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Veröffentlicht am 12.04.2022

Fesselnd erzählte Lebensgeschichte einer Hollywood-Diva

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Kurz nachdem die einstige Hollywood-Ikone Evelyn Hugo bekannt gibt, dass sie einige ihrer legendären Kleider versteigern und den Erlös spenden möchte, fordert sie die bis dahin unbekannte Lokaljournalistin ...

Kurz nachdem die einstige Hollywood-Ikone Evelyn Hugo bekannt gibt, dass sie einige ihrer legendären Kleider versteigern und den Erlös spenden möchte, fordert sie die bis dahin unbekannte Lokaljournalistin Monique Grant für ein Interview an. Doch schon beim ersten Treffen eröffnet Evelyn der jungen Frau, dass sie keineswegs vorhat, sich interviewen zu lassen - stattdessen will sie ihre Lebensgeschichte erzählen und Monique soll daraus eine Biographie verfassen. Die Journalistin ergreift diese einzigartige Chance und taucht fasziniert in die Erinnerungen der schillernden Diva ein.

"Die sieben Männer der Evelyn Hugo" von Taylor Jenkins Reid ist eine fesselnde Geschichte, die mich bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Zusammen mit Monique habe ich beim Lesen förmlich an Evelyns Lippen gehangen und bin emotional mit ihr durch alle Höhen und Tiefen gegangen. Und obwohl sie - zu Recht - behauptet, nicht wirklich ein guter Mensch zu sein, konnte ich gar nicht anders, als Evelyn zu mögen, trotz ihres Egoismus, trotz ihrer manipulativen Art habe ich sie in mein Herz geschlossen. Seit den fünfziger Jahren hat sie sich über Jahrzehnte hinweg in Hollywood an der Spitze gehalten und dabei auch genügend Tiefschläge erlebt, ich habe es sehr genossen, sie durch die Jahre zu begleiten. Der Autorin ist es gelungen, ihre Protagonistin so intensiv und lebensecht darzustellen, dass sie sich für mich wie eine reale Person angefühlt hat.

Monique, deren Leben den Rahmen um Evelyns opulente Erzählung bildet, habe ich ebenfalls als sympathische Figur empfunden, auch wenn ihr gar nichts anderes übrig blieb, als neben der schillernden Evelyn ein wenig blass zu wirken. Doch sie durchläuft ebenfalls während der Handlung eine Entwicklung, inspiriert durch Evelyns Geschichte und deren Ermutigung. Selten ist es mir bei einem Buch so schwer gefallen, es auch nur für einige Minuten zur Seite zu legen, Taylor Jenkins Reid hat einen unglaublich einnehmenden Schreibstil und ihr Roman war für mich eines der Lesehighlights des Jahres. Für diese bildgewaltige Lektüre spreche ich eine begeisterte Leseempfehlung aus!

Fazit: Die schillernde Protagonistin hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich das Buch in kürzester Zeit durchgelesen habe, ich mochte es zwischendurch kaum aus der Hand legen. Dieses fesselnde und einzigartige Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 23.03.2022

Intensiv emotionale Liebesgeschichte - für mich ein weiteres Lesehighlight der Autorin

Someday, Someday
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Max hat schwere Zeiten hinter sich, inzwischen hat er es geschafft, sich von seiner Drogensucht zu lösen und einen Beruf zu lernen. Der Job in der Notaufnahme bringt den einfühlsamen Mann allerdings an ...

Max hat schwere Zeiten hinter sich, inzwischen hat er es geschafft, sich von seiner Drogensucht zu lösen und einen Beruf zu lernen. Der Job in der Notaufnahme bringt den einfühlsamen Mann allerdings an seine emotionalen Grenzen, so dass ihm die Arbeitsstelle als Privat-Pfleger des steinreichen Edward Marsh wie ein Geschenk des Himmels erscheint. Dessen Sohn Silas weckt tiefe Gefühle in Max - doch Silas Marsh hat früh auf schmerzhafte Weise lernen müssen, seine Emotionen in sich zu verschließen, um den Ansprüchen des herrischen Vaters zu genügen. Wird es ihm gelingen, für sich selbst einzustehen und seiner Liebe zu Max eine Chance zu geben?

"Someday, Someday" von Emma Scott ist eine wunderbar emotionale Geschichte, die mich durchweg gefesselt und emotional angerührt hat. Es handelt sich hier um den dritten Teil der "Only Love"-Reihe, doch da in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, können die drei Teile auch unabhängig voneinander gelesen werden - wobei ich persönlich es sehr schätze, in den verschiedenen Bänden einer Reihe bekannte Figuren wieder zu treffen. Max kannte und mochte ich bereits als Nebenfigur in "Forever Right Now" und die dortige Protagonistin Darlene hat auch einen kleinen Gastauftritt in seiner Geschichte.

