Profilbild von pewo

pewo

Lesejury Star
offline

pewo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pewo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2022

Großartige Idee, unterhaltsamer Schreibstil und Gänsehaut

Truth - Bist du bereit für die Wahrheit?
1

Dieser Thriller ist eigentlich ein Jugendbuch und ich gehöre nicht zu dessen Zielgruppe. Aber nach einer Leseprobe war ich derart in den Bann gezogen, dass ich das ganze Buch lesen musste.

Juul hat ihren ...

Dieser Thriller ist eigentlich ein Jugendbuch und ich gehöre nicht zu dessen Zielgruppe. Aber nach einer Leseprobe war ich derart in den Bann gezogen, dass ich das ganze Buch lesen musste.

Juul hat ihren etwas älteren Bruder Milan verloren. Er starb bei einem Autounfall, indem er gegen einen Baum fuhr. Die Familie hat das noch nicht so richtig verarbeitet. Die Mutter ist gerade aus einer psychiatrischen Klinik zurück und zu Hause wird Milan nicht erwähnt.

Juul bekommt Nachrichten von jemandem, zunächst ein schauerliches Foto von Milan unmittelbar nach dem Unfall und das Versprechen, dass sie die Wahrheit hinter allem erfahren wird, wenn sie bestimmte „Dares“ ausführt und Videos davon dreht. Das sind ziemlich perfide Mutproben. Der Ausdruck stammt von „Truth or Dare“ („Wahrheit oder Pflicht“), einem Spiel, das ihr Bruder Milan leidenschaftlich betrieben und durch Videos auf Youtube dokumentiert hatte.

Sie lässt sich auf dieses Spiel ein, obwohl die Aufgaben immer schlimmer und grotesker werden. Der „Psycho“, wie sie und ihre Freundin Fleur denjenigen nennen, der hinter allem steckt, hat sie in der Hand, denn durch die Videos wird sie erpressbar.

Das Buch ist von Anfang bis Ende so spannend, dass ich es zwischendurch kaum aus der Hand legen mochte. Es gibt zwei Perspektiven, die sich gegenseitig abwechseln, die der Protagonistin Juul und die des Täters. Letztere erkennt man daran, dass sie wie Tagebuch-Notizen in schreibmaschinenartiger Schriftart auf grauem Untergrund steht – jeweils sehr kurz aber so, dass es mir beim Lesen einen Schauer über den Rücken jagte.

Die Protagonistin Juul war mir von Anfang an sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Alle anderen Personen gaben mir – jede in einer eigenen Art und Weise – Rätsel auf. Auch so etwas macht meiner Meinung nach einen guten Thriller aus.

Es gibt am Ende einen Showdown mit einer eigentlich unerwarteten Wendung, die ich jedoch schon irgendwie geahnt hatte. Trotzdem wurde mein Lesevergnügen dadurch nicht geschmälert.

Ich habe allerdings zwei Kritikpunkte:

Erstens ist mir ein logischer Fehler in der Handlung aufgefallen. Es ging darum, dass Juul etwas filmen und die Aufnahme einige Zeit laufen lassen sollte, wozu sie den Raum verließ. Draußen schickte sie dann jedoch eine Nachricht an ihre Freundin. So fragte ich mich, wie sie das konnte, wo sie ihr Smartphone zum Filmen zunächst drinnen gelassen hatte.

Zweitens hätte ich gern einige Details im Nachhinein noch etwas ausführlicher erklärt bekommen, vor allem die Tricks des Täters, durch die er immer wieder den Anschein erweckt, Juul komplett zu überwachen.

Trotzdem hatte ich mit diesem Buch ein unheimlich spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen. Trotz der erwähnten Schwächen gefallen mir die Idee dieser Geschichte und der Schreibstil der Autorin so gut, dass ich mit 4 von 5 Sternen bewerte.

Fazit: Es ist sehr spannend, liest sich einfach schnell hintereinander weg und jagt einem einen Schauer über den Rücken, wie es sich für einen Thriller gehört. Es hat keine zu brutalen Szenen, schließlich handelt es sich um ein Jugendbuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 13.04.2022

Nervenkitzel, Beklemmung und Spannung!

