Fesselnd bis zur letzten Seite
Viele Menschen träumen davon ein Buch bzw. einen Bestseller zu schreiben. Doch der Weg in die Bücherregale der Leser ist steinig. Einer dieser Felsblöcke ist die Manuskriptabteilung eines Verlages. Und ...
Viele Menschen träumen davon ein Buch bzw. einen Bestseller zu schreiben. Doch der Weg in die Bücherregale der Leser ist steinig. Einer dieser Felsblöcke ist die Manuskriptabteilung eines Verlages. Und genau eine solche steht im Mittelpunkt dieses Krimis.
Star-Lektorin Violaine Lepages Aufgabe ist es, unter den Hunderten, manchmal Tausenden eingesandten Manuskripten, den Knüller herauszufinden. Dazu gibt es das System der Benotung der Werke mittels Symbolen. Quadrate werden sofort abgelehnt, Halbmonde könnten vielleicht interessant sein und die wenigstens Manuskripte erhalten die begehrte „Sonne“, jenes Attribut, das eine Veröffentlichung rechtfertigt.
Nun hat Violaine eine solche Sonne, nämlich „Die Zuckerblumen“, die noch dazu für den Prix Goncourt nominiert wird, doch der Autor ist wie ein Phantom. Er ist völlig unbekannt und tritt nicht in Erscheinung. Vertrag oder Änderungen im Werk - alles nur per Post oder eMail. Wenn der Autor oder - wie manche munkeln - die Autorin nicht bald auftaucht, ist Violaine ihren Job los. Dabei ist das nicht ihr einziges Problem. Violaine hat mit Müh und Not einen Flugzeugabsturz überlebt und leidet an Gedächtnisverlust.
Während der Verlag alles daran setzt den Autor zu finden, werden drei Männer genau wie in „Zuckerblumen“ beschrieben, ermordet. Das ruft wiederum die Kriminalpolizei auf den Plan und Violaine muss sich ihrer Vergangenheit stellen.
Meine Meinung:
Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Sprachlich auf hohem Niveau werden die Leser in die Welt eines Verlages eingeführt. Hier ist wenig Glamour zu spüren, eher harte Arbeit.
Die Figuren sind facettenreich ausgestaltet. Man kann mit Violaine am eigenen Verstand zweifeln und spürt die Verunsicherung, weil der Autor verschwunden ist. Interessant ist auch die Kommissarin, die mithilfe von KI, also Künstlicher Intelligenz, den oder die Mörder aufspüren will. Das klingt schon ziemlich gespenstisch. Doch auch als die Daktyloskopie in die Kriminalistik Eingang gefunden hat, fanden das die meisten auch absurd.
Geschickt werden nach und nach Details aus der Lebensgeschichte der Violaine enthüllt. Die Auflösung selbst ist ein wenig überraschend.
Fazit:
Dieser Krimi hat mich auf hohem Niveau sehr gut unterhalten. Daher gibt es von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.