Emma Scotts Schreibstil empfinde ich immer wieder als sehr besonders, Ihre Art mich emotional tief in einen Geschichte hinein zu ziehen und an den Gefühlen ihrer Protagonisten teilhaben zu lassen ist einzigartig. Auch ihre Figuren beschreibt sie meiner Meinung nach sehr tiefgründig, sie fühlen sich für mich lebensecht an und ich hoffe und leide jedes Mal mit ihnen. Das war auch bei Silas und Max der Fall, beide haben in ihrer Vergangenheit furchtbare Dinge erlebt, und mein Herz hat beim Lesen für sie geblutet. Das Leseerlebnis hat mich emotional sehr bewegt und von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, so dass ich es gern weiter empfehle.

Fazit: Die einzigartige emotionale Intensität, mit der Emma Scott ihre Geschichten erzählt, hat mich wieder in ihren Bann geschlagen. Obwohl mir bewusst ist, dass es sich bei ihren Protagonisten um fiktive Figuren handelt, habe ich mit ihren gehofft, gebangt und gelitten. Für diesen bewegenden Liebesroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 25.02.2022

Herrlich amüsante Geschichte über Ehe, Familie und Wechseljahresbeschwerden

Einatmen, ausrasten
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Eliza Finch ist fünfzig Jahre alt und kämpft sich durch den alltäglichen Wahnsinn einer eingeschliffenen Ehe, launischen Teenagern und Wechseljahresbeschwerden. Obwohl sie ihren Mann Paddy immer noch liebt, ...

Eliza Finch ist fünfzig Jahre alt und kämpft sich durch den alltäglichen Wahnsinn einer eingeschliffenen Ehe, launischen Teenagern und Wechseljahresbeschwerden. Obwohl sie ihren Mann Paddy immer noch liebt, läuft die Beziehung zur Zeit eher mäßig, auch beruflich fühlt sie sich eher auf dem Abstellgleis. Ihr Alltag wird von den Bedürfnissen der Kinder, Hitzewallungen und einigen Wutanfällen dominiert, als Eliza das alles zu viel wird, bricht sie aus und begibt sich auf einen irrwitzigen Bootstrip.

"Einatmen, ausrasten" von Georgie Hall ist eine herrlich witzige Geschichte über die Tücken, die das Leben während der Wechseljahre mit sich bringt. Selten habe ich mich so über ein Buch amüsiert, wobei ich mir anfangs nicht sicher war, ob ich über Elizas Leben lachen oder weinen sollte - da ich selbst nur wenige Monate jünger bin als die Protagonistin, kommen mir einige der beschriebenen Szenen auf beinahe tragische Weise bekannt vor. Eliza ist eine Figur, die mir sofort sympathisch war, die Art und Weise, wie sie durch ihren hektischen Alltag stürzt und dabei mit Hitzewallungen, Selbstzweifeln und den emotionalen Begleiterscheinungen der Wechseljahre kämpft, hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Den Schreibstil habe ich als sehr eingängig und humorvoll empfunden, die augenzwinkernde Erzählweise der Autorin hat mich von der ersten bis zur letzten Seite mit genommen. Elizas chaotisches Leben hat sich für mich authentisch angefühlt und ich habe die kleinen Siege mit ihr gefeiert und die Niederlagen bedauert. Sie und auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich lebensecht beschrieben, so das sie vor meinem geistigen Auge gut sehen konnte und tief in der Handlung versunken war. Für dieses wunderbar amüsante Leseerlebnis spreche ich gern eine Empfehlung aus.

Fazit. In herrlich humorvoller Schreibweise und mit einem Augenzwinkern lässt Georgie Hall ihre Protagonistin durch ihr chaotisches Leben stürzen. Dabei beschreibt sie den alltäglichen Wahnsinn zwischen Eheproblemen, launischen Teenagern und Wechseljahresbeschwerden so amüsant, dass ich für das Buch eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 24.02.2022

Spannende Geschichte in eindrucksvollen Bildern dargestellt

Harleen
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Die Graphic Novel beschreibt, wie sich die Entwicklung der ehrgeizigen Dr. Harleen Quinzel zu Harley Quinn, der Gespielin des Jokers vollzieht. Aus Harleens eigener Perspektive stellt Stjepan Sejic ihre ...

Die Graphic Novel beschreibt, wie sich die Entwicklung der ehrgeizigen Dr. Harleen Quinzel zu Harley Quinn, der Gespielin des Jokers vollzieht. Aus Harleens eigener Perspektive stellt Stjepan Sejic ihre Vergangenheit dar, ihr berufliches Engagement, sie glaubt, psychopathische Straftäter mit neuen Behandlungsmethoden heilen zu können. Doch schon bevor sie ihre Arbeit im Arkham Asylum antritt, trifft sie auf den Joker, gerade als die Alpträume wieder nachlassen muss sie sich beruflich mit ihm auseinander setzen. Er gehört nun zu ihren Patienten und beherrscht Harleens Gedanken am Tag und ihre Träume in der Nacht.

