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Veröffentlicht am 01.06.2017

Interessante Ausgangssituation, doch leider wurde viel Potential verschenkt. Atmosphärisch zu durchgestylt wirkender Thriller, in dem die Akteure etwas blass blieben.

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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Zuvor:

Das Paar Emma und Simon, befindet sich an einem schwierigen Punkt ihrer Beziehung, denn während Simon nicht zu Hause war, wurde Emma von zwei Einbrechern in der eigenen Wohnung überwältigt und ...

Zuvor:

Das Paar Emma und Simon, befindet sich an einem schwierigen Punkt ihrer Beziehung, denn während Simon nicht zu Hause war, wurde Emma von zwei Einbrechern in der eigenen Wohnung überwältigt und ausgeraubt. Seitdem hat Emma Angst. Angst vor körperlicher Nähe und allein zu sein. So begibt sich das Paar auf Wohnungssuche, doch keine der Wohnungen, oder aber ihre Lage, trifft ihren Geschmack. Doch der Makler hat noch ein weiteres Objekt zur Hand. Allerdings schwierig zu vermitteln, wie er sagt, denn der Mietvertrag ist voller Klauseln und Verbote. So dürfen die zukünftigen Mieter nichts in der Wohnung verändern oder hinzufügen, außer sich selbst und ihre Kleidung. Die Wohnung ist minimalistisch, aber äußerst elegant eingerichtet, dazu technisch auf dem höchsten Level. Das gilt auch für die Sicherheitsstandards und so fällt es Emma sehr leicht, sich für die Wohnung zu entschließen. Jedoch bekommt nicht jeder Interessent die Wohnung. Der penible Vermieter und gleichzeitige Erbauer, der Architekt Edward Monkford, will das Paar erst persönlich kennenlernen und dazu muss das Paar noch einen Fragebogen ausfüllen, in dem äußerst privaten Fragen über Verhaltensweisen, Lebenseinstellungen etc. gestellt werden. Obwohl es zunächst nicht so aussieht, als ob Emma und Simon tatsächlich eine Chance bekommen, in die Wohnung zu ziehen, entscheidet sich der Architekt dann doch für sie beide. Jedoch ahnen Emma und Simon zu diesem Zeitpunkt noch nicht, auf was sie sich genau eingelassen haben…

Danach:

Die alleinstehende Jane musste einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Sie hatte eine Totgeburt. Um Abstand von allem zu gewinnen, will sie eine Veränderung und schaut sich nach interessanten, neuen Wohnungen um. Die Wohnung in der Folgate Street 1 in London, hat es ihr besonders angetan, selbst die vielen auferlegten Regeln von Seiten des Vermieters, können sie nicht davon abhalten, sich für die Wohnung zu bewerben. Und Jane hat Glück. Nur wenig später kann sie einziehen in ihr neues Heim. Ein weiterer Pluspunkt; die Begegnung mit dem attraktiven Witwer Edward Monkford, dem Besitzer der Wohnung, mit dem sie sich auf eine heiße Affäre einlässt. Zwar wundert sich Jane sehr, über seine puristische Ader und sein Hang zur Perfektion und Symmetrie, doch schreckt sie sein Verhalten auch nicht ab. Es macht sie eher neugierig, besonders als sie Dinge über Edwards Vergangenheit erfährt. Als sie jedoch bei ihren Nachforschungen über einen ungeklärten Todesfall stolpert, kommt sie zum ersten Mal ins Grübeln. Kann es sein, dass sie mit einem Mörder schläft?

Zunächst einmal hat mich das hochwertige Hochglanzcover des Romans verlocken können, den Roman in die Hand zu nehmen. Und da ich ein Faible für spannende Psychothriller und Krimis habe, erhoffte ich mir; auch weil „The Girl before- Sie war wie Du, und jetzt ist sie tot“, so stark beworben wurde, eine packende Geschichte.

Der Roman wird im steten Wechsel, aus der Sicht von zwei Frauen vorangetrieben. Emma und Jane. Beide stehen vor einem Scheideweg in ihrem Leben und sind Bewohner der Wohnung in der Folgate Street 1.

Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und flüssig, doch wirkt er zu großen Teilen unterkühlt, abstrakt, ja beinahe so, wie die beschriebene Wohnung, in diesem Roman und obwohl ich vermute, dass die Autorin genau dies bezweckt hat, um eben halt diese unterkühlte Atmosphäre zu schaffen, machte es mir dieser besondere Schreibstil alles andere als einfach, Zugang zu den Akteuren in diesem Buch zu finden. Dazu kommt, dass JP Delaney, beim Schreiben, zu einem rätselhaften Stilmittel gegriffen hat. So sind alle geführten Dialoge der Akteure, die bereits geschehen sind, trotz wörtlicher Rede, nicht mit Anführungszeichen versehen. Es handelt sich jedoch hier nicht, um eine indirekte wörtliche Rede, daher war für mich der Grund nicht wirklich ersichtlich; erschwerte mir aber das Lesen besagter Romanpassagen.

Ebenfalls schwer fiel es mir, ab etwa der Hälfte des Buches, Emmas und Janes Erlebnisse auseinander zu halten, da beide sehr ähnliche Situationen mit Edward erleben.

Den erhofften Thrill konnte mir lediglich eine Sache liefern. Und zwar die Vorstellung, in einem solch durchgestylten Haus leben zu müssen, in dem man so sehr auf die Technik angewiesen ist, dass man praktisch schnell zum Gefangenen dieser Wohnung werden kann. Und dass die Wohnung dann auch plötzlich ein gewisses Eigenleben entwickelte, fand ich sehr spannend geschildert. Die Ausgangssituation, überhaupt die Idee des Romans, hatte viel Potential, dass meiner Meinung nach leider aber zu großen Teilen verschenkt wurde, weil die Akteure zu blass blieben. Ihr Werdegang blieb einem beim Lesen seltsam gleichgültig und so konnten diverse Geheimnisse der Figuren, die nach und nach aufgedeckt werden, meine Neugierde leider auch nicht mehr in dem Maß schüren, wie ich es mir erhofft hatte.

Es ist dennoch kein schlechter Roman. Er lässt sich schnell lesen und sorgt durchaus für die eine oder andere überraschende Wende. Dennoch fehlte mir zu einer besseren Bewertung einfach der gewisse subtile Thrill/Grusel/Gänsehautmoment, den ein herausragender Psycho-Thriller haben sollte. 3.5 von 5 Punkten.



Veröffentlicht am 01.06.2017

essie Jefferson auf dem Weg zum Erfolg und Ruhm- unterhaltsam, aber leider auch etwas oberflächlich abgehandelter Abschlussband der Reihe.

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson
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Jessie hat sich mittlerweile gut eingelebt in den Staaten und will nun dort zur Schule gehen. Auch zu ihrem Dad, dem Rockstar Johnny Jefferson, entwickelt sie immer mehr Nähe. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag ...

Jessie hat sich mittlerweile gut eingelebt in den Staaten und will nun dort zur Schule gehen. Auch zu ihrem Dad, dem Rockstar Johnny Jefferson, entwickelt sie immer mehr Nähe. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag schenkt ihr Johnny schließlich eine Überraschungsparty und lässt sämtliche Freunde von Jessie, darunter auch ihren Ex-Freund Tom, aus England einfliegen. Obwohl Jessie sich sicher ist, dass sie Jack, den Gitaristen ihrer Band liebt, lässt sie Tom nicht kalt. Vor allem, als sie erfährt, dass Tom wieder Kontakt mit seiner damaligen Freundin hatte. Jack reagiert äußerst eifersüchtig, als er Tom begegnet und auch Tom macht kein Hehl aus seiner Abneigung zu Jack. Auf der einen Seite ärgert sich Jessie darüber, dass Jack kein Vertrauen zu ihr hat; andererseits fürchtet aber auch sie, dass Jack, der in Bezug auf Frauen früher nichts anbrennen ließ, es nicht so ernst mit ihr meinen könnte, wie sie es sich wünscht. Jack beteuert zwar das Gegenteil, doch hat er ihr noch nicht gesagt, dass er sie liebt. Zudem möchte er ihre Beziehung noch vor den anderen Bandmitgliedern von „All Hypes“, geheim halten.

