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Veröffentlicht am 17.04.2022

Zwei Frauen, zwei Schicksale

Und wenn wir wieder tanzen
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Hamburg, 19. Februar 1962: Marie Hansen hat eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen im Hotel Atlantic und lebt in einer Kleingartensiedlung in der Nähe von Wilhelmsburg. Dort ist sie glücklich mit dem wenigen, ...

Hamburg, 19. Februar 1962: Marie Hansen hat eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen im Hotel Atlantic und lebt in einer Kleingartensiedlung in der Nähe von Wilhelmsburg. Dort ist sie glücklich mit dem wenigen, das sie besitzt und versteht sich sehr gut mit ihren Nachbarn. Als sie in dieser Nacht von einem lauten Rauschen erwacht, weiß sie erst nicht, was los ist, bis sie das Wasser auf dem Boden ihres kleinen Häuschens bemerkt. Schnell eilt sie nach draußen und erblickt das viele Wasser um sich herum. Um möglichst viele Menschen aufzuwecken und zu retten, rennt sie von Hütte zu Hütte, doch dann bricht der Deich und Marie wird einfach davongeschwemmt. Sie entgeht dem Tod nur knapp, weil ein alter Mann sie aus dem Wasser rettet und mit in einen Dachboden schleppt. Nach einigen Tagen in einer Notunterkunft, bekommt sie die Mitteilung, dass eine Dame in der Schmuckstraße, nahe der Reeperbahn, sie aufnimmt und ihr Obdach gewährt bis sie wieder eine eigene Wohnung gefunden hat, dass diese ältere Dame etwas schwierig ist, bemerkt Marie schnell...

Provinz Schleswig-Holstein, 19. Mai 1910: Frieda bekommt in dieser unheilvollen Nacht endlich ihr erstes Kind. Alle Menschen haben Angst, denn es wurde der Einschlag eines Kometen auf die Erde vorhergesagt, aber Frieda ist eins mit ihrer kleinen Tochter, die sie nach dem Kometen Helly benannt hat. Nur vor ihrem Mann hat sie große Angst, denn dieser wartet auf den Nachfolger für das große Gut, den sie ihm nun nicht schenken konnte. So führt sie ab jetzt ein Leben in Angst vor ihrem Mann, der unberechenbar ist...

Kerstin Sgonina hat die Schicksale der beiden Frauen auf eine wunderbare Art und Weise miteinander verknüpft. Durch die Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen wird die Handlung sehr viel fesselnder und interessanter. Frieda und Marie bilden durch ihren Altersunterschied und ihre unterschiedlichen Vergangenheiten fasznierende Freundinnen, die sich perfekt ergänzen.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich habe ihn durch die flüssige und gut zu lesende Sprache der Autorin sehr schnell beendet. Da ich bisher noch nichts über diese verheerende Flutkatastrophe gelesen habe, hat mich das Thema umso mehr interessiert und auch das Danzhus und die Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht. Daher war der Roman perfekt und ich kann ihn nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Rettungsaktion für das fremde Ei

Pia Pustelinchen - Das Findelei
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Pia Pustelinchen sammelt mit ihren Freunden Bella Biene, der Ameise Frederick und Mario Marienkäfer gerade Honig, aber das ist gar nicht so einfach. Aber weil Pia immer wieder viel zu tief in die Blüten ...

Pia Pustelinchen sammelt mit ihren Freunden Bella Biene, der Ameise Frederick und Mario Marienkäfer gerade Honig, aber das ist gar nicht so einfach. Aber weil Pia immer wieder viel zu tief in die Blüten hineinfliegt und deshalb niesen muss, verliert sie ihren Honigkorb. Der landet auf einem großen Ei, das ganz verlassen auf der Wiese liegt. Pia und ihre Freunde fragen auf der ganzen Wiese herum, ob das Ei wohl jemand von den anderen Wiesenbewohnern gehört, aber keiner vermisst es. Also bauen sie ihm ein Nest und wollen es selber ausbrüten, doch dann knackt es plötzlich und die Schale bekommt einen Riss - vielleicht ist das Rätsel, wem das Ei gehört ja bald gelöst?!

Kathleen Freitag schreibt in einer kindgerechten Sprache, die sich auch sehr gut vorlesen lässt. Ihre Hauptcharaktere zeichnen sich allesamt durch ihre Hilfsbereitschaft aus, was sie zu einem Vorbild für Kinder macht.

Anita Schmidt hat durch ihre farbenfrohen und detailreichen Illustrationen das Buch noch attraktiver gemacht und die Geschichte so perfekt abgerundet.

Meine Tochter und ich sind große Fans der Pia Pustelinchen-Bücher, denn sie überzeugen durch ihre wunderschönen Geschichten und Illustrationen. Daher haben wir die Geschichte schon öfter vorgelesen und gemeinsam über die Bilder und auch die, in der Handlung verpackte Botschaft gesprochen, was uns immer wieder von neuem großes Vergnügen bereitet hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Wenn der Ostseewind spricht...

Dein Flüstern im Meereswind
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Caro lebt schon beinahe ein Jahr auf Hiddensee, und obwohl sie so glücklich und zufrieden mit ihrem Leben dort ist, fehlt ihr insgeheim doch ein Lebensgefährte, mit dem sie ihr Leben teilen kann. Immer ...

Caro lebt schon beinahe ein Jahr auf Hiddensee, und obwohl sie so glücklich und zufrieden mit ihrem Leben dort ist, fehlt ihr insgeheim doch ein Lebensgefährte, mit dem sie ihr Leben teilen kann. Immer wieder besucht sie deshalb die Speeddatings im "Kleinen Prinzen", aber es war noch nie der Richtige dabei. Als dann eines Tages ihre Mutter anruft, sagt sie ihr einfach, dass sie einen Verlobten hat, denn Caros Mutter ist anstrengend und ihre Ansprüche an ihre Tochter sind unerfüllbar. Caro ist schockiert, dass ihre Mutter sie nach dieser Mitteilung prompt auf der Ostseeinsel besuchen kommen will. Um eine Lösung für das Problem zu finden, entschließt sie sich, die Inselschamanin Irmgard einzuweihen, diese hat auch eine Lösung, denn laut ihr, muss man dem Ostseewind nur genau zuhören und hört die Lösung seiner Probleme...

Nele Blohm ist eine wunderbare Autorin, die eine gut zu lesende und flüssige Schreibweise hat. Die Insel Hiddensee wird von ihr so gut beschrieben, dass sich der Leser sofort wohl dort fühlt und eine große Sehnsucht nach der Ostsee und dem Meer entwickelt.

Schon der letzte Roman der Autorin hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich sofort auch das neue Buch von ihr lesen wollte. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich Caro, Marie und Ole wiederbegegnet bin und mich sofort wieder zuhause gefühlt habe. Insgesamt hatte die Handlung viele emotionale, aber auch tiefgründige Momente, die mich sehr berührt und mir sehr viele zauberhaft schöne Lesestunden beschert haben.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ein plüschiges Abenteuer!

Die Stoffis - Auf plüschigen Sohlen (Band 1)
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Eines Abends werden zwei Kuscheltiere, ein schwarzer Stoffkater und ein Einhorn, in einem Karton an den Straßenrand gestellt. Auf einem Schild steht: "Zu Verschenken!". Doch es ist Nacht und alle Kinder ...

Eines Abends werden zwei Kuscheltiere, ein schwarzer Stoffkater und ein Einhorn, in einem Karton an den Straßenrand gestellt. Auf einem Schild steht: "Zu Verschenken!". Doch es ist Nacht und alle Kinder schlafen schon längst. Also harren sie im Karton aus und werden durch den Regen ganz nass. Erst am nächsten Morgen wagen sie einen Blick hinaus und erschrecken, denn in der Nähe sehen sie ein großes Müllauto, das immer näherkommt und sämtliche Dinge, die am Straßenrand stehen, verschluckt. Auf ihrer Flucht und der Suche nach einem neuen Zuhause begegnen ihnen noch mehr heimatlose Kuscheltiere, sodass sie am Ende zu sechst viele Abenteuer erleben...

Sabine Städing hat einen sehr schön zu lesenden Schreibstil. Ihre Wortwahl ist einfach und leicht verständlich, was auch das Vorlesen sehr erleichtert. Die Kapiteleinteilung ist gelungen, denn die einzelnen Abschnitte sind immer ähnlich lang und eignen sich einzeln oder zu zweit perfekt als Gute-Nacht-Geschichte. Die Stofftiere sind allesamt so alltäglich, dass jedes Kind sie kennt und sie vielleicht sogar alle zuhause hat, einzig die Schildkröte und der Seestern bilden eine Ausnahme.