Stille Befreiung
0

Dieser Roman ist ein echter Psychothriller. Er beginnt im Prolog gleich mit einem beklemmenden Albtraum, den die Hauptperson Sandra hat. Dieser Traum resultiert aus den Erlebnissen einer Nacht, die mit ...

Dieser Roman ist ein echter Psychothriller. Er beginnt im Prolog gleich mit einem beklemmenden Albtraum, den die Hauptperson Sandra hat. Dieser Traum resultiert aus den Erlebnissen einer Nacht, die mit „Sommernachtsalbtraum“ überschrieben ist und sich episodenweise eingeschoben durch das ganze Buch zieht. Es geht darin ganz eindeutig um schlimmen Missbrauch.

Rundherum werden die alltäglichen Geschehnisse beschrieben, und zwar fast alles aus der Sicht von Sandra, einer jungen Frau, die aus behüteten Verhältnissen stammt, sich von ihrer Familie abnabelt und zunächst entgegen aller Warnungen einem Blender auf den Leim geht.

Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, gefällt mir, irgendwie schnörkellos. Dass es gefährlich und bedrückend wird, ist von vornherein klar, schon durch die Einschübe mit dem Sommernachtsalbtraum. Ansonsten wird Sandras mehr oder weniger normales Leben recht anschaulich geschildert.

Von der berühmten Autorin Patricia Highsmith sagt man, sie sei die „Meisterin der Beklemmung“. Die Autorin dieses Buches, Petra Hammesfahr, kann das auch ganz gut, allerdings sind mir trotz aller Spannung und allem Nervenkitzel ein paar konzeptuelle Schwächen aufgefallen. Das ist vielleicht etwas hochtrabend ausgedrückt. Ich meine damit ein paar Dinge, die in meinen Augen etwas anders passender gewesen wären.

Beispiel: Der Roman spielt im 21. Jahrhundert. Wieso heiratet Sandra diesen Ronnie gleich, anstelle erst einfach mit ihm zusammenzuziehen und ohne Trauschein zu leben? Das ist doch heute eher üblich, selbst mit gemeinsamer Tochter.

Ein paar Fragen zu Einzelheiten, die ich mir nebenbei gestellt hatte, wurden bis zum Ende hin nicht beantwortet. Sie waren jedoch auch nicht wirklich wichtig. Die wichtigen Dinge wurden aufgelöst und es gab dabei Überraschungen. So soll es bei einem Thriller sein. Konkreter kann ich nicht werden, ohne zu viel zu verraten.

Leider hat es die Autorin nicht geschafft, dass mir die Hauptperson Sandra ans Herz gewachsen ist, aber trotzdem habe ich es als sehr spannendes Buch empfunden. Es hat ein paar Schwächen, auch sprachliche – bestimmt Flüchtigkeitsfehler –, aber mein Gesamteindruck ist positiv.

Das Buch ist etwas für Leser*innen, die Nervenkitzel und düstere Spannung, vor allem auf psychischer Ebene ohne blutige Szenen, mögen. Aber allzu zart besaitet sollte man für diesen Roman trotzdem nicht sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.01.2022

Unterhaltsam durch Unterhaltungen und motivierend durch Vereinfachungen

Das Café am Rande der Welt
0

In diesem Büchlein geht es darum, dass jeder herausfinden sollte, was der Zweck seiner Existenz ist – man kann es auch Sinn des Lebens nennen, und danach leben. Das ist alles. Was so banal klingt ist durch ...

In diesem Büchlein geht es darum, dass jeder herausfinden sollte, was der Zweck seiner Existenz ist – man kann es auch Sinn des Lebens nennen, und danach leben. Das ist alles. Was so banal klingt ist durch John Strelecky in einer anschaulichen und unterhaltsamen Erzählung verpackt. Das Büchlein lässt sich in einem Rutsch durchlesen.

Der Hauptheld John gerät in einen Stau und bei dem Versuch, diesen zu umfahren, verfährt er sich –es gab da noch keine Navis – und landet in einem Café, dass sich das „Café der Fragen“ nennt. Das ist wohl so ein Sinnbild dafür, in einer verfahrenen Situation zu stecken und nicht weiter zu wissen.