Während ihr Liebesleben im Chaos versinkt, lernt Jessie eine neue Freundin kennen. Eine neue Freundschaft, die Johnny ein Dorn im Auge ist, denn einst war er mit der Halbschwester von Jessies neuer Freundin zusammen, die ihm gar nicht gut tat. Und nun befürchtet Johnny, dass seine Frau Meg verletzt reagieren könnte, wenn sie erfährt, dass Jessie mit der Schwester ihrer persönlichen Erzfeindin befreundet ist. Jessie versteht Johnnys Bedenken, möchte an ihrer neuen Freundschaft aber unbedingt festhalten und ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welche Konsequenzen dieser Schritt für sie und ihre Familie haben wird…

Nach dem grandiosen ersten Teil der Reihe über Johnny Jeffersons uneheliche Tochter Jessie, folgte der zweite, leider etwas weniger fesselnde Teil, den ich aber trotz kleiner Schwächen, dennoch sehr mochte. Da sich Jessie, die Heldin dieser Reihe zum Ende des zweiten Teils für Jack entschieden hatte, war ich nun sehr neugierig darauf zu erfahren, ob sich ihre Beziehung zu ihm weiterentwickeln und ob man nun im dritten und voraussichtlich letzten Teil endlich etwas mehr über Jack erfahren würde. Leider blieb Jack auch weiterhin recht blass beschrieben. Einzig seine Eifersucht wurde thematisiert, zu großen Aussprachen zwischen Jessie und ihm kam es dagegen leider nicht. Und so fehlte mir einfach der richtige Zugang zur Liebesgeschichte. Man konnte sich einfach nicht hineindenken in das Heldenpaar und nicht verstehen, wieso beide angeblich solch eine starke Nähe und Zuneigung füreinander empfanden, wenn sie kaum miteinander redeten und sich lediglich küssten und verliebt anschauten. Wieder empfand ich beim Lesen, dass Tom im Grunde viel besser zu Jessie gepasst hätte, zumal Tom und Jessie viel vertrauter miteinander umgingen bzw. redeten, als es Jessie und Jack machten. Das Heldenpaar drehte sich dann auch lange Zeit im Kreis, beide zeigten ihre Eifersucht und abgesehen von der Nebenhandlung über Johnnys rachsüchtige Exfreundin, plätscherte die Handlung diesmal leider zu großen Teilen vor sich hin.

Ich hätte es spannender gefunden, wenn Paige Toon die Auftritte von Jessie mit ihrer Band ein wenig umfangreicher beschrieben hätte, was für mehr Rockstar-Atmosphäre gesorgt hätte, doch leider wurden diese nur recht knapp geschildert. Zudem fiel Jessie fast alles in den Schoß. Schwierigkeiten gab es kaum zu bewältigen und wenn doch, war sofort ihr Vater für sie da und räumte sämtliche aufkeimenden Probleme aus dem Weg. Lediglich die Beschreibungen zu Jessies erstem Geburtstag ohne ihre Mum, fand ich sehr anrührend beschrieben, denn da ließ die Autorin ihre Leser einmal an Jessies Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben, was sie einem näher brachte. Obwohl ich ein Fan dieser Reihe und auch den beiden Vorgängerbänden über Johnny Jefferson bin, kann ich für den Abschlussband leider daher nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten vergeben, so leid es mir tut. Es wird einfach zu vieles, was wichtig gewesen wäre, zu oberflächlich abgehandelt. Statt geredet wird gestritten, gefeiert und geshoppt mit der High Society von Hollywood. Das mag zwar alles andere als langweilig zu lesen sein, doch wurde viel Potential verschenkt. 3.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Actionreiche, durchaus auch spannende und kurzweilige Thrillerlektüre, die allerdings einige Logiklücken aufweist

Das Dunkel der Schuld
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Hannah Parks hatte noch einmal großes Glück, denn ihre Kindheit war alles andere als rosig. Geschlagen mit einem grausamen und gewalttätigen Vater und einer schwachen, alkoholkranken Mutter hatte sie wenig ...

