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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2017

Spannender zweiter Fall

Totenengel
1

Eve Clay wird in der Nacht zu einem grausamen Mord an einem alten Mann gerufen. Die Tochter hatte auf der Straße einen epileptischen Anfall und kommt ins Krankenhaus. Wer tut so etwas einem über 90jährigen ...

Eve Clay wird in der Nacht zu einem grausamen Mord an einem alten Mann gerufen. Die Tochter hatte auf der Straße einen epileptischen Anfall und kommt ins Krankenhaus. Wer tut so etwas einem über 90jährigen an? Vater und Tochter lebten sehr zurück gezogen und hatten so gut wie keine sozialen Kontakte, zumindest der Vater. Die Tochter Louise arbeitet als Ehrenamtliche im „Refugium“, einem Heim für Männer mit einer geistigen Behinderung.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf noch nicht einmal 24 Stunden, aber es passiert so viel, dass man den Eindruck bekommt, es handelt sich um mehrere Tage. Ein Einblick in die Denkweise von perversen Mördern, die von Gemälden flämischer Meister inspiriert werden. Ein spannender Schreibstil und eine spannende Geschichte. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei die Hauptperspektive die von Eve Clay ist. Sicherlich ist es hilfreich, das Buch „Totenprediger“ zu kennen, denn wir erfahren im „Totenengel“ weitere Details aus Eves Vergangenheit. Die Auflösung lässt den Leser etwas nachdenklich zurück, weil die Geschichte viel komplizierter ist, als es erst schien und das entwickelt sich jedoch erst im Laufe des Buches und darum kann hier nicht weiter darauf eingegangen werden.
Toller Schreibstil, spannende Geschichte und ein schlüssiges Ende – alles, was ein guter Thriller braucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 09.06.2017

Summerfeeling und zwei Geschichten in einer

Love & Gelato
0

Lina ist 16 Jahre alt, als ihre Mutter stirbt, ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Doch kurz vor ihrem Tod erzählt ihre Mutter ihr von Howard, der in der Nähe von Florenz lebt und zu dem sie nach dem ...

Lina ist 16 Jahre alt, als ihre Mutter stirbt, ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Doch kurz vor ihrem Tod erzählt ihre Mutter ihr von Howard, der in der Nähe von Florenz lebt und zu dem sie nach dem Tod der Mutter ziehen soll. Doch was soll sie da? Sie möchte lieber weiter bei der Familie ihrer Freundin Addie leben. Sie lässt sich jedoch darauf ein, den Sommer bei Howard zu verbringen, mit dem festen Entschluss, nicht lange zu bleiben. Eine Nachbarin von Howard gibt ihr recht bald ein Tagebuch ihrer Mutter, das diese geschrieben hat, als sie in Florenz studiert hat und Lina erhofft sich durch die Lektüre mehr über ihren Vater zu erfahren, aber auch über ihre Mutter, darum lässt sie sich Zeit mit der Lektüre, um ihrer Mutter dadurch möglichst lange nah zu sein.
Recht bald trifft sie auf Ren, Lorenzo, einen Halbitaliener, der auf die amerikanische Schule in Florenz geht, auf die sie auch gehen soll (aber sie möchte ja zurück in die USA). Durch Ren lernt sie weitere Jugendliche kennen, unter anderem den gut aussehenden Thomas.

Die Geschichte des Buches ist zweigeteilt. Zum einen die Geschichte von Hadley, der Mutter, die wir durch die Tagebucheinträge erfahren, in denen so nach und nach die Geheimnisse gelüftet werden und zum anderen die Gegenwart von Lina, die mit dem Tod der Mutter klarkommen muss und mit der Suche nach der Geschichte ihres Vaters, aber auch mit ihren Gefühlen.
Eine sommerlich-leichte Geschichte mit ernsteren Tönen und eine Botschaft an das Leben, ein bisschen dolce vita, amore e gelato mit interessanten Charakteren. Über einige Personen hätte ich gerne mehr erfahren; sie werden nur kurz eingeführt und dann nicht mehr erwähnt, wie die kleine Schwester von Ren.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Was habe ich getan?

AMNESIA - Ich muss mich erinnern
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Helen kommt nach Hause und ihr Freund Sven ist weg - hinterlassen hat er nur ein lapidares lebwohl. Helen hat Lungenkrebs, inoperabel; sie hat vermutlich nur noch ein Jahr zu leben. Ihre Familie weiß nichts ...

