Cover-Bild Der Nachtwächter
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Exil, Migration
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 12.07.2021
  • ISBN: 9783351038571
Louise Erdrich

Der Nachtwächter

Roman
Gesine Schröder (Übersetzer)

Pulitzer Prize for Fiction 2021.

Kann ein Einzelner den Lauf der Geschichte verändern? Kann eine Minderheit etwas gegen einen übermächtigen Gegner, den Staat, ausrichten? »Der Nachtwächter«, der neue Roman der mit dem National Book Award ausgezeichneten Autorin Louise Erdrich, basiert auf dem außergewöhnlichen Leben von Erdrichs Großvater, der den Protest gegen die Enteignung der amerikanischen UreinwohnerInnen vom ländlichen North Dakota bis nach Washington trug. Elegant, humorvoll und emotional mitreißend führt Louise Erdrich vor, warum sie zu den bedeutendsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart gezählt wird - und zeigt, dass wir alle für unsere Überzeugungen kämpfen sollten und dabei manchmal sogar etwas zu verändern vermögen.

»Mir stockte der Atem, als ich begriff, was meinem Großvater von seinem Nachtwächter-Schreibtisch aus gelungen war.« Louise Erdrich

»Ein meisterhaftes Epos. Nach der Lektüre ist man tief bewegt und vermisst diese Figuren, als wären sie echte Menschen.« New York Times Book Review

»Mit diesem Roman ist Louise Erdrich auf der Höhe ihrer genialischen Schaffenskraft angelangt.« Washington Post

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2021

Wem gehört das Land auf dem wir leben?

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!4,5 Sterne!

Klappentext:
„Kann ein Einzelner den Lauf der Geschichte verändern? Kann eine Minderheit etwas gegen einen übermächtigen Gegner, den Staat, ausrichten? »Der Nachtwächter«, der neue Roman ...

!4,5 Sterne!

Klappentext:
„Kann ein Einzelner den Lauf der Geschichte verändern? Kann eine Minderheit etwas gegen einen übermächtigen Gegner, den Staat, ausrichten? »Der Nachtwächter«, der neue Roman der mit dem National Book Award ausgezeichneten Autorin Louise Erdrich, basiert auf dem außergewöhnlichen Leben von Erdrichs Großvater, der den Protest gegen die Enteignung der amerikanischen UreinwohnerInnen vom ländlichen North Dakota bis nach Washington trug…“

Wie mag es wohl sein, wenn der eigene Großvater ein Indianer ist? Wenn man ganz besondere Gene in sich trägt? Autorin Louise Erdrich berichtet in diesem Buch von ihrem Großvater Thomas, Vorsitzender des Stammesrats, des Turtle Mountain Advisory Commitee. Die Welt der Stämme wird vom eigenen Land aus den Fugen gebracht, als plötzlich Worte wie „Eingliederung“ oder Terminierung fallen. Die Indianer sollen ihre Heimat aufgeben um das Land von ihnen zu befreien und dafür erhalten sie anderweitig einen Platz zum leben. Nein, wir befinden uns nicjt im Mittelalter sondern im Jahr 1953. Thomas geht Nacht für Nacht in seinem Job auch seiner Herkunft hinterher und versucht anhand von unzähligen Briefen, Protestschreiben gegen diese Taten vorzugehen. Wem gehört das Land? Warum wird man umgesiedelt, wenn man doch niemanden stört? Wer war zuerst hier? Was haben Ureinwohner überhaupt noch für eine Bedeutung? Wer gibt einem das Recht das eigene Land zu enteignen und anderen zur Verfügung zu stellen? Indianer sind doch keine Spinner! Sie haben das Land doch zudem gemacht! Unweigerlich kommen einem beim lesen die eigenen Gedanken in den Sinn und man kann Thomas nur zu gut verstehen warum er so agiert. Erdrich wählt hierfür die passenden Worten und hält einen geschmeidigen Lesefluss und Wortklang für den Leser bereit, der das eigene Denken und gleichzeitige Lesen ermöglicht. Manchmal liegt es in der Kraft eines Einzelnen etwas zu bewegen, das war schon immer so, aber manchmal braucht es auch ein paar mehr Stimmen. Thomas‘ Geschichte ist ein Meilenstein in der amerikanischen Geschichte und wirkt selbst heute noch nicht beruhigt oder gar abgeschlossen. Leider sind zu viele Parallelen selbst für die heutige Zeit im 21. Jahrhundert sichtbar und lassen immer wieder sie Frage aufkommen: Wem gehört das Land und wer hat das Recht dazu, die eigene Heimat neu auszurichten?
Diese Geschichte ist ein extrem feinstimmiges Buch, das Geschichte enthält, einen nachdenklichen Blick auf die Gesellschaft freigibt und nachhallt. Da ich mich sehr viel mit den alten Indianer-Stämmen befasse, war dies ein sehr guter und authentischer Weitblick in eine längst verdrängte Thematik. Ein nachhallendes Buch mit besonderer Geschichte - 4,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Spannend

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Louise Erdrich, Tochter einer Ojibwe und eines deutsch - Amerikaners widmet sich in diesem Buch einem Nachtwächter aus dem Stamm der Ojibwe der versucht zu verstehen was ein erlassenen Gesetz für ihn und ...

