Nett zu lesen, aber streckt die Handlung unnötig
Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Auch ...
Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Auch das Cover zum zweiten Band finde ich wieder super schön und es harmoniert wunderbar mit dem Auftakt.
Hier stört mich allerdings der „deutsche“ Titel „Black Diamonds“ enorm. Zwar erwähnt Adair ab und zu, dass ihre Mutter ihr immer dazu geraten hat, Tage zu Diamanten zu machen, aber erstens wird das bereits im Auftakt erwähnt und zweitens spielen Diamanten abgesehen davon in der Geschichte überhaupt keine Rolle, schon gar nicht irgendwelche schwarzen. Der Titel hat also rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun und ich frage mich, wenn denn schon unbedingt ein englischer deutscher Titel gewählt werden musste, warum wird dann nicht einfach der Originaltitel („Backlash“) übernommen?
Meine Meinung:
Mein Urteil zum Inhalt fällt etwas positiver als zur Aufmachung aus, wenn auch nicht ganz so positiv wie meine Meinung zu „Black Roses“. Versteht mich nicht falsch: Ich wollte das Buch wirklich unbedingt mögen, und die meiste Zeit hatte ich auch Spaß beim Lesen, aber insgesamt ist dieser zweite Band doch unnötig und zieht die Reihe eher runter, als dass er sie voranbringt.
Das liegt hauptsächlich an Gegenwarts-Adair.
Zwar legt auch Sterling hier nicht gerade Glanzleistungen hin, aber Adair war ab einem bestimmten Punkt nicht mehr meine Freundin. Sie betont stets, wie wichtig ihr Ehrlichkeit ist, wie sehr sie sich jetzt doch von ihrem Vater, ihrem Bruder und Sterling emanzipieren und ihr eigenes Ding machen und endlich mal ihre Ziele in Angriff nehmen möchte. Ihre Handlungen gehen jedoch in die völlig entgegengesetzte Richtung.
Zum einen hat sie selbst unzählige Geheimnisse vor Sterling; dass sie also ausgerechnet Ehrlichkeit von ihm verlangt, ist mindestens unfair, aber eigentlich doch scheinheilig.
Darüber hinaus sagt sie zwar, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen möchte, tut aber wirklich rein gar nichts dafür. Nicht nur, dass sie gefühlt ewig das Jobangebot, das sie schon im ersten Band erhalten hat, links liegen lässt (ich als Chefin hätte schon längst kein Interesse mehr an ihr), sie bläst vor allem in der ersten Hälfte des Buches hauptsächlich Trübsal und jammert auch ständig nur herum und bietet weder ihrem Bruder noch Sterling wirklich die Stirn. Mehr macht sie nicht, ehrlich.
Wenn sie dann aber immer wieder betont, dass ihr Leben jetzt endlich nach ihrem Sinne verläuft, fragt man sich als Leser, ob sie selbst überhaupt mitkriegt, welches Hin und Her sie da eigentlich veranstaltet.
Das ist mir anfangs noch gar nicht mal so stark aufgefallen, aber irgendwann nervt es nur noch, und darunter leidet die Qualität des Buches enorm.
Denn auch Gegenwarts-Sterling wirkt hier im Vergleich zu Band eins wie eine völlig andere Person – er hat gar keinen Biss mehr, stattdessen wirkt er wie Mr. Krabs als er in der einen Spongebob-Folge seine Schale abgelegt hat: weich und konturenlos. Aber neben Adair fällt das tatsächlich gar nicht so negativ ins Gewicht. Denn wie im ersten Band schon angedeutet wurde, holt Sterling seine Vergangenheit so langsam aber sicher ein, und auch wenn das alles bisher eher noch unausgereift und schwammig ist, ist er damit immerhin interessant.
Beide zusammen sind im Übrigen auch nicht so das Gelbe vom Ei. Sie reden unentwegt von Kommunikation, aber statt wirklich mal miteinander zu reden, springen sie jedes Mal einfach in die Kiste. Gesund? Eher nicht. Würde mich normalerweise auch nicht stören, wenn das Buch insgesamt eher auf Smut als auf Inhalt angelegt ist, aber irgendwann haben hier auch die Sexszenen ihren Reiz verloren.
An den Rückblenden hatte ich dieses Mal allerdings sehr viel Spaß. Man erlebt, wie Adair und Sterling durch ihre erste Beziehung stolpern, inklusive Thanksgiving mit Sterlings Pflegemutter und einem Weihnachtsaufenthalt in New York City. Das ist nicht nur wirklich niedlich anzusehen, man erfährt auch Vieles über Adairs und Sterlings Vergangenheit, auch wenn immer noch nicht klar ist, was dazu geführt hat, dass die beiden sich ab irgendeinem Punkt auseinanderleben und fast schon hassen.
Das ist im Übrigen ein weiterer Kritikpunkt meinerseits: Dieses ganze Hinhalten ist gar nicht nötig! Man wünscht sich, dass endlich mal irgendwelche Geheimnisse aufgeklärt werden, stattdessen wird der Leser mit dem Hin und Her von Adair abgespeist. Das kann man auch einfach wegkürzen und aus der Trilogie eine Dilogie machen, damit wäre der Reihe sehr geholfen!
Das Buch endet mit einem ähnlich fiesen Cliffhanger wie der Auftakt, allerdings habe ich eine sehr starke Vermutung, was sich hinter dem Angedeuteten verbirgt und wie die Geschichte weitergeht – insofern ist die Autorin nicht so gut darin, Hints zu verstecken, ohne dass man sie wahrnimmt und weiterspinnen kann. Ihre Anspielungen waren für mich bisher nämlich immer sehr offensichtlich und ich hatte auch durchweg recht mit meinen Vermutungen. Mal sehen, ob ich dieses Mal wieder richtig liege! 😉
Auch wenn das alles jetzt nämlich sehr negativ klingt, möchte ich den Abschluss der Trilogie durchaus sehr gerne lesen (alleine um zu sehen, ob ich Recht habe). Zwar hat vor allem Adair mich hier nämlich genervt und in vielen Punkten wirkt „Black Diamonds“ die meiste Zeit wie ein unnötiger Lückenfüller, manchmal sogar wie die Fortsetzung einer anderen Reihe und nicht von „Black Roses“, aber das Buch ist nichtsdestotrotz ein guter Zeitvertreib für Zwischendurch.
Für den dritten Band erhoffe ich mir, dass die beiden Protagonisten ein bisschen von ihrem alten Biss wiederfinden, und dass die Autorin hinsichtlich der Intrigen von Adairs Familie sowie Sterlings Vergangenheit endlich mal in die Vollen geht, damit es so richtig schön schmutzig wird. Das fehlt hier nämlich.
Fazit:
In „Black Roses“ hat mir die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten und das Kaputte an ihnen so gut gefallen, hier wirkte im Vergleich dazu vor allem Adairs Verhalten oft fast schon out of character, jedenfalls aber viel zu sprunghaft und unentschlossen. Sie sagt die ganze Zeit, was sie möchte und von Sterling erwartet, verhält sich dann aber völlig widersprüchlich. Das hat genervt.
Darüber hinaus ist Vieles vorhersehbar, vor allem das Ende ist sehr offensichtlich.
Nichtsdestotrotz ist „Black Diamonds“ ein okayes Buch, das zwar sowohl hinsichtlich der Figuren als auch inhaltlich bei Weitem nicht mit dem Auftakt mithalten kann, aber gut für zwischendurch ist und mich dennoch neugierig auf den Abschluss macht (wenn auch nur, um meine Vermutungen bestätigt zu bekommen).
3/5 Lesehasen.