Harmlose, gefällige Urlaubslektüre, die etwas mehr Tiefgang und Seitenzahlen vertragen könnte
Mit dir auf Düne siebenAusgerechnet die Hochzeitsplanerin Jette wurde zwei Jahre zuvor von ihrer großen Liebe Klaas, den sie bereits von Kindesbeinen an kannte, vor dem Traualtar stehen gelassen. Und noch immer kann sie nicht ...
Ausgerechnet die Hochzeitsplanerin Jette wurde zwei Jahre zuvor von ihrer großen Liebe Klaas, den sie bereits von Kindesbeinen an kannte, vor dem Traualtar stehen gelassen. Und noch immer kann sie nicht verstehen, wieso er ihr das antat, denn sie glaubte fest daran, dass er sie genauso lieben würde, wie Jette eben ihren Klaas. Seitdem hat Klaas sich kaum in St. Peter Ording sehen lassen. Doch eines Tages, als Jette im Ort unterwegs ist, kommt Klaas ihr mit einem Wagen entgegen. Jette will ihm unbedingt aus dem Wege gehen, doch das ist einfacher gesagt als getan. Und dann steht er plötzlich vor ihr und lädt sie zu einem gemeinsamen Abendessen ein, wo er ihr angeblich alles erklären will. Es wird ein schöner Abend voller Erinnerungen, doch warum Klaas damals ging, sagt er ihr wieder nicht. Und Jette traut sich nicht zu fragen. Als am nächsten Tag eine ihr unbekannte Frau in Jettes Agentur steht, die eine Hochzeitsplanerin benötigt, staunt Jette daher nicht schlecht, als ihr Blick auf den Namen des Bräutigams fällt: Klaas!
Viel Zeit sich über die Abgebrühtheit ihres Exverlobten zu ärgern, bleibt ihr allerdings nicht, denn es hat sich zudem ein Fußballstar angemeldet, der seiner Freundin, einem Model, einen Hochzeitsantrag machen möchte. Und auch ein attraktiver Sänger, der seit einer erfolgreichen Castingshow vor einigen Jahren, unbedingt neue Engagements benötigt, schneit ihr ins Haus. Marten entpuppt sich als Glücksgriff auf Hochzeiten und Geburtstagsfeiern und außerdem beginnt Jettes Herz in seiner Nähe verdächtig schneller zu schlagen. Doch Arbeit und Privates will sie keinesfalls miteinander verbinden, oder soll sie doch über ihren Schatten springen?
„Mit dir auf Düne sieben“, ist mein erster Roman der Autorin. Ich erwartete einen locker, fluffigen Urlaubsroman, a la Janne Mommsen und im Großen und Ganzen, habe ich auch das bekommen. Mit zwei Einschränkungen: Zum einen ist die Geschichte unglaublich kurz, denn sie wurde in einer, dermaßen großen Schrift abgedruckt, dass man wahrscheinlich in Normalgröße höchstens die Hälfte der angegebenen Seitenzahl vor sich haben würde. Die Romanheldin, die die Story aus ihrer Sicht, also in „Ich-Form“, erzählt, bleibt leider etwas blass- überhaupt fehlt es dem Roman an allen Ecken und Kanten an Tiefgang. Man bekommt viel harmlosen Small Talk zwischen den Bewohnern von St. Peter Ording geboten, dazu entspinnt sich eine kleine, harmlose Liebesgeschichte zwischen Jette und Marten. Allerdings fehlte es auch dieser, meiner Meinung nach, an tiefschürfenden Gesprächen. Marten hat immerhin eine Tochter, was der Grund dafür ist, dass Jette sich etwas ziert. Eine Aussprache zwischen ihnen, in denen sie ihre Bedenken auf den Tisch bringt, fehlte völlig. Das lässt die Heldin ein wenig unreif wirken, denn auch in anderen Situationen verhält sie sich völlig unbeholfen und naiv. Wieso sie etwa Klaas beim Essen nicht zur Rede stellt, war auch so ein Punkt, den ich nicht nachvollziehen konnte. Der Roman lässt sich schnell lesen und manche Passagen darin fand ich durchaus gut geschrieben; wie zum Beispiel Jettes Begegnungen mit ihrer knorrigen Tante, doch mehr als drei von fünf Punkten kann ich hier leider trotzdem nicht vergeben, weil mich einfach zuviel beim Lesen gestört hat und ich mir selbst bei einer harmlosen Urlaubslektüre echt wirkende Emotionen, Tiefgang und Dialoge erhoffe, die nicht nur harmloses Wortgeplänkel sind. Meine Worte mögen vielleicht etwas hart wirken; dennoch, ich hoffe sehr, dass die Autorin am Ball bleibt, denn sie kann durchaus schreiben und müsste lediglich ihren Charakteren in Taten und Worten, mehr Tiefgang auf den Leib schreiben.