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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2018

eine etwas andere Liebesgeschichte

Dunkelgelb
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Worum es in diesem Roman geht ist die Liebe und da die Liebe nie so einfach ist, gibt es so einiges was so zwischen eine Liebe kommen kann.

„Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb … und ...

Worum es in diesem Roman geht ist die Liebe und da die Liebe nie so einfach ist, gibt es so einiges was so zwischen eine Liebe kommen kann.

„Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb … und konnten einander nicht finden das Wasser war viel zu tief.“

Die zwei Hauptfiguren um die es hier geht sind Sophia und Benedikt. Im Prinzip sind beide total ineinander verschossen und dann kommt das Leben den beiden quasi dazwischen. Da Sophia ihn zwar liebt aber ihr alles auf einmal zuviel wird lässt sie ihn abblitzen. Der arme Benedikt bleibt verstört zurück und weiß nicht was er verkehrt gemacht hat. Um diese Verletzung zu heilen, stürzt er sich in eine Ehe aus der 2 Kinder herausgehen. Aber auch Sophia sieht ihr Heil nur in einer Flucht vor ihren Gefühlen und heiraten und bekommt ebenfalls zwei Kinder. Jahre später treffen sich beide und die alten Gefühle, die nie wirklich wegwahren kommen wieder hoch. Das Karussell der Liebe beginnt sich wieder zu drehen…

Obwohl das Thema dieses Romans wirklich gut gewählt ist und die Farben bzw. die Farbe dunkelgelb eine besondere Bedeutung hat und auch eine Teekanne in eben dieser Farbe, ist der Funken bei mir nicht übergesprungen. Ich denke es hat an das nervige durchexerzieren einiger psychologischer Übungen, die einfach zu dominant waren und der Handlung nicht unbedingt förderlich waren.

Interessant war hingegen das die männlichen Figuren wesentlich mehr zu ihren Gefühlen gestanden haben wie die weiblichen Figuren. Die Frauen wirkten hauptsächlich kühl ja fast unterkühlt und farblos, obwohl Benedikt mir da wohl widersprechen würde, da er alles und jeden hauptsächlich durch Farben definiert.

Es handelt sich hierbei um einen Liebesroman der anderen Art, wo meiner Meinung nach die Männer mehr zu ihren Gefühlen stehen als die Frauen. Ganz ohne unnötige Längen kommt leider der Roman auch nicht aus, aber das reist das Ende hier wieder raus.

Fazit: Ein Liebesroman der anderen Art, wo unterdrückte Gefühle beinahe in die Katastrophe geführt hätten. Lesenswert ja wenn man auch ein wenig Psychologie ertragen kann.

Veröffentlicht am 17.06.2024

nicht lustig

Komm schon, Baby!
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Nachdem alle so von den Romanen der Autorin geschwärmt haben, wollte ich mich mit diesem Roman ein wenig entspannen und gute Stimmungen einfangen. Tja auch wenn sich der Roman wirklich gut ließt und die ...

Nachdem alle so von den Romanen der Autorin geschwärmt haben, wollte ich mich mit diesem Roman ein wenig entspannen und gute Stimmungen einfangen. Tja auch wenn sich der Roman wirklich gut ließt und die Autorin gezielt Kalauer einsetzt um für Lacher zu sorgen, fand ich den Roman und die Geschichte um Julie alles andere als erbaulich.

Die Story um die Hebamme Julie ist eigentlich gut gedacht. Der Anfang war ja auch richtig gut, aber dann dieser Mittelteil, wo sich handlungstechnisch als auch die Entwicklung der Figuren scheinbar alles nur im Kreis drehte, fand ich schon sehr schwierig. Das es dann auch noch Verwicklungen gab war zwar schön, aber die Umsetzung war nicht so gelungen. Erst der Schlussteil konnte mich dann wieder überzeugen. Aber ganz ehrlich mir hat bei diesem Roman etwas gefehlt. Ich bin bei weiten nicht humorfrei, aber das ich diesen Roman als lustig und schön in Erinnerung behalten werden, ist leider nicht der Fall.