Im Café liest er auf der Rückseite der Speisekarte drei Fragen, die ihn zum Nachdenken über sich und sein Leben anregen, und kommt ins Gespräch mit der Kellnerin Casey, dem Koch Mike und mit Anne, die dort Stammgast ist.

In den Dialogen wird der zu vermittelnde Inhalt, den ich anfangs erwähnt habe, sehr anschaulich dargestellt und motiviert. Vom Prinzip ist das alles wahr, aber ich empfinde es zum Teil als zu stark vereinfacht. Naja, das Buch soll ein gutes Gefühl geben, und das tut es bei den meisten Lesern sicher, sonst wäre es nicht schon seit Jahren ein Bestseller.

Die farbenfrohen Illustrationen in einem naiven und dennoch sehr gekonnten Stil tun ihr Übriges dazu. Dadurch wird die positive und motivierende Wirkung des Büchleins noch verstärkt.

Im Großen und Ganzen hat es mir gefallen. Aber dann: Warum – verdammt noch mal – kann kein Autor solcher Motivationsbücher das dann einfach so stehen lassen? Nee, da werden am Ende noch Seminare usw. dazu angeboten. Das widerspricht sich nach meinem Verständnis mit der Stelle im Buch, in der sehr anschaulich erklärt wird, dass jeder für sich seine eigene Lösung finden muss.

Mein Fazit: Schöne motivierende Erzählung, die jeder, der sich im Alltag zu viel Stress macht, lesen sollte. Es ist unterhaltsam, weil es zum größten Teil aus Unterhaltungen besteht. Irgendwie beruhigt es auch. Aber aufgrund meiner kleinen Kritikpunkte ziehe ich einen Stern ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2022

Kurzweilig, überwiegend spannend

Abschied von der Heimat
2

Erika ist als kleines Mädchen Ende der 1920er Jahre aus dem Rheinland zu ihrer Tante nach Hohenfurth in Böhmen geschickt worden, damit sie besser verpflegt und versorgt wird als zu Hause bei ihren Eltern ...

Erika ist als kleines Mädchen Ende der 1920er Jahre aus dem Rheinland zu ihrer Tante nach Hohenfurth in Böhmen geschickt worden, damit sie besser verpflegt und versorgt wird als zu Hause bei ihren Eltern und ihren Geschwistern. Was zuerst nur für ein Jahr geplant ist, dauert dann länger und Erika wächst dort zu einer selbstbewussten und mutigen jungen Frau mit großem Gerechtigkeitsempfinden heran.

Dieser Roman ist der erste Teil einer Trilogie und spielt in der Zeitspanne vom Ende der 1920er Jahre bis nach dem zweiten Weltkrieg, als die Sudetendeutschen vertrieben wurden. Man merkt, dass die Autorin sehr viel Herzblut in die handelnden Personen und deren Schicksal gesteckt hat. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich. Es geht nicht nur um Erikas Schicksal, sondern auch um das Ihrer Familie und Freunde, und davon gewinnt sie im Laufe der Zeit eine Menge. Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt.

Es sind auch sehr erschütternde Szenen dabei und ich habe den Eindruck, dass die Autorin die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert hat, so sind ihre Figuren im Großen und Ganzen recht glaubwürdig. Es gibt allerdings in meinen Augen ein paar Kritikpunkte, weshalb ich bei meiner Bewertung einen Stern abziehe.

Ich kann nicht alle meine Kritikpunkte hier aufführen, ohne zu spoilern. Deshalb beschränke ich mich auf einen konkreten, weil das z. T. schon im Klappentext verraten wird, und bleibe ansonsten allgemeiner.

Erika, die dem Widerstand gegen die Nazis hilft, verliebt sich in Heinz, der bis zum Schluss an den Endsieg der Deutschen glaubt. Auch wenn er nicht so ein Sadist ist wie andere, sondern eher ein sanftmütiger Typ, der Erika und ihren Freunden öfter aus der Patsche hilft – was ich übrigens auch nicht immer nachvollziehen kann – finde ich, dass das kein Auslöser sein kann, dass Erika sich plötzlich in ihn verliebt und ihre Gesinnung fast umpolt, wo sie ihn vorher kaum mochte und allenfalls froh war, wenn er ihr geholfen hat.

