Zwei Frauen, zwei Schicksale
Und wenn wir wieder tanzenHamburg, 19. Februar 1962: Marie Hansen hat eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen im Hotel Atlantic und lebt in einer Kleingartensiedlung in der Nähe von Wilhelmsburg. Dort ist sie glücklich mit dem wenigen, ...
Hamburg, 19. Februar 1962: Marie Hansen hat eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen im Hotel Atlantic und lebt in einer Kleingartensiedlung in der Nähe von Wilhelmsburg. Dort ist sie glücklich mit dem wenigen, das sie besitzt und versteht sich sehr gut mit ihren Nachbarn. Als sie in dieser Nacht von einem lauten Rauschen erwacht, weiß sie erst nicht, was los ist, bis sie das Wasser auf dem Boden ihres kleinen Häuschens bemerkt. Schnell eilt sie nach draußen und erblickt das viele Wasser um sich herum. Um möglichst viele Menschen aufzuwecken und zu retten, rennt sie von Hütte zu Hütte, doch dann bricht der Deich und Marie wird einfach davongeschwemmt. Sie entgeht dem Tod nur knapp, weil ein alter Mann sie aus dem Wasser rettet und mit in einen Dachboden schleppt. Nach einigen Tagen in einer Notunterkunft, bekommt sie die Mitteilung, dass eine Dame in der Schmuckstraße, nahe der Reeperbahn, sie aufnimmt und ihr Obdach gewährt bis sie wieder eine eigene Wohnung gefunden hat, dass diese ältere Dame etwas schwierig ist, bemerkt Marie schnell...
Provinz Schleswig-Holstein, 19. Mai 1910: Frieda bekommt in dieser unheilvollen Nacht endlich ihr erstes Kind. Alle Menschen haben Angst, denn es wurde der Einschlag eines Kometen auf die Erde vorhergesagt, aber Frieda ist eins mit ihrer kleinen Tochter, die sie nach dem Kometen Helly benannt hat. Nur vor ihrem Mann hat sie große Angst, denn dieser wartet auf den Nachfolger für das große Gut, den sie ihm nun nicht schenken konnte. So führt sie ab jetzt ein Leben in Angst vor ihrem Mann, der unberechenbar ist...
Kerstin Sgonina hat die Schicksale der beiden Frauen auf eine wunderbare Art und Weise miteinander verknüpft. Durch die Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen wird die Handlung sehr viel fesselnder und interessanter. Frieda und Marie bilden durch ihren Altersunterschied und ihre unterschiedlichen Vergangenheiten fasznierende Freundinnen, die sich perfekt ergänzen.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich habe ihn durch die flüssige und gut zu lesende Sprache der Autorin sehr schnell beendet. Da ich bisher noch nichts über diese verheerende Flutkatastrophe gelesen habe, hat mich das Thema umso mehr interessiert und auch das Danzhus und die Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht. Daher war der Roman perfekt und ich kann ihn nur weiterempfehlen!