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Veröffentlicht am 06.06.2022

„Man jagt eine Bestie und fängt einen Menschen.“

Blutland
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Martin Juncker ist zurück in Kopenhagen. Endlich kann
er wieder mit Signe Kristiansen, seiner Kollegin, zusammen ermitteln. Leider kommt es dazu nicht; denn Signe übernimmt den Mord an einem Neonazi und ...

Martin Juncker ist zurück in Kopenhagen. Endlich kann
er wieder mit Signe Kristiansen, seiner Kollegin, zusammen ermitteln. Leider kommt es dazu nicht; denn Signe übernimmt den Mord an einem Neonazi und Juncker ermittelt im Fall einer toten jungen Frau, die sexuell misshandelt wurde. Doch bald wird vermutet, dass die beiden so unterschiedlichen Taten irgendwie in Zusammenhang stehen. Kann es sein, dass ein Mörder herumläuft, der die Polizei in alle möglichen Richtungen schickt?

Juncker und Kristiansen gehen bis an ihre Grenzen um den Mörder zu überführen, der hier so ein perfides Katz und Mausspiel mit ihnen veranstaltet. Oder ist alles ganz anders? Dann wird eine weitere Frauenleiche gefunden. Doch der Mörder scheint unerreichbar, er ist schlau und legt ständig falsche Fährten. Martin und Signe brauchen jede Hilfe, die sie kriegen können und bemerken erst sehr spät, dass sie sich selbst in Lebensgefahr befinden.

Fazit:

Das Autorenduo Kim Faber und Janni Pedersen nimmt uns in ihrem Thriller „Blutland“ mit den Ermittlern Junker und Kristiansen wieder mit nach Dänemark und in die Abgründe eines perviden Mörders. Das gelingt ihnen so gut, dass ich mich selbst in Gefahr sehe und beim Lesen Vorsicht walten lasse.

Der Schreibstil der Autoren ist angenehm und flüssig lesbar. Die Kapitel haben eine gute Länge, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Hier gab es kein Entkommen für mich. So manches Mal halte ich die Luft an, weil ich die ausführlichen Details gar nicht gebraucht hätte, denn ich bin nicht so der blutrünstige Leser. Mir reicht schon ein kleiner Ausschnitt der Tat und schon macht sich mein Kopfkino selbständig.

Die Hauptfiguren kennen wir ja schon, auch dieses Mal verraten sie uns noch mehr aus ihrem Privatleben. Aber es kommen auch noch andere hinzu, alle haben ihr eigenes Gesicht. Die Einen sind sympathisch, emotional und auch verletzlich und die Anderen brutal, widerlich und undurchschaubar.

Auch dieser letzte Teil der Trilogie ist ein Thriller der unter die Haut geht. Wie gewohnt verarbeitet das Autorenduo viele verschiedene Themen, hier ist es Ehrenmord, Vergewaltigung, SadoMaso, Krebs, Rache, Bandenkrieg, Amtsmissbrauch und extrem brutaler Mord. Das Buch ist ein wahres Leseerlebnis. Daher kommen von mir auch 5 hoch verdiente Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

„Warum haben wir nicht einen Gedanken daran verschwendet, was auf uns zukommen könnte?“

Berlin Friedrichstraße: Tränenpalast
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Die Geschichte um Robert, Johannes, Ilse und Ella geht weiter. Roberts Tochter Lilli bekommt Zwillinge und der Vater der Kinder verschwindet spurlos. Wie kann er sie einfach alleine lassen in dieser schlimmen ...

Die Geschichte um Robert, Johannes, Ilse und Ella geht weiter. Roberts Tochter Lilli bekommt Zwillinge und der Vater der Kinder verschwindet spurlos. Wie kann er sie einfach alleine lassen in dieser schlimmen Zeit?

Der Krieg wütet schrecklich und Lilli muss für sich und die Zwillinge ums Überleben kämpfen. Auch den anderen Hausbewohnern geht es nicht anders, aber das schweißt sie alle nur noch mehr zusammen. Als Ella dann vor Lillis Tür steht, freut sie sich riesig sie wiederzusehen und so zieht sie auf den kleinen Dachboden. Es ist eine harte Zeit. Auch als dann der Krieg vorbei ist, ist jeder Tag eine Herausforderung für die eingeschworene Hausgemeinschaft. Sie gehen zusammen durch Dick und Dünn.

Als sich Berlin dann zu teilen beginnt, werden viele Familien und Freunde getrennt und dann gibt es auf einmal West- und Ost-Berlin. Auch Lilli bekommt das zu spüren. Ilse ist im Westen und sie im Osten, aber ihren Vater Robert und auch Johannes möchte sie nicht allein im Osten lassen. Welche Entscheidung wird Lilli für sich, Anne und Cornelia, treffen?