Ein weiterer Kritikpunkt, ist, dass die Autorin offenbar bei ihrer Beschreibung bestimmter Szenen oder so mancher wörtlichen Rede nicht auf das meistens noch sehr junge Alter der Protagonisten geachtet hat. So erschien mir einiges unrealistisch. Die Personen sind meiner Meinung nach z. T. zu jung für bestimmte Handlungen oder Aussagen.

Auch ist mir ein kleiner Widerspruch in den chronologischen Altersangaben aufgefallen, und zwar beim Altersunterschied zwischen Tante Mimi und Erikas Mutter Olga.

Manchmal empfand ich die eine oder andere Formulierung, mit der die Autorin eine dramatische Situation oder ein Gefühl wohl besonders unterstreichen wollte, als etwas gestelzt, was ein klein wenig meinen Lesefluss gestört hat. Aber das war zum Glück sehr selten.

Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist, dass das Buch eine in sich abgeschlossene Geschichte hat. Bis auf ein paar Einzelschicksale, zu denen es noch ganz interessant wäre zu erfahren, was mit ihnen passiert ist, ist der Roman ein in sich abgeschlossenes Werk. So wird man nicht gezwungen, unbedingt die nächsten Teile lesen zu müssen.

Außerdem ist mir gleich die Karte auf der inneren Umschlagseite aufgefallen. So etwas finde ich immer klasse, weil ich dann nachsehen kann, wo die einzelnen Orte der Handlung liegen und es mir dadurch besser vorstellen kann.

Fazit: Ein sehr kurzweiliger, spannender Roman mit nur kleinen Schwächen. Der positive Eindruck überwiegt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 06.01.2022

Spannender Spiel- und Knobelspaß, hat aber noch Verbesserungspotenzial

Die Welt der 1000 Abenteuer - Das Vermächtnis des Zauberers
0

„Das Vermächtnis des Zauberers“ ist ein Fantasy-Spielbuch aus der Reihe „Die Welt der 1000 Abenteuer“. Es handelt sich dabei nicht um ein herkömmliches Buch, das von vorne bis hinten durchgelesen wird, ...

„Das Vermächtnis des Zauberers“ ist ein Fantasy-Spielbuch aus der Reihe „Die Welt der 1000 Abenteuer“. Es handelt sich dabei nicht um ein herkömmliches Buch, das von vorne bis hinten durchgelesen wird, sondern der Leser hat den entscheidenden Einfluss auf die Handlung. Dazu sind die Abschnitte nummeriert und der Leser trifft während der Lektüre Entscheidungen, die bestimmen, bei welchem Abschnitt jeweils weitergelesen werden soll. Manchmal entscheidet auch der Zufall. So hat die Story eine Menge Variationen und etliche Enden.

Der Leser bzw. der Spieler bekommt am Anfang eines solchen Buches meistens eine Aufgabe, z. B. in diesem Fall das Land „Konduula“ vor dem bösen Gorlash zu retten, der bereits im Begriff ist, seine dunklen Armeen aufzustellen, um in Konduula einzufallen. Um das zu verhindern, müssen drei Stücken eines alten Zauberstabes gefunden werden. Um diese zu bekommen, muss man einige Aufgaben lösen, andere Figuren treffen, richtig überlegen und entscheiden und manchmal auch etwas Glück haben.

Unterwegs findet oder bekommt man manchmal Gegenstände oder Hinweise, die bei der Lösung der Aufgabe helfen, aber auch Dinge, die schaden können. Diese muss man sich nebenbei auf einem Spielblatt notieren.

Für die Zufallskomponente gibt es eine Seite, auf der Steine mit Runensymbolen abgebildet sind. Dort muss man dann mit geschlossenen Augen auf eins tippen. Je nachdem, welches es ist, geht die Handlung in einer der möglichen Varianten weiter.

Ich mag solche Spielbücher sehr. Dieses hier ist auch nicht das erste, mit dem ich mich beschäftigt habe. Ich habe jedoch während des Spiels immer wieder Verbesserungsvorschläge. So auch in diesem Buch.

Zunächst einmal zu dem, was mir daran gefällt:

Die Geschichte ist recht fantasievoll und ich finde sie gelungen. Die vielen seltsamen Namen sind zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber zum Glück muss man sich für das Fortkommen in diesem Spiel nicht alle merken.