Hannah Parks hatte noch einmal großes Glück, denn ihre Kindheit war alles andere als rosig. Geschlagen mit einem grausamen und gewalttätigen Vater und einer schwachen, alkoholkranken Mutter hatte sie wenig Freude im Leben. Als Hannah sich endlich wehren wollte, führte das dazu, dass sie vom Vater krankenhausreif zusammengeschlagen wurde. Ihr Vater, Billy, wanderte dafür für Jahre ins Gefängnis. Ihre Mutter brachte sich drei Jahre später um und so waren Hannah und ihre jüngere Schwester Justine plötzlich auf sich allein gestellt.

Mittlerweile hat sich das Blatt für Hannah gewendet. Sie ist verheiratet mit dem steinreichen Geschäftsmann Dallin und glaubt eigentlich daran, dass sie eine gute Ehe führt. Zwar muss Dallin viel arbeiten und ist oftmals recht abwesend, doch führt sie diesen Mangel an Aufmerksamkeit, eher auf seinen stressigen Job zurück. Bis Dallin eines Nachts im Schlaf spricht. Die Dinge, die er von sich gibt, klingen sehr danach, als würde er im Traum Gewaltphantasien ausleben, denn er bringt im Traum eine Frau um. Verstört wendet sich Hannah an ihre Psychologin, die ihr rät, unbedingt und umgehend ein Gespräch mit Dallin über dessen Traum zu führen. Als Hannah Dallin daraufhin zur Rede stellt, streitet er alles ab, dennoch sind erste Zweifel in Hannah geweckt. Als sie eine verschlossene Schublade im Schreibtisch vorfindet, geht sie der Sache auf den Grund und findet schließlich auf einem USB Stick kompromittierende Aufnahmen von einer Prostituierten und Dallin. Als Dallin dazu kommt, eskaliert ihr Streit und er würgt sie.

Aufgebracht packt Hannah ihre Sachen. Sie kann einfach nicht fassen, dass der Mann, den sie zu lieben glaubte, dazu fähig ist, ihr weh zu tun.

Dennoch lässt sie sich Tage später, an einem neutralen Ort, zu einem klärenden Gespräch überreden. Zu spät begreift sie, dass sie Dallin in die Falle gegangen ist. Doch der Mann, den sie vorher im Foyer kennenlernte, eilt ihr in letzter Sekunde zu Hilfe. Sie erwacht Stunden später in der Hütte des unbekannten Mannes, der sich ihr als Black vorstellt. Er behauptet ein Ex-Cop zu sein, der anderen Menschen, die auf der Flucht vor dem Gesetz oder gewalttätigen Familienmitgliedern sind, gegen Bezahlung zu einem neuen, sicheren Leben verhilft. Hannah ist völlig durcheinander und weiß nicht, ob sie Black trauen kann. Doch eine andere Option scheint sie nicht zu haben, oder?

„Das Dunkel der Schuld“, von dem Autor Carter Wilson, wartet mit einer spannenden Ausgangssituation auf. Hannah, die Heldin des Romans, ist auf der Flucht vor ihrem übermächtig erscheinenden Ehemann, der seine Augen und Ohren praktisch überall zu haben scheint und kann auf ihrer Flucht kaum jemandem trauen. Eine recht undurchsichtige Schlüsselfigur stellt Black dar, der einerseits viele Geheimnisse vor Hannah verbirgt, ihr andererseits jedoch stets, wenn es gefährlich wird, zur Seite steht. Die Figur des „Black“ erinnerte mich beim Lesen stark an die des Top-Agenten Bryan Mills (von Liam Neeson verkörpert), in der „Taken-Trilogie“, denn genau wie Bryan, ist Black ein wahrer Überlebenskünstler, der äußerst versiert und clever vorgeht.

Der Thriller lässt sich, dank des eingängigen Schreibstils schnell lesen, allerdings ist es eher ein Thriller der Kategorie „Popcorn-Kino“. Zwar glänzt der Roman durch eine interessante Handlung und viele, vom Autor gelegte falsche Fährten, in die nicht nur Hannah tappt, sondern auch der Leser, doch sollte man sein Hirn beim Lesen lieber entweder ganz ausgeschaltet lassen, bzw. nicht zu lange über diverse Handlungsweisen der Akteure nachdenken, die auf den zweiten Blick, dann leider recht unlogisch erscheinen.