Auch wenn ich die Hauptfigur Julie anfangs noch mochte, ging sie mir im Laufe des Romans gehörig auf die Nerven. Gedanklich drehte sich förmlich alles im Kreis. Das mag womöglich auch den Hormonen zugeschrieben werden können. Aber Himmel wäre es wirklich so schlimm gewesen, ganz frei und offen mit dem Kindsvater zu sprechen, vollkommen egal ob er sich in eine Beziehung befindet oder nicht. Karten auf den Tisch, Probleme ansprechen, so kam Julie noch zu
Beginn des Romans als selbstbewusste Frau rüber. Und genau diese selbstbewusste Frau habe ich im Mittelteil schmerzlich vermisst. Sie war nur noch ein Schatten jener Frau, die Berge versetzen konnte. Ja die Konstellation, dass der Erzeuger ihres Kindes bereits vergeben war, ist nicht so einfach. Aber sich weg ducken kann es doch auch nicht sein. Darüber reden auch wie sie sich eine Zukunft vorstellen könnte, das wäre es doch gewesen. Wenn sich alle an einen Tisch setzen und darüber reden. Aber nein warum einfach wenn es auch kompliziert geht.

Das Cover fand ich ja so richtig klasse, mit ein Grund warum ich den Roman unbedingt lesen wollte. Nur leider passt der Roman nur bedingt zum Roman.

Fazit: Nicht wirklich lustig, langatmig und wahrscheinlich nur für eingefleischte Fans dieser Autorin eine richtige Perle. Ein paar Kalauer machen nun mal keinen lustigen Wohlfühlroman.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

stilistischer Kunstroman

Erschütterung
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Wells ist ein Professor an einer Uni, ist verheiratet und hat eine Tochter. Kurz er lebt ein Leben, das in normalen Bahnen verlaufen sollte. Käme da nicht ein Hilferuf in Form eines kleinen Zettels in ...

Wells ist ein Professor an einer Uni, ist verheiratet und hat eine Tochter. Kurz er lebt ein Leben, das in normalen Bahnen verlaufen sollte. Käme da nicht ein Hilferuf in Form eines kleinen Zettels in einem neuen Hemd, der Selbstmord Professorin an der Uni und eine tödliche Diagnose für seine Tochter. Anstatt primär seine überforderten Frau mit der Pflege der Tochter zu unterstützen, sucht er förmlich das Weite. Flieht vor seinem eigenen Leben in ein Abenteuer. Selbst als der Verfallsprozess bei seiner Tochter dramatisch zunimmt, nimmt er sich lieber anderer Themen an.

Der Autor nutzt eine Vielzahl stilistischer Kunstgriffe und will den Leser mit deren Fülle und Vielfalt beeindrucken. Leider bleibt dabei die Tiefe der Geschichte auf der Strecke. Lesen tut sich die Geschichte dennoch flüssig, nur wird man durch den nüchternen und kalten Erzählstil nicht wirklich mit der Geschichte und den Protagonisten warm.

Das Buch habe ich gelesen, weil ich gehört hatte, dass es verschiedene Varianten von dieser Geschichte geben sollte. Tja da habe ich wohl genau die Variante erwischt, in dem man einen höchst eigennützigen, kalten und egoistischen Protagonisten vorgesetzt bekommt. Aber zurück zu Geschichte. Eingangs hatte ich ja bereits von einer Vielzahl von Themen gesprochen. Jedes einzelne Thema, sei es Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Ehe-/Familienkrise, tödliche Krankheiten, Kriminalität, Sklavenarbeit, Vater/ Tochter Beziehung werden in einzelne Handlungsfäden dargebracht. Sie alle kreisen um den Protagonisten Wells. Für mich hat durch die Fülle der Themen am Schluss einfach die Tiefe in der Handlung gefehlt. Jedes einzelne angeschnittene Thema in diesem Roman wäre eigentlich einen eigenen Roman würdig gewesen.

Der Protagonist Wells, so intelligent er auch sein mag, so katastrophal ist auch seine soziale Kompetenz. Er flieht lieber vor Entscheidungen oder Themen, mit denen er sich dringend auseinandersetzen sollte. Er lässt seine Frau mit einer Tochter zurück die an einer starken degenerativen Krankheit leidet. Er flieht förmlich vor der Verantwortung, ist ihm womöglich zuviel oder passt auch nicht in seinen Lebensentwurf. Ganz ehrlich, auch wenn Wells sich für ihn in einer Ausnahmesituation befunden hat, ist doch davonlaufen keine Lösung, noch weniger der grade so verhinderte Mord durch ihn an seiner eigenen Tochter. Für mich wurde er zunehmend unsympathisch und selbstsüchtig. Kein Mensch mit dem man gerne Umgang haben wollen würde. Auch wenn hin und wieder auch gute Seiten bei ihm aufblitzen wie die Befreiung der mexikanischen Sklavenarbeiterinnen.

