenntnis, dass man vielleicht manchmal gar nicht seine Wurzeln kennen muss, um glücklich zu sein. Über sich hinauswachsen tut man eh meistens allein, so wie Clara.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine großartige Geschichte über eine Frau lesen möchte, die ihr Leben lang mit Diskriminierung zu kämpfen hat.

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