Dazu bleiben die Hauptakteure blass und wirken recht gefühllos und statisch in gewissen Situationen, so dass mich Hannahs Schicksal ziemlich kalt ließ. Absolut unverständlich war dann letztendlich für mich, wieso Hannah sich mit ihrem Entschluss gewisse Personen treffen zu wollen, anstatt sich lieber aus dem Staub zu machen, so dermaßen in Gefahr bringen wollte. Das Showdown gegen Ende des Romans wirkte daher sehr unglaubwürdig inszeniert. Und es gab noch einen weiteren Kritikpunkt für mich. Ich fand, dass Hannahs Wortschatz leider nicht so wirklich zu einer Frau zu passen schien, die jahrelang das Leben einer High-Society Frau geführt hatte.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Interessante Ausgangssituation- leider fehlte es dem Roman an mehr Drama und Spannung

Deine dunkle Seele
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Frisch von ihrem Mann getrennt, sucht Esther neue Lebensperspektiven und beschließt zunächst einmal, sich einen Urlaub zu leisten, der sie in ein exotisches Land führen soll. Auf einer malaysischen Insel ...

Frisch von ihrem Mann getrennt, sucht Esther neue Lebensperspektiven und beschließt zunächst einmal, sich einen Urlaub zu leisten, der sie in ein exotisches Land führen soll. Auf einer malaysischen Insel will Esther für eine Weile entspannen und Kraft auftanken. Und die ersten Tage sind dann auch genauso, wie sie es sich erhofft hat. Kurz vor Urlaubende überredet sie eine Mitreisende dazu, an einem Ausflug teilzunehmen. Mit dabei sind auch noch weitere Gäste des Urlaubsresorts, die zusammen schnorcheln gehen wollen. Ihr Bootsführer bringt sie zu einer abgelegenen Trauminsel, die sich jedoch in den nächsten Stunden und Tagen zur Albtrauminsel mausert. Denn ihr Bootsführer, der eigentlich nur kurz zurückfahren wollte, um ein Feuerzeug zu besorgen, das er für das große Picknick vergaß, kehrt nicht zurück und nun sitzt die Gruppe nebst Esther fest. Ihre Ängste und Sorgen nehmen zu, als Tag für Tag verstreicht, ohne dass ein Rettungsboot in Sicht ist. Ohne Nahrung und ohne Wasser müssen die Inselgäste improvisieren, doch dank einer patenten Frau, gelingt es der Gruppe, zu überleben. Das Misstrauen in der Gruppe wächst jedoch, als sie ein Funktelefon finden, dessen Akku entnommen wurde. Kann es sein, dass ihr unfreiwilliger Inselaufenthalt von jemandem geplant wurde? Doch warum?

Ich fand, dass sich der Klappentext des Romans von Emily Barr sehr spannend las und war sehr neugierig auf die Geschichte und die Hintergründe. Doch auch wenn ich vom bildhaften Schreibstil der Autorin durchaus angetan war, was auch für die Romanidee an sich gilt, konnte mich „Deine dunkle Seele“ , jedoch nicht so sehr ans Buch fesseln, wie ich es mir im Vorfeld gewünscht hätte. Das liegt vor allem daran, dass man sich als Leser leider sehr viel zusammenreimen kann, was den familiären Hintergrund der Akteure angeht, da die Autorin, deren Vergangenheit bereits von Anfang an in Rückblenden erzählt, so dass man leider nicht wirklich überrascht wird, wenn es denn um das Motiv für den Inselaufenthalt der Gruppe geht.

Interessant beschrieben fand ich dagegen, wie die Gruppe versucht, auf der Insel zu überleben und sich Nahrung zu beschaffen. Eher schwach fand ich dagegen die Charakterisierung der einzelnen Gruppenmitglieder, die sich zwar, jeder für sich, über die Gründe für ihren Urlaub austauschen, wobei ein jeder eine tragische oder skurrile Story zu bieten hat, doch leider ansonsten sehr blass bleiben. Richtige Konflikte kommen eher selten auf, während die Gruppe auf der Insel festsitzt, hier hätte ein wenig mehr Drama der Geschichte nur gut getan.

