Ein Cottage in Schottland
Liebe funkelt apfelgrünSchottische Landschaften, niedliche Cottages und schrullige Dorfbewohner bietet dieser Roman -und obendrauf als Sahnehäubchen eine zuckersüße Liebesgeschichte.
Mila fällt zuhause in Heidelberg auf den ...
Schottische Landschaften, niedliche Cottages und schrullige Dorfbewohner bietet dieser Roman -und obendrauf als Sahnehäubchen eine zuckersüße Liebesgeschichte.
Mila fällt zuhause in Heidelberg auf den falschen Mann herein. Theo ist verlobt. Das wusste sie, aber sie war fälschlicherweise davon ausgegangen, dass er sich von seiner Verlobten trennen möchte. Nun ist der Kummer grenzenlos und Mila tritt die Flucht an, indem sie sich bereit erklärt, zwei Monate lang Haussitterin für das Cottage der Bains´ in Schottland zu spielen. In dem kleinen Dorf Applemore erwarten sie außerhalb des Cottages jedoch vor allem verschlossenen Türen und Gesichter. Erst als sich herumspricht, dass Mila eine hervorragende Brotbäckerin ist, beginnt ein lebhafter Tauschhandel, bei dem Mila außer Marmelade oder gestrickten Socken auch Bekanntschaften und Freundschaft im Gegenzug zu ihren Sauerteigbroten erhält. Als plötzlich Finley, der Sohn von Familie Bains, vor der Tür steht, müssen sich die beiden unfreiwillig das Cottage teilen. Während sich Mila und Finley anfangs gegenseitig als Belastung empfinden, lernen sie nach und nach die Gesellschaft des anderen schätzen.
Beim Lesen kommt man recht schnell in einen angenehm leichten Lesefluss, und vor allem die landschaftlichen Beschreibungen, die teilweise recht schrulligen Dorfbewohner und die charakterstarken Katzen sind äußerst liebenswert geschildert. Auch vermeintliche Nebencharaktere stehen im Verlauf des Romans im Mittelpunkt des Geschehens und erhalten die verdiente Aufmerksamkeit. Die Idee des Tauschhandels ist ein origineller Einfall, der so richtig Schwung in Milas Leben und in die Geschichte bringt. Dass die Dorfgemeinschaft aufblüht und zusammenrückt, verleiht dem Buch viel Wärme und Herz, die beim Lesen spürbar werden. Auch Milas Leidenschaft beim Backen, das sie von ihrem Vater gelernt hat, ist hin- und mitreißend beschrieben, so dass man selbst Lust zum Teigkneten und Brotbacken bekommt.
Was das Lesevergnügen leider ein wenig trübte, war Milas außerordentliche Naivität. So war es von Anfang an kaum nachzuvollziehen, weshalb sie sich unsterblich in den verlobten Theo verliebt und immer wieder auf ihn hereinfällt und sich hinhalten lässt. Da schrillten bei mir beim Lesen sämtliche Alarmglocken, so dass es mir schwerfiel, Milas Gefühle und Entscheidungen wirklich nachvollziehen zu können. Umgekehrt hätte ich mir gewünscht, dass der wirklich schönen Liebesgeschichte mit Finley zum Ende hin mehr Platz eingeräumt würde. Die war nämlich so schön erzählt und durfte sich in einem ruhigen Tempo entfalten, kam mir am Ende aber ein wenig zu kurz. Da hätte ich gerne mehr von gehabt!
Mein Fazit: Ein süßer Ausflug nach Schottland für alle Rosamunde Pilcher-Fans, die gerne einen Blick durch die rosarote bzw. apfelgrüne Brille werfen.