Stürmische Zeiten
SturmopferLucy und Daniel leben in einem Haus auf den Klippen an Englands Südwestküste, mit ihren zwei Kindern Fin und Billie führen sie in dem kleinen Städtchen ein glückliches Leben. Als Lucy eines Tages die Nachricht ...
Lucy und Daniel leben in einem Haus auf den Klippen an Englands Südwestküste, mit ihren zwei Kindern Fin und Billie führen sie in dem kleinen Städtchen ein glückliches Leben. Als Lucy eines Tages die Nachricht erhält, dass die Segelyacht der Familie auf dem Meer treibend gefunden wurde, kann sie sich keinen Reim darauf machen, da sie davon ausgeht, dass Fin in der Schule und Billie an der Universität ist, Daniel ist bereits vor Stunden in seine Firma gefahren. Als sich herausstellt, dass alle drei gemeinsam auf der Yacht waren, diese aber beim auffinden verlassen gewesen ist, mobilisiert Lucy alle Kräfte. Die gesamte Stadt ist in Aufruhr und sucht, allerdings braut sich über dem Meer ein Jahrhundersturm zusammen, der erst die Suche erschwert und dann fast unmöglich macht. Als nur eine Person aus dem Wasser gerettet wird, zerbricht Lucys Welt und nichts wird wieder so sein, wie es vorher war.
Die Geschichte fängt langsam und ganz unschuldig an, fast gemächlich und ausschweifend kommen wir zu dem Punkt, an dem klar wird, was passiert sein muss. Die unterschwellige Gefahr ist immer vorhanden, wird aber so unerträglich in die Länge gezogen, dass ich fast nicht mehr glaube, dass es irgendwann mal richtig losgeht. Die ein oder andere Erinnerung zerteilt die Erzählung, einen richtigen Sinn ergibt diese aber noch nicht. Dann gibt es eine Wendung, die mich überrascht und völlig unerwartet ergibt eine der Rückblenden einen Sinn, ich habe einen bestimmten Verdacht, aber gleichzeitig tauchen so viele neue Fragen auf, dass ich unsicher bin, ob dieser zutreffend sein kann.
Das Ganze wird begleitet von einer Spannung, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Jedes kleine Fitzelchen an Information wird begleitet von einem neuen Rätsel, vor das der Autor mich stellt, immer wieder wirft er mir einen Teil der Lösung hin, ohne dass ich auch nur einen kleinen Schritt weit einer möglichen Erklärung näher komme. Ich lechze danach und bin unfähig, an etwas anderes auch nur zu denken, so sehr nimmt das Buch mich gefangen. Als ich glaube, dass man das nicht mehr toppen kann, wirft mir der Autor eine Bombe zu, zündet diese genüsslich an und alles, was ich vermutet habe, geht im großen Knall unter. Natürlich war das nicht alles, denn nun geht es erst richtig los. Die Spannung steigt noch weiter und ich kann kaum glauben, wie die Sache ausgeht. Die Auflösung ist nicht das, was ich erwartet habe, deswegen aber nicht minder gut. Das war ein Höllentrip, und zwar ein richtig guter. Volle Punktzahl gibt es von mir und eine Leseempfehlung.