Es gibt eine Karte dazu. So kann man sich immer grob orientieren, wo die Handlung gerade spielt. So etwas mag ich nebenbei gesagt auch bei normalen Romanen. Nun aber zurück zum Spielbuch.

Die meisten richtigen Entscheidungen sind mit etwas Überlegung und gesundem Menschenverstand zu erahnen. Wenn man doch mal etwas falsch macht, gibt es dann oftmals noch einen Ausweg, aus einer Misere – manchmal durch die richtige Reaktion darauf, manchmal durch Glück, d. h. Zufall, der mit der Abbildung der Runensteine praktiziert wird.

Es sind auch kleine Knobelaufgaben enthalten, die lösbar sind und bei der Erfüllung der Aufgabe weiterhelfen.

Es gibt zwar nur ein erfolgreiches Ende, aber der Lösungsweg dorthin hat ein paar kleine Variationen. Es gibt auch die Möglichkeit, erfolgreich durchzukommen, ohne das Schicksal (die Runensteine) zu Rate zu ziehen.

Nun zu meiner Kritik. Eins empfinde ich als wirklich schlecht, und zwar:

Es gibt zwei Stellen, an denen eine falsche Entscheidung dafür verantwortlich ist, dass die Mission nicht sofort scheitert, sondern dass man bis zum Ende hin einfach eins von den drei Teilen des Zauberstabes nicht bekommen kann. Es ist in den Fällen im Nachhinein schwer auszumachen, was man falsch gemacht haben soll, denn Logik oder gesunder Menschenverstand haben kaum etwas damit zu tun, so dass man bei einem erneuten Versuch möglicherweise dort wieder „falsch abbiegt“. So etwas trübt die Spielfreude.

In einem Fall endet der entsprechende Teil sogar noch mit so etwas der Art: „Dann machen wir das später.“ Leider ist das Buch aber so konzipiert, dass es dieses „Später“ nicht geben kann. So liest und spielt man danach mitunter noch lange weiter, ist vielleicht bei allem, was dann noch kommt, erfolgreich, um dann am Ende gesagt zu bekommen: „Nee, ätsch!“ (So steht es nicht da, aber so kam es mir vor.)

Dann gibt es viele verbesserungswürdige Dinge und auch solche, die zwar gut gemeint, aber nicht richtig durchdacht und deshalb unnütz sind.

Für verbesserungswürdig halte ich die Zufallskomponente. Sie wird durch die Seite mit den Runensteinen vorne im Buch umgesetzt. Ich finde das unpraktisch, besonders in der E-Book-Variante. Ich hätte es besser gefunden, wenn Zufall so gestaltet ist, dass er mit einfachen Würfeln funktioniert, die fast jeder zu Hause hat.

Ich würde mir mehr Illustrationen oder Kurzzusammenfassungen besonders langer Abschnitte wünschen, denn wenn man zum fünften Mal gescheitert ist und wieder vorne anfängt, kann es sonst etwas eintönig werden, bis man wieder an der Stelle ankommt, an der man diesmal anders reagieren möchte.

Es gibt einen magischen Gegenstand, der das nette Feature hat, dass man einmal, wenn man scheitert, einen zufälligen Abschnitt aufschlagen kann und wenn es ein Abschnitt ist, den man kennt, ab dort wieder weiterspielen darf. Das soll wohl so eine Art Backup sein. Ich halte das für nicht durchdacht, denn man weiß doch in der Regel nicht mehr, welche Gegenstände man an der Stelle hatte. So kann das Ganze vielleicht etwas durcheinanderkommen. Außerdem – seien wir ehrlich – wird man sowieso nicht wirklich jedes Mal von vorne anfangen, sondern irgendwann von selbst auf ein eigenes Backup zurückgehen, zumal man den Anfang schon kennt und ihn genauso machen würde.

Zusammenfassung:

Das Spiel-Buch hat Spaß gemacht und es ist auch im Großen und Ganzen schlüssig. Ich habe verschiedene Wegevarianten durchprobiert und es schließlich geschafft, die Aufgabe zu lösen. Einige Dinge halte ich dennoch für verbesserungswürdig.

Ich werde mir wohl noch die anderen Teile der Reihe anschauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere