Profilbild von Gluecksklee

Gluecksklee

Lesejury Star
offline

Gluecksklee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gluecksklee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2017

Packender Thriller

Die Brut - Sie sind da
0

„Die Brut – Sie sind da“ von Ezekiel Boone ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie. Der Roman beginnt im Amazons; eine Reisegruppe erlebt dort Schreckliches. Und der Schrecken breitet sich aus. Über die ...

„Die Brut – Sie sind da“ von Ezekiel Boone ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie. Der Roman beginnt im Amazons; eine Reisegruppe erlebt dort Schreckliches. Und der Schrecken breitet sich aus. Über die ganze Welt. Dabei gibt das Cover schon mal einen dezenten Hinweis darauf, worum es sich dabei handeln könnte.
Generell ist der Bucheinband sehr schön, wenn auch schlicht gestaltet. Die Schrift auf dem Cover ist hervorgehoben und der Buchschnitt rot eingefärbt – das Buch macht alleine optisch also schon einmal etwas her.
Mich hat jedoch vor allem die spannungsgeladene Geschichte überzeugt, die Ezekiel Boone da zu Papier gebracht hat. Die Kapitel spielen abwechselnd an verschiedenen Orten (zum Teil über den gesamten Globus verteilt) und werden aus den Perspektiven der jeweiligen Protagonisten erzählt. Da ist Melanie Guyer, die sich hauptsächlich mit Forschungen im Bereich Spinnen beschäftigt. Und Mike Rich, ein Agent, der sich plötzlich einer Bedrohung gegenübersieht, gegen die er mit seiner Dienstwaffe vielleicht nichts bewirken kann und viele andere. Mir persönlich hat die Erzählung der Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und von verschiedenen Orten sehr gut gefallen – dadurch kam Tempo in die Handlung und der Spannungsbogen wurde durchgehend aufrechterhalten. Wer allerdings einen Fokus auf wenige wichtige Charaktere bevorzugt, den wird diese Fülle an Perspektiven vielleicht stören.
Der Thriller wirft im Verlauf der Handlung einige Fragen auf. Manche werden schon in diesem Band beantwortet, andere bleiben offen – es wird schließlich noch zwei weitere Bände geben, die hoffentlich die ersehnten Antworten liefern werden.
Alles in allem ist „Die Brut – Sie sind da“ ein spannungsgeladener Thriller, den ich mir persönlich auch sehr gut als Vorlage für eine Verfilmung vorstellen kann. Das Buch hat mir ein paar spannende Lesestunden beschert und in einer Gesamtbewertung komme ich daher auf 5 von 5 möglichen Sternen und freue mich schon auf den zweiten Band, der für August 2017 angekündigt ist.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Ein Buch wie eine Reise

Himmlische Träume
0

Ich habe soeben "Himmlische Träume" von Joanna Harris zu Ende gelesen und was soll ich sagen? Das Buch war einfach wunderschön. Das Buch war wie eine Reise zu alten Bekannten, die man eine Weile nicht ...

Ich habe soeben "Himmlische Träume" von Joanna Harris zu Ende gelesen und was soll ich sagen? Das Buch war einfach wunderschön. Das Buch war wie eine Reise zu alten Bekannten, die man eine Weile nicht gesehen hat, bei denen sich aber sofort ein Gefühl von Angekommensein einstellt. Wieder einmal geht man als Leser mit Vianne Rocher auf eine Reise, dieses Mal zurück an einen Ort, mit dem sie nicht nur schöne Erinnerungen verbindet: Lansquenet.

Ein Brief aus dem Reich der Toten, geschrieben von Armande, der lieben, alten Armande, ruft sie zurück an den Ort, den sie schon in "Chocolat" aufgemischt und verändert hat.
Nun kämpft das Städtchen mit Problemen ganz anderer Art: Hass, Misstrauen, Vorurteile und noch viel mehr gährt unter der Oberfläche eines beschaulichen kleinen Städtchens. Die Überwindung dieser Konflikte und Probleme, darum geht es in "Himmlische Wunder" und Joanne Harris schafft es spielend, dass man sofort in der Geschichte versinkt, sich beim Lesen so fühlt, als wäre man selbst mit vor Ort...

Für mich war es schön, die ganzen bekannten Personen wieder zu treffen und ich habe einen ganzen Haufen neuer Charaktere ins Herz geschlossen: die zahnlose Omi mit ihren Kokosmakronen, Maya, die sich so einfach mit Rosette angefreundet hat...

Einiges hat sich verändert, anderes ist gleich geblieben in dem Städtchen am Tannes. Der Monsieur le curé, der Hilfe braucht und mir auch sehr ans Herz gewachsen ist, trotz oder gerade wegen seiner verstockten Art...
Ähnlich wie "Chocolat" versetzt einen "Himmlische Wunder" in eine Geschichte, in der man unterschwellig Magie vermutet, in der nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint und die mehr als nur eine Überraschung bereit hält. Und immer wieder geht es um süße Leckereien, sei es nun die Pfirsich-Marmelade, die Vianne kocht oder die Pralinen, die sie herstellt. Ich habe zwar keine Ahnung von der Pralinen-Herstellung, aber während des Lesens hatte ich große Lust, mich auch mal daran zu versuchen.

