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Veröffentlicht am 13.04.2022

Wunderbarer Roman, der einen mitreißt

Schallplattensommer
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Das Cover finde ich auch dieses Mal wieder außerordentlich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus einem hellen Orange, das an den Rändern des Buches in ein helles Blau übergeht, weil es dadurch wunderbar ...

Das Cover finde ich auch dieses Mal wieder außerordentlich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus einem hellen Orange, das an den Rändern des Buches in ein helles Blau übergeht, weil es dadurch wunderbar das Gefühl des Sommers ausstrahlt, ebenso wie das Ruderboot in der Mitte des Buches. Dabei geht die Gestaltung aber tiefer und verweist durch die Darstellung wunderbar auf den Inhalt ohne dabei zu viel oder zu wenig zu verraten.

Die Geschichte klang erstmal gar nicht so spektakulär: Maserati ist es gewohnt, Aufmerksamkeit zu erhalten, schließlich ist sie in dem kleinen Ort das einzige weibliche Wesen unter 40 Jahren. Dabei will sie eigentlich nur in der kleinen Gaststätte ihrer Großmutter aushelfen und möglichst wenig auffallen, doch das ändert sich, als in das große Haus im Dorf wieder Bewohner einziehen. Die Cousins Theo und Casper sind zwar komplett unterschiedlich, ziehen Maserati aber trotzdem in ihren Bann. Doch dann fangen die beiden Fragen zu stellen, auf die sie keinesfalls antworten will und sie muss sich entscheiden, ob sie sich ihrer Vergangenheit stellt oder riskiert, ihr Leben, so wie sie es kennt, zu verlieren.

Ich stelle jedes Mal wieder fest, wie sehr ich den Schreibstil von Alina Bronsky mag. Sie hat eine bewundernswerte Art, ohne viele Worte eine emotionale und tiefgründige Geschichte zu erzählen. Dabei ist der Schreibstil nicht einmal besonders emotional oder poetisch, aber für mich ist gerade die fast schon nüchterne Art, in der die Geschichte erzählt wird, der Grund, warum sie mich so packt und zum Nachdenken bringt.

Das liegt aber auch an den Charakteren und der Geschichte. Maserati wirkt zunächst sehr abweisend und fast schon kalt, besonders im Umgang mit Theo und Casper. Das hat mich zu Beginn etwas irritiert und ich habe es ein wenig darauf geschoben, dass sie bei ihrer Oma in dem kleinen Ort wenige soziale Kontakte hat, aber damit lag ich wirklich gründlich falsch und habe mich ein wenig über meine eigenen Vorurteile geärgert. Gerade, dass man aber mit diesen konfrontiert wird, macht das Buch für mich so reizvoll. Ich hatte oft, dass Gefühl, zu wissen, was passiert und wie die Geschichte sich entwickelt, aber meistens hat sich die Geschichte dann doch etwas anders entwickelt, als erwartet. Ich mochte, dass der Schreibstil recht nüchtern bei der Beschreibung der Geschichte bleibt und nie versucht, emotional oder dramatisch zu werden, man aber dennoch ab einem gewissen Punkt mitfiebert und mitleidet. Die Jungs blieben für mich tatsächlich ein wenig wage und fast schon konturlos, aber genau das wirkte beabsichtigt und sorgt für mich dafür, dass man alles mögliche in die Geschichte projizieren kann.

Alles in allem hat Alina Bronsky es mal wieder geschafft, mich mit ihrem Buch zu begeistern, obwohl es so kurz ist. Dennoch fasziniert mich die Geschichte und vor allem die Charaktere, sodass ich das Buch wirklich verschlungen habe und auch im Nachhinein noch über das Ende nachgedacht habe. Ich hätte mir fast gewünscht, dass die Geschichte noch länger gewesen wäre, aber vermutlich hätte sie dann nicht den gleichen Zauber gehabt.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Unglaublich witzige, tiefgründige Liebesgeschichte

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von dem deutschen Cover des Buches. Ich habe es ehrlich gesagt für ein Sachbuch gehalten, als ich es das erste Mal gesehen habe, was tendenziell nicht schlimm gewesen ...

Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von dem deutschen Cover des Buches. Ich habe es ehrlich gesagt für ein Sachbuch gehalten, als ich es das erste Mal gesehen habe, was tendenziell nicht schlimm gewesen wäre, ich hätte es dadurch allerdings fast übersehen. Da finde ich sowohl das Originalcover als auch den -titel deutlich gelungener für dieses Buch. Ich habe über Love Hypothesis auch schon viel gehört, hätte es aber trotz der Autorin niemals miteinander in Verbindung gebracht. Deswegen wäre es vielleicht nicht verkehrt, dem Originalcover zumindest ein bisschen näher zu kommen, zumal das deutsche nicht besonders aussagekräftig im Bezug auf den Inhalt ist.

Zum Glück habe ich den Klappentext doch noch zufällig gelesen, ansonsten hätte ich eine tolle Geschichte verpasst: Olive promoviert in Biologie und setzt sich leidenschaftlich für die Forschung zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ein. Wie bei allen Doktoranden ist das Geld und die Zeit knapp, doch sie ist durchaus zufrieden mit ihrem Leben, vor allem weil sie tolle Freunde wie Anh und Malcolm hat, die zu ihrer Familie geworden sind. Doch ausgerechnet Anh bringt sie indirekt dazu, dieses ausgeglichene Leben zu verlassen. Sie weigert sich mit Jeremy auszugehen, den Olive zweimal getroffen hat, obwohl sie ihn unübersehbar gut findet, nur um den Girlcode nicht zu verletzen. Also gibt Olive vor, jemand anderen zu daten, den sie vor den Augen ihrer Freundin küsst. Dumm nur, dass sie sich dafür ausgerechnet Adam Carlsen aussucht, der für seine arrogante, verurteilende Art bekannt ist. Unglaublicherweise lässt er sich darauf ein, Olive zu fakedaten und das entwickelt sich anders als gedacht.
Der Schreibstil in diesem Buch trägt wirklich maßgeblich dazu bei, dass ich mich wirklich in die Story verliebt habe. Er ist leicht-locker, reißt mich direkt mit und ist wahnsinnig unterhaltsam. Ich musste immer wieder herzlich lachen, weil zum einen die Situationen so absurd waren, andererseits weil ich Olives Gedanken wirklich lustig fand. Ich habe zwar ein bisschen gebraucht, um mit der Art des Schreibens klarzukommen, weil er schon sehr anders ist, aber als ich erstmal in der Geschichte war, hat sie mich auch abgeholt und ich bin nahezu durch die Seiten geflogen.

Dazu tragen auch die Charaktere maßgeblich zu bei. Olive habe ich ab der ersten Seite in mein Herz geschlossen. Sie ist einfach so ein unglaublich netter, loyaler Mensch, der es trotz der extremen Konkurrenz immer gelingt, aufrichtig freundlich zu bleiben, auch wenn sie an manchen Stellen vielleicht ein wenig naiv wirkt. Das stört mich aber erstaunlich wenig, weil sie so aufrichtig und herzlich wirkt. Sie ist einfach jemand, der sehr hart dafür arbeitet, ihre Forschung voranzubringen, der es aber dennoch wichtig ist, den Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Manchmal habe ich mir fast gewünscht, dass sie mehr für sich selbst einsteht und einfach mal egoistisch ist, aber so ist sie einfach nicht. Erstaunlicherweise mochte ich auch Adam auf den ersten Blick und habe ihn ganz ähnlich wie Olive sehr schnell in mein Herz geschlossen, obwohl er ja eigentlich als Arsch verschrien ist und ich meistens kein großer Fan von Bad Boys bin. Diese Bezeichnung trifft aber auch einfach nicht auf ihn zu. Ja, er ist manchmal sehr hart zu seinen Doktoranten und übertreibt dabei auch oft, doch man merkt sehr schnell, dass er das nicht macht, um fies zu sein, sondern weil er von ihnen dieselbe Perfektion erwartet wie von sich selbst. Das heißt nicht, dass ich sein Verhalten gutheiße, aber ich konnte es zumindest an manchen Punkten nachvollziehen. Was ich aber am meisten an ihm mochte, wie ernst er Olive nimmt und wie sehr er sie unterstützt, egal worin. Er lässt ihr dabei immer ihre eigene Entscheidung treffen und versucht nie, sie in eine bestimmte Richtung zu drängen. Auch die Nebencharaktere sind gut gestaltet und bleiben im Gedächtnis. Anh fand ich manchmal ein wenig speziell, aber sie ist Olive eine tolle Freundin, sodass mich das eher wenig gestört hat, Malcolm mochte ich aus dem gleichen Grund wirklich gerne. Mein Liebling war aber Holden, der so seine eigene Art hat und manchmal vielleicht etwas viel ist, der aber ein toller, aufrichtiger Kerl ist und der immer dafür sorgt, dass Adam und Olive erkennen, was sie empfinden.