Fazit:

Auch mit der Fortsetzung der Familiensaga: Berlin Friedrichstraße „Tränenpalast“, konnte mich die Autorin Ulrike Schweikert wieder voll überzeugen. Bei ihren detaillierten Schilderungen habe ich Bilder im Kopf und möchte so manches Mal gar nicht hinschauen. Grausam und brutal wütet der Krieg und ich habe oftmals Tränen in den Augen und muss schwer schlucken. Es ist kaum vorstellbar, wie furchtbar es für die Menschen gewesen sein muss.

Der Schreibstil lässt sich wieder flüssig lesen, so dass ich durch die Seiten eile und erst aufhöre zu lesen, als mir die letzte Seite durch die Hände gleitet. Die hervorragende Recherche Ulrike Schweikerts lässt mich teilhaben an den Geschehnissen, die so realistisch beschrieben werden, dass ich selbst den Knall der Bomben hören kann.

Bei den Charakteren sind die Zwillinge Anne und Cornelia dazugekommen. Sie sind mir gleich ins Herz gesprungen und ich mag sie Beide. Auch die anderen neuen Protagonisten sind gefühlvoll beschrieben. Weiterhin ist Ella meine Lieblingsfigur, sie ist so lieb, hilfsbereit und natürlich, dabei aber so bescheiden, dass ich sie ständig in den Arm nehmen möchte. Mit allen Personen konnte ich fühlen, weinen und auch lachen.

Auch dieser historische Roman hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich schon jetzt auf den 3. Teil der Familiensaga. Von mir kommt hier eine ganz klare Leseempfehlung und ich vergebe hier verdiente 5 Sterne. Lest selbst, denn dies hier, ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

„Es liegt an mir. Ich bin schuld.“

Frische Wunden
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Als im Würzburger Stadtwald eine Frauenleiche gefunden wird, werden die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund gerufen. Was ist passiert und warum wurde die junge Frau mit einer Babydecke zugedeckt ...

Als im Würzburger Stadtwald eine Frauenleiche gefunden wird, werden die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund gerufen. Was ist passiert und warum wurde die junge Frau mit einer Babydecke zugedeckt aufgefunden. Bei der Obduktion stellt sich dann schnell heraus, dass sie erst vor ein paar Tagen ein Baby zur Welt gebracht hat. Aber wo ist das Baby? Lebt es noch?

Nun stellt sich die Frage: War es ein Unfall oder Mord? Die Kommissare durchleuchten das Umwelt der Toten und stoßen auf viele Ungereimtheiten. Führte sie ein Doppelleben und hatte auch eine dunkle Seite? Der Verlobte rückt ins Visier der Ermittlungen, aber ist er auch der Täter?

Die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig, denn keiner will was gesehen oder gehört haben und dann geschieht ein zweiter Mord.

Fazit:

Die Autorin Kirsten Nähle nimmt mich in ihrem Krimi „Frische Wunden“ mit nach Würzburg in den düsteren und nebeligen Stadtwald. Das gelingt ihr sehr gut, denn sofort bin ich mitten drin und mein Kopfkino fängt an zu laufen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Ich eile durch die Seiten, denn die genauen und detaillierten Beschreibungen der Umgebung und auch der Gefühle der Figuren gelingen ihr sehr gut.

Die Charaktere sind lebendig beschrieben und ich kann so mit ihnen fühlen, mich freuen oder auch aggressiv werden. Mein Lieblingscharakter ist Jonas. Er kommt so authentisch und glaubwürdig rüber mit seinen Unsicherheiten die er hat, das hat ihn für mich so nahbar gemacht.

Nicht immer ist die Spannung auf höchsten Niveau, aber Kristen Nähle versteht es, durch die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich einfach nicht entkommen kann. Ich muss einfach weiterlesen.

Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen und daher vergebe ich hier eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

„Nach Verzweiflung und Trauer kam die Wut.“

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Die Geschichte des Bahnhofs Friedrichstraße und die Freundschaft dreier Kinder werden in diesem Buch erzählt. Luise, Robert und Johannes wohnen im gleichen Haus und verbringen ihre ganze Kindheit und Jugend ...

Die Geschichte des Bahnhofs Friedrichstraße und die Freundschaft dreier Kinder werden in diesem Buch erzählt. Luise, Robert und Johannes wohnen im gleichen Haus und verbringen ihre ganze Kindheit und Jugend gemeinsam. Sie werden erwachsen und verlieben sich und dann kommt der Krieg und verändert alles.