Fazit: Erschütterung ist ein Roman, wie es das Leben schreiben kann, aber nicht zwangsläufig muss. Der Autor versucht durch stilistische Kunstfertigkeit zu strahlen, was aber zu Lasten der eigentlichen Handlung geht. Denn diese ist oberflächlich. Selbst der Protagonist wird in dieser Variante des Buches alles andere als einnehmend, sondern eher abstoßend. Da ist es dann auch wenig hilfreich das der Autor in einer kalten, nüchternen und distanzierten Erzählweise schreibt. Alles in allen kein wirklicher Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

ein Schreibstil, der es einen nicht leicht macht

Tick Tack
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Almette ist jung und fürchterlich wütend. Sie hasst ihr Leben und um ein Haar hätte sie dieses auch beendet. Und genau dies ruft Jo auf den Plan. Er ist hochintelligent und ist wegen Fehlverhaltens von ...

Almette ist jung und fürchterlich wütend. Sie hasst ihr Leben und um ein Haar hätte sie dieses auch beendet. Und genau dies ruft Jo auf den Plan. Er ist hochintelligent und ist wegen Fehlverhaltens von der Uni geflogen. Aus grenzenloser Langerweile, verbringt er sein Leben nun wieder im elterlichen Zuhause. Vielmehr in seinem Jugendzimmer und durchstöbert das Internet nach seinen neuesten Opfern. Sammelt Daten von unbedarften Teenager und erpresst sie. Doch er will noch weiter gehen. Er will sein nächstes Oper nicht nur erpressen er will es zum äußersten treiben. Und genau da läuft ihn Almette in die Arme. Sein Vorgehen ist wie immer. Er erschleicht sich das Vertrauen, macht auf Freund und manipuliert sie, damit sie genau so handelt wie er es gerne hätte. Nur diesmal kommt ein besonderes Ereignis hinzu, dass ihm seine Arbeit wohl noch erleichtert. Eine Welt umfassende Pandemie erfasst Deutschland.

Die Autorin versuch mit einen mehr als gewöhnungsbedürftigen Schreibstil eine Geschichte, die hauptsächlich im Internet spielt in ein Roman zu fassen. Leider ist ihr dies nur bedingt bis schlecht gelungen. Der Leser wird immer wieder durch Einlassungen von Internetseiten, Bildern etc. aus den Lesefluss gerissen. Ich konnte mich bis zum Schluss nicht mit den Schreibstil anfreunden. Womöglich bin ich schon etwas zu alt für diesen Schreibstil.

Beide Protagonisten, Mette als auch Jo sind nicht nur wütend sondern auch im hohem Maße manipulativ veranlagt. Beide leben in gutbürgerlichen Verhältnissen. Mette macht sich selbst enormen Druck um immer wieder neue Folower zu gewinnen, durch immer neue drastischere Geschichten. Sie hat mit Luxusproblemen zu kämpfen, worüber man teilweise einfach nur den Kopf schütteln kann. Aber auch nicht verwunderlich, wenn sie ihr Leben ausschließlich nach anderen ausrichtet und dabei das reale Leben aus dem Blick verliert. Von daher ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn sich dann eine Sorte Mensch an sie ranheftet, der ganz und gar nichts Gutes im Schilde führt. Und dass dies der Fall ist macht Jo schon recht schnell klar. Er ist nicht nur ein Schlechter Mensch, nein er ist brandgefährlich.

War die Story im ersten Teil noch nachvollziehbar, ist dies im zweiten Teil nicht mehr der Fall. Es gibt Zeitsprünge, nachdem der Leser die Handlung nicht mehr nachvollziehen kann. Außerdem überschlagen sich nicht nur die Ereignisse sondern es läuft einfach viel zu schnell. Als ob die Autorin plötzlich keine Zeit mehr gehabt hätte oder ihr die Ideen ausgegangen währen.