"Harleen" von Stjepan Sejic ist der erste von drei Bänden, die von DC Black Label im Großformat heraus gegeben werden und die eigenständige Geschichte einer der Figuren aus dem Batman-Universum erzählen. Dabei haben mich besonders die eindrucksvollen Bilder auf Harleens Geschichte aufmerksam gemacht, die durch sie Seitengröße wunderbar zur Geltung kommen. Der feste Einband verstärkt den hochwertigen Eindruck des Buches um die rätselhafte Harley Quinn.

Zunächst steht allerdings nicht ihr "böses Ich" im Vordergrund, am Anfang zeigt sich Harleen als verletzliche junge Frau, in die ich mich gut hinein fühlen konnte. Da sie selbst erzählt, wie sich ihre Entwicklung vollzogen hat, sieht der Leser hinter ihrem unschuldigen Wesen bereits ab und zu Harley Quinn hervor blitzen, was die Spannung für mich nicht verringert hat. In dieser Zeit trifft sie auf einige andere Charaktere, z.B. Harvey Dent, der sich später zum Bösewicht Two Face entwickeln wird. Insgesamt habe ich mich von der Novel prächtig unterhalten gefühlt und freue mich schon auf die beiden Fortsetzungsbände.

Fazit: Die Vorgeschichte von Harley Quinn wird in eindrucksvollen Bildern, die durch das große Format besonders zur Geltung kommen, dargestellt. Mich hat die Graphic Novel gefesselt und fasziniert, so dass ich sie gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 23.02.2022

Spannender Fall mit komplexer Ermittlerfigur

So kalt der See
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Auf einem Schrottplatz wird ein Toter gefunden, der in einer skurrilen Installation an einem Turm aus Autos aufgehängt wurde. Noch während sie zum Mordschauplatz unterwegs ist, sieht Cora Merlin, dass ...

Auf einem Schrottplatz wird ein Toter gefunden, der in einer skurrilen Installation an einem Turm aus Autos aufgehängt wurde. Noch während sie zum Mordschauplatz unterwegs ist, sieht Cora Merlin, dass die Fahrerin des Autos neben ihr stumm um Hilfe ruft und nimmt die Verfolgung auf. Kurz darauf erlebt sie, wie ein Mann in seinem Haus erschossen wird und die verängstigte Fahrerin flüstert ihr zu, dass der Täter ihr Kind in seiner Gewalt hat - die Suche nach dem Mädchen und weitere grauenvolle Taten hetzten Cora durch das Lindauer Umfeld, so dass sie erst spät bemerkt, wie sich ihr Kollege Christian Fischl vom Team absondert.

"So kalt der See" von Tina Schlegel ist der zweite, äußerst spannende Fall um die Kommissarin Cora Merlin und ihr Team. Die Ermittlerin kenne und mag ich schon aus ihrem ersten Fall "Gewittersee", doch auch ohne diese Vorkenntnisse kann man diesen Kriminalroman gut verfolgen, es gibt nur wenige kurze Rückblenden, die zum Verständnis des aktuellen Geschehens keine Rolle spielen.

Mit der Protagonistin Cora Merlin hat die Autorin eine komplexe Figur erschaffen, in deren Gedankenwelt sie uns Leser häufig Einblick gewährt. Durch ihre Synästhesie nimmt Cora äußere Eindrücke oft sehr differenziert wahr und erkennt manche Zusammenhänge, die ihre Kollegen nicht sehen. Dabei haben mir ihre vielschichtigen Gedankengänge viel Konzentration abgefordert, was das Lesevergnügen meiner Meinung nach nicht geschmälert hat, ganz im Gegenteil. Doch auch ihre Kollegen sind umfassend genug vorgestellt, dass ich sie alle als realistische Personen empfunden habe und mit ihnen mit fiebern konnte.

Den Schreibstil kann ich nur als äußerst fesselnd bezeichnen, der Spannungsbogen hat sich meiner Meinung nach straff durch die gesamte Handlung gezogen, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Als ganz besonderes Stilmittel habe ich empfunden, dass Tina Schlegel am Anfang eines neuen Absatzes oft unklar gelassen hat, an wessen Perspektive sie den Leser gerade teil haben lässt, erst nach ein oder zwei Seiten war für mich ersichtlich, welche Figur aktuell im Vordergrund steht. Auch die Spurensuche ist sehr vielschichtig und komplex dargestellt, zusammen mit Cora hat sich mir der Fall erst Schritt für Schritt entschlüsselt. Für diesen äußerst spannenden Regionalkrimi spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Cora Merlins zweiter Fall besticht durch einen äußerst komplexen Handlungsfaden, gemeinsam mit der Kommissarin bin ich vielen verschiedenen Spuren gefolgt, deren Zusammenhang sich mir erst kurz vor dem Ende erschlossen hat. Dieses Leseerlebnis hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, so dass ich den Kriminalroman gern weiter empfehle.