Stolz verkündet 1920 der junge Architekt Robert seiner Angebeteten Luise, dass er den Auftrag bekommen hat, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten. Jetzt traut er sich endlich, ihr einen Heiratsantrag zu machen, wird sie ihn annehmen?

Fazit:

Die Autorin Ulrike Schweikert nimmt uns in ihrem historischen Roman „Novembersturm“ mit nach Berlin und die Entstehung des Bahnhofs Friedrichstraße. Das gelingt ihr hervorragend, denn gleich bin ich bei ihr und begleite sie durch die Straße der historischen Stadt.

Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die Schilderungen der Umgebung und die Atmosphäre aus dieser Zeit kann man spüren und zaubern mir Bilder in den Kopf.

Bei den Charakteren zeigt die Autorin viel Feingefühl und so kann ich mit ihnen fühlen, mich freuen und auch weinen. Meine Lieblingsfigur ist hier ganz klar Ella. Das Mädchen aus dem Hinterhof, was nett und freundlich ist, aber immer hungrig ist und aus ärmlichen Verhältnissen kommt. Das nutzen die drei besserbetuchten Kinder aus und lassen sie so manches Mal für sich die Schimpfe und Häme einstecken. Ihre Wandlung habe ich mit Freude begleitet.

Hervorzuheben ist hier die sehr detailreiche und tolle Recherche von Ulrike Schweikert. Alles ist stimmig und wir erfahren aus den Kriegsjahren, auch aus dem Schlachtfeld und vor allem aus dem aufstrebenden Berlin. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Daher kommt von mir hier eine ganz klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Familiensaga „Tränenpalast“. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

„Verliere niemals die Situation aus den Augen.“

Der böse Hirte
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Der „Belohnungsjäger“ Colter Shaw bekommt einen neuen Auftrag. Zwei junge Männer werden gesucht, die auf einem Friedhof auf einen Laienprediger und seinen Hausmeister geschossen haben. Schnell sind sie ...

Der „Belohnungsjäger“ Colter Shaw bekommt einen neuen Auftrag. Zwei junge Männer werden gesucht, die auf einem Friedhof auf einen Laienprediger und seinen Hausmeister geschossen haben. Schnell sind sie gefunden und Colter will sie der örtlichen Polizei übergeben. Doch vorher geschieht etwas, womit er niemals gerechnet hat. Wieso hat Adam sich nicht einfach verhaften lassen und wählt einen so tragischen Ausgang. Shaw macht sich Vorwürfe und versucht herauszufinden, was der junge Mann in einer undurchsichtigen Organisation während seiner Trauerbewältigung über sich erfahren hat.

Colter begibt sich vor Ort und versucht herauszufinden, was dort für eine Art „Trauerbewältigung“ gelehrt wird. Denn auch er ist nicht frei von Trauer und Schmerz. Kann er das Rätsel lösen oder bringt er sich in der Höhle des Löwen selbst in Gefahr?
Seite 491: „Ich mag es, Leuten wehzutun. Und ich tue ihnen auf eine Art weh, die sie verändert. Für immer.“

Fazit:

In seinem neuen Colter Shaw Thriller nimmt uns der Bestsellerautor Jeffery Deaver mit in die Welt der Geheimnisse und einer Sekte. Dies gelingt ihm dermaßen gut, dass mein Kopfkino sich sofort einschaltet und ich alles um mich herum ausblende.

Der mit bekannte Schreibstil des Autors ist angenehm und flüssig lesbar. Die Kapitel sind kurz, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Hier gab es kein Entkommen für mich. Ich flog nur so durch die Seiten und konnte nicht aufhören, bis die letzte Seite durch meine Finger glitt.
Die Charaktere zeichnet Jeffery Deaver mit viel Wissen, vorausschauendem Handeln und der entsprechenden Portion Glück und auch Brutalität aus. Hier war Viktoria eindeutig meine Lieblingsfigur. Die so anders ist, als man erwartet und denkt. Es gibt die guten und die bösen Menschen und allen verleiht der Autor ein Gesicht, ich konnte mit ihnen lachen und fühlen, aber auch aggressiv und wütend werden.

Ein spannender Thriller, der ein fulminantes Ende hat. Es werden alle losen Fäden zusammengeführt und fast alle Puzzleteile an die richtige Stelle gesetzt, bis auf eines. Mit einem Cliffhanger endet das Buch.
Seite 487: „Lassen Sie mich mit einer Warnung schließen: Wiegen Sie sich niemals in Sicherheit!“
Der Autor Jeffery Deaver hat es wieder geschafft, mich mitzureißen und zu überraschen.

Ich vergebe hier hochverdiente 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Danke für diesen genialen Lesestoff. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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