Der Roman wurde aus der Sicht Esthers geschrieben, so dass man ausreichend Einblicke in ihr Seelenleben bekommt und nachvollziehen kann, wieso sie eine solch schwierig gestrickte Person ist und eine kleine Liebesgeschichte erzählt Emily Barr nebenher ebenfalls, die jedoch recht lieblos eingefügt wurde und eher schmückendes Beiwerk ist. Die Auflösung des Ganzen ließ mich dann ebenfalls eher skeptisch zurück. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass diverse Gruppen zu solch drastischen Maßnahmen greifen würden, wie es hier der Fall war. Leider darf ich an dieser Stelle nicht deutlicher werden; ansonsten müsste ich spoilern. So konnte mich dieser Roman leider nicht allzu sehr überzeugen, zumal ich vor Jahren einen vom Thema her sehr ähnlichen Roman las, der mich im Gegensatz zu Emily Barrs „Deine dunkle Seele“, regelrecht ans Buch gefesselt hat. „Die Insel der fünf Frauen“, von Shirley Conran. Im Vergleich dazu, wirkt „Deine dunkle Seele“, leider zu zahm geschrieben und es wurde reichlich Potential verschenkt, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tut.

Kurz gefasst: Interessante Ausgangssituation- leider fehlte es dem Roman an mehr Drama und Spannung. 3.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Sehr nüchterner, für mich enttäuschender Krimi der Autorin, der viele Längen aufweist und echte Spannungsmomente vermissen lässt

Am Anfang war dein Ende
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Als ein Schüler, unbekleidet und erschossen, im Wald von Greenbury, New York aufgefunden wird, vermutet der dazu gerufene Detective Peter Decker, dass es sich womöglich auch um Mord handeln könnte. Mit ...

Als ein Schüler, unbekleidet und erschossen, im Wald von Greenbury, New York aufgefunden wird, vermutet der dazu gerufene Detective Peter Decker, dass es sich womöglich auch um Mord handeln könnte. Mit von der Partie ist auch sein Ex-Kollege McAdams, der seinen Job bei der Polizei an den Nagel gehängt hat und nun in Harvard Jura studiert. Denn McAdams hatte sich kurz zuvor bei Decker für ein paar Tage „Urlaub“, den er eigentlich zum ungestörten Lernen nutzen wollte, angemeldet und erscheint allzu begeistert darüber, etwas Ablenkung zu bekommen, auch wenn es ihn bekümmert, dass ein solch junger Mann ums Leben gekommen ist. Schnell ist der Name des Toten ermittelt, auch wenn am Tatort keinerlei Papiere aufgefunden wurden. Es handelt sich um einen hochintelligenten, studierenden Mathematiker, der aufgrund seiner Begabung im Vorfeld gleich von mehreren namenhaften Universitäten umworben worden war, sich allerdings, um näher bei seiner Familie zu sein, für das College von Greenbury entschieden hatte. Der Tote, Elijah Wolf, stammte aus einer Mennonitenfamilie und bekam ein Stipendium.

Keiner aus seinem näheren Umfeld, kann eigentlich so wirklich an einen Selbstmord glauben. Zwar war er mehr oder weniger ein Einzelgänger und fixiert auf Mathematik, doch erschien es sogar kurz vor seinem Tode so, als wäre er vergnügter als sonst. Zudem arbeitete Elijah Wood an einem äußerst spannenden Thema für Mathematiker- Die Fourier- Transformation und bereitete bereits seine wichtige Abschlussarbeit vor. Eine Abschlussarbeit, die auch für seine Mitstudierenden und Professoren von großem Interesse zu sein scheint, denn jeder von ihnen bedrängt Decker in der Folgezeit, ihm doch die Arbeit auszuhändigen, die Decker verborgen hinter einer Schublade in Elijahs Zimmer gefunden hat. Doch Decker beschließt lieber einen befreundeten und vor allem neutralen Professor von Harvard hinzuzuziehen, denn keiner kann im Falle, dass Elijah ermordet wurde, als Verdächtiger ausgeschlossen werden. Weder Mitstudenten noch Professoren. Und dann geschieht ein zweiter Todesfall. Ausgerechnet Elijahs Vertrauensperson am College, die ihm helfen sollte, sein Arbeit fertigzustellen, wird tot aufgefunden. Ebenfalls im Wald, ebenfalls nackt und von einem Schuss niedergestreckt. Ein erneuter Selbstmord, Mord oder was sollen Decker und McAdams davon halten?