Die Story als solche hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Das liegt vor allem daran, dass sie die perfekte Mischung mehrerer Komponenten ist. Die Geschichte ist leicht und voller Humor, aber gerade wenn man sie als ganz nettes Liebesgeschichte abharken will, beweist sie eine große Tiefe und Bedeutsamkeit, die sie dann doch zu etwas sehr Besonderem macht.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich geliebt. Die Kombination aus dem witzigen Schreibstil, tollen Charakteren und einer gelungenen Story macht das Buch zu etwas Besonderem, einzig das Cover könnte passender zum Inhalt gestaltet werden.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Wieder einmal eine mitreißende Geschichte

Someday, Someday
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Das Cover ist auch bei diesem Buch hervorragend gelungen, ich mag die Farbgebung und ich mag die allgemeine Gestaltung des Buches. Zudem mag ich, wie wunderbar es zu den anderen Teilen der reihe passt, ...

Das Cover ist auch bei diesem Buch hervorragend gelungen, ich mag die Farbgebung und ich mag die allgemeine Gestaltung des Buches. Zudem mag ich, wie wunderbar es zu den anderen Teilen der reihe passt, ohne aber genauso auszusehen.

Die Geschichte hat es mir ebenfalls ab der ersten Seite angetan: Max Kaufmann will nach seiner Zeit in San Francisco sich endlich mit seiner Familie aussprechen, die ihn damals auf die Straße gesetzt hat, weil er schwul ist. Deswegen kehrt er nach Seattle zurück und nimmt dort einen Job als Pfleger in der Notaufnahme an. Doch nach einem Monat ist er noch nicht wirklich weiter, seine Familie bleibt noch immer auf Distanz und sein Job nimmt ihn emotional mehr mit, als er gedacht hat. Da kommt das Angebot für einen reichen Unternehmer zu arbeiten gerade recht. Blöd nur, dass er direkt am ersten Tag mit dem attraktiven Sohn seines Chefs zusammenstößt, denn er bereits von einem NA Meeting kennt und der mehr als deutlich macht, dass er sich keinesfalls mit Max sehen lassen kann. Doch obwohl Silas versucht, auf Abstand zu bleiben, merkt auch er die Anziehung zwischen den beiden, doch er kann sich eine solche Schwäche nie wieder erlauben.

Ich habe mich schon seit dem letzten Teil unglaublich auf Max‘ Geschichte gefreut, ich habe ihn sehr dafür geliebt, wie sehr er für Darlene da war und wie klar er seinen Weg geht, trotz seiner schwierigen Vergangenheit. Deswegen habe ich ihm auch dort schon ein Happy End gewünscht und war sehr gespannt, auf seine Geschichte. Zum Glück enttäuscht mich Emma Scott auch mit diesem Buch nicht. Der Schreibstil ist gewohnt fließend und mitreißend, sodass ich mich richtiggehend zusammenreißen musste, nicht das Buch in einem Zug durchzulesen, sondern zwischendurch auch noch andere Dinge zu tun.