Das Ende des Buches ist für meinen Geschmack ein wenig offen, wenigstens, was den weiteren Weg von Vianne angeht, aber das ist schon in Ordnung.
Ich vergebe volle fünf Sterne für diesen Roman.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Was einem Engel auf Erden alles passieren kann...

Die dunklen Gassen des Himmels
0

"Die dunklen Gassen des Himmels" war mein erstes Buch von Tad Williams und nachdem ich von der Leseprobe schon wirklich begeistert war, hat das Buch meine positiven Erwartungen noch übertroffen.

Zur Handlung

Bobby ...

"Die dunklen Gassen des Himmels" war mein erstes Buch von Tad Williams und nachdem ich von der Leseprobe schon wirklich begeistert war, hat das Buch meine positiven Erwartungen noch übertroffen.

Zur Handlung

Bobby Dollar, seines Zeichens Anwalt und Engel, der eigentlich Doloriel heißt, lebt in einem menschlichen Körper auf der Erde, unter den Menschen, um dort seinen Job zu machen. Der besteht vornehmlich daraus, die Seelen Verstorbener in den Verhandlungen nach ihrem Ableben gegen die Ankläger der Hölle zu verteidigen. Denn in Tad Williams Roman sind Hölle und Himmel zwei verfeindete Lager, die auf äußerst regulierte und mit festen Spielregeln versehene Art und Weise darum kämpfen, welche Seite die Seelen für sich beanspruchen darf. Nur dann passiert etwas unfassbares: Als Bobby erneut (business as usual) zu einem Klienten (Verstorbenen) beordert wird, ist dort zwar die dazugehörige Leiche, der Ankläger, alles ist wie immer - nur dass die Seele des Verstorbenen abwesend ist. Es entbrennt eine heikle Diskussion darum, welche Seite nun dahinter steckt und es gilt herauszufinden, was da geschehen ist... erst recht, als immer mehr Seelen verschwinden...

Meine Meinung

Wie ich ja schon sagte, war "Die dunklen Gassen des Himmels" mein erster Roman von Tad Williams, aber bestimmt nicht mein letzter. Da es sich hier ja auch um den Auftakt einer Reihe handelt, freue ich mich schon wahnsinnig auf den kommenden oder die kommenden Bände. Bobby ist für mich ein sehr interessanter Charakter, der viel in Frage stellt, aber doch hinter seiner Arbeit und seinen Überzeugungen steht... auch wenn diese von einer schönen Dämonin arg ins Wanken gebracht werden. Was aus Caz und Bobby wird, darauf bin ich auch sehr gespannt. Tja, da gibt es außerdem noch eine ganze andere Reihe interessanter Personen, z.B. Fatback, der Mann, der durch einen Handel mit der dunklen Seite seine bewusste Zeit im Körper eines Schweins verbringt, Sam, der in diesem Roman eine ganz besondere Rolle spielt, aber auch Clarence (Verzeihung, Harrison Ely, so lautet ja sein Arbeitsname auf der Erde) und all die anderen aus dem Compasses. Man hat irgendwie das Gefühl, dass man mit der letzten Seite ein paar gute Freunde verlässt...
Bobby Dollar erzählt die ganze Geschichte aus seiner Sicht und das in einem herrlich zynischen und sarkastischen Tonfall, der so gar nicht zu der Vorstellung eines Wesens wie eines Engels passen will... und doch ist mir Bobby ziemlich sympathisch. Ein wenig schroff, aber er hat das Herz am richtigen Fleck. Ich vergebe volle fünf Sterne für "Die dunklen Gassen des Himmels" und erwarte gespannt die Fortsetzung. Genial geschrieben, genial erzählt, originell und super spannend!!! Und noch immer sind da so ein paar Fragen offen, die hoffentlich im Folgeband wieder aufgegriffen werden.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Spannung bis zum Ende

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
0

Zur Handlung


In London geht ein Mörder um, der junge Frauen entführt, foltert und sie dann einer Lobotomie unterzieht und wieder freilässt. Der Täter hat bereits vier Frauen auf dem Gewissen. Hilfe bei ...

Zur Handlung


In London geht ein Mörder um, der junge Frauen entführt, foltert und sie dann einer Lobotomie unterzieht und wieder freilässt. Der Täter hat bereits vier Frauen auf dem Gewissen. Hilfe bei der Lösung des Falls erhofft sich die Londoner Polizei von dem anerkannten Profiler Jefferson Winter – Sohn eines verurteilten Serienmörders. Doch die Zeit läuft gegen die Ermittler; eine fünfte Frau wurde bereits entführt...