Schon nachdem ich die ersten Seiten von Faye Kellermans „Am Anfang war Dein Ende“ gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich es hier nicht mit dem ersten Teil einer neuen Serie zu tun hatte, wie ich es mir erhofft hatte, sondern mit dem leider bereits 24. Teil der Decker/Lazarus Reihe, die wie ich nach kurzem Recherchieren im Web entdeckte, zuvor im btb Verlag erschienen war. „Am Anfang war Dein Ende“, ist somit der erste Teil, der bei Harper Collins Germany herausgegeben wurde. Ich hätte es gut gefunden, wenn man diesbezüglich als Leser zuvor informiert worden wäre. (Auf dem Klappentext?) Somit wurde ich etwas ins kalte Wasser geworfen und konnte den flapsig, lockeren und humorigen Unterton den Decker, McAdams und Deckers Frau miteinander austauschen, nicht so sehr genießen, zudem hätte ich mir gewünscht, die Hauptakteure bereits in den Vorgängerbänden besser kennengelernt zu haben. So blieben sie mit leider recht fremd. Da ich aber ebenfalls, bevor ich mich für diesen Krimi entschieden habe, im Vorfeld hätte schauen können, ob ich es hier mit einer bereits erschienenen oder neuen Serie zu tun habe, habe ich beschlossen, diesen Kritikpunkt, bezüglich der etwas blass wirkenden Akteure, nicht in meiner Bewertung zu berücksichtigen. Ansonsten hätte ich diesem Roman noch weniger als der gegebenen drei von 5 Punkten verliehen. Wieso einer solch mäßige Bewertung meinerseits?

Das liegt vor allem daran, dass die Autorin die Ermittlungsarbeit dermaßen akribisch und langatmig gestaltet hat (auch wenn sie dadurch an Glaubwürdigkeit gewinnt), dass ich oftmals versucht war, den Roman einfach beiseite zu legen. Dazu widmet sie sich dem besonderen Steckenpferd des toten Studenten Elijah „Die Fourier- Transformation“, mit einer solchen Hingabe, die Mathematiker und alle anderen an diesem Thema interessierten Leser sicherlich fesseln mag, doch übertreibt sie es meiner Meinung nach zu sehr mit den Erläuterungen und Erklärungen dazu, die sich immer und immer wieder in ewiger Wiederholung in den einzelnen Buchkapiteln auffinden. Ebenfalls fand ich es unrealistisch beschrieben, dass ein Ex-Cop, der mittlerweile studiert, also seinen ehemaligen Job aufgegeben hat, bei Mordfällen dem Expartner über die Schulter schauen und ihm bei den Ermittlungen helfen darf. Genauso wie übrigens auch Deckers Ehefrau, die einfach mal mitgenommen wird, zur Mutter des ersten Toten, um mit dieser vertraulich zu sprechen.

Die Ermittlungsarbeiten ziehen sich dermaßen in die Länge, dass praktisch zu keinem Zeitpunkt echte Spannung aufkommt. Zugegeben, es mag interessant sein, mal zu lesen, wie Polizeiarbeit funktioniert, doch wenn sie sich aufgeschrieben liest, wie ein nüchterner Polizeibericht, fehlt mir einfach das gewisse Etwas, was einen Krimi auszeichnen sollte. Ab dem Zeitpunkt des zweiten Todesfalls, kommt dann etwas Bewegung in die Story, doch ehrlich gesagt habe ich mich dennoch sehr durch das Buch quälen müssen. Am Ausdruck und Stil den die Autorin an den Tag legt, liegt es sicherlich nicht, zudem haben andere Bücher der Reihe überragende Bewertungen bekommen, wie ich erfahren habe. Leider hält sich mein Interesse, weitere Teile der Serie kennenlernen zu wollen, momentan in Grenzen.

Kurz gefasst: Sehr nüchterner, für mich enttäuschender Krimi der Autorin, der viele Längen aufweist und echte Spannungsmomente vermissen lässt.