Fazit: Die Auseinandersetzung mit Themen wie Cybermobbing, Coronaleugner, Verschwörungstheorien gelingt der Autorin trotz Aktualität nicht besonders gut. Rückblickend ist der Roman eher wie ein Drehbuch als wie ein Roman geschrieben. Auch ist der Schreibstil alles andere als gut lesbar. Leider kann ich für diesen Roman aus besagten Gründen nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

misglückte Umsetzung eines sehr interessanten Themas

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Als Rebecka durch den Unfall ihrer Großmutter, wieder in ihre alte Heimat kommt, hat sich noch keine Ahnung auf welche Reise sie sich da eingelassen hat. In einem alten Bücherschrank findet sie ein Tagebuch ...

Als Rebecka durch den Unfall ihrer Großmutter, wieder in ihre alte Heimat kommt, hat sich noch keine Ahnung auf welche Reise sie sich da eingelassen hat. In einem alten Bücherschrank findet sie ein Tagebuch ihrer kranken Großmutter, welches sie führte als sie ein junges Mädchen war. Je mehr sie in diesem Tagebuch ließt, je tiefer taucht sie nicht nur in die damalige Zeit ein, sondern beginnt auch die eigene Familiengeschichte besser zu begreifen und nicht zu letzt welchen fundamentalen Einfluss diese wenigen Monate im Leben ihrer Großmutter auf ihre ganze Familie haben sollte.

Mit einer nüchternen und gefühlskalten Erzählweise versucht sich die Autorin nicht nur an einem Teil ihrer Landesgeschichte sondern auch an einer Familiengeschichte und Liebesgeschichte. Leider erschwert gerade diese Erzählweise das Lesen ungemein. Nicht zu letzt weil manche Passagen eher einem Lexikonausschnitt gleichen. Insgesamt hat sich die Autorin meines Erachtens einfach zu viel vorgenommen. Die Einbindung von Landesgeschichte in Familien- und Liebesgeschichte ist alles andere als gelungen. Die Seele bzw. das Herz dieser Geschichte geht verloren.

Als Leser weis man anfangs gar nicht so genau wo will die Autorin mit ihrer Geschichte hin. Ich habe absolut nichts gegen Zeitsprunge bzw. Rückblenden, aber die Verbindung mit der Gegenwart ist der Autorin nicht wirklich geglückt. Dabei hatte sie wirklich alle guten Zutaten für einen wirklich guten Roman zu Hand. Fluchthelfer, eine nicht standesgemäße Liebesbeziehung. Nur das was sie daraus gemacht hat ist leider murks. Über weite Strecken des Romans ist die gefühlskalte Schilderung ohne jegliche Emotion und großer Schwenk auf die Liebesgeschichte und dann geht’s in die Vollen, aber auch nur kurz und dann wieder diese Kälte. Als Gefühlschaos kann man das nicht mehr bezeichnen. Ganz ehrlich der Autorin scheinen Liebesgeschichten zu liegen. Gut dann soll sie sich doch auch bitte darauf konzentrieren. Aber was sie hier abgeliefert hat ist nichts halbes und nichts ganzes.

Eine der Hauptfiguren ist Rebecka, die durch eben beschriebene Familiengeschichte eine über die Generationen weitergegebene Traumatisierung erleben musste, die ihr Leben nachhaltig geprägt hat. Einerseits wird sie als taffe Geschäftsfrau geschildert, doch im gleichen Atemzug wird sie zur einfälltigen, unsicheren und „beziehungsunfähigen“ Person dargestellt. Eine Macherin mit schweren sozialen Defiziten könnte man meinen. Ich bin mit ihr einfach nicht warm geworden. Sorry aber die Figur, da hat am Ende fast nichts mehr richtig zusammengepasst.

Fazit: Nicht nur die Geschichte ist sehr speziel sondern auch die Art und Weise, wie sie dargereicht wird. Ein Freund von nordisch kühler Unterhaltung wird seine Freude daran haben. Jedoch war mich gerade diese nüchterne und kühle Erzählweise einfach unpassend für dieses eigentlich hoch interessante Thema. Auf eine andere Art und Weise erzählt währe die Geschichte richtig gut werden können. So habe ich mich am Ende wirklich nur noch durch die Seiten gequälte, nicht zuletzt weil die Autorin immer wieder das gleiche Thema aufgegriffen hat und immer wieder neu analysiert hat, immer mit gleiche oder ähnlichen Ergebnis. Wirklich schade die Geschichte hätte so viel Potenzial gehabt.

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