Meine Meinung


James Carol hat mit „Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen“ ein brilliantes Erstlingswerk vorgelegt. Jefferson Winter ist die Art von Ermittler, die einen ganzen Haufen eigener Probleme mit sich herumschleppt. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Serienmörder zu überführen und unschädlich zu machen. Dies rührt vor allem daher, dass er sich selbst beweisen möchte, dass er nicht wie sein Vater ist. In jedem Fall ist Jefferson Winter als Jäger von Serienmördern absolut genial. Einer der besten. Auch wenn er durch seine unkonventionellen Methoden aneckt.

Die Handlung wechselt zwischen der Ich-Perspektive von Jefferson und den Ermittlungsfortschritten und den Ereignissen, die sich rund um das fünfte Opfer des Mörders abspielen. Auf diese Weise erzeugt James Carol einen die ganze Handlung hindurch gleichbleibenden Spannungsbogen, der einen förmlich dazu zwingt, weiter zu lesen. Man möchte unbedingt erfahren, wie es weiter geht.

Jefferson ist eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, was ihn gerade so sympathisch macht. Man fiebert mit, während er ermittelt und bis kurz vor Ende des Buches hatte ich mit einem anderen Ausgang gerechnet. Wenn ein Thriller mit seinem Ende überraschen kann, ist das immer ein Pluspunkt.

Die Sprache, in der der Roman abgefasst ist, ist flüssig, liest sich gut und verleiht Jefferson in den Kapiteln, in den der Leser ihn begleitet, eine eigene Stimme. Da es sich bei „Broken Dolls“ um den ersten Band einer Reihe handelt (in englischer Sprache sind bisher zwei Romane und eine Erzählung erschienen), freue ich mich schon auf weitere Romane mit Jefferson Winter als ermittelnden Profiler.

Was die Leseprobe versprochen hat, konnte der gesamte Roman ganz eindeutig liefern: Einen unglaublich spannenden Roman.


Ich jedenfalls vergebe die volle Punktzahl für James Carols „Broken Dolls“.

Veröffentlicht am 22.05.2017

Bewegende Fantasygeschichte

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
0

"Goddess of Poision - Tödliche Berührung" von Melinda Salisbury ist ein Fantasyroman für Jugendliche, der in einer Art mittelalterlichen Welt und in dieser Welt hauptsächlich im Königreich Lormere spielt. ...

"Goddess of Poision - Tödliche Berührung" von Melinda Salisbury ist ein Fantasyroman für Jugendliche, der in einer Art mittelalterlichen Welt und in dieser Welt hauptsächlich im Königreich Lormere spielt. Die Hauptperson der Geschichte ist Lady Twylla, Verlobte des Prinzen von Lormere und die wiedergeborene Tochter der Götter von Lormere, die Daunen genannt wird und deren Aufgabe am Hofe es ist, Verräter durch eine Berührung mit ihrer giftigen Haut hinzurichten.

Insbesondere vor diesem Hintergrund finde ich das Cover sehr passend gestaltet, da es auf die regelmäßige Prüfung von Lady Twylla anspielt (bei der sie das Gift erhält, das ihre Haut giftig macht) und meiner Meinung nach ein richtiger Blickfang ist. Die Gestalt in der Flasche und die rötlichen Schwaden um sie herum heben sich sehr schön vor dem grünen Hintergrund des restlichen Covers ab.

Das einzige Manko, das mir zur Gestaltung des Buches einfällt, ist das fehlende Lesebändchen, allerdings ist das wirklich Geschmackssache. Ich freue mich immer, wenn ein gebundener Roman mit einem Lesebändchen ausgestattet ist.

Melinda Salisbury schafft es in ihrem Roman gekonnt, mit wenigen Handlungsorten und einer überschaubaren Anzahl an wichtigen Charakteren, sehr schnell einen Spannungsbogen aufzubauen. Die Welt, in der Twylla lebt, die Atmosphäre im Schloss und Twyllas Abneigung gegen die Rolle als Henkerin, die ihr von der Königin aufgrund ihrer Gabe auferlegt wurden, hat die Autorin sehr gut vermittelt. Den Verlauf der Geschichte und die Ereignisse am Königshof erlebt man als Leser dabei direkt aus Twyllas Perspektive, da sie die Ich-Erzählerin der Handlung ist. Gerade durch die Wahl dieser Erzählform konnte man Twyllas Zweifel, ihr Ringen um die Wahrheit und ihre Entwicklung sehr gut verfolgen. Zusammen mit ihr erfährt man Stück für Stück mehr über Daunen, Twyllas neuen Wächter Lief, das Königreich Lormere und seine Nachbarländer...

Auch der Schreibstil von Melinda Salisbury hat mir sehr gut gefallen.

"Goddess of Poison" ist für mich ein rundum gelungenes Buch, das ich definitiv weiterempfehlen kann.