Nadine Reitz hat mit ihren Illustrationen die Geschichte wunderschön ergänzt und so die Phantasie der Kinder weiter angeregt. Ihre Figuren sind allesamt wunderschön und spiegeln Emotionen sehr schön wider.

Ich habe das Buch meinen beiden Kindern vorgelesen. Ganz begeistert hat mich, dass auch mein zehnjähriger Sohn noch zuhören wollte, nicht nur meine fünfjährige Tochter. Wäre es nach ihnen gegangen, hätten wir das ganze Buch in einem Rutsch durchgelesen, das war mir aber zu viel, weshalb ich es in längere Gute-Nacht-Geschichten eingeteilt habe. Wir waren alle immer ganz gespannt, wie es mit den Stoffis weitergeht und wo sie denn nun endlich ihr neues Zuhause finden würden... Das einzige, was ich mir noch gewünscht hätte, wären noch mehr Bilder, da doch einige Doppelseiten mit nur ganz kleinen Illustrationen auskommen mussten. Wir freuen uns schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe und werden ihn auf jeden Fall sofort nach Erscheinen lesen!

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Der Holocaust und eine Familie mittendrin...

Esthers Verschwinden
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Lublin 1939: Die Familie Rosen betreibt seit drei Generationen eine große Baufirma und ist in der Stadt sehr angesehen. Der Vater und sein Sohn Eli führen den Betrieb gemeinsam, während der zweite Sohn ...

Lublin 1939: Die Familie Rosen betreibt seit drei Generationen eine große Baufirma und ist in der Stadt sehr angesehen. Der Vater und sein Sohn Eli führen den Betrieb gemeinsam, während der zweite Sohn Louis in der Jeschiwa Chachmei, der Schule der weißen Männer, arbeitet und in den alten jüdischen Schriften forscht. Elis Frau Esther fürchtet ab dem Kriegsbeginn um ihr Leben und das ihres Sohnes Isaak, denn sie kann die Aussagen Hitlers nicht als leeres Gerede abtun, wie es viele andere Juden zu dieser Zeit tun. Doch Eli wird noch lange brauchen, bis er es endlich so sehen kann wie sie, denn er vertraut auch auf das Geschick seines Angestellten Max, der gute Verbindungen zu den Deutschen hat und daher seinen Schutz verspricht...

DP-Lager Föhrenwald 1946: Eli und sein Sohn wurden vor einem Jahr aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit und warten nun in diesem überfüllten Lager auf ihr Visum für einen Neuanfang in Amerika. Nur leider sind die Wartelisten lang, sodass ein Ganove wie Max es nicht schwer hat, bald Visa an reiche Juden zu verkaufen, die so schneller in die USA einreisen dürfen. Eli ist entsetzt und schwört sich, diesem Gauner endlich das Handwerk zu legen...

Amerika 1966: Eli lebt nun in Amerika und sucht nach einem Zimmer in Chicago. Keiner weiß genau, wo er arbeitet und auch sonst ist er eher verschlossen. Doch in Mimi Gold, der Journalistin, sieht er endlich einen Weg, wie er seinem Ziel ein wenig näher kommen kann...

Ronald H. Balson hat einen sehr klaren und flüssig zu lesenden Schreibstil, der aber trotzdem nicht an Emotionen spart. Die gründliche zeitgeschichtliche Recherche bemerkt der Leser sehr schnell und lernt diese auch schnell zu schätzen. Die Erzählweise auf drei Zeitebenen gleichzeitig, die immer wieder wechseln, allerdings nicht nach jedem Kapitel, macht den Roman überaus interessant und fördert den Drang, immer weiterlesen zu wollen.

Mir hat der Roman sofort gefallen und ich habe voller Spannung immer weitergelesen. Lang war mir nicht eindeutig klar, was denn die Zeitebene 1966 mit den anderen beiden zu tun hat, doch gegen Ende klärt sich auch das und so hatte ich immer wieder etwas zu rätseln und habe versucht, die Zusammenhänge herzustellen. Da ich großer Liebhaber von historischen Romanen bin, fand ich es herausragend, wie nah sämtliche Namen und Geschehnisse an der Realität waren und lediglich die Protagonisten der Familie Rosen, die Familie Gold, Max Poliske und die Familie Zielinski frei erfunden waren.

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