Mein Highlight des Buches waren allerdings die Charaktere. Ich mochte Max ja schon vorher, aber in diesem Buch hat er noch eine größere Tiefe gewonnen, die ich mir erhofft habe. Seine Vergangenheit war echt schwierig und gerade deswegen habe ich es sehr bewundert, wie offen er sie immer wieder thematisiert und dass er ganz offen damit umgeht, obwohl es ein Tabuthema ist. Auch den Mut seine Familie damit zu konfrontieren, fand ich bewundernswert und ich mochte ihn dafür nur noch mehr, vor allem weil er immer klarmacht, dass er ihnen zwar noch eine Chance gibt, trotz allem, dass er aber nie wieder mit ihnen in Kontakt tritt, wenn sie diese Chance nicht nutzen. Diese Klarheit in seinen Entscheidungen, aber auch seine Freundlichkeit und seine Zuneigung, die er allen Menschen gegenüber an den Tag legt, habe ich sehr gemocht. Vielleicht auch weil Silas so anders ist, hat er es mir ein wenig schwerer gemacht. Ich habe auch seine Handlungen meistens verstehen können, er hat anders als Max seine Erlebnisse nie verarbeitet und sie verfolgen ihn noch immer, was wirklich weh tat, das mitzuerleben, aber er verhält sich den Menschen in seinem Umfeld gegenüber auch wirklich oft unfair und abweisend, was ich manchmal schwer zu akzeptieren fand, selbst wenn ich ihn verstehen konnte. Auch die Nebencharaktere haben einen besonderen Platz in meinem Herzen gewonnen oder mich zum Nachdenken gebracht, je nachdem, wie sie gehandelt haben. Eddie zum Beispiel hat mir mit seiner Art immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert oder mein Herz gebrochen, wenn er wieder einmal schlecht behandelt wurde und es einfach als gegeben hingenommen hat. Vielleicht ist es gerade die detaillierte Gestaltung aller Charaktere es, was dieses Buch so besonders macht, denn die Story fand ich ehrlich gesagt nicht besonders innovativ oder überraschend. Ich habe einen Großteil so erwartet und es gab keinerlei Überraschungen, das hat mich erstaunlicherweise aber eher wenig gestört, weil es so schon genug Probleme zwischen den Protagonist:innen gab, die man nicht mit noch mehr Drama aufladen musste.

Alles in allem habe ich die Geschichte von Max und Silas wirklich gerne genossen und mit beiden aufrichtig mitgefiebert. Beide verdienen von Herzen ein Happy End und ich wollte das ganze Buch über unbedingt, dass es dazu kommt. Obwohl die Geschichte als solche nicht unbedingt neu ist, machen die Charaktere und die Art, wie ihre Geschichte erzählt wird, sie dennoch zu etwas Besonderem.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Unglaublich spannende Geschichte mit tollen Charakteren

The Inheritance Games
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Das Cover ist eigentlich wirklich schön mit dem satten Dunkelgrün und den goldenen Elementen, die wirklich perfekt zum Buch passen, dennoch bin ich mir nicht sicher, ob es mir in der Buchhandlung direkt ...

Das Cover ist eigentlich wirklich schön mit dem satten Dunkelgrün und den goldenen Elementen, die wirklich perfekt zum Buch passen, dennoch bin ich mir nicht sicher, ob es mir in der Buchhandlung direkt ins Auge gesprungen wäre und bin umso glücklicher, dass ich es trotzdem gelesen habe.
Die Geschichte ist nämlich wirklich spannend: Avery Grambs hat einen klaren Plan für ihr Leben, sie will die Highschool mit guten Noten beenden, dann ein Stipendium bekommen und einen Platz am College zu bekommen, um bloß nie wieder in Armut leben zu müssen oder in ihrem Auto, wenn ihre Schwester sich mal wieder von ihrem Freund schlagen lässt. Doch dann erfährt sie, dass sie im Testament des Milliardärs Tobias Hawthorne bedacht wurde und nahezu die Alleinerbin seines riesigen Vermögens ist, dabei kennt Avery ihn überhaupt nicht. Der Harken ist, dass sie für ein Jahr in Hawthorne House verbringen muss, zusammen mit den gerade erst enterbten Familienmitgliedern des Verstorbenen. Bald findet sie sich in einer Welt voller Intrigen und Geheimnisse wieder und muss sich entscheiden, wem sie überhaupt vertrauen kann.
Ich habe zuvor schon einiges über das Buch gehört, ich war mir aber dennoch nicht ganz sicher, was ich von ihm zu erwarten hatte, vielleicht war genau das auch der Grund, warum es mir letztlich so unglaublich gut gefallen hat. Das liegt auch an dem wirklich guten Schreibstil, der es schafft zu fesseln und zu unterhalten. Ich bin nahezu durch das Buch geflogen und wollte unbedingt wissen, was genau passiert ist. Vor allem dieser leise Humor, der so perfekt zu Avery passt, hat den Schreibstil so besonders und lesenswert gemacht.
Zum Glück steht die Geschichte diesem in Nichts nach. Ich fand schon die Idee gut, dass ein ganz normales Mädchen (auch wenn Avery natürlich überdurchschnittlich intelligent und taff ist) plötzlich ein Vermögen erbt und sich mit den verschmähten Erben auseinandersetzen muss. Dennoch habe ich in letzter Zeit oft Bücher gelesen, deren Ideen herausragend waren, die Umsetzung aber nicht, sodass ich hier ein wenig skeptisch war. Zum Glück aber vollkommen zu Unrecht, weil ich ab den ersten Seiten von der Geschichte gefesselt war.
Das hatte sehr viel mit der Gestaltung der Charaktere zu tun. Avery habe ich direkt in mein Herz geschlossen, obwohl sie zunächst vielleicht ein wenig kühl und abweisend wirkt. Das ist aber vollkommen nachvollziehbar, schließlich konnte sie sich nie auf jemand anderen als auf sich selbst verlassen, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Zwar liebt sie ihre Schwester aufrichtig, aber diese ist leider oft viel zu gutgläubig, sodass ich sie an manchen Stellen gerne geschüttelt hätte und Avery kann ihr nicht immer vollkommen vertrauen. Ich mag einfach, dass sie sich nie unterkriegen lässt, sondern immer für ihre Überzeugungen und Werte eintritt, selbst wenn es scheint, als wären alle gegen sie. Aber auch die Hawthorne Jungs haben es alle auf ihre Art in mein Herz geschafft, die einen sofort, die anderen langsamer, aber jetzt liebe ich sie alle und kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Normalerweise finde ich es dumm und unrealistisch, wenn Protagonistinnen plötzlich auf mehrere heiße Typen treffen und nahezu freie Auswahl haben, aber hier hat es mich erstaunlicherweise nicht gestört. Vielleicht weil sie zwar alle unterschiedlich sind, aber auf ihre Art dennoch liebenswert und man nicht genau absehen kann, wem man trauen kann und wer für Avery überhaupt in Frage kommen könnte. Zudem spielt die Liebesgeschichte zwar eine nicht unwichtige Rolle, aber das Geheimnis um das Vermögen von Tobias Hawthorne und warum sie als Erbin eingesetzt wurde, im Vordergrund steht. Ich habe es geliebt, mit den Figuren mitzurätseln, immer wieder neue Hypothesen aufzustellen, nur um sie in der nächsten Minute zu verwerfen. Ich liebe sowas einfach, ich mag, wenn ich nicht so genau weiß, in welche Richtung sich ein Buch entwickelt, wenn es aber gleichzeitig einen roten Faden hat, dem man folgen kann und deswegen nicht zwischen den Seiten verloren geht.
Alles in allem habe ich das Buch sehr geliebt und freue mich schon riesig im zweiten Teil diese liebgewonnen Charaktere wiederzutreffen, schon alleine weil ich unbedingt wissen will, was hinter dem Erbe letztlich steckt und für welchen der Jungs ihr Herz wirklich schlägt (obwohl ich natürlich eine gewisse Tendenz habe).

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Eines der besten Bücher, das ich seit langem gelesen habe

Blue – Wo immer du mich findest
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Ich liebe das Cover, zum einen weil es wunderschön und edel gestaltet ist mit dem Origami-Fuchs, zum anderen weil es so toll zum Inhalt passt und es wenigere passende Cover für diese Geschichte geben könnte.

Die ...