Louise Erdrich, Tochter einer Ojibwe und eines deutsch - Amerikaners widmet sich in diesem Buch einem Nachtwächter aus dem Stamm der Ojibwe der versucht zu verstehen was ein erlassenen Gesetz für ihn und seinen Stamm bedeutet.

Im Laufe der Handlung begegnen dem Leser der Nachtwächter Thomas Wazhashk und die Arbeiterin Patrice "Pixie" die beide versuchen ihren Weg in einer Welt zu finden die sie versucht auszulöschen, ihre Existenz zu negieren und ihnen ihre Berechtigung auf ein Leben wie sie es sich vorstellen anzusprechen. Das alles wird eingefasst vom Handlungsstrang einer Suche. Der Suche von Pixie nach Ihrer älteren Schwester Vera.

Das zentrale Thema in diesem Roman ist für mich die Suche. Die Suche einse Volkes nach einem Weg zu überleben , die Suche eines Mannes nach Liebe und die Suche einer Frau nach ihrer Schwester und damit ihrer Familie. Immer wieder lässt Louise Erdrich ihre Protagonisten das Leid, die Angst und auch den starken Überlebenswillen schildern der sich immer wieder mit Resignation abzuwechseln scheint. Doch ganz geben die Portagonisten ihre Hoffnung doch nie auf.

Für mich war es das erste Buch der Autorin und es hat mir sehr gefallen. Es regt zum Nachdenken an und eröffnet eine Welt des Denkens und der Wahrnerhmung die mir teilweise neu und fremd war und man merkt das die Prioritäten unserer "westlichen zivilisation" sich schon sehr von der der Ureinwohner unterscheiden, sei es nur in Bezug auf das zusammenleben mit anderen Menschen und der uns umgebenden Natur. Für mich ein sehr interessanter, teilweise aufwühlender, immer wieder melancholischer doch nie gänzlich Hoffnungslosigkeit vermittelnder Roman

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Wie David gegen Goliath...

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...hat sich "Der Nachtwächter" von Louise Erdrich gelesen. Wo sind in den vergangenen Tagen nur die Seiten geblieben?
Als 1953 der als Nachtwächter arbeitende Thomas erfährt, dass seinem Stamm eine vom ...

...hat sich "Der Nachtwächter" von Louise Erdrich gelesen. Wo sind in den vergangenen Tagen nur die Seiten geblieben?
Als 1953 der als Nachtwächter arbeitende Thomas erfährt, dass seinem Stamm eine vom zuständigen Senat geplante Gesetzesänderung bevorsteht, welche unter anderem eine Zwangsumsiedelung mit sich brachte, ist er alarmiert.
Als Mitglied des örtlichen Stammesrates der Cheppewa, beginnt er Briefe an zuständige Politiker zu schreiben, mobilisiert Mitglieder seiner Gemeinschaft, sammelt Unterschriften für eine Petition gegen die geplante Terminierung.
Zeitgleich bricht die 19-Jährige Patrice nach Mineapolis auf, um ihre verschollene Schwester Vera zu suchen und findet sich in einer zweifelhaften Nachtszene wieder.

Der Roman, welcher von dem ungewöhnlichen Leben Erdrich's Großvater inspiriert ist, hat mich die vergangenen Tage sehr beschäftigt und gefesselt.
Einfühlsam aber ohne Kitsch wird hier die Geschichte von der US-Amerikanischen Urbevölkerung und ihren Nachfahren erzählt. Die Armut und Diskriminierung, welche sie seit Jahrhunderten erleben, hat mich sehr erschüttert. Ich kann nicht nachvollziehen, wie sich die Nachfahren weißer Einwanderer aus Europa das Recht rausgenommen haben, den Menschen, welche schon vor ihnen auf dem amerikanischen Kontinent gelebt haben, das Land zu rauben und sie in Reservate sperren. Die Erzählung handelt von Entbehrungen, wie mangelnde Schulbildung aufgrund struktureller Benachteiligung, aber auch davon, wie Sexismus, sexualisierte Gewalt und Rassismus Hand in Hand gehen. Schlimmstes Beispiel ist Patrice's Schwester Vera.
Aber auch um den Kampfgeist dieser wunderbaren Gemeinschaft um Thomas. Das Wissen um Naturheilkunde der Cheppewa und ihre spirituelle und traditionelle Lebensphilosophie im Einklang mit der Natur hat mich tief beeindruckt und berührt ❤️
Und obwohl der Roman sich an einigen Stellen etwas langatmig las, hat mich die Geschichte an den Kampf von David gegen Goliath erinnert.

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