Helen kommt nach Hause und ihr Freund Sven ist weg - hinterlassen hat er nur ein lapidares lebwohl. Helen hat Lungenkrebs, inoperabel; sie hat vermutlich nur noch ein Jahr zu leben. Ihre Familie weiß nichts von ihrer Krankheit, aber das Verhältnis ist auch nicht so ganz einfach. Dennoch beschließt Helen spontan, in die Heimat zu fahren, um mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zu sprechen. Ihre Schwester ist mittlerweile mit Leon verheiratet, was Helen gar nicht gefällt, denn Leon hat in der Vergangenheit etwas getan, was sie ihm nicht verzeihen kann.
Sie traut sich nicht, mit Mutter und Schwester zu reden, legt sie mit Leon an und kämpft vor allem mit den Nebenwirkungen ihrer Tabletten. Sie hat Gedächtnislücken, Halluzinationen und ist nicht mehr sie selbst. Doch mittlerweile ist sie abhängig von den Tabletten. Dann passiert etwas Furchtbares und Helen hat einen absoluten Filmriss. Was hat sie getan? Oder hat sie nichts getan? Aber alles weißt daraufhin, dass sie etwas Furchtbares getan hat. Sie kann ihren eigenen Erinnerungen nicht trauen.

Erzählt wird dieser spannende Psychothriller aus der Ich-Perspektive von Helen, so dass der Leser ihre Ängste fühlt und mit ihr im Unsicheren ist, was sie getan hat und was nicht. Eine ungewöhnliche Perspektive, ein Buch über Ängste, Manipulation, schwierige Familienkonstellationen und eine furchtbare Krankheit, spannend bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 06.06.2017

Magonia ruft dich

Magonia
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Aza Ray wird in wenigen Tagen 16 Jahre alt - oder auch nicht, denn sie leidet an einer seltenen Krankheit, die sogar nach ihr benannt wurde. Sie bekommt zu wenig Luft und Krankenhäuser sind ihr ständiger ...

Aza Ray wird in wenigen Tagen 16 Jahre alt - oder auch nicht, denn sie leidet an einer seltenen Krankheit, die sogar nach ihr benannt wurde. Sie bekommt zu wenig Luft und Krankenhäuser sind ihr ständiger Begleiter, so dass sie sogar einen Kittel mit ihrem Namen hat - etwas, worauf nun wirklich niemand Wert legt. Ihr einziger Freund Jason, aber auch ihre Eltern, tun alles, um herauszufinden, wie man ihr helfen kann.
Doch dann kollabiert Aza und auf einmal ist alles anders, denn sie ist jetzt in Magonia auf einem Luftschiff. Magonia, eine Welt über den Wolken, bevölkert mit seltsamen Vogelwesen und Sturmwalen etc. Und da ist eine Frau, die behauptet, ihre Mutter zu sein. Nichts ist mehr so wie vorher und mit Aza lernt auch der Leser die Welt von Magonia kennen.

Aza hat eine herrlich sarkastische Ader, die vor allem zu Beginn zutage tritt; in Magonia wirkt sie ganz anders, weil sie sich auf die neue Situation einstellen muss.
Jason ist ein toller Freund, der viel recherchiert, um Aza helfen zu können und der einige verrückte Erfindungen patentiert hat. Das Aufsagen der Zahl Pi beruhigt ihn.

Eine ganz fantastische Geschichte, die auf alten Quellen beruht über die Luftmenschen von Magonia, eher ruhig erzählt mit vielen Beschreibungen. Ich habe mich gerne auf diese Reise eingelassen.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Auf welche Art und Weise wird diese Person sterben?

Für dich soll's tausend Tode regnen
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Emi ist mit ihrem Bruder und Vater nach Hamburg gezogen, weil ihr Vater eine Freundin hat. Emi ist genervt von Hamburg, von Mara (der Freundin ihres Vaters), ihrem Bruder, eigentlich von allem. Sie möchte ...

Emi ist mit ihrem Bruder und Vater nach Hamburg gezogen, weil ihr Vater eine Freundin hat. Emi ist genervt von Hamburg, von Mara (der Freundin ihres Vaters), ihrem Bruder, eigentlich von allem. Sie möchte zurück nach Heidelberg und gönnt es ihrem Bruder nicht, so schnell Anschluss gefunden zu haben.
Und dann passiert im Chemieunterricht auch noch eine "Panne'" und sie muss ausgerechnet mit Erik zusammen Strafarbeiten erledigen. Das passt weder ihr noch Erik und so denken sie sich eine Challenge füreinander aus. Wer seinen Teil nicht erledigt, muss die Strafarbeit für den anderen mit erledigen.

Das Buch ist witzig geschrieben und Emi, Erik und einige andere hatte ich gut vor Augen. Emis "Hobby" jedem innerlich eine Todesart zu verpassen und ihr "schwarzes Buch", in dem sie seltsame Todesfälle vermerkt, sind außergewöhnlich.
Ein lockerer Schreibstil, nicht zu viele aufgesetzte Probleme und Gejammer runden das Ganze ab.
Nichts Tiefgründiges, aber gute Unterhaltung.