Ich liebe das Cover, zum einen weil es wunderschön und edel gestaltet ist mit dem Origami-Fuchs, zum anderen weil es so toll zum Inhalt passt und es wenigere passende Cover für diese Geschichte geben könnte.

Die Geschichte ist sehr gelungen: Jane Rivers ist nach dem Tod ihrer Mutter und der Enthüllung über ihren leiblichen Vater noch immer geschockt. Ausgerechnet David, ihr älterer Bruder hat sie monatelang belogen. Deswegen schläft sie ein ums andere Mal heimlich im Diner auf der Couch ihres Chefs, weil sie einfach nicht in die gemeinsame Wohnung will. Bei der Arbeit kann sie zumindest hin und wieder ihre Probleme vergessen, vor allem wenn Alex da ist. Alex, der ihr mit seiner ironischen und aufbrausenden Art immer wieder den letzten Nerv raubt und den sie trotzdem außerordentlich faszinierend findet. Nach und nach erkennt sie, dass er nur in bestimmten Situationen so unbeherrscht reagiert und dass dahinter ein Geheimnis steckt, das ihr das Herz bricht.

Ich wusste ja, dass ich den Schreibstil von Nikola Hotel sehr liebe und trotzdem hat er mich in diesem Buch wieder positiv überrascht und begeistert. Ich wollte eigentlich nur einmal schnell in das Buch reinlesen und gucken, wie es mir gefällt und dann habe ich es innerhalb weniger Stunden durchgelesen und nicht einmal gemerkt, wie die Zeit vergeht. Ich mag einfach, wie mitreißend und emotional das Buch geschrieben ist, sodass ich mit den Charakteren mitgefühlt habe.

Diese sind ebenso toll gestaltet wie der Schreibstil. Man kennt Jane ja schon aus dem vorherigen Band und ich mochte sie schon dort. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich sie, Alex und ihre gemeinsame Geschichte mehr lieben könnte, als die von David und Abi und doch ist es so. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ihre Geschichte so besonders ist und mich noch mehr berührt hat. Ich habe Jane schon nach den ersten Seiten in mein Herz geschlossen und so gut verstanden, wie sie sich in den verschiedensten Situationen verhalten hat. Man hat ihr ihre Zerrissenheit vor allem im Bezug auf David und Abi immer angemerkt und ich habe so mit ihr gefühlt, weil gleichzeitig auch deutlich wurde, wie sehr sie ihren Bruder liebt. Mir gefiel gut, dass sie sich immer mit diesen Gefühlen auseinandersetzt und immer wieder sehr klar reflektiert, wie sie sich fühlt und warum sie sich so fühlt. Dabei scheut sie sich auch nicht, sich einzugestehen, wenn sie neidisch oder eifersüchtig ist, was sie mir noch einmal sympathischer gemacht hat. Noch mehr habe ich allerdings Alex in mein Herz geschlossen, vielleicht weil er es mir ganz zu Beginn ein bisschen schwer gemacht hat. Es wurde sehr schnell klar, dass er keinesfalls der arrogante, selbstgerechte Typ ist, für den Jane ihn hält, sondern eigentlich eher im Gegenteil ein sensibler, netter Mann, der sich aber schwer damit tut, seinen Platz in der Welt zu finden. Seine Geschichte hat mir das Herz gebrochen, während seine Stärke damit umzugehen, es Stück für Stück wieder zusammengesetzt hat. Ich fand es toll, dass sie immer wieder füreinander stark sein konnte und es nie einseitig, sondern von Anfang an, eine sehr gleichberechtigte Beziehung war.

Die Story als solche ist vielleicht gar nicht so neu, so innovativ und ich wusste recht früh, was sich hinter Alex‘ Verhalten verbirgt, aber das spielt für mich in diesem Buch so gar keine Rolle, weil die Art, wie die Geschichte gestaltet ist und erzählt wird, eben nicht durchschnittlich oder gar langweilig ist. Vielmehr ist dieses Buch sowohl wegen des wieder einmal tollen Schreibstils als auch wegen der Charaktere, die mir sofort ans Herz gewachsen sind, ein erstes